Finanzierungsinstrumente
In der Finanzierung gibt es keinen „Königsweg“. Ein Mix aus verschiedenen Finanzierungsinstrumenten kann der eigenen Krisenanfälligkeit entgegenwirken und auch Kreditlinien schonen.
Es muss nicht immer der klassische Bankkredit sein!
Für mittelständische Unternehmen ist der klassische Bankkredit eine der wichtigsten Finanzierungsquellen. Unternehmen sollten jedoch den „Blick über den Tellerrand“ wagen, die eigene Finanzierungsstruktur unter die Lupe nehmen und auch Finanzierungsalternativen in Betracht ziehen. Nicht jedes Finanzierungsinstrument ist für jedes Unternehmen geeignet. Es kommt auf Größe, Rechtsform, Alter des Unternehmens sowie das zu finanzierende Vorhaben an. In der Finanzierung gibt es keinen „Königsweg“. Ein Mix aus verschiedenen Finanzierungsinstrumenten kann der eigenen Krisenanfälligkeit entgegenwirken und auch Kreditlinien schonen.
Auf den Folgenden Seiten geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über mögliche Finanzierungsalternativen.
Finanzierungsalternativen
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Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding bedeutet "Schwarmfinanzierung" und kommt ursprünglich aus den USA. Gemeint ist damit das Einsammeln von Geld zur Finanzierung unterschiedlichster Projekte bei einer interessierten Online-Community. Crowdfunding wird als Oberbegriff für die folgenden Modelle verwendet:
- Crowd Supporting (Reward-Based Crowdfunding)
- Crowd Investing (Equity-Based Crowdfunding)
- Crowd Donating (Donation-Based Crowdfunding)
- Crowd Lending (Lending-Based Crowdfunding)
Gründer mit innovativen Geschäftsideen tun sich oft schwer, die herkömmlichen Finanzierungswege für sich zu erschließen. Neben den verschiedenen Gründerförderprogrammen könnte hier auch Crowdfunding als ein Teil der Finanzierungsstrategie interessant sein. Allerdings ist Crowdfunding nicht für jede Gründung geeignet.
Mehr zum Thema:
- Informationen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (www.existenzgruender.de)
- Crowdfunding Informationsportal (www.crowdfunding.de)
- Informationsseite der Europäischen Kommission (http://ec.europa.eu)
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Gründer mit innovativen Geschäftsideen tun sich oft schwer, die herkömmlichen Finanzierungswege für sich zu erschließen. Neben den verschiedenen Gründerförderprogrammen könnte hier auch Crowdfunding als ein Teil der Finanzierungsstrategie interessant sein. Allerdings ist Crowdfunding nicht für jede Gründung geeignet. Bevor Sie sich entschließen, einen Crowdfunding-Versuch zu wagen, lohnt es sich, im Vorfeld über grundsätzliche Fragen nachzudenken:
Kann Crowdfunding für Ihre Geschäftsidee überhaupt funktionieren?
Nicht jede Geschäftsidee ist gleichermaßen für eine Finanzierung durch den Schwarm geeignet. Am erfolgversprechendsten sind innovative Geschäftsideen, die aus Sicht der (zukünftigen) Nutzer einen klaren Mehrwert bieten. Außerdem heben sie sich durch ein Alleinstellungsmerkmal hervor, welches sie von bereits Bestehendem abgrenzt und auf diese Weise besonders macht. Nur interessante und neuartige Projekte, haben das Potenzial, das Interesse der Crowd zu wecken. Im Idealfall begeistert das Projekt und schafft eine emotionale Bindung des potenziellen Unterstützers, sodass dieser gerne Ihr Projekt weiterempfiehlt und so wiederum neue Unterstützer anzieht. Ebenso wichtig ist es, dass sich Ihre Idee prägnant darstellen lässt. Je komplexer eine Geschäftsidee ist, desto schwieriger wird es, die Unterstützer zu überzeugen. Außerdem sollte das Geschäftsmodell skalierbar sein. Zum Anfang
Zu welchem Zeitpunkt ist eine Finanzierung durch Crowdfunding sinnvoll?
