Geschäftsbericht 2016
Der Geschäftsbericht 2016 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss und Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs um geeignete Arbeitnehmer und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen an Bedeutung. Für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg in vielfältigen Projekten und Aktivitäten auf diesen wichtigen Handlungsfeldern.
Dieses Engagement zeigte sich 2016 in 20 979 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9 582 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1 852 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK Nürnberg. An 410 IHK Weiterbildungslehrgängen nahmen 5 976 Teilnehmer teil. 5 237 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6 300 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.
Geschäftsbereich Berufsbildung
Schwerpunktthema im Jahr 2016 war die Förderung der Dualen Berufsausbildung mit dem Ziel, den hohen Bedarf der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe trotz Demografie und dem Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium zu decken. Mit 8 417 neu registrierten Ausbildungsverhältnissen wurde das gute Ergebnis des Vorjahres sogar leicht übertroffen. Auch die Integration von Flüchtlingen stellte die IHK Nürnberg vor große Herausforderungen.
Integration von Flüchtlingen
Zwei Integrationsberater kümmern sich seit 2016 speziell um das Matching zwischen Unternehmen und Flüchtlingen. Speziell für Flüchtlinge wurde eine wöchentliche "offene Sprechstunde" eingerichtet. Ausbildungsinteressierte Flüchtlinge können sich ohne Terminvereinbarung beraten lassen – ein Angebot, von dem rege Gebrauch gemacht wird. Darüber hinaus wurden verschiedene bayernweite Maßnahmen weiter gebracht, wie die Entwicklung von Kompetenzfeststellungsverfahren, Seminare für Ausbilder von Flüchtlingen, ausbildungsbegleitende Sprachkurse etc. Die Flüchtlinge, die im Rahmen des im Herbst 2015 von der IHK Nürnberg gegründeten Integrationsfonds unterrichtet werden, konnten in erste Praktika vermittelt werden.
Duale Berufsausbildung
Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Besonders in Erscheinung getreten sind 2016 folgende Projekte:
Über 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2016 beraten und häufig direkt an interessierte Betriebe vermittelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate zu verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.
Das IHK-Projekt KollegenCoaching richtet sich an schwächere Jugendliche, die durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt werden. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. 2016 waren rund 70 Auszubildende aus 20 Unternehmen im Projekt.
Mit dem Projekt Qualitätssicherung sollen in erster Linie Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Betriebe, in denen Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst werden, erhalten Unterstützungsangebote. Auszubildende, die mehrfach die Prüfung nicht bestanden haben, werden beraten, wie sie im letzten Versuch noch zu einem erfolgreichen Abschluss gelangen können. Schließlich werden Betriebe unterstützt, die durch hohe Abbrecherquoten und schlechte Prüfungsergebnisse ihrer Auszubildenden auffallen.
Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie durchgeführt:
- Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
- Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler allgemeinbildender Schulen im Rahmen der Berufsorientierung über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet.
Berufliche Weiterbildung
3 306 Teilnehmer an Abschlussprüfungen der höheren Berufsbildung - Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. - bedeuteten in Mittelfranken einen neuen Höchststand (+ 4 Prozent zu 2015), 2 140 Ausbildereignungsprüfungen entsprachen dem hohen Niveau der Vorjahre.
Nach dem Maximalwert von 2 700 Personen, die in 2015 einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, erreichten die Teilnehmerzahlen 2016 mit gesamt 3 420 einen neuen Rekordwert. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die durch den Flüchtlingszustrom ausgelöste Nachfrage nach Sachkundenachweisen für das Bewachungsgewerbe mit einer Steigerung um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. 2016 neu eingeführt wurden die Sachkundeprüfungen für Immobiliardarlehensvermittler.
Den mit 1 000 Euro dotierten „Meisterbonus“ für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung verlängerte der Freistaat Bayern bis Ende 2018. Den ideellen „Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung“ erhielten 194 Absolventen.
Praktisch alle bundesweit geregelten Fortbildungsabschlüsse sind inzwischen einem DQR-Niveau zugeordnet. Seit 2016 wird auf den Zeugnissen der Betriebswirte/Technischen Betriebswirte das Kompetenz-Niveau sieben ausgewiesen, das gleiche Niveau, auf dem Master-Absolventen stehen.
In der IHK Akademie Mittelfranken wurde 2016 erstmals ein Praxisstudium "Technischer Betriebswirt" in der digitalisierten Organisationsform des „Blended Learning“ begonnen.
Neu konzipierte Anpassungsqualifizierungen, die aufgrund der Bedarfe der Wirtschaft entstanden, sind u. a. der "IT-Sicherheitsbeauftragte" und der "Schutztechniker in der elektrischen Energieversorgung (IHK)".
