Geschäftsbericht 2017
Der Geschäftsbericht 2017 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss, Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs um geeignete Arbeitnehmer und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen an Bedeutung. Für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken in vielfältigen Projekten und Aktivitäten auf diesen wichtigen Handlungsfeldern.
Dieses Engagement zeigte sich 2017 in 20 903 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9 265 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1 928 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK. An 409 IHK-Weiterbildungslehrgängen nahmen 6 302 Teilnehmer teil. 5 319 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6 500 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.
Geschäftsbereich Berufsbildung
Schwerpunktthema im Jahr 2017 war die Förderung der Dualen Berufsausbildung mit dem Ziel, den hohen Bedarf der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe trotz Demografie und dem Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium zu decken. Mit 8 462 neu registrierten Ausbildungsverhältnissen wurde das gute Ergebnis des Vorjahres sogar leicht übertroffen. Auch die Integration von Flüchtlingen stellte die IHK vor große Herausforderungen.
Integration von Flüchtlingen
Zwei Integrationsberater kümmern sich um das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. Speziell für diese Zielgruppe gibt es wöchentlich eine "offene Sprechstunde". Ausbildungsinteressierte Geflüchtete können sich ohne Terminvereinbarung beraten lassen – ein Angebot, von dem rege Gebrauch gemacht wird. Darüber hinaus wurden verschiedene bayernweite Maßnahmen weitergebracht: Einführung des Kompetenzfeststellungsverfahrens check.work, Seminare für Ausbilder von Flüchtlingen, ausbildungsbegleitende Sprachkurse etc. Der Unterricht für Geflüchtete im Rahmen des im Herbst 2015 von der IHK gegründeten Integrationsfonds wurde abgeschlossen. Zahlreiche Geflüchtete konnten in eine Einstiegsqualifizierung oder Ausbildung vermittelt werden.
Duale Berufsausbildung
Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Folgende Projekte sind 2017 besonders hevorzuheben:
Über 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2017 beraten und häufig direkt an interessierte Betriebe vermittelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.
Das IHK-Projekt KollegenCoaching richtet sich an schwächere Jugendliche, die durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt werden. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. 2017 waren rund 70 Auszubildende aus 20 Unternehmen im Projekt.
Mit dem Projekt Qualitätssicherung sollen v. a. Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Betriebe erhalten Unterstützungsangebote, wenn Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst werden. Jugendliche werden an die entsprechenden Betriebe vermittelt. Auszubildende, die mehrfach die Prüfung nicht bestanden haben, werden beraten, wie sie im letzten Versuch noch zu einem erfolgreichen Abschluss gelangen können. Schließlich werden Betriebe unterstützt, die durch hohe Abbrecherquoten und schlechte Prüfungsergebnisse ihrer Auszubildenden auffallen.
Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie durchgeführt:
- Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
- Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. Bis Ende 2017 fanden in Mittelfranken über 500 eintägige Schulungen statt, mit denen über 8 000 Schüler erreicht wurden.
Berufliche Weiterbildung
Mit 3 133 Teilnehmern an Abschlussprüfungen der höheren Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u. v. m. – und 2 186 Ausbildereignungsprüfungen wurde das hohe Niveau der Vorjahre gehalten.
Mit 2 864 Personen, die einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, waren die Teilnehmerzahlen 2017 leicht rückläufig. Zurückzuführen ist dies auf das Bewachungsgewerbe, wo sich die Nachfrage nach einem Anstieg im Jahr 2016 wieder normalisiert hat.
Der mit 1 000 Euro dotierte „Meisterbonus“ für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2017 an 1 537 Absolventen ausgezahlt.
Die IHK Akademie Mittelfranken konnte im Bereich der neuen, digitalen Lernformen weiter zulegen. So erfreuen sich die Blended Learning Konzepte zum Betriebswirt, Wirtschaftsfachwirt und Industriemeister Metall hoher Beliebtheit. Führende Medien in der Teilnehmerinformation sind eine App sowie eine Lernplattform. Auch die Lehrgangsunterlagen werden zunehmend digital angeboten.
Die neuen Anforderungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung wurden bereits 2017 in zahlreichen IT Firmenseminaren sowie im neuen DIHK-einheitlichen Konzept zum Datenschutzbeauftragten vermittelt.
Bei den Unternehmen der Region wird das Thema "Mitarbeiterführung" als immer wichtiger empfunden. In 2017 wurden fast 100 Mitarbeiter in Führungstechniken geschult.
Außerdem wurde 2017 die „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ neben dem bisher bewährten Zertifikatslehrgang in Teilzeit erstmals auch in Vollzeit durchgeführt - ein weiteres Zeitmodell, das von den Unternehmen gerne angenommen wird.
Im Rahmen des Förderprogramms “Betriebliche Integration von Flüchtlingen” werden Tagesseminare für Ausbilder/innen und Personalverantwortliche angeboten, die bei der Betrieblichen Integration Hilfestellung geben und Hintergrundwissen vermitteln.
BildungsCampus Westmittelfranken
Ziel der regionalen IHK-Bildungsinitiative "BildungsCampus Westmittelfranken" ist die Fachkräftesicherung und -entwicklung in der Region Westmittelfranken. Die IHK Akademie Mittelfranken entwickelt dazu an verschiedenen Standorten in Kooperationen mit regionalen Bildungsträgern wie Hochschulen oder Berufsschulen innovative Bildungskonzepte.
Im Februar 2017 startete in Weißenburg die erste Kooperation am KunststoffCampus Bayern mit dem Praxisstudiengang Geprüfte/r Industriemeister/in – Kunststoff/ Kautschuk. Das "Berufliche und akademische Kompetenzzentrum für Technik und Management am kunststoffcampus bayern" gilt als eine bayernweit einmalige Bildungsinitiative verschiedener Träger (HS Ansbach, TH Deggendorf, bfz & IHK Nürnberg für Mittelfranken), die bildungssystemübergreifend denken und die für Unternehmen und Berufstätige im Kompetenzbereich Kunststofftechnologie innovative und anspruchsvolle Weiterbildungen gestalten.
Am Standort Ansbach wurde eine Weiterbildungskooperation mit dem Kompetenzschwerpunkt Technik/ Metall und Management mit der Maschinenbauschule besiegelt und im August 2017 mit zwei Praxisstudiengängen Geprüfte/r Industriemeister/in – Metall praktisch gestartet.
Am Standort Rothenburg entsteht aufbauend auf dem wieder eröffneten Gastronomischen Bildungszentrum das Bildungszentrum für kaufmännische berufliche Weiterbildung, Gastronomie und Touristik mit einem Schwerpunkt Interkulturelles Management in Kooperation mit der Hochschule Ansbach. Weiterhin ist für den Standort Rothenburg die gemeinsame Entwicklung neuer, innovativer Qualifikations- und Lernformate in Form eines EducationLab geplant.
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Die Themen Fachkräftesicherung und Willkommenskultur sind strategische Schwerpunkte der IHK-Arbeit. Die anhaltend gute Konjunktur sorgt für eine weitere Anspannung auf dem Arbeitsmarkt. Im Rahmen der letzten IHK-Konjunkturanalyse gaben 67 Prozent der Befragten an, dass der Mangel an Fachkräften das größte Risiko für ihre Unternehmensentwicklung sei. Mit 29.000 fehlenden Fachkräften in Mittelfranken im Jahr 2017 – davon 24.000 im dual gebildeten Bereich – bestätigt der IHK-Fachkräftemonitor die Einschätzung der Betriebe.