Crowdfunding/-investing ist für junge Unternehmen vor allem in der Frühphase interessant, in der die Produktentwicklung größtenteils abgeschlossen ist und zusätzliches Kapital für die Markteinführung, die Weiterentwicklung des Produkts, für Marketing und/oder für den Ausbau von Kapazitäten benötigt wird. In dieser Phase gibt es bereits ein gut darstellbares Geschäftsmodell und im Idealfall einen Prototypen des Produkts, mit dem Sie Ihre Idee für potenzielle Unterstützer greifbar machen. Wichtig ist, dass Sie die Geldgeber mit Ihrer Idee begeistern können. Zum Anfang
Welche Funding-Summe ist realistisch?
Überlegen Sie sich, wie viel Geld Sie benötigen und wie viel Sie durch Crowdfunding erreichen können, um ein realistisches Funding-Ziel zu setzen. Helfen kann dabei die Orientierung an anderen, ähnlichen Projekten, die bereits erfolgreich finanziert wurden. Die Untersuchung erfolgreich finanzierter Projekte hat gezeigt, dass es ratsam ist, das Funding-Ziel nicht zu hoch anzusetzen. Erscheint eine erfolgreiche Finanzierung in den Augen der Unterstützer von Anfang an unwahrscheinlich, sinkt die Bereitschaft das Projekt zu unterstützen. Trotz allem sollten Sie berücksichtigen, dass durch das eingesammelte Kapital auch eine Umsetzung der Idee sichergestellt werden kann! Zum Anfang
Was können Sie den Unterstützern im Gegenzug bieten?
Reward-based Crowdfunding unterscheidet sich vom bekannten Spendensammeln in erster Linie durch das Verteilen von "Dankeschöns" als kleine Gegenleistung für die getätigte Unterstützung. Die Gestaltung dieser Dankeschöns, ist dabei vollkommen Ihnen überlassen. Machen Sie sich Gedanken, welche Art von Dankeschöns zu Ihrem Projekt passen und was für Ihre Unterstützer attraktiv wäre. Dazu müssen Sie sich im Klaren sein, wer Ihre Zielgruppe ist. Dankeschöns, die das Interesse der Zielgruppe nicht treffen, bleiben wirkungslos. Außerdem ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie sich die Dankeschöns entsprechend des Werts sinnvoll staffeln lassen.
Crowdinvesting, auch equity-based Crowdfunding genannt, geht einen Schritt weiter und macht Unterstützer zu Investoren. Das heißt, diese verfolgen mit Ihrem Einsatz eine Gewinnabsicht und beteiligen sich am Kapital Ihres Unternehmens. Später partizipieren sie mit ihrem Anteil am Unternehmensgewinn. Im Fall einer Unternehmensgründung ist diese Form verbreiteter, da in der Regel größere Summen als beim reward-based Crowdfunding eingesammelt werden. Üblicherweise handelt es sich dabei um Beteiligungen in Form von partiarischen Darlehen oder stillen Beteiligungen. Bei der Form der stillen Beteiligung besitzen Sie als Gründer gegenüber der Investoren eine regelmäßige und umfassende Informationspflicht. Beim partiarischen Darlehen müssen Sie den Investoren Anreize (z.B. Aussicht auf Gewinnbeteiligung, Beteiligung am Exit) bieten, damit diese bereit sind, Ihr Geld für eine festgelegt Zeitspanne an Ihr Unternehmen zu binden. Wie der Beteiligungsvertrag zwischen Gründer und Investor aussehen soll, müssen Sie entscheiden bzw. hängt zum Teil auch von dem Geschäftsmodell der Plattform ab, auf der Sie Ihr Projekt starten. Achten Sie auf die Vertragsbedingungen. Zum Anfang
Welche Plattform ist die richtige?
Es gibt unterschiedliche Plattformen, die sich als Vermittler zwischen Crowd und Gründer anbieten. Anders als bei Projekt-Plattformen sind die Auswahlkriterien bei Crowdinvesting-Plattformen in der Regel strenger, was in erster Linie mit dem höheren Risiko für die Geldgeber zusammenhängt. Im Falle von Crowdinvesting für Startups erfolgt häufig eine Vorauswahl der Geschäftsmodelle durch die Plattformbetreiber. Nach welchen Kriterien diese erfolgt und wie intensiv die Geschäftsidee geprüft wird, variiert je nach Plattform. Wichtig ist auch das Finanzierungsmodell, das hinter der Plattform steht. Wie ist dieses ausgestaltet? Schauen Sie auch, welche Art von Projekten Sie auf der Plattform finden und ob Ihr Projekt dazu passt. Dann ist die Chance größer, dass sich die Besucher der Plattform auch für Ihr Projekt interessieren. Weitere Punkte auf die Sie bei der Plattform-Wahl achten sollten, haben wir Ihnen in einer Übersicht zusammengestellt. Zum Anfang
Was brauchen Sie für eine Crowdfunding-Kampagne?
Lassen Sie sich nicht von der Vorstellung täuschen, Geld aus dem Internet wäre leicht verdientes Geld. Der Aufwand, der hinter erfolgreichen Crowdfunding-Kampagnen steckt, wird oft unterschätzt. Sie müssen sich also fragen, ob Sie und Ihr Team, die nötigen Ressourcen für eine Crowdfunding-Kampagne aufbringen. Einige Punkte, die es zu beachten gibt, haben wir hier zusammengestellt:
- Ressourcen
Eine Crowdfunding-Runde, also der Zeitraum, in dem Unterstützer ihr Projekt finanzieren können, läuft gewöhnlich mehrere Wochen. Während dieser Zeit - und am besten schon bevor die eigentliche Fundingphase beginnt - ist eine intensive Kommunikation mit der Zielgruppe und eine fortlaufende Betreuung notwendig, um das Interesse der Crowd zu gewinnen und auch zu halten! Planen Sie hier genügend Zeit und Manpower ein. - Social Media-Affinität
Crowdfunding wird erst durch den Schwarm möglich und dieser trifft sich vor allem im Netz. Soziale Vernetzung ist der Dreh- und Angelpunkt jeder Crowdfunding-Kampagne. Ihre potenziellen Unterstützer vernetzen sich online z.B. über soziale Netzwerke, tauschen sich aus, kommentieren, empfehlen und kritisieren. Das heißt, Sie müssen die Spielregeln von Social Media verstanden haben, um diese erfolgreich zu nutzen. - Netzwerk
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem vorherigen. Der Herdentrieb spielt bei der Schwarmfinanzierung eine wesentliche Rolle. Projekte, die es schaffen, relativ schnell eine große Menge an Unterstützern zu gewinnen, haben eine größere Aussicht auf Erfolg. Um dies zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn Sie bereits am Anfang des Fundings auf eine bestehende Fan-Community zurückgreifen können. Versuchen Sie also so früh wie möglich, Ihr bestehendes Netzwerk aus Freunden und Familie für Ihr Projekt zu aktivieren, damit der Unterstützerkreis möglichst schnell wächst, viele in Ihr Projekt investiert und so wiederum andere Unterstützer anziehen. - Kommunikationsgeschick
Erzählen Sie die Geschichte hinter Ihrer Idee: Wo kommt sie her und was treibt Sie an? Hören Sie gleichzeitig der Crowd zu. Treten Sie in Dialog mit Ihren Unterstützern und nehmen Sie Rückmeldungen ernst. So können Sie wertvolles Feedback erhalten, das Ihnen dabei hilft, Ihre Idee weiterzuentwickeln und zu verbessern. Versuchen Sie außerdem immer zeitnah zu antworten und immer "nah" an der Crowd zu sein. Und besonders wichtig: Bei allem was Sie tun, kommunizieren Sie authentisch und transparent über Ihr Vorhaben und Ihre Ziele. Nichts wird im Social Web so übel genommen, wie der Versuch zu täuschen.