Einem veränderten gesellschaftlichen Bewusstsein trägt die neue Qualifikation zum "Naturkostberater (IHK)" Rechnung, die gemeinsam mit dem Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) durchgeführt wird.
Zum zweiten Mal ließ die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg die Qualifikation ihrer "Gästeführer" durch einen Zertifikatskurs mit der IHK sicher stellen.
BildungsCampus Westmittelfranken
Die IHK-Regional-Bildungsinitiative "Bildungscampus Westmittelfranken" verfolgt das Ziel, an verschiedenen Standorten mit innovativen Bildungs-Konzepten in Bildungssystem-übergreifenden Kooperationen Fachkräfte für die Region zu gewinnen und weiter zu entwickeln.
Ein erstes Projekt der Initiative war das "Kompetenzzentrum für Technik und Management am Kunststoffcampus Bayern in Weißenburg", eine Kooperation der Hochschulen Ansbach und Deggendorf, der IHK Nürnberg und des bfz Weißenburg mit parallelen akademischen, beruflichen und schulischen Qualifizierungen im Schwerpunktbereich der Kunststoffbranche.
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Die Themen Fachkräftesicherung und Willkommenskultur sind strategische Schwerpunkte der IHK-Arbeit. Die anhaltend gute Konjunktur und der demographische Wandel machen sich auf dem Arbeitsmarkt zunehmend bemerkbar. Die Fachkräfte werden knapp. Der IHK-Fachkräftemonitor prognostiziert für das Jahr 2017 bereits einen Engpass von 29 000 Fachkräften in Mittelfranken.
Neben der Aktivierung aller heimischen Potenziale gilt es nun die 2015 und 2016 ins Land gekommenen Flüchtlinge schnellst möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese Herausforderung hat die IHK in diesem Jahr sehr beschäftigt und wird auch in den kommenden Jahren das Engagement der IHK fordern. Um die Integration der zu uns gekommenen Menschen mit Fluchthintergrund zu ermöglichen, ebenso wie national und international als Arbeitsstandort für die weiterhin benötigten High-Potentials attraktiv zu sein, gilt es die Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg weiter auszubauen. Hier ist die IHK besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv.
Netzwerke
Seit dem Jahr 2011 ist die Allianz pro Fachkräfte das Mitmachnetzwerk für Institutionen in der Metropolregion Nürnberg mit dem Ziel, die Region zur Heimat für Kreative werden zu lassen. Mit ihrer Jahreskonferenz 2016 widmete sie sich einem anderen aktuellen Megathema: Der Digitalisierung der Wirtschaft. Mit dem Konferenzschwerpunkt "Arbeitswelt 4.0" gab das Netzwerk den Startpunkt für ein zweites Themenfeld neben den Megathemen Demographie und Migration. 400 Teilnehmer informierten sich auf der Konferenz und tauschten sich in verschiedenen Workshops intensiv aus. Ab 2017 wird die Jahreskonferenz Bestandteil eines überregionalen Kongresses )))PRO Fachkräfte werden. Thema wird erneut die Digitalisierung der Arbeitswelt sein.
Der IHK-Arbeitskreis Fachkräftesicherung und Personalmanagement wiederum ist das Unternehmensnetzwerk zum Thema Fachkräftesicherung in der IHK. Der Zirkel von Personalleitern und Geschäftsführern tagte im Jahr 2016 vier Mal. Er bietet den Teilnehmern ein Forum, in dem sie sich auf Basis der Prinzipien der Vertraulichkeit, Offenheit und Verbindlichkeit zu Fragen der Personalarbeit austauschen und gemeinsam Ideen entwickeln können. Auch hier ist die "Zukunft der Arbeitswelt" ein zentrales Thema aber auch Fragen des Personalmarketing. So entstand aus der Arbeit des AKs ein Leitfaden zur Gewinnung von Nachwuchskräften. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken organisiert und moderiert diesen Austausch und koordinieren die gemeinsamen Anstrengungen der Netzwerkpartner. Neue Mitglieder sind stets willkommen.
Beratungsangebot
Über Netzwerk und politische Arbeit hinaus hat die IHK ihren Mitgliedsfirmen auch in 2016 zu verschiedenen Themenfeldern Beratungen angeboten, die über die Thematik Willkommenskultur hinaus gehen:
Das Programm unternehmensWert:Mensch unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine moderne Personalpolitik in ihrem Betrieb umzusetzen, in dem es Beratungsleistungen durch Experten fördert. Seit Oktober 2015 wird das Programm bayernweit durch IHKs und HWKs angeboten. In Mittelfranken wurden seit Programmstart 75 Beratungen von KMU durchgeführt, die zu 40 Förderungen führten. Die Höchstfördersumme in dem Programm beträgt 10 000 Euro.