Angesichts dieser Zahlen lautet die doppelte Herausforderung, zum einen die Potenziale aller Erwerbspersonen durch Qualifizierung zu erschließen und zum anderen die bestehenden Engpässe durch eine höhere Erwerbsbeteiligung sowie durch Zuwanderung von Fachkräften nach Mittelfranken zu schließen. Zugleich bleibt die große Aufgabe, die 2015 und 2016 ins Land gekommenen Geflüchteten schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Voraussetzung dafür ist es, die Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg weiter auszubauen. Dies gilt aber ebenso sehr, um die weiterhin benötigten High-Potentials im nationalen und internationalen Standortwettbewerb durch eine hohe Attraktivität als Arbeitsstandort zu gewinnen. Hier ist die IHK besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.
Netzwerke
Seit dem Jahr 2011 ist die Allianz pro Fachkräfte das Mitmach-Netzwerk für Institutionen in der Metropolregion Nürnberg mit dem Ziel, die Region zur Heimat für Kreative werden zu lassen. Dazu wird seit 2012 jährlich eine Konferenz durchgeführt. Personalentwicklung für die Arbeitswelt 4.0, mit diesem Schwerpunkt wurde auf der Jahreskonferenz 2017 der Allianz pro Fachkräfte nach Lösungen gesucht. Gemeinsame Aktivitäten und Förderanträge der Partner IHK Nürnberg, IHK Bayreuth, Fraunhofer SCS, NIK e. V und Open Bit e. V. waren die Folge dessen.
2017 fand die Jahreskonferenz außerdem erstmals als Bestandteil des überregionalen Kongresses PRO))) Fachkräfte statt. Dieser gewerbliche Kongress mit rund 350 Teilnehmern entwickelte sich aus dem Kongressprogramm der bisherigen Jahreskonferenzen und richtet sich an Personalmanager und Geschäftsführer aus dem Mittelstand. Mit dieser neuen Struktur ist ein weiteres Wachstum des Kongressprogramms Ziel und eine Nachhaltigkeit gewährleistet. Die IHK ist im Kongressbeirat aktiv.
Der IHK-Ausschuss Fachkräftesicherung wiederum berät und begleitet die IHK in Netzwerken und Projekten zum Thema Fachkräftesicherung. Der Zirkel von Personalleitern und Geschäftsführern tagte im Jahr 2017 vier Mal. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken organisiert und moderiert diesen Austausch.
Beratungsangebot
Neben der Netzwerkarbeit engagiert sich die IHK auch durch eine aufschließende Beratung von Firmen zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen. So unterstützt das Programm unternehmensWert:Mensch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine moderne Personalpolitik in ihrem Betrieb umzusetzen, indem es Beratungsleistungen durch Experten fördert. Seit Oktober 2015 wird das Programm bayernweit durch IHKs und HWKs angeboten. In Mittelfranken wurden seit Programmstart 75 Beratungen von KMU durchgeführt, die zu 40 Förderungen führten. Die Höchstfördersumme in dem Programm beträgt 10.000 Euro. Ab 2018 wird das Programm um das Thema Digitalisierung erweitert. Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend einzusetzen. Hier setzt der neue Programmzweig unternehmensWert:Mensch plus an, indem er betriebliche Lern- und Experimentierräume fördern wird.
Zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen wurden inzwischen über 100 Firmen beraten. Die Willkommenslotsin der IHK unterstützt Betriebe auch bei der Rekrutierung Geflüchteter. Weiterhin wurden die seit 2016 laufenden Seminare zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen angeboten. Alleine in Mittelfranken wurden dadurch mittlerweile mehr als 200 Teilnehmer geschult, die in ihren Betrieben wiederum als Multiplikatoren auch für Willkommenskultur und betriebliche Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund wirken. Zur Vernetzung der Teilnehmer organisiert die IHK vier Mal im Jahr einen runden Tisch für diejenigen, die ihre Erfahrungen bei der betrieblichen Integration teilen möchten. Die Willkommenslotsin der IHK wird über das Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
Im Projekt Implementierung von Inklusionskompetenz trägt die IHK Nürnberg für Mittelfranken dazu bei, Barrieren bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung abzubauen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Mitarbeiter mit Schwerbehinderung weiter zu beschäftigen oder gar einzustellen. Die IHK berät zu Ansprechpartnern und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand.
Weiterhin berät die IHK ihre Mitglieder zur Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die IHK gibt Tipps zu Wegen der Akquise, weist auf rechtliche Stolpersteine hin, informiert darüber, welche Aspekte dabei zu beachten sind und vermittelt Ansprechpartner, die Unternehmen im Rekrutierungsprozess weiter begleiten können.
Die Startberatung zu Employer-Branding richtet sich an Firmen, die eine mittelfristige Strategie zur Ansprache qualifizierter Nachwuchskräfte entwickeln möchten und dafür ihre Kommunikation strategisch ausrichten wollen.
Schließlich unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch die Europäische Metropolregion Nürnberg in ihrer Imagekampagne „Platz für …“, die mit Standort- und Lebensqualität um Fachkräfte aus Deutschland und der Welt wirbt.
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Fachkräfte sind und bleiben das Erfolgskriterium für die Unternehmen. Dabei hängt die Attraktivität eines Arbeitgebers auch davon ab, wie sich die Anforderungen von Arbeits- und Privatleben, insbesondere von Familien, miteinander in Einklang bringen lassen. Dabei spielen private Unternehmen und die öffentliche Hand eng zusammen. Benötigt werden Kindergärten und Kitas, die nicht nur gut erreichbar sind, sondern auch dann geöffnet haben, wenn die Eltern arbeiten. Aber genauso wichtig sind Unterstützungsmöglichkeiten in der Pflege von Angehörigen.
Aus Sicht der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist es daher von großer Bedeutung, Unternehmen und staatliche Einrichtungen zusammenzubringen und an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Dabei ist selbstverständlich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch ein Teil der gesellschaftlichen Verantwortung ist.
Darüber hinaus schaffen Unternehmen durch familienfreundliche Maßnahmen Wettbewerbsvorteile, die nicht nur bei der Rekrutierung von Fachkräften wirkungsvoll sein können: Ein entspanntes Privatleben wirkt sich positiv auf das Berufsleben aus.
Netzwerke in der Region
Lokaler Ansprechpartner für eine familienfreundliche Region sind die Bündnisse für Familie. Die IHK mit ihren Geschäftsstellen ist dabei ein gesuchter Partner, sobald Wirtschaft und Familie zusammenspielen.
In Erlangen konnte in Kooperation der IHK-Geschäftsstelle Erlangen und dem Bündnis für Familie Erlangen-Höchstadt ein IHK-Themen-Café „Rechnet sich Familienorientierung?“ mit zwei Erfahrungsberichten aus Unternehmen durchgeführt werden. Dabei profitierten die Teilnehmer von vielen praktischen Beispielen und Handlungsempfehlungen.
Das Netzwerk auf der metropolitaner Ebene ist die Initiative Familienbewusste Personalpolitik. Koordinatoren sind die Stadt Nürnberg, die Arbeitsagentur Nürnberg, das Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg, die Handwerkskammer Nürnberg und die IHK. 2017 wurden auf der Frühjahrs- sowie der Herbstsitzung der Initiative neben „guten Beispielen“ die Schwerpunkte „Digitalisierung und Arbeit 4.0“ und „Familie und Pflege“ diskutiert.
Beratungsprogramm „unternehmensWert:Mensch“
Ein vorausschauender Arbeitgeber schafft ein Umfeld, in dem sich die Beschäftigten wohl fühlen und ihren Arbeitsplatz positiv bewerten. In solchen Betrieben setzen sich Mitarbeiter gerne überdurchschnittlich für den wirtschaftlichen Erfolg ein und bleiben dem Unternehmen lange treu.
Die Einführung und Entwicklung einer familienfreundlichen Kultur wird mit einer finanziellen Unterstützung durch das Förderprojekt "unternehmensWert:Mensch" möglich. Die IHK fungiert als regionale Beratungsstelle des Programms und bietet eine kostenlose Erstberatung. Das Programm hilft kleinen und mittleren Unternehmen auch dabei, diese Herausforderungen direkt im Betrieb anzugehen und individuelle Lösungen zusammen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern zu entwickeln. Zwei konkrete Beispiele für Projekte, die 2017 in Unternehmen begleitet wurden: flexible Schichtplanung mit dem Programm „Doodle“ bei einem Pflegedienst sowie Einbindung von Teilzeitmitarbeiterinnen in das Wissensmanagement.
Familienorientierung als Teil des IHK-Leitmotivs Jugend und Beruf
Das Thema „Familienorientierte Metropolregion“ ist einer von zehn Bausteinen des Leitmotivs „Jugend und Beruf“ des Präsidiums der IHK. Die IHK propagiert dieses Thema nicht nur an ihre Mitgliedsunternehmen. Sie hat auch als Arbeitgeber erkannt, dass Familienorientierung ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Mitarbeiterakquise und -bindung ist.
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Das Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) zeichnet die Leitlinien für die wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Orientierung vor und ist integraler Bestandteil des Strategiemodells der Metropolregion Nürnberg. Es zeigt langfristige Entwicklungsperspektiven auf und setzt den Rahmen, in dem sich die Akteure der regionalen Wirtschaft vernetzen und die Vertiefung und Erweiterung regionaler Wertschöpfungsketten vorantreiben.
Im Verlauf der Jahre 2015/16 wurde dieses wirtschaftlich-technologische Leitbild im regionalen Konsens unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken und mit inhaltlicher Unterstützung der Prognos AG fortentwickelt. Die mit der Fortschreibung durchgeführte Evaluation bestätigte die Kompetenzfelder als wirtschaftliche und technologische Stärken der Region und stellt dem Wirtschaftsstandort Metropolregion ein hervorragendes Zeugnis aus. Die Bilanz zeigt, dass die EMN eine Erfolgsregion ist. Die Metropolregion Nürnberg ist der Ort, an dem die Entwicklung der Zukunft in die Hand genommen wird. Die durchweg positive Resonanz bei Presse und Politik zur wirtschaftlichen Entwicklung der EMN und zum Leitbild WaBe ist Beleg dafür, dass wir als Region überzeugen.
Cross-Cluster-Innovationen durch Aktionsfelder
In der Vergangenheit wurde das Leitbild in vielfältigen Projekten dezentral umgesetzt. Neben den Kompetenzinitiativen sind insbesondere die Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die Wirtschaftskammern und Gewerkschaften sowie die Wirtschaftsförderungseinrichtungen der beteiligten Kommunen wesentliche Akteure der Umsetzung. Zur stärkeren Vernetzung der Kompetenzen und Akteure in der Region wurden in der Fortentwicklung des Leitbildes vier Aktionsfelder identifiziert. Die Aktionsfelder bilden die Grundlage für Cross-Cluster-Innovationen, in welchen zukünftig im Zusammenspiel der regionalen Kompetenzen Lösungen für globale Herausforderungen gefunden werden sollen. Das formulierte Ziel ist es, Lösungsansätze zu gesellschaftlichen und technologischen Zukunftsfragen in den Aktionsfeldern "Digitale Gesundheitswirtschaft", "Intelligente Mobilität", "Nachhaltige Energiesysteme" und "Vernetzte Produktion" zu finden. Diese Aktionsfelder adressieren zentrale ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Fragestellungen der nächsten Jahrzehnte, verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und animieren die Kompetenzfelder, stärker als zuvor Cross-Innovationen voranzutreiben. Ziel sind intelligente Lösungen.
2017: Fokus auf Umsetzung des Leitbildes WaBe
Gemeinsames Handeln und der systematische Wissens- und Erfahrungsaustausch in den Aktionsfeldern bündeln die umfassenden Kompetenzen der Metropolregion. Durch die gezielte Vernetzung der Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen fußen die Aktionsfelder somit ganz bewusst auf einem breiten Ansatz und schaffen genau dadurch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Cluster-Regionen.
Um eine Organisation der Zusammenarbeit der regionalen Akteure in den Aktionsfeldern des Leitbildes zu entwickeln sowie die Koordinierung der gemeinsamen Projekte und den Überblick über geplante und umgesetzte Vorhaben zu ermöglichen, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken im Jahr 2017 ein erstes Aktionsfeldmeeting initiierert und veranstaltet, in dem die Zusammenarbeit in den Aktionsfeldern diskutiert und gestaltet wurde. Ziel war es, das Leitbild WaBe mit Leben zu füllen.
WaBe-Aktionsfeldmeeting
In einem Workshop zur Entwicklung einer Strategie zur Umsetzung des Leitbilds WaBe wurden unter Beteiligung von regionalen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung die Strukturen und Grundsätze der Zusammenarbeit festlegt, Synergieeffekte und Beteiligungsmöglichkeiten identifiziert, bereits rund 50 laufende und geplante Projekte und Maßnahmen identifiziert sowie in jedem Aktionsfeld konkrete Gemeinschaftsprojekte mit greifbaren Zielen und Verantwortlichen, sogenannten Aktionsfeldtreibern, festgelegt. Darüber hinaus wurde im Juli 2017 IHK-Vizepräsident Harald Leupold vom Rat der Europäischen Metropolregion Nürnberg zum Koordinator für das Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) ernannt. In der Koordnatoren-Rolle soll Leupold die Umsetzung begleiten und als WaBe-Aktionsfeld-Botschafter die Belange der Metropolregion auf Konferenzen und Veranstaltungen sowie in Netzwerktreffen und politischen Gesprächen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene vertreten.
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Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns dient in Deutschland als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Mit Engagement propagiert und fördert die IHK Nürnberg für Mittelfranken dieses Leitbild - entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG).
Die IHK Nürnberg sieht es als eine ihrer Kernaufgaben an, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung - Corporate Social Responsibility (CSR) - praktisch zu unterstützen.
Sie wirkt aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zum Ehrbaren Kaufmann und CSR mit, beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und an Veranstaltungen auf Bundesebene, unterstützt mit Stellungnahmen, praktischen Beispielen und erarbeitet Informationsschriften.
UN Global Compact – Communication on Engagement
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat im Oktober 2017 im Rahmen ihres Engagements für die UN Global Compact Initiative den zweiten Mitglieds-Bericht zum UN Global Compact (Communication on Engagement) vorgelegt. Gleichzeitig bekräftigt die IHK Nürnberg für Mittelfranken damit ihre Absicht, die Grundsätze des UN Global Compact und die Umsetzung der zehn Prinzipien zu fördern, zu verbreiten und zu unterstützen.
Qualifizierungen und Veranstaltungen
Mit über 80 angemeldeten Teilnehmern fand im Juli 2017 das CSR-Management Forum 2017 – die fünfte Veranstaltung dieser Art seit 2013 – in der IHK Akademie Mittelfranken statt. Die Teilnehmenden der Tagung, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Deutschen Global Compact Netzwerk stattfand, erhielten Einblicke in die CSR-Strategie der Bundesregierung und diskutierten in Workshops u. a. folgende Themen: unternehmerische Sorgfaltspflichten in Bezug auf die Menschenrechte in der Praxis, praktisches Klimamanagement entlang der Wertschöpfungskette sowie disruptive Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Zukunft. Die IHK stellte außerdem ein neues Unternehmenstraining zur verantwortlichen Beschaffung und Lieferkettenmanagement vor, das als gemeinsames Projekt mit den bayerischen IHKs propagiert wurde.
Am 5. Juli 2017 fand in Fürth das 13. Asien-Pazifik-Forum, eine der größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland, statt. Rund 30 Asien-Experten berichteten aus erster Hand über ihre Erfahrungen in der Wachstumsregion Asien-Pazifik. In Panels und Fachvorträgen wurden mit mehr als 400 Teilnehmenden aus aller Welt aktuelle Themen aufgegriffen. In den Diskussionen wurden erstmals schwerpunktmäßig auch Fragen der Corporate Social Responsibility im Asien-Geschäft diskutiert.
Der mittlerweile achte Zertifikats-Lehrgang CSR-Manager (IHK) schloss im Januar 2018 ab und wurde seit 2013 insgesamt von über hundert Teilnehmern aus Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg besucht. Damit ist er der mit Abstand erfolgreichste IHK-Zertifikatskurs zur CSR-Manager Ausbildung.
Der Nationale Aktionsplan wurde in der IHK Nürnberg für Mittelfranken umgesetzt. Als Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfalt und mögliche Anknüpfungspunkte wurden identifiziert: Ehrenkodex, IHK Selbstverständnis, IHK Markenkern, Global Compact Beitrittserklärung, Überprüfung der Wertschöpfungskette, Schulung von IHK -Mitarbeitern und Lieferanten, Überprüfung der Auftragsvergabe und der Vergaberichtlinien, IHK Nachhaltigkeitsbericht, EMAS-Zertifizierung und Beschwerdemechanismus über die IHK Compliance Hotline.
Merkblätter
Außerdem hat die IHK in Zusammenarbeit mit den Rechtsanwälten Dr. André Depping und Dr. Daniel Walden von der Kanzlei Beiten Burkhardt die Übersicht „CSR in der Lieferkette rechtlich verankern“ entwickelt, die auf der Website der IHK abrufbar ist. Die dort aufgeführten Vertragsklauseln geben Empfehlungen, um CSR-Aspekte wirksam in Lieferketten zu vereinbaren.
Folgende weitere Merkblätter wurden für die Unternehmerschaft (auch auf bayerischer Ebene) entwickelt:
„NAP“, „Lieferkettenmanagement“, „Zentrale CSR Richtlinien und Standards“, „CSR Berichtspflicht“.
Teilnahme an Konferenzen und Podiumsdiskussionen
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken beteiligte sich regelmäßig an Treffen des Deutschen Global Compact Netzwerks, zuletzt an der Teilnehmerkonferenz im März 2017 zum Thema „Treiber Gesetzgeber – Nachhaltige Lieferketten“. Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch nahm dabei an der Experten-Diskussion zum Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ teil.
Im Rahmen von Business 20 (B20) entwickelten Wirtschaftsvertreter für die G20 gemeinsame Empfehlungen und spezifische Handlungsvorschläge auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Sie tauschten sich zu praktischen Erfahrungen bei der Korruptionsbekämpfung mit Regierungsvertretern, Experten internationaler Organisationen aus. Mitglied der Arbeitsgruppe „Verantwortungsvolles wirtschaftliches Handeln und Korruptionsbekämpfung“ war Markus Lötzsch.
Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die von der Studierendeninitiative „sneep“ (student network for ethics in economics and practice) zusammen mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der FAU organisiert wurden, fand Ende Mai 2017 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Globalisierung – Wem gehört die Welt?“ statt. Unter Moderation der Initiative „sneep“ diskutierte Markus Lötzsch mit Vertretern von Unternehmen, Parteien und NGOs. Schwerpunkte waren Fragen der Verantwortung der Unternehmen für Menschrechtsverletzungen, die Chancen und Risiken der Globalisierung und die Frage, wie Globalisierung fairer und gerechter gestaltet werden kann.
Auf europäischer Ebene fand im Juli 2017 das Europaforum „Freier, nachhaltiger und fairer Handel – das Rückgrat von Europas Wirtschaft“ in Brüssel statt. Die Veranstaltung wurde von den bayerischen Industrie- und Handelskammern und der Wirtschaftskammer Österreich in Kooperation mit der Vertretung des Freistaates Bayern und mit Unterstützung des Enterprise Europe Networks (EEN) ausgerichtet. Experten von Europäischem Parlament, Europäischer Kommission und Kammern diskutierten vor dem Hintergrund von Abschottungstendenzen einiger Staaten über die aktuellen Perspektiven eines freien Handels. Markus Lötzsch nahm dabei an der Podiumsdiskussion teil.
Darüber hinaus fand ebenfalls im Juli 2017 das Symposium „Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten – Staatliche Schutzpflicht und unternehmerische Verantwortung“ des Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) statt. Oliver Baumbach nahm dort an der Podiumsdiskussion teil.
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Sechs Jahre nach Start der deutschen Energiewende sind viele Hausaufgaben noch nicht gemacht. Für die Wirtschaft hat eine sichere und bezahlbare Energieversorgung Priorität, wie Umfragen der IHK-Organisation immer wieder zeigen. Es gilt also, das „Generationenprojekt Energiewende“ so zu gestalten, dass es per Saldo zu einem Gewinn für den Standort Deutschland im Allgemeinen und für Mittelfranken im Besonderen führt. Die beiden IHK-Ausschüsse „Energie | Umwelt“ sowie „Industrie | Forschung | Technologie“ sensibilisieren und motivieren hierfür auf allen Ebenen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Die energiepolitischen Positionen der IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) wurden auch im Jahr 2017 weiterentwickelt, um für eine realitäts- und wirtschaftnahe Umsetzung der Energiewende zu werben. Bei wichtigen politischen Weichenstellungen, wie beispielsweise im Rahmen des Energiedialogs Bayern, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre Positionen durch persönlichen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten eingebracht.
DIHK-Faktenpapier „Stromnetze“
Ziel des „Faktenpapiers Stromnetze“ ist es, zu einer objektiv geführten Debatte über den notwendigen Netzausbau beizutragen. Dazu werden die Anforderungen an die Stromnetze, Kosten und Nutzen des Netzausbaus, die Grundlagen der Finanzierung der Netze, die Verfahren zur Bestimmung und Deckung des Ausbaubedarfs sowie Maßnahmen und Technologien zur möglichen Begrenzung des Netzausbaubedarfs beschrieben.
Ein nachhaltiges Energiesystem für die Metropolregion Nürnberg
Im Rahmen des Leitbildes “WaBe” der Metropolregion Nürnberg wurde „Nachhaltige Energiesysteme“ als eines von vier branchenübergreifenden Aktionsfeldern definiert, in denen die regionale Akteure gemeinsam Lösungen erarbeiten. Vor diesem Hintergrund hat die ENERGIEregion Nürnberg im Jahr 2017 in Kooperation mit der IHK Nürnberg, dem Automation Valley Nordbayern und der Kompetenzinitiative für Informations- und Kommunikationstechnologie, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das neunmonatige „Innovationsforum Nachhaltige Energiesysteme – sicher, dezentral, vernetzt“ ins Leben gerufen. In vier Workshops und einer zweitägigen Konferenz wurde ein branchenübergreifendes Netzwerk aus rund 100 Akteuren aufgebaut und 13 Konzeptideen für neue Geschäftsmodelle, Produkte und Projekte entwickelt. Zusätzlich konnten die Beteiligten zahlreiche neue Geschäfts- und Forschungskontakte knüpfen und den Grundstein für gemeinsame Projekte legen. Diese branchenübergreifende Zusammenarbeit ist für den ENERGIEregion Nürnberg e. V. der Schlüssel zur Entwicklung eines nachhaltigen und akzeptierten Energiesystems in der Metropolregion Nürnberg und wird daher auch in den nächsten Jahren in Projektworkshops und einem Dialogforum verstetigt. Das Innovationsforum, basierend auf regionalen Strategiepapieren, ist somit ein erfolgreiches Beispiel, wie Cluster-Organisationen im Zusammenschluss mit anderen etablierten Institutionen die regionale Entwicklung steuern und voranbringen können.
Lehrgang „EnergieManager (IHK)“
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang „EnergieManager (IHK) | European EnergyManager“, der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der IHK Nürnberg haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 5000 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 27 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum „European EnergyManager“ angeboten. Die jährliche „International Conference for European EnergyManagers“ fand nach Nürnberg (2009, 2013), Prag (2011, 2015), Wien (2010, 2014) und Berlin (2016) diesmal in Ljubljana/Slowenien statt. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sog. EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne.
IHK-Fachforum „Photovoltaik auf Gewerbeflächen“
In der neuen VIP-Lounge der SpVgg Greuther Fürth veranstaltete die IHK Nürnberg für Mittelfranken am 5. Oktober 2017 das Fachforum „Photovoltaik auf Gewerbeflächen“. Die 150 Interessenten konnten sich über aktuelle Investitionschancen, gesetzliche Regelungen und Speichermöglichkeiten von Solarstrom im Gewerbe informieren. Unternehmen, die sich mit dem Thema Solarstrom auseinandersetzen, stehen häufig vor der Frage, ob sich eine Investition lohnt oder nicht. Im Rahmen der Veranstaltung wurde dargestellt, wie eine fundierte Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt wird und wie sich eine Solaranlage technisch am besten für das eigene Objekt umsetzen lässt.
IHK-AnwenderClubs: E-Mobilität und Energie
Ob die Energieeinspar- und Klimaziele langfristig erreicht werden, hängt auch von der Entwicklung im Wärme- und Mobilitätssektor ab. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Energieverbrauch im Verkehrssektor bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent gegenüber 2005 zu senken. Die IHK unterstützt diese Zielsetzung mit dem IHK-Innovations- und AnwenderClub E-Mobilität. Im Jahr 2017 standen die Themen „Elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge für Unternehmen und Kommunen“ sowie „Flottenmanagement für Elektrofahrzeuge im Unternehmen“ im Blickpunkt. Auch der IHK-AnwenderClub Energie – ein weiteres von insgesamt 12 Anwender-Netzwerken – kümmert sich ebenso um Energieeffizienzthemen, um die Energiewende vor Ort in den Unternehmen Mittelfrankens erfolgreich zu gestalten.
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Internationalisierung nimmt weiter zu
Mit mehr als 107 000 Außenwirtschaftsdokumenten konnte der letztjährige Rekordwert erneut übertroffen werden. Die steigenden Zahlen verdeutlichen auch eine Zunahme der wirtschaftlichen Verflechtung Mittelfrankens mit den Weltmärkten. Das Auslandsgeschäft will aber gut vorbereitet sein. Hierbei halfen die 97 Länder- und Fachveranstaltungen, die fast 3 000 Teilnehmer nutzten. Auch dies ist eine Bestmarke, die verdeutlicht, dass das IHK Angebot der Nachfrage entsprach.Außenwirtschaftsausschuss mit neuer Spitze
Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss, ein beratendes Gremium für Präsidium und Vollversammlung, hat in seinen Sitzungen eine breite und aktuelle Themenpalette abgearbeitet: Von Industrie 4.0 in China, über die Handelspolitik der EU, der Umsetzung des deutschen Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), die Gefahr Nordkoreas als Atommacht bis hin zu Updates zu den Ländern Indien, den ASEAN Staaten, Russland sowie dem Kontinent Afrika. In der Dezembersitzung wurden zudem der Vorsitzende und sein Stellvertreter neu gewählt. Herr Wido Fath, Geschäftsführer der Fath GmbH, und Martin Thiermann, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater Deloitte, sind das neue Führungstandem.
Asien-Pazifik-Forum Bayern bricht alle Rekorde
413 Teilnehmer, 443 Gesprächswünsche mit Vertretern der deutschen Auslandshandelskammern, 26 Aussteller sowie 27 Experten auf sechs Panels – Das Asien-Pazifik-Forum Bayern am 05. Juli in der Stadthalle Fürth hat alle Rekorde gebrochen.
Partnerland waren die Philippinen, die von Handels- und Industrieminister Ramon M. Lopez vertreten wurden. Das Land gehörte in den letzen Jahren weltweit zu den Ländern mit den höchsten Wachstumsraten und verzeichnete einen starken Zufluss von ausländischen Investitionen. Erstmals war beim Asien-Pazifik-Forum nicht nur ein Partnerland sondern auch eine Megacity eingeladen, sich zu präsentieren: Shenzhen, die südchinesische Millionenmetropole und Partnerstadt der Wirtschaftsregion Nürnberg, nutzte diese Gelegenheit mit einer hochrangigen Delegation. Die IHK organisierte diesen Fachkongress zum 13. Mal gemeinsam mit dem Bayerischen Industrie und Handelskammertag (BIHK), dem Außenwirtschaftszentrum Bayern und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium. Bayerns damaliger Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer eröffnete gemeinsam mit dem philippinischen Minister das Forum.
Indien im Fokus
Indien gilt mit seinen gut 1,3 Milliarden Einwohner als bevölkerungsreichste Demokratie der Welt und aufstrebende Wirtschaftsmacht, die zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten ermöglicht. Dies wurde in der Fachveranstaltung „Indien aktuell“ genauer beleuchtet. Auch die Themen, wie die große Steuerreform, die Bekämpfung der Korruption sowie das Programm „Make in India“ standen im Mittelpunkt der mit 80 Teilnehmern ausgebuchten Veranstaltung. Informationen zum Digitalisierungskonzept „Smart Cities“ aber auch das Programm „Skill India“ rundeten die breite Themenpalette ab.
Großes Interesse an Zollveranstaltungen
Themen zu Zoll- und Außenwirtschaftsrecht haben immer Konjunktur. Entsprechend gut nachgefragt sind die Zolltermine. An mehr als 60 Tagen hat die IHK Zollveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Herausragend waren hierbei wieder das traditionsreiche vierwöchige Zoll-Intensivseminar "Nürnberger Zollseminar" und das "Zollforum Bayern", eine Gemeinschaftsveranstaltung der bayerischen IHKs in Zusammenarbeit mit der Generalzolldirektion und mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.
„Das kann man 5x lesen, man weiß trotzdem nicht, um was es geht“
Die Zollveranstaltungen leisten eine wichtige Doppelfunktion: Zum einen unterrichten sie praxistauglich über Rechtsgrundlagen sowie Verfahrensalternativen. Dadurch werden nicht nur Rechtsunsicherheiten beseitigt, sondern auch Zollabgaben und -kosten minimiert und die Abwicklung von Zollprozessen beschleunigt. Zum anderen schützen diese Fachveranstaltungen die Zollbeteiligten und deren Vorgesetzte vor dem Vorwurf der groben Fahrlässigkeit, wenn Mitarbeiter Vorschriften nicht beachtet haben, weil sie ungenügend informiert und ausgebildet wurden.Große Themenvielfalt
Inhaltlich müssen sich die unternehmensinternen Zöllner häufig mit „alten Bekannten“ auseinandersetzen, sich aber auch neuen zollrelevante Herausforderungen stellen:
- Die vollständige Umsetzung des neuen europäischen Zollrechts (Unionszollkodex (UZK)) wird Unternehmen vermutlich noch bis weit in das nächste Jahrzehnt beschäftigen.
- In 2017 ist das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) vorläufig in Kraft getreten.
- Der BREXIT und die "America First"-Attituden werden den Unternehmen weitere Ressourcen für die zusätzliche Zollbürokratie abfordern.
- Die anstehende Reform der Ausfuhrkontrolle für Güter mit doppeltem Verwendungszweck (Dual Use), die die Beachtung der Menschenrechte befördern soll, läßt Rechtsunsicherheiten befürchten, weil einige Begriffe nur vage formuliert sind.
- Überraschend viele Probleme bereitet mittelfränkischen Unternehmen neuerdings auch das Zollunionsmitglied Türkei.
Mitarbeiterentsendung ins europäische Ausland - Webportal geht online
Viele Unternehmen sind heutzutage international ausgerichtet. Wer in anderen Ländern investiert oder grenzüberschreitend Dienstleistungen erbringt, wird häufig Mitarbeiter ins Ausland schicken müssen.
Dies bedarf einer guten Planung, da verschiedene Aspekte beachtet werden müssen. Der Dienstleitungskompass.eu ist eine wichtige Orientierungshilfe für Unternehmen und bietet wichtige Informationen zur Entsendung in alle EU-Länder, in die Schweiz oder nach Norwegen. Der Dienstleistungskompass.eu ist ein Gemeinschaftsprojekt der bayerischen Industrie- und Handelskammern (IHK), der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK) und den deutschen Auslandshandelskammern (AHK).
Paraguay
Ausländische Unternehmen erkennen zunehmend die Vorteile, die Paraguay bieten kann. Die niedrigen Lohnkosten, das einfache Steuersystem mit geringen Steuersätzen und die überschaubaren Energiekosten machen das Land als Produktionsstandort interessant. Internationale Firmen errichten in Paraguay neue Produktionsstätten, nicht weil das Land mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern einen besonders attraktiven Absatzmarkt bietet, sondern um die Märkte in der Region kostengünstig zu beliefern. Diese neue Entwicklung, zusammen mit der boomenden Bauwirtschaft, den steigenden Infrastrukturinvestitionen und der expandierenden, immer moderneren Lebensmittelindustrie, sowie der Produktion von Kfz-Teilen und Zubehör zur Belieferung der Automobilhersteller in den Nachbarländern Brasilien und Argentinien, verleihen der paraguayischen Wirtschaft allmählich ein neues Gesicht.
Iran im Blick
Nach einseitiger Aufhebung der Sanktionen hat sich das Interesse am Iran spürbar verstärkt. Vereinzelt haben deutsche Geschäftsbanken auch Finanztransaktionen für Geschäfte mit dem Iran durchgeführt. Dadurch, dass die USA jedoch die Sanktionen nicht aufgehoben haben, bleibt es für deutsche Firmen ein Balanceakt, sich für ein Iran-Engagement zu entscheiden. US-Bürgern und –Firmen ist es untersagt, mit dem Iran Geschäfte zu machen. Dies gilt auch für deutsche Firmen, die mit den USA in Geschäftsverbindung stehen. Entsprechend groß war mit über 100 Teilnehmern die Nachfrage zu einem Seminar, das die IHK zum Thema „Aktuelle Situation im Exportrecht und Zahlungsverkehr mit dem Iran“ angeboten hatte.
Erfahrungsaustausch Afrika
Die von unserer IHK in 2016 gestartete „Afrika-Initiative“ wurde 2017 konsequent weitergeführt. Ein größeres Event dazu war der „Erfahrungsaustausch Afrika“. Der Roundtable hat zum Ziel, afrikainteressierte Unternehmen zu vernetzen und als Plattform für einen Erfahrungsaustausch zu dienen. Die bundespolitische Fokussierung auf den afrikanischen Kontinent mit „Marshallplan mit Afrika“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Afrikafokus der deutschen G-20-Präsidentschaft und die „Compact with Africa“-Initiative durch die G20 Finanzminister konnten wir der mittelfränkischen Wirtschaft flankierende Informationsangebote liefern.
Incoming Delegation
Der Wirtschaftsstandort Mittelfranken ist nachgefragter Partner, was über 15 offizielle Delegationen in 2017 verdeutlichten. Ein regionaler Schwerpunkt dabei war Asien, insbesondere China. Die erfolgreiche Städtepartnerschaft mit Shenzhen hatte 20-jähriges Jubiläum, welches mit großen Delegationsbesuchen aus der Sonderwirtschaftszone in Form von Businessmeetings gefeiert wurde.
Messebeteiligung
Das bayerische Messebeteiligungsprogramm öffnet Mittelständlern eine Tür ins Auslandsgeschäft. Im vergangenen Jahr 2017 verzeichnete das Programm bei 62 Messebeteiligungen fast 500 Aussteller. Es ist, neben dem Programm des Bundes, das umfangreichste Messeförderprogramm für Firmen. Die Hälfte der Projekte wird durch das Bayerische Wirtschaftsministerium finanziell unterstützt. Bayern International organisiert das Programm im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zusammen mit den Organisationen der bayerischen Wirtschaft, wie IHKs und Verbänden. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat insgesamt 12 Messeprojekte initiiert und umgesetzt. Erstmals konnte die “International Water Summit” in Abu Dhabi im Messeprogramm platziert werden. Die Resonanz lässt hoffen: Alle 11 bayerischen Aussteller waren mit dem Messeverlauf und Ergebnis zufrieden und wollen erneut teilnehmen.
Zur Medical Japan organisierte die IHK erstmals eine Kooperationsbörse mit der japanischen Region Saitama. Aufgrund der guten Gespräche besuchten vier japanische Unternehmen im Anschluss an die Messe ihre Kooperationspartner in Bayern. Zum Dauerbrenner entwickelt sich das jährlich stattfindende Messeseminar: Es informierten sich wieder mehr als 50 Teilnehmer über die Möglichkeiten einer erfolgreichen Messebeteiligung. Dieses Seminar ermöglicht allen Verantwortlichen für In- und Auslandsmessen, ihren Messeauftritt zu optimieren und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit sowie das vertriebliche Potential ihres Unternehmens zu steigern.
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Die IHK-Baustelle am Nürnberger Hauptmarkt hatte im Jahr 2015 durch archäologische Sensationsfunde, älteste Siedlungsspuren aus der Zeit um 850, Stadtgeschichte geschrieben. Seit der Grundsteinlegung im Herbst 2016 ging es dann zügig voran. Am 20. Oktober 2017 konnte die IHK Richtfest feiern.
Das neue Haus der Wirtschaft entsteht am traditionsreichen Standort am Hauptmarkt, wo schon seit 1560 der Handelsvorstand, die Vorläuferorganisation der 1843 gegründeten Industrie- und Handelskammer, ihren Sitz hatte. Im Herbst 2013 hatte die IHK-Vollversammlung das Projekt "Haus der Wirtschaft" beschlossen, um die Förderung der Wirtschaft und den Service für die Mitgliedsunternehmen auch in den nächsten Jahrzehnten mit hoher Qualität leisten zu können.
Der Gebäudekomplex am Hauptmarkt wird einer Generalsanierung mit Teilneubau unterzogen, um die Zukunftsfähigkeit des Hauses zu sichern und den Wert der Immobilie langfristig zu erhalten. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sagte beim Richtfest: „Zu Beginn der Bauarbeiten haben wir ebenso unfreiwillig wie ausgiebig die Vergangenheit Nürnbergs erkundet. Jetzt freuen wir uns auf das gemeinsame Dach der mittelfränkischen Wirtschaft, unter dem 145 000 IHK-Mitgliedsbetriebe gut vernetzt an der Zukunft arbeiten.“
Ein Videoclip zum Baufortschritt mit Stand November 2017 ist auf der IHK-Website aufzurufen.
Daten zum "Haus der Wirtschaft"
Der Standort der IHK am Nürnberger Hauptmarkt stellt bei einer Gesamtnutzfläche von 9 800 Quadratmetern rund 280 Arbeitsplätze (inklusive der deutschlandweit tätigen AkA Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen) und 9 Konferenz- und Besprechungsräume bereit. Das lichtdurchflutete Atrium hat eine Fläche von 330 Quadratmetern und bietet mit Bestuhlung Platz für bis zu 400 Gäste. Das Gesamtbudget des Projekts (Erschließung, Bau, Umzug, Zwischenmiete, Archäologie, Reserve etc.) ist auf 49,3 Mio. Euro veranschlagt. Die Haustechnik genügt modernsten Standards der Energieeffizienz, installiert werden u. a. Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, sparsame Kühlsysteme sowie eine LED-Beleuchtung, die bei leeren Büros automatisch abschaltet und in Abhängigkeit vom Tageslicht gedimmt wird. Der Wiedereinzug der zur Zeit im Interimsquartier Ulmenstraße 52 untergebrachten IHK in das Haus der Wirtschaft ist für Sommer 2019 vorgesehen.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen bei der digitalen Transformation. Die Palette der Dienstleistungen umfasst Themen wie IT-Sicherheit, Datenschutz, Data Analytics, Industrie 4.0 sowie neue Geschäftsmodelle. Neben Aufschlussberatung, Seminaren und Lehrgängen bietet die IHK Netzwerke zum Technologietransfer und unterstützt Initiativen für eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur. Beispiele aus dem Jahr 2017 sind:
IHK-Fachforen
Über 150 Teilnehmer besuchten unsere Veranstaltung "Europäische Datenschutz-Grundverordnung – Was bedeutet das für Unternehmen?" am 13. November 2017. Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht, Thomas Kranig, referierte zum Thema und stellte sich den Fragen des Publikums. Beispielhaft umfassten diese: Was ändert sich im Datenschutz ab Mai 2018? Was können/sollen/müssen Unternehmen heute schon unternehmen? Worauf ist bei der Umsetzung besonderes Augenmerk zu legen? Welche Auswirkungen hat das auf die Geschäftsmodelle? Cloud Computing und Data Analytics – Was ist hier zu bedenken? Welche Sanktionen gibt es bei Verstößen?
Über die Anforderungen an die elektronische Aufbewahrung (offiziell: „Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff“ (GoBD)) referierte Herr Dirk-Peter Kuballa, Mitverfasser der GoBD und Mitglied verschiedener Bund-Länder-Arbeitsgruppen zur digitale Betriebsführung beim IHK-Forum "GoBD – Rechtliche Grundlagen zur digitalen Archivierung". Themen waren: Ordnungsvorschriften, Aufbewahrungsform, Behandlung elektronischer Rechnungen, Sicherstellung der Unveränderbarkeit, maschinelle Auswertung, Regeln zum Scannen, Datenschutz, Behandlung von E-Mails und Verfahrensdokumentationen.
Die Digitalisierungswelle erfasst ganz Deutschland. Neue Technologien und zunehmende Vernetzung stellen ganze Geschäftsprozesse auf den Kopf. Um diese erfolgreich in IT-Systemen umzusetzen, sind fundiertes Prozess-Know-how und eine gemeinsame Sprache für Fach- und IT-Abteilung nötig. Leider sprechen Fachabteilungen und IT nicht immer die gleiche Sprache, wenn es um das Beschreiben und Definieren von Abläufen geht. Dadurch sind häufige Missverständnisse bereits "vorprogrammiert", und diese kosten viel Zeit und damit auch Geld. Abhilfe kann hier ein gemeinsamer Nenner wie BPMN ((Business Process Modelling and Notation) schaffen. Dies ist ein international etablierter Standard für die Darstellung von Geschäftsprozessen. Durch diesen Standard wird man unabhängig von Tools und Dienstleistern. Das Ziel des IHK Fachforums "Eine gemeinsame Sprache für IT, Fachabteilung und Management" war es, einen Einblick über den Einsatz der BPMN in der Kombination mit einer Process Engine zu geben
IHK-AnwenderClub
In den drei Sitzungen des AnwenderClubs „Datenschutz | Informationssicherheit“ in 2017 stand vor allem die kommende EU Datenschutz–Grundverordnung im Fokus. So wurde zum Beispiel ein Praxisleitfaden zur Auftragsverarbeitung gemäß Artikel 28 EU-DS-GVO für die betriebliche Organisation von einer Arbeitsgruppe erstellt. Im Bereich Erfahrungsaustausch, der Bestandteil jeder AnwenderClub-Sitzung ist, wurden konkrete Fragestellungen der Unternehmen offen oder anonymisiert gestellt. Diese wurden anschließend im Podium diskutiert und vom Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht beantwortet.
IT-Sicherheitstag Mittelfranken
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bot den Unternehmen einen umfangreichen Service im Rahmen des IT-Sicherheitstags Mittelfranken durch Experten- und Basic-Foren, Workshops und einer Fachausstellung zum Thema „Informationssicherheit“ an. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit sich mit Experten zu verschiedenen Problemstellungen auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen. Es gab folgende Themenschwerpunkte: Informationssicherheit als Fundament für erfolgreiche Digitalisierung, aktuelle Lage der Informationssicherheit, (Rechts-)Sicherheit bei Cloud Computing, Industrial IT-Security, Social Engineering (Faktor Mensch), EU-DS-GV und Prävention bei der Internetsicherheit.
IT-Mittelstandstour
Am 1. Februar 2017 macht die Bitkom Mittelstands-Tour unter dem Motto "In 10 Schritten Digital" in der IHK Nürnberg Station. Gemeinsam mit dem Digitalverband empfingen wir viele erfahrene IT-Experten und über 100 Teilnehmer aus dem Mittelstand. Im Mittelpunkt standen konkrete Hinweise und Tipps für kleine und mittelständische Unternehmen, wie die digitale Transformation gelingt. Nach kurzen Impulsvorträgen tauschten sich die Teilnehmer in parallel stattfindenden Workshops mit den Referenten und Unternehmern aus der Region aus.
IPEC 2017
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken, der VDI Bayern Nordost und der VDE Nordbayern sowie das Automation Valley Nordbayern luden am 29. März 2017 zur 3. Internationalen "Integrated Plant Engineering Conference (IPEC)" in die IHK-Akademie Mittelfranken in Nürnberg ein. Auf der Konferenz diskutierten rund 110 Teilnehmer der führenden europäischen Automations-Regionen über die Zukunft der Anlagenplanung sowie des Industriestandorts Europa. Die Teilnehmer stammten aus den Niederlanden, Dänemark, Estland und England sowie aus ganz Deutschland.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Tageszeitungen in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK Nürnberg täglich beim Blick in die relevanten Zeitungen und Wirtschaftsmagazine sowie zusammen mit einer Agentur über den täglichen Pressespiegel.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zum DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2017 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung sortiert.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 1 413 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten. 350 Artikel (25 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK, 29 Artikel (zwei Prozent) mit der Baumaßnahme „Haus der Wirtschaft“. 232 Artikel (16 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik / Unternehmensförderung und 234 Artikel (17 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Über die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land erschienen im vergangenen Jahr insgesamt 250 Artikel (17 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die Medienresonanz war im Jahresverlauf sehr konstant. 391 Artikel (28 Prozent) entfallen auf das erste Quartal. Im zweiten Quartal erschienen 317 Artikel (22 Prozent), im dritten 339 (24 Prozent) und im vierten 366 Artikel (26 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Anlass der Berichterstattung
Der Geschäftsbereich Kommunikation analysiert die Berichterstattung der Medien nicht nur hinsichtlich Themen und Frequenz sondern betrachtet auch Entstehung und Bedeutung einer Erwähnung. So erschienen 501 der insgesamt 1 413 Artikel (35 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Presseveranstaltungen, die vom Geschäftsbereich Kommunikation herausgegeben bzw. organisiert wurden („initiativ“). 478 Medienberichte (34 Prozent) erschienen als Resultat einer Anfrage die das jeweilige Medium an die IHK Nürnberg gestellt hatte, und die von einem Experten der IHK beantwortet wurde („konsultativ“). 320 Artikel (23 Prozent) erschienen, nachdem die IHK Nürnberg durch einen Vertreter, z. B. IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experte, in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist („repräsentativ“). Die restlichen 114 Artikel (acht Prozent) sind als „marginale“ Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK aus nebensächlichen Gründen erwähnen.
Gelebte Nachhaltigkeit
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Der IHK ist eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sowohl für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als auch für unsere Umwelt wichtig.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Mitarbeiter der IHK Nürnberg für Mittelfranken sind der wesentliche Erfolgsfaktor, um dauerhaft hochwertige und verlässliche (Dienst-) Leistungen zu liefern. Wir bieten deshalb ein Arbeitsumfeld, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft steigern und einbringen können.
Weiterbildung und Gesundheitsförderung
Das Wissen und die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt unserer Personalentwicklungsaktivitäten. Wir investieren konsequent in die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter, um die sich ständig verändernden Anforderungen unserer Kunden qualifiziert und vorausdenkend bedienen zu können. Die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen ist ein fortlaufender Prozess. Im jährlichen "Mitarbeiter-Dialog" mit der Führungskraft werden die erforderlichen Kompetenzen regelmäßig erfasst, systematisiert und optimiert. Ebenfalls jährlich treffen sich unsere Führungskräfte in der Führungskräftekonferenz, um gemeinsam aktuelle Themen der Führung und Organisationsentwicklung zu erarbeiten. Unser interner Weiterbildungskatalog "Fit for job" umfasst zahlreiche Angebote, um sich selbstverantwortlich, schnell und unkompliziert weiterzubilden. Wir initiieren und unterstützen mit sehr individuellen und bedarfsorientierten Einzel- und Teamentwicklungsmaßnahmen. Im Jahr 2017 bildeten sich 276 Mitarbeiter an 410 Tagen weiter.
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter haben für uns einen hohen Stellenwert. Dabei setzen wir auf Eigenverantwortung. Wir geben regelmäßig Impulse, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. 2017 wurden Gesundheitsvorträge u. a. zu folgenden Themen angeboten: Burnout, gesunde Ernährung. Augenscreening und Stressresilienz. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement wie auch die Maßnahmen des Arbeitsschutzes runden unsere Aktivitäten ab, um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter langfristig zu erhalten.
Soziales Engagement
Wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung in unserer Heimatregion Mittelfranken bewusst. Daher unterstützen wir das soziale Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten. So stellen wir unsere Mitarbeiter im Rahmen von "Social Days" für verschiedene Projekte frei. In 2017 gab es einen "Social Day": Mitarbeiter der IHK haben mit Rentnern einen Garten umgepflanzt.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mit verschiedenen Instrumenten, wie unserem flexiblen Arbeitszeitmodell und diversen Teilzeit- und Home-Office-Regelungen gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter ein. Pflegeberatung, Kinderbetreuungsmodelle in den Ferienmonaten sowie an Feiertagen vervollständigen unser Programm. Im Jahr 2017 lag die Teilzeitquote insgesamt mit 24,4 Prozent um einen Prozentpunkt niedriger als im Vorjahr. 67,1 Prozent der IHK-Mitarbeiter sind weiblich (Vorjahr: 68,6 Prozent). Unter den Führungskräften sind ein Fünftel Frauen.
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Wir unterstützen nicht nur unsere Mitglieder mit Veranstaltungen, Studien und Anwenderclubs bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Auch uns selbst ist an einer guten ökologischen Bilanz gelegen. Daher haben wir uns im Dezember 2017 einer Umweltbetriebsprüfung unterzogen. Anfang April 2018 wurden die Anstrengungen mit einem Zertifikat nach dem EMAS-Standard (Eco-Management and Audit Scheme) honoriert. Darauf folgte der Eintrag ins EMAS-Register. Die Umwelterklärung, die im Zuge der Validierung erstellt wurde, umfasst u. a. die IHK-Aktivitäten im Umweltmanagement, Kennzahlen und Kernindikatoren, Umweltziele und Umweltprogramm.
Firmen-Abonnements
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken nimmt am Firmenabo-Programm der VGN teil. Mit dem Umzug des Haupthauses vom zentral gelegenen und öffentlich gut angebundenen Hauptmarkt in unser Interimsquartier in der Südstadt im ersten Quartal 2014 ist die Zahl der Abos zurückgegangen. Haben 2013 noch durchschnittlich 135 Mitarbeiter ein ÖPNV-Abo bezogen, waren es 2017 nur noch 90. Mit Wiedereinzug in das neue „Haus der Wirtschaft“ am Hauptmarkt Anfang 2019 soll an die positive Abo-Entwicklung von 2013 angeschlossen werden.
Papier- und Stromverbrauch
Zum Jahresende 2017 liegt der Papierverbrauch, gemessen an den über das Jahr verteilten Nachkäufen im Haupthaus unterhalb des Vorjahreswertes. In der IHK-Akademie Mittelfranken bleibt der Verbrauch auf gleichem Niveau. Ziel ist es im Zuge der Digitalisierung, den Papierverbrauch weiter zu reduzieren.
Der Stromverbrauch im Interimsquartier der IHK Nürnberg liegt mit 223 132 Kilowattstunden (kWh) in 2015 deutlich unter dem Verbrauchswert von 2013, der 346 080 kWh betrug. In 2016 konnte der Vorjahreswert um weitere 2 Prozent auf 218 277 kWh reduziert werden. Dank der energetischen Sanierung des Haupthauses werden die Werte von 2013 auch nach Rückzug an den Hauptmarkt Anfang 2019 weiterhin unterboten werden. Der verhältnismäßig hohe Stromverbrauch im Jahr 2014 lässt sich mit der zeitweise parallelen Belegung von Haupthaus und Interimsquartier erklären. Der niedrige Stromverbrauch des Haupthauses im Jahr 2017 ergibt sich durch den Wechsel des Stromanbieters, wodurch nur der Verbrauch von April bis Dezember 2017 abgebildet werden kann.
Wirtschaft in Zahlen
Auf unserem Blog "Wirtschaft in Zahlen" finden Sie in übersichtlicher Form die wichtigsten Informationen über die Wertschöpfung, die konjunkturelle Entwicklung und die Wirtschaftsstruktur in der Wirtschaftsregion. Wir geben eine Übersicht über die wichtigsten Arbeitgeber, die Arbeitsmarktzahlen und die Entwicklung bestimmter Branchen in Mittelfranken. Weitere Themen: Infrastruktur, Außenhandel, Tourismus, Steuern und Kaufkraft. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert.
Zum Blog "Wirtschaft in Zahlen"
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
Webcode: P1029