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Wirtschaft bekommt die Kurve, doch der Motor stottert noch!

Mittelfränkische Wirtschaft macht einen kleinen Sprung – IHK-Konjunkturklima

Datum: 13.05.2024
 

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Dr. Udo Raab

Dr. Udo Raab

Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383

Nürnberg – Die mittelfränkische Wirtschaft überwindet die leichte Flaute des Winterhalbjahres. Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich insgesamt etwas verbessert und gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus – trotz leicht rückläufiger Auftragslage. Das sind wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Der IHK-Konjunkturklima-Index macht im Frühjahr einen leichten Sprung nach oben auf 103,0 Punkte (7 Punkte mehr als zum Jahreswechsel). Die Sorge vor steigenden Energie- und Rohstoffpreisen hat insgesamt etwas abgenommen, aber dennoch äußern zahlreiche Unternehmen vor allem aus den energieintensiven Branchen Zweifel, ob sie hierzulande wettbewerbsfähig sind. Wieder stärker in den Blick der Betriebe gerückt sind in den letzten Monaten die schwache Nachfrage vor allem im Inland, der Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Bezeichnend ist, dass die unzureichenden Rahmenbedingungen die Unternehmen weiter in hohem Maße umtreiben. Wir wiederholen deshalb unseren Appell an die Politik, durchgreifende Reformen anzupacken, um Grundlagen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und ein besseres Investitionsklima zu schaffen. Ein Warnzeichen sind Abwanderungstendenzen, besonders in der Industrie. Das würde gerade unsere Industrieregion Mittelfranken hart treffen“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Geschäftslage und -erwartungen: Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen wieder etwas besser beurteilt als zum Jahreswechsel, der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Urteilen ist unter dem Strich im positiven Bereich. Die Geschäftsaus-sichten für die kommenden Monate zeigen ebenfalls wieder nach oben, bleiben aber per Saldo noch negativ.

Investitionen und Beschäftigung: Auch die leicht zunehmende Investitionsbereitschaft zeigt, dass bei den Betrieben wieder etwas Zuversicht einkehrt, wenngleich es bei diesem Aspekt noch reichlich Luft nach oben gibt. Bei den Personalplanungen halten sich die Unternehmen dagegen nach wie vor zurück und zögern mit Neueinstellungen. Per Saldo rangieren die Beschäftigungspläne noch im negativen Bereich. Gerade in der Industrie äußern sich die Unsicherheiten seit Herbst dadurch, dass die Bereitschaft zur Schaffung neuer Stellen besonders schwach ausgeprägt ist.

Entwicklung nach Wirtschaftssektoren: Die Entwicklung in den einzelnen Branchen der mittelfränkischen Wirtschaft zeigt unterschiedliche Tendenzen. Bei den verbrauchernahen und unternehmensbezogenen Dienstleistungen ist der Konjunkturklima-Index zwar leicht gesunken, sie sind aber im Vergleich zu den anderen Branchen weiterhin recht zufrieden und zuversichtlich. Deshalb ziehen sie den gesamten Index nach oben. Industrie und Bauwirtschaft erholen sich immerhin geringfügig und der Handel sogar deutlich. Allerdings litten Bau und Handel in den letzten Jahren unter besonders starken Einbrüchen, sodass es sich bei der aktuellen Erholung auch um einen Basiseffekt handelt. Ein Punkt zeigt aber, dass der Motor weiter stottert und von einer nachhaltigen Erholung keine Rede sein kann: Mit Ausnahme der Industrie ist der Index bei der aktuellen Geschäftslage in allen Branchen besser als der Saldo bei den Erwartungen für die nächsten Monate. So recht trauen die Unternehmen der Erholung also noch nicht. Das zeigt sich quer über alle Branchen dadurch, dass sie kaum Personal einstellen und teilweise sogar Stellen abbauen wollen.

Eine Zusatzfrage bei der Konjunkturumfrage bezog sich auf die Europawahl: Nach der Wahl müsse vorrangig der Abbau von Bürokratie auf EU-Ebene angegangen werden, so die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer. Befürchtet wird jedoch, dass die Zahl der Regulierungen eher zunimmt, etwa durch das Lieferkettengesetz. Als weitere wichtige Hausaufgaben der Politik auf EU-Ebene sehen die Betriebe den Schutz vor Cyber- und Wirtschaftskriminalität sowie die Stärkung des europäischen Energiemarkts. „Die Bürokratie auf nationaler und EU-Ebene ist für die Betriebe ein Hemmnis ersten Ranges. Die IHK-Organisation meldet deshalb kontinuierlich konkrete Vorschläge für den Bürokratieabbau an die Politik“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

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