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"Sustainable Finance" der EU

Zu viel Bürokratie für den Mittelstand

Ernüchterndes Ergebnis einer Studie zum Sustainable-Finance-Regelwerk der EU: viel Bürokratie, aber keine zusätzlichen Finanzmittel für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), um deren Investitionen in Nachhaltigkeit zu finanzieren. Für die Erhebung mit dem Titel "Sustainable Finance im Mittelstand" waren über 2 100 Unternehmen befragt worden. Durchgeführt wurde sie von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und den europäischen Kammerorganisationen Eurochambres und SMEunited.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben sagte mit Bezug auf die Umfrage, das umfangreiche Sustainable-Finance-Regelwerk habe kleinen und mittleren Unternehmen in Europa bislang keine Vorteile gebracht. Die Betriebe seien ganz im Gegenteil mit einer "investitionshemmenden Bürokratie" konfrontiert, insbesondere mit umfangreichen Berichtspflichten. Damit werde der Mittelstand bei der Finanzierung von nachhaltigen Investitionen und beim Übergang zur Klimaneutralität ausgebremst. Deshalb müssten die Standards unbedingt mittelstandsfreundlicher ausgestaltet werden. "Wir benötigen einfache und handhabbare Kriterien für nachhaltige Bankkredite – und das jenseits der Taxonomie", sagte Wansleben. Die IHK-Organisation unterstützt auch Vorschläge, einen einfachen und freiwilligen Berichtsstandard für KMU einzuführen. Auf diese Weise würden die Belastungen des Mittelstands durch indirekte Berichtspflichten abgeschwächt und die Banken bekämen dennoch alle notwendigen Informationen für nachhaltige Kredite.

Download der Studie: www.dihk.de
(Suchbegriff "Sustainable Finance")

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2024, Seite 45

 
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