Innovation | Forschung

Die Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH, 1998 von Prof. Dr. Peter Hoffmann gegründet, ist ein führendes Unternehmen in der Laserstrahl-Präzisionsbearbeitung. Am Hauptsitz in Erlangen und in Spanien werden Laseranlagen für die Bearbeitung metallischer Werkstoffe gefertigt. Hoffmanns Ziel war es, Laserstrahlhärten und -schweißen im Werkzeugbau zu nutzen.

Eine Schlüsseltechnologie ist die facettierte Spiegeloptik zur Fokussierung des Laserstrahls, die die Qualität erhöht und Energie spart. Daraus entwickelte Erlas den „Flex Head“, einen kompakten Laserbearbeitungskopf mit einem Spiegelrevolver für den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Lasertechnologien.

Erlas hat keine eigene Forschungsabteilung, sondern stellt für Entwicklungsprojekte Teams zusammen, die von einem Projektleiter koordiniert werden. Hoffmann betont die Bedeutung von Fehlertoleranz und Diskussionsfähigkeit. Ein Beispiel für ihre Innovationskraft ist das Laserstrahl-Hartlöten, das ohne Kunden entwickelt wurde, aber später im Automobilbau den Leichtbau vorantrieb.

Die Schaeffler AG in Herzogenaurach zählt zu den innovativen Vorreitern in der Region Mittelfranken und ist regelmäßig Spitzenreiter im "Patent-Report Mittelfranken" der IHK. Das Unternehmen entwickelt neuartige Komponenten und Systeme für die Automobilindustrie sowie innovative Lager und digitale Services für Industrieanwendungen.

Aktuelle Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Integration von Mechatronik und den Einsatz Künstlicher Intelligenz, sowie auf die Wasserstofftechnologie zur Förderung nachhaltiger, CO2-neutraler Mobilität. Ein bedeutendes Projekt ist die Entwicklung metallischer Bipolarplatten mit nanostrukturierter Beschichtung für Brennstoffzellen, die Schaeffler einen technologischen Vorsprung sichern.

Die Entscheidung, sich auf Wasserstofftechnologie zu fokussieren, stützte sich auf vorhandenes Know-how in der metallischen Präzisionsumformung und Dünnschichttechnologie. Schaeffler hält Patente auf diese Innovationen und strebt an, diese Technologien in hoher Qualität und zu marktfähigen Preisen zu produzieren. Die deutsche und europäische Wasserstoffstrategie bestätigt Schaefflers Weitblick und unterstreicht die Notwendigkeit einer langfristigen Innovationskultur.

Die Peter Brehm GmbH in Weisendorf, bekannt für Medizintechnik-Innovationen, produziert mit 160 Mitarbeitern Titan-Implantate und Prothesen, insbesondere für Knie- und Hüft-Endoprothetik sowie Wirbelsäulenchirurgie. Ein Hauptprodukt ist die „modulare Revisions-Stützpfanne“, die 2014 eingeführt und mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie erleichtert die Hüftgelenk-Revision und verringert die Belastung für Patienten, indem sie individuell an Knochendefekte angepasst werden kann.

Kunden bringen spezifische Fragen ein, und die Peter Brehm GmbH entwickelt oft gemeinsam mit Partnern neue Produkte. Die Stützpfanne wurde jedoch aus eigenem Antrieb entwickelt, bevor Ärzte das Problem erkannten. Das Brehm-Team arbeitete dabei mit Orthopäden, Unfallchirurgen, Biomechanikern und anderen Experten zusammen, unterstützt durch Netzwerke wie „Medical Valley EMN“. Fast zehn Jahre Entwicklungszeit führten zu einem marktreifen Produkt und einem starken Nachfrageanstieg.

Oliver Brehm betont die Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft, wie das Vergütungssystem und komplexe Zulassungsverfahren. Erfolgsfaktoren sind eine offene Innovationskultur, die Scheitern und Lernen zulässt, sowie die enge Zusammenarbeit mit Partner-Netzwerken und interdisziplinären Teams für die technische Realisierung und klinische Erprobung.