Seit einem Jahr dreht sich alles um das Wort mit "C", man mag es schon gar nicht mehr aussprechen. In enger Taktung überschlagen sich die Regeln, wer wann was wie öffnen und verkaufen darf. Diese Fokussierung auf die Tagesaktualitäten darf unseren Blick für die längerfristigen Perspektiven nicht trüben.
Unsere Wirtschaft ist dringend auf Fachkräfte angewiesen und die bekommen wir nur, wenn wir ausbilden. Deshalb setzen wir als IHK alles daran, damit die Ausbildung läuft. Das fängt bei den Berufsinformationen an und geht über die Gestaltung der Inhalte weiter, wie bei den IT-Berufen, die just neue Fachrichtungen und Einsatzgebiete bekommen haben. Das Matching von Betrieb und Azubi begleiten wir mit Azubi-Speed-Datings und Projekten wie "Karrierekick Mittelfranken". Eine Herkulesaufgabe stellt unter Pandemiebedingungen gerade die Organisation der Abschlussprüfungen dar, aktuell stehen im Mai 5 956 schriftliche Prüfungen an.
An die Unternehmen gerichtet sage ich:
denken Sie an die Zeit nach der Krise!
Besonders begrüße ich in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung das Programm "Ausbildungsplätze sichern" deutlich ausgeweitet hat. Unternehmen, die in erheblichem Umfang von der Pandemie betroffen sind und dennoch ihr Ausbildungsengagement beibehalten oder ausweiten, bekommen eine Ausbildungsprämie von 4 000 bzw. 6 000 Euro. Einzelheiten finden Sie in dieser WiM auf Seite 20. Doch was hilft das alles, wenn wir nicht genügend Bewerber bekommen? Deshalb appelliere ich an die Schulabgänger und ermutige sie, in eine berufliche Ausbildung einzusteigen. Nicht jeder wird auf diesem Weg IHK-Präsident wie einst Hubert Weiler oder Oberbürgermeister wie Marcus König werden, aber ein guter Start in die Karriere ist die duale Ausbildung allemal. Deren Ansehen stärken wir gemeinsam mit der Handwerkskammer und dem Wirtschaftsministerium durch eine Kampagne, die den Eltern sagt: Seid stolz auf eure Kinder, die eine Ausbildung machen!
