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Veranstaltung: Verantwortungsvoll wirtschaften

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Neue Workshop-Reihe „Praktische Unternehmensverantwortung“: IHK bietet Qualifizierung für Fach- und Führungskräfte im Bereich gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken engagiert sich seit vielen Jahren für das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns und für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility CSR). Das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens ist dabei ein wesentliches Element: Der Ehrbare Kaufmann übernimmt Verantwortung für die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, er legt sein unternehmerisches Wirken langfristig und nachhaltig an. Die IHK unterstützt deshalb auch den „Global Compact“ der Vereinten Nationen – eine freiwillige Initiative, der sich weltweit Unternehmen und Organisationen anschließen, um nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliches Engagement zu fördern.

Erklärtes Ziel der IHK ist es, diese Aspekte auch in der beruflichen Weiterbildung zu befördern: Weit über die Grenzen Mittelfrankens hinaus hat der von der IHK Nürnberg entwickelte Zertifikatslehrgang „CSR Manager (IHK)“ Beachtung gefunden. Seit 2013 haben daran über 100 Personen aus ganz Deutschland teilgenommen, um sich in nachhaltigkeitsorientierter Organisationsentwicklung weiterzubilden und daraus CSR-Konzepte für den eigenen Betrieb abzuleiten. Bei dem Lehrgang geht es auch darum, die große Bandbreite, Individualität und den Praxisbezug des Themas Nachhaltigkeit zu vermitteln.

Dieser Lehrgang wird nun durch das neue IHK-Training „Praktische Unternehmensverantwortung – nachhaltig erfolgreich!“ ergänzt, das im Juni 2018 startet und berufsbegleitend absolviert wird. In elf Bausteinen, die sich bis Ende Oktober erstrecken, geht es zunächst u. a um die Basis von CSR-Konzepten, Ethikmanagement und Compliance. Darauf aufbauend haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr gesamtes Unternehmen oder einzelne Bereiche auf Nachhaltigkeitspotenziale hin zu analysieren, z. B. nachhaltige Beschaffung und Logistik, Produktion und Umweltmanagement, Personalwirtschaft, Finanzierung und Investition, Controlling und Reporting, Markenführung und Kommunikation. Nachhaltiges Innovationsmanagement sowie CSR-Strategie und -organisation komplettieren die Betrachtung. Die Qualifizierung richtet sich an alle Fach- und Führungskräfte sowie an Ausbilder, die ihr Unternehmen zukunftsfähig gestalten und damit gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen.

Auszeichnung für IHK

Schon vor dem Start wurde das Bildungsprojekt der IHK beim „SDG-Bildungswettbewerb für Nachhaltigkeit – Zukunft, fertig, los!“ ausgezeichnet. Er ist ein Beitrag zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), das der Rat für Nachhaltige Entwicklung ausgeschrieben hatte. Der Rat ist von der Bundesregierung berufen, um insbesondere Beiträge für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln.

Die IHK bezieht sich bei ihren CSR-Aktivitäten, die über die berufliche Bildung weit hinausgehen, auf die „Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft der Zukunft“ (Sustainable Development Goals SDG), die die Vereinten Nationen (UN) in ihrer Agenda 2030 ausgerufen hatten. Dabei kommt der Bildung eine Schlüsselrolle zu. Die Bundesrepublik hat die 17 globalen Ziele der UN in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie übernommen und 169 wirtschaftliche, soziale und ökologische Unterziele für Deutschland formuliert (z. B. Bekämpfung von Armut, Sicherung von Ernährung, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, Rechtsstaatlichkeit, Klima- und Artenschutz, nachhaltige Produktion und Konsum sowie wirtschaftliche Entwicklung). Konkrete Indikatoren machen die Zielerreichung messbar.

Um das Leitprinzip der Nachhaltigkeit im Alltag zu verankern, muss es auch im Bildungswesen einen festen Platz erhalten, so eine Forderung in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Deshalb wurde im vergangenen Jahr der „Nationale Aktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ ins Leben gerufen. Er wurde unter Vorsitz des Bundesbildungsministeriums verabschiedet und umfasst alle Stufen des Bildungssystems von der frühkindlichen Bildung über die Schule und die berufliche Bildung bis zur Hochschule. Für die IHK-Organisation ergibt sich daraus die Verpflichtung, für die Integration von Nachhaltigkeit und CSR in der schulischen und betrieblichen Ausbildung zu wirken. In erster Linie gilt dies für die Gestaltung der beruflichen Weiterbildung und hier insbesondere für die sogenannte höhere Berufsbildung: Angehende Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte und andere Führungskräfte sollen systematisch dazu befähigt werden, betriebliche Prozesse nachhaltig und innovativ zu gestalten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2018, Seite 62

 
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