Diese Auflistung ist bei weitem nicht vollständig, soll Ihnen aber einen ersten Eindruck vermitteln, auf welche wesentlichen Punkte es beim Crowdfunding ankommt. Eine Garantie für den Erfolg gibt es nicht. Viele Crowdfunding-Plattformen geben selbst umfangreiche Tipps, Checklisten bis hin zu Schulungen, wie man eine Crowdfunding-Kampagne plant und umsetzt.
WICHTIG: Bevor Sie sich für eine Plattform entscheiden, informieren Sie sich genau über deren Modalitäten.
Mehr zum Thema:
Informationsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (www.existenzgruender.de)
- Ressourcen
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Beim Crowdfunding finanzieren viele Personen mit kleinen Geldbeträgen gemeinsam ein Projekt oder Vorhaben über das Internet. Die Finanzierung funktioniert nach dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip. Das heißt, wird die Zielsumme, die zur Umsetzung benötigt wird, innerhalb des gesetzten Zeitraums nicht erreicht, geht das Projekt komplett leer aus.
Meist erhalten die Geldgeber eine Gegenleistung, die ideeller, materieller, aber auch finanzieller Art sein kann. Spezielle Online-Plattformen fungieren als Vermittler zwischen Projektinitiatoren und Geldgebern. Immer mehr Startup-Unternehmen, aber auch die ersten mittelständischen Unternehmen entdecken Crowdfunding als alternative Finanzierungsart für sich. Man unterscheidet folgende Crowdfunding-Modelle:
Reward-based Crowdfunding
Seinen Ursprung hat das reward-based Crowdfunding im Kultur- und Kreativbereich. Hier wurde die Schwarmfinanzierung zuerst genutzt, um kreative Projekte durch Unterstützer vorzufinanzieren und dadurch realisierbar zu machen. Im Gegensatz zum bekannten Fundraising erhalten Unterstützer beim Crowdfunding sogenannte "Dankeschöns" - kleine Gegenleistungen, die einen Anreiz zum Unterstützen geben sollen.
Dieses Modell der Vorabfinanzierung wird häufig genutzt, um die Produktion von neuen Entwicklungen zu finanzieren. So sammelten beispielsweise US-Musiker schon 2006 Geld von ihren Fans über Crowdfunding, um sich die Studiomiete für die Produktion eines neuen Albums leisten zu können. Im Gegenzug erhielten diese dann das fertige Album. Beim reward-based Crowdfunding, ohne monetäre Gegenleistungen, spielen meist hedonistische oder altruistische Motive der Unterstützer eine zentrale Rolle. Man gibt Geld, weil etwas gefällt und man sich einer Sache verbunden fühlt.
Diese Form des Crowdfundings kann besonders für Unternehmen interessant sein, die ein neuartiges B2C-Produkt am Markt testen möchten. Da nur Produkte durch die Crowd finanziert werden, die auch tatsächlich bei der Zielgruppe auf Interesse und Zahlungsbereitschaft stoßen, funktioniert die Kampagne als realer Markttest. Darüber hinaus kann eine gute Crowdfunding-Kampagne durch ihre Reichweite ein großes Unterstützernetzwerk und wertvolle Multiplikatoren erschließen. Damit vereint eine reward-based Crowdfunding-Kampagne also Finanzierung, Marketing und Proof of Concept.
Crowdinvesting oder equity-based Crowdfunding
Beim Crowdinvesting geht es nicht um das Finanzieren einzelner Projekte oder die Vorfinanzierung von Produkten, sondern um Mikro-Investitionen vieler Einzelpersonen in meist junge Unternehmen (Startups). Für Startups ist Crowdinvesting vor allem in der frühen Seedphase interessant, wenn das Unternehmen Kapital benötigt, um den Markt zu erschließen. Die Geldgeber werden im Rahmen des Crowdinvestings am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Dies geschieht meist mittels partiarischer Darlehen, die durch ihren nachrangigen Status einen eigenkapitalähnlichen Charakter haben.
Die Investitionen der Crowd sind beim Crowdinvesting i.d.R. einige Jahre an das Unternehmen gebunden. Der Anreiz für Investoren liegt in der prozentualen Beteiligung am Unternehmensgewinn oder, je nach gewähltem Modell, in der Möglichkeit, im Falle eines Exits vom Verkauf des Unternehmens zu profitieren. Das Risiko für den Investor liegt in der Gefahr, die getätigten Investitionen im Falle einer Insolvenz unwiderruflich zu verlieren, sodass diese Crowdinvesting als sehr riskant gilt. In der Regel besitzen Crowdinvestoren als reine Darlehensgeber keine Mitbestimmungsrechte am Unternehmen, sondern je nach Vereinbarung mit dem Unternehmen lediglich Informationsrechte.
Crowdinvesting wird im englischen Sprachraum auch als equity-based Crowdfunding bezeichnet. Gewinnabsichten stehen für die Investoren bei diesem Crowdfunding-Modell im Vordergrund. Seit Sommer 2015 unterliegt Crowdinvesting rechtlich dem Kleinanlegerschutzgesetz.
Crowddonating oder Crowdfunding
Unter Crowddonating versteht man das Sammeln von Spenden nach dem crowdfunding-typischen „Alles-oder-nichts“-Prinzip. Meistens handelt es sich bei den so finanzierten Projekten um Projekte mit gemeinnützigem Charakter. Im Gegensatz zum reward-based Crowdfunding ist hier das Belohnen der Geldgeber durch "Dankeschöns" nicht üblich. Ist der Projektstarter dazu berechtigt, können Spendenquittungen ausgestellt werden. Da die Spenden beim Crowddonating i.d.R. zweckgebunden sind, ist eine Überfinanzierung – also ein Einsammeln von über 100 Prozent der Funding-Summe, hier nicht möglich. Man spricht auch von donation-based Crowdfunding.
Crowdlending oder lending-based Crowdfunding
Beim Crowdlending agiert die Crowd als Darlehensgeber für Privatpersonen oder Unternehmen. Die Darlehensvergabe erfolgt über eine Crowdlending-Plattform als Vermittler. Die Einstufung in Risikoklassen erfolgt durch die Crowdlending-Plattform, entsprechend gestaltet sich der zu zahlende Zins. Der Unterschied zu Bankdarlehen sind die geringeren Ansprüche an vorhandene Sicherheiten, da das Risiko eines Zahlungsausfalls die Crowd zu tragen hat.
Auch beim Crowdlending wird gemäß „alles oder nichts“ das Darlehen erst vermittelt, wenn die benötigte Darlehenssumme komplett durch die Crowd gedeckt ist. Dann vergibt eine zwischengeschaltete Bank das Darlehen an den Darlehensnehmer und verkauft die Teilforderungen an die Crowd. So vermeiden die Plattformen die Notwendigkeit einer eigenen Banklizenz, die für diese Geldvergabe nötig wäre. Crowdlending kann am ehesten als eine Alternative zum Bankkredit verstanden werden. Anders als beim Crowdinvestinng handelt es sich hier allerdings nicht um nachrangige Darlehen. Die Crowd steht im Falle eines Zahlungsausfalls also gleichberechtigt neben anderen Gläubigern. Für die Geldgeber steht beim lending-based Crowdfunding klar die Gewinnabsicht im Vordergrund.
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Zu geringe Eigenkapitalquoten sind für Existenzgründer und die mittelständischen Unternehmen ein großes Problem. Zur Investitionsfinanzierung müssen Kredite aufgenommen werden, die es nur gegen Sicherheiten gibt.
Bund und Länder gewähren Bürgschaften zur Besicherung von Krediten. Die IHK begutachtet nicht nur den Bürgschaftsantrag, sie ist auch Mitgesellschafterin der Landes-Bürgschaftsbanken. Dort ist sie in den Gremien, insbesondere für die Vergabe von Bürgschaften, vertreten.