Durch das Projekt Implementierung von Inklusionskompetenz trägt die IHK Nürnberg für Mittelfranken dazu bei, Barrieren bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung abzubauen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Mitarbeiter mit Schwerbehinderung weiter zu beschäftigen oder gar einzustellen. Die IHK berät zu Ansprechpartnern und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand. Das Projekt wird aus dem Ausgleichsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gefördert.
Die Startberatung zu Employer-Branding richtet sich an Firmen, die eine mittelfristige Strategie zur Ansprache qualifizierter Nachwuchskräfte entwickeln möchten und dafür ihre Kommunikation strategisch ausrichten wollen.
Weiterhin berät die IHK ihre Mitglieder zu Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die IHK gibt Tipps zu Rekrutierungswegen, weist auf rechtliche Stolpersteine hin, informiert darüber, welche sozialen Aspekte im Rekrutierungsprozess zu beachten sind und vermittelt Ansprechpartner, die Unternehmen im Rekrutierungsprozess weiter begleiten können.
Beratung und Seminare Betriebliche Integration von Flüchtlingen: Seit April 2016 wird im Rahmen des bayerischen Integrationspaktes bayernweit das im Rahmen der Allianz pro Fachkräfte entwickelte Seminar von allen IHKs einheitlich angeboten. Alleine in Mittelfranken wurden dadurch mittlerweile 165 Teilnehmer geschult, die in ihren Betrieben wiederum als Multiplikatoren auch für Willkommenskultur und betriebliche Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund wirken. Die Firmen werden nach den Seminaren regelmäßig zum Erfahrungsaustausch untereinander vernetzt und durch die IHK bei ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen begleitet und beraten.
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Die Attraktivität eines Standortes hängt zum großen Teil auch davon ab, wie sich die Anforderungen von Arbeits- und Privatleben, insbesondere von Familien, miteinander in Einklang bringen lassen. Benötigt werden Kindergärten und Kitas, die nicht nur gut erreichbar sind, sondern auch dann geöffnet haben, wenn die Eltern arbeiten. Genauso wichtig ist die Unterstützung Angehöriger von Pflegebedürftigen. Solche und andere gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen können nur gemeistert werden, wenn private und staatliche Initiativen Hand in Hand arbeiten.
Aus Sicht der IHK Nürnberg ist es daher von großer Bedeutung, Unternehmen und staatliche Einrichtungen zusammenzubringen und an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Dabei ist selbstverständlich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Teil der gesellschaftlichen Verantwortung ist.
Darüber hinaus schaffen Unternehmen durch familienfreundliche Maßnahmen Wettbewerbsvorteile, die nicht nur bei der Rekrutierung von Fachkräften wirkungsvoll sein können: Ein entspanntes Privatleben kann sich positiv auf das Berufsleben auswirken und so aus zufriedenen Eltern zufriedene Mitarbeiter machen.
Netzwerke in der Region
Lokaler Ansprechpartner für eine familienfreundliche Region sind die Bündnisse für Familie. Die IHK Nürnberg mit ihren Geschäftsstellen ist dabei ein gesuchter Partner, sobald Wirtschaftsbezug hergestellt werden soll.
Die IHK unterstütz beispielsweise das 2016 gestartet Modellprojekt Betreuungsnetzwerk für alle Generationen des Mehrgenerationenhauses Mütterzentrum in Fürth. Ziel des Projektes ist es Betreuer und Familien zusammenzubringen, um so die Betreuung von Kindern zu sichern und unterstützende Hilfe bei der Pflege von Angehörigen zu organisieren. Auf diese Weise soll verhindert werden, dann Kinder nach der Schule alleine zuhause sind und Randzeiten überbrückt werden. Das bayerische Sozialministerium fördert das Projekt zwei Jahre lang. Fürth ist eine von fünf Modellstädten im Freistaat.
Das Netzwerk auf metropolitaner Ebene ist die Initiative Familienbewusste Personalpolitik, die viel Wert auf Transparenz unter den Partnern und den Erfahrungsaustausch legt. Koordinator der Initiative ist neben der Stadt Nürnberg, der Arbeitsagentur Nürnberg, dem Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg und der Handwerkskammer Nürnberg, die IHK Nürnberg. 2016 wurden auf der Frühjahrs- sowie der Herbstsitzung der Initiative unterschiedliche Themen vorgestellt und diskutiert. Schwerpunkte dabei waren "Arbeit 4.0" und die Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg im Rahmen des Kita-Ausbaus.
BIHK-Roadshow zu Gast
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf fand auch Widerhall in der Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Im November 2016 machte die jährliche BIHK-Roadshow mit einem Seminar zum Thema "Mobiles Arbeiten" in Nürnberg halt. Ziel dabei war es, die unterschiedlichen Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu erfassen und daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen bei der Ausgestaltung firmeninterner Lösungen abzuleiten.
Familienorientierung als Teil des IHK-Leitmotivs Jugend und Beruf
Das Thema "Familienorientierte Metropolregion" ist einer von zehn Bausteinen des Leitmotivs "Jugend und Beruf" des Präsidiums der IHK Nürnberg. Die IHK Nürnberg propagiert dieses Thema nicht nur an ihre Mitgliedsunternehmen. Sie hat auch als Arbeitgeber erkannt, dass Familienorientierung als ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Mitarbeiterakquise und –bindung ist.
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Das Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) zeichnet die Leitlinien für die wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Orientierung der Metropolregion vor und ist integraler Bestandteil des Strategiemodells der EMN. Als "Kompass" zeigt es langfristige Entwicklungsperspektiven für die Metropolregion auf und setzt den Rahmen, in dem sich die Akteure der regionalen Wirtschaft vernetzen und die Vertiefung und Erweiterung regionaler Wertschöpfungsketten vorantreiben.
Im Verlauf der Jahre 2015/16 wurde dieses wirtschaftlich-technologische Leitbild im regionalen Konsens unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken und mit inhaltlicher Unterstützung der Prognos AG fortentwickelt. Die Fortschreibung hatte insbesondere die Zielsetzung, die Umsetzung des Leitbildes WaBe in den Kompetenzfeldern systematisch zu erfassen und im Vergleich mit anderen Regionen zu bewerten, sowie das Leitbild an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen und eine strategische Zielsetzung zu entwickeln.
Bei der Verabschiedung des vorangegangenen Leitbildes 2010 wurden sieben Kompetenzfelder identifiziert, in denen Produktion und Technologie, spezifische Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung eng miteinander verknüpft sind. Der Identifizierung der Kompetenzfelder liegt ein Cluster-Ansatz zugrunde: Branchen werden nicht einzeln betrachtet, sondern im Rahmen von Wertschöpfungsketten in übergreifend definierte technologische Kompetenzfelder integriert. In den Kompetenzfeldern hat die EMN im internationalen Vergleich besondere Stärken und weist für die kommenden Jahre überdurchschnittliches Entwicklungspotenzial auf. Schlüsseltechnologien mit hohem Querschnittscharakter (Leistungselektronik, Nanotechnologie, Biotechnologie, Optik/Laser/Photonik, Mechatronik) sowie Dienstleistungen und die Kultur- und Kreativwirtschaft fungieren als Innovationstreiber für die Weiterentwicklung der Kompetenzfelder.
Die mit der Fortschreibung 2015/16 durchgeführte Evaluation bestätigte die Kompetenzfelder als wirtschaftliche und technologische Stärken der Region und stellt dem Wirtschaftsstandort Metropolregion ein hervorragendes Zeugnis aus. Demnach ist die Metropolregion ein florierender, äußerst dynamischer Wirtschaftsraum, bietet vielfältige Karrierechancen und ist eine hochinnovative Region mit einer außergewöhnlichen Dichte an Forschungseinrichtungen.
Ein weiteres Ergebnis der Fortschreibung 2015/16: Die Lösungsperspektiven für die gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen der Zukunft lassen sich nicht allein innerhalb der Grenzen von Kompetenzfeldern entwickeln. Megatrends wie der demographische Wandel, der Klimawandel, die Globalisierung, die Ressourcenknappheit, die Digitalisierung erfordern eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Branchen und einzelnen Kompetenzfeldern. Durch die stärkere Vernetzung der umfangreichen Expertisen in den Kompetenzfeldern untereinander sollen zukünftig Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entwickelt werden, um gemeinsam Antworten auf die Herausforderungen der Megatrends zu finden. In der aktuellen Fortentwicklung des Leitbilds wurden entsprechend vier Aktionsfelder umrissen:
- Intelligente Mobilität
- Digitale Gesundheitswirtschaft
- Vernetzte Produktion
- Nachhaltige Energiesysteme
Diese Aktionsfelder adressieren zentrale ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Fragestellungen der nächsten Jahrzehnte, verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und animieren die Kompetenzfelder, stärker als zuvor Cross-Innovationen voranzutreiben. Ziel sind intelligente Lösungen.
Mit diesem regionalen Grundkonsens und der gemeinsamen Anstrengung aller kann die Europäische Metropolregion Nürