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Fachkräfte

Wo hakt es bei der Einwanderung?

Antrittsbesuch Staatssekretär Tobias Gotthardt © IHK / Oliver Dürrbeck

Tauschten sich zur Fachkräftesicherung aus: Addis Mulugeta, Dr. Udo Raab und Daniel Haßler (IHK), Staatssekretär Tobias Gotthardt, IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch, Markus Neubauer (IHK-Ausschuss Fachkräftesicherung) und Ministerialdirigent Dr. Markus Eder (v. l.).

Welche beispielhaften Projekte der Fachkräftesicherung gibt es in Mittelfranken? Wo hakt es bei der Einwanderung von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern? Über diese Fragen informierten sich Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt und Ministerialdirigent Dr. Markus Eder bei einem Besuch in der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Sie interessierten sich besonders für das Projekt "Let’s work and live in Nürnberg", bei dem die ausländerrechtlichen Verfahren bei der Fachkräfteeinwanderung unter die Lupe genommen wurden. Mit einer sogenannten "Kundenerlebnisreise" wurden alle Stationen untersucht, mit denen die Zuwanderer Kontakt haben, wenn es um Visa, Aufenthaltstitel, Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, Arbeitsvermittlung sowie Sprach- und Integrationskurse geht. Für die Zuwanderer und deren Arbeitgeber sind die Verfahren auch deshalb eine Herausforderung, weil damit unterschiedliche Behörden und Einrichtungen befasst sind, die aber kein gemeinsames Prozessmanagement haben. Beteiligt sind z. B. deutsche Auslandsvertretungen im Herkunftsland, Anerkennungsstellen wie die "IHK Fosa" in Nürnberg, kommunale Ausländerbehörden, regionale Arbeitsagenturen und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Mit dem Projekt soll die Effizienz der Verfahren und die Zusammenarbeit der beteiligten Stellen verbessert werden. Projektpartner sind BAMF, die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Stadt Nürnberg, "IHK Fosa" und IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Die Partner sehen dringenden Handlungsbedarf, weil die Verfahren von den Zuwanderern und den Arbeitgebern als intransparent und langwierig empfunden würden. Das wirke auf viele ausländische Fachkräfte abschreckend. Diese Erkenntnisse decken sich mit Ergebnissen einer OECD-Studie zur internationalen Fachkräftemigration, in der insbesondere Familie und Bekannte als wichtigste Informationsquellen und als hilfreichste Unterstützer für die Integration vor Ort identifiziert werden. Die Partner des Projekts "Let’s work and live in Nürnberg" haben konkrete Schritte vereinbart, um die Verfahren straffer zu gestalten, u. a. gemeinsame Checklisten, feste Ansprechpartner aus allen beteiligten Institutionen sowie zielgruppengerechte Kommunikation für die jeweiligen Gruppen von Zuwanderern.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2024, Seite 50

 
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