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Editorial

Testen, was geht

Als ich vor gut einem Jahr mein Amt als IHK-Präsident angetreten habe, habe ich mir so einiges vorstellen können. Aber dass das neu eröffnete "Haus der Wirtschaft" bald nach seiner Inbetriebnahme teilweise leer steht, weil die Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt werden müssen, das hätte ich nicht gedacht.

Erst recht nicht, dass im Atrium anstelle von Außenwirtschaftsdokumenten Bescheinigungen über Rachen- und Nasenabstriche ausgestellt werden.

Nichts ist wie es war und bis es wieder so sein wird, wie wir es uns wünschen, ist noch ein langer und steiniger Weg zu gehen. Die Mandatsträger wirken dabei zuletzt eher planlos und ratlos. Wie auch immer man die deutsche Corona-Politik nach den Oster-Beschlüssen beschreibt, ob als "Scherbenhaufen" (NZZ) oder "epidemisches Regierungsversagen" (Gabor Steingart), das Missmanagement ist offenkundig und gefährdet Existenzen. Daran ändert auch die Rücknahme der Osterruhe nichts.

Angesichts der schwersten Krise, die unser Land bisher erlebt hat, dürfen formelle Zuständigkeiten keine Scheuklappen sein. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, haben wir der Stadt Nürnberg angeboten, unser Atrium vorübergehend in ein Testzentrum umzufunktionieren. Denn angesichts der beängstigenden Entwicklung des Infektionsgeschehens sind Tests ein wichtiger Pfeiler, um die dritte Welle zu brechen. Diese Devise gilt es, ebenso in den Betrieben umzusetzen.

Alle Unternehmen sind gefordert, beim Testen mitzuwirken!

Das ist die Basis für die nächsten Schritte. Kreative Konzepte des Einzelhandels und der Veranstaltungswirtschaft liegen vor. Und sobald genügend Impfstoff zur Verfügung steht, können die Betriebsärzte eingebunden werden, diesen zügig zu verimpfen. Damit sollten wir im Laufe des Jahres die Pandemie hinter uns lassen können. Die Rechnung allerdings wird teuer.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2021, Seite 3

 
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