Erfahrungsberichte aus der Praxis
Seit April 2012 haben zahlreiche Fachkräfte, die nach Mittelfranken gezogen sind, ihre im Ausland erworbenen Ausbildungsabschlüsse von der IHK FOSA anerkennen lassen. Hier berichten erfolgreiche Antragsteller von ihren Erfahrungen.
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Geburtsjahr: 1975
Herkunftsland: Türkei
In Deutschland seit: 1998
Beruflicher Werdegang in der Heimat
- Ausbildung zum Elektrotechniker
Der Weg zur Anerkennung
Nach seiner Ankunft in Deutschland hielt sich Ufuk Isanc mit verschiedenen Jobs, u. a. als Fahrer, Pizzabäcker und Hilfsarbeiter über Wasser. Im Selbststudium erlernte er die deutsche Sprache.
Als er 2012 arbeitslos wurde, hörte er im Radio vom neu in Kraft getretenen Anerkennungsgesetz. Daraufhin informierte er sich und gab seinen Antrag auf Anerkennung persönlich bei der IHK FOSA ab. Das Ergebnis: teilweise Gleichwertigkeit als System-Elektroniker. Grund dafür, dass er nicht die volle Gleichwertigkeit bescheinigt bekam, war die fehlende Praxis.
Mit dem Bescheid von der IHK FOSA gab er eine Blindbewerbung bei seinem jetzigen Arbeitgeber ab. Dort hatte man bisher noch nichts vom BQFG gehört. Herr Isanc hinterließ einen guten Eindruck und wurde sofort eingestellt. Ende Juli hatte er die fehlende Praxiszeit erreicht und zwischenzeitlich wurde ihm die volle Gleichwertigkeit durch die IHK FOSA bescheinigt. Eine feste Anstellung und finanzielle Verbesserung hat ihm das Anerkennungsgesetz schon gesichert.
Herr Isanc hat 3 Tipps für andere in ähnlichen Situationen:
- Deutsch lernen
- Beruflich dran bleiben
- Antrag bei der IHK FOSA stellen; das ist ein großer Schritt nach vorne
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Geburtsjahr: 1973
Herkunftsland: Irak
In Deutschland seit: 2001
Beruflicher Werdegang in der Heimat
- 3 Jahre Ausbildung zum Maschinisten
- Tätigkeit als Goldschmied im elterlichen Betrieb
Der Weg zur Anerkennung
Nach Erhalt der Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis im Jahr 2002 fand er sofort eine Anstellung: zunächst arbeitete er als Hilfs-Hausmeister, dann als Schlosser und schließlich übte er die Tätigkeit eines Maschinen- und Anlagenführers aus – wurde jedoch weiterhin als Hilfskraft bezahlt. Durch die Wirtschaftskrise verlor er seinen Arbeitsplatz. Während der Arbeitslosigkeit verbesserte er seine Deutschkenntnisse und übte dann verschiedene Hilfsjobs in der Gastronomie aus. Über eine Freundin erfuhr er vom Anerkennungsgesetz. Nach umfangreicher Beratung in der IHK stellte er den Antrag auf Anerkennung. IHK FOSA hat ihm die volle Gleichwertigkeit zum Maschinen- und Anlagenführer bescheinigt. Durch diese Anerkennung erhielt er die Möglichkeit, an einer Qualifizierungsmaßnahme in CNC-Technik teilzunehmen. Vier Prüfungen hat er bereits erfolgreich abgelegt, zwei stehen in Kürze an. „Danach habe ich gute Chancen, endlich eine qualifizierte Tätigkeit zu bekommen, weil ich einen Abschluss habe…“, so Gheni.
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Geburtsjahr: 1970
Herkunftsland: Russland
In Deutschland seit: 8. März 2011
Beruflicher Werdegang in der Heimat
3 Jahre Ausbildung am Berufskolleg zur Buchhalterin Tätigkeit als Buchhalterin10 Jahre Karriere als Rocksängerin Studium Marketing, nach Abschluss Leiterin der Informationsabteilung einer russischen Nachrichtenagentur
Der Weg zur Anerkennung
In der Sprachschule wurde sie auf das Anerkennungsgesetz aufmerksam. Daraufhin stieß sie über die Homepage der IHK Nürnberg für Mittelfranken auf die Möglichkeit der kostenlosen Erstberatung. Die Anerkennung war ihre letzte Hoffnung, um ihre in Russland erworbenen Fachkenntnisse auch in Deutschland nutzen zu können. Also stellte sie bei IHK FOSA den Antrag auf Gleichwertigkeit zum deutschen Referenzberuf Kauffrau für Marketingkommunikation. Parallel dazu hatte sie bereits die Ausbildung zur Steuerfachangestellten begonnen. Zwischenzeitlich wurde ihr die volle Gleichwertigkeit bescheinigt. Obwohl ihr Chef ihr daraufhin eine Festanstellung angeboten hat, möchte sie auch die begonnene Ausbildung abschließen: „Man muss sich immer weiterbilden…“ sagt die temperamentvolle Russin. Und „Ich kann nur jedem raten, den Weg der Anerkennung zu probieren und zu kämpfen…“
Webcode: P344