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Im Unterschied zur Darlehensfinanzierung ist Beteiligungskapital kein Fremd-, sondern Eigenkapital. Eingesetzt kann es für jeden Finanzierungszweck werden, es verstärkt die Haftungskapitalbasis, verbessert die Bonität und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Für Beteiligungskapital müssen keine Sicherheiten gestellt werden. In der Regel kommt eine Beteiligung nur bei Investitionsvorhaben in sechsstelliger Größenordnung in Betracht.
Bayerische Beteiligungsgesellschaft (www.baybg.de)
Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (www.bvkap.de)
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Beim Factoring übernimmt ein Geschäftspartner als sogenannter Factor das Eintreiben von Außenständen. Wenn ein Unternehmer einen Factor beauftragt, tritt er diesem offene Forderungen gegen eine sofortige, um einen gewissen Prozentsatz geminderte Auszahlung des Gesamtwertes dieser Forderungen ab. Auf diese Weise sind Unternehmen vor Ausfallrisiko oder verspäteten Zahlungen sicher und verfügen über eine höhere Liquidität.
Mehr Informationen finden Sie auf unserem Merkblatt. (PDF, nicht barrierefrei, 58 KB)
Bundesverband Factoring für den Mittelstand (www.bundesverband-factoring.de)
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Oft reichen die eigenen Mittel nicht zur Finanzierung der selbstständigen Tätigkeit aus. In Frage kommen hier Finanzierungen durch Fremdkapital, insbesondere Darlehen.
Typische Formen der Fremdfinanzierung mittels Darlehen:
- Klassische Bankdarlehen
- Förderdarlehen
Informationen zu Förderdarlehen finden Sie in dem Abschnitt Förderprogramme. - Kontokorrentkredit
Der Kontokorrentkredit dient der Finanzierung des laufenden Betriebsmittelbedarfs. Er sollte lediglich als kurzfristiges Finanzierungsinstrument eingesetzt werden, da er im Verhältnis zum üblichen (Förder-) Darlehen teuer ist. - Lieferantenkredit
Ein Lieferantenkredit entsteht dadurch, dass Sie eine Ware nicht bei Erhalt, sondern erst später bezahlen. Der Lieferant räumt Ihnen hier ein Zahlungsziel ein, z. B. 30 Tage.
Mehr zum Thema:
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Das Leasing nimmt als günstige Finanzierungs-Alternative eine bedeutende Stellung in Fragen der Finanzierung ein. Dabei wird ein Gut nicht direkt angeschafft, sondern von einem Leasing-Unternehmen gegen Zahlung eines monatlichen Betrages zur Nutzung "angemietet".
Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen (www.leasingverband.de)
Merkblatt Leasing
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Was sind Mezzanine?
Der Begriff „Mezzanine“ stammt aus der Architektur und bezeichnet ein "Zwischengeschoss", das zwischen zwei Hauptstockwerken steht. Im übertragenen Sinne verbindet Mezzanine-Kapital die Charakteristika von Fremd- und Eigenkapital. Je nach Ausgestaltungsform ist es bilanziell näher dem Eigenkapital oder dem Fremdkapital zuzuordnen. Kreditinstitute definieren diese Mittel als Eigenkapital, wenn sie langfristig sind (wichtig: meist wird eine längere Laufzeit als die der vorhandenen Bankdarlehen vorausgesetzt) und eine Rangrücktrittserklärung abgegeben wurde. Die Vergütung unterteilt sich regelmäßig in eine feste laufende Verzinsung plus eine variable (häufig erfolgsabhängige) Zinskomponente.
Die Mezzanine-Mittel werden in der Regel über Private-Equity-Gesellschaften (Eigenkapitalgeber) oder Banken zur Verfügung gestellt. Häufig liegen die Mindestbeträge bei 2,5 bis 5 Mio. EUR. Einzelne Gesellschaften oder Banken bieten bereits ab 250.000 bis 500.000 EUR Mezzanine-Produkte an. Sollte der Finanzierungsbedarf geringer sein, kann es sich lohnen, den Einsatz von Förderprodukten der KfW–Mittelstandsbank in Form des Unternehmerkapitals zu prüfen.
Typische Ausgestaltungsformen:
- Nachrangdarlehen
- Stille Beteiligungen (typisch oder atypisch)
- Genussscheine und Wandel-/Optionsanleihen
Typische Merkmale:
- Nachrangigkeit in Bezug auf andere Gläubiger
- Verzicht auf Sicherheiten
- Vorrangigkeit gegenüber Stammkapital/Grundkapital und Rücklagen
- Höhere Verzinsung für die Kapitalüberlassung als bei klassischem Fremdkapital
- Langfristige Finanzierung mit zeitlicher Befristung
Vorteile mezzaniner Finanzierungsformen
- Mezzanine haben Eigenkapitalcharakter durch Rangrücktritt hinter dritte Gläubiger, stärken daher die Eigenkapital-Position, ohne (in einigen Ausgestaltungsformen) bestehende Eigentümerverhältnisse zu verändern
- Mezzanine verbessern die Bilanzstruktur und damit die Bonität
- Mezzanine stellen Liquidität ohne Sicherheiten bereit
- Mezzanine erhalten den Kreditspielraum aufrecht bzw. ermöglichen ggf. sogar dessen Erweiterung
- Mezzanine besitzen flexible Ausgestaltungsmöglichkeiten der Rückzahlungsmodalitäten und können somit die unternehmensinterne Liquiditätssituation berücksichtigen
- Gesellschafterrechte sind mit Mezzanine-Finanzierungen i.d.R. nicht verbunden
Nachteile mezzaniner Finanzierungen
- Das höhere Risiko des Kapitalgebers wird durch eine im Vergleich zur Kreditfinanzierung höhere Verzinsung vergütet
- Im Vergleich zum „reinen“ Eigenkapital erfolgt eine nur zeitlich befristete Kapitalüberlassung
- Es ist ein stabiler Cash-flow nötig, um den Kapitaldienst zu leisten
Wann sind Mezzanine-Finanzierungen geeignet?
Mezzanine-Lösungen bieten sich generell für Unternehmen mit solider Ausgangsposition und hohem Wachstumspotenzial an. Besonders eignen sie sich in folgenden Fällen als Finanzierungsinstrument:
- Firmenübernahmen durch externe oder interne Manager
- Erweiterung der Produktionskapazitäten
- Erschließung neuer Märkte
- Entwicklung neuer Produkte.
Mezzanine-Kapital ist eine Finanzierungsform, die – als Ergänzung zu Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen – flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse kapitalsuchender Unternehmen ausgestaltet werden kann. Es besteht für die Unternehmen die Möglichkeit, die Eigenkapitalbasis zu verbessern ohne (sofort) Gesellschaftsanteile abgeben zu müssen. Kapitalgeber bekommen Investitionsmöglichkeiten im eigenkapitalähnlichen Bereich mit adäquaten Renditechancen, ohne auch das Exit-Risiko tragen zu müssen. Insgesamt ist im Bereich der Unternehmensfinanzierung ein zunehmendes Interesse für mezzanines Kapital zu beobachten. Es bleibt freilich festzuhalten, dass durch Mezzanine-Kapital nicht zwangsläufig eine Verbesserung der Bilanzstruktur und damit des Ratingergebnisses einhergeht. Dies ist im Einzelfall von der Ausgestaltung und der vertraglichen Gestaltung abhängig.
Mehr zum Thema:
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Der Deutsche Franchise-Verband hat Franchising als vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbständiger Unternehmen auf der Basis eines vertraglichen Dauerschuldverhältnisses definiert.
Dahinter verbirgt sich ein Leistungspaket, das in der Regel ein fertiges Geschäftskonzept, Finanzierungshilfen, Managementunterstützung, Schulungsaktivitäten sowie die Nutzbarkeit von Schutzrechten und Weiterentwicklung des Systems enthält.
Mehr zum Thema:
Deutscher Franchise-Verband (www.franchiseverband.com)
Franchise-Portal (www.franchise-net.de)
Webcode: P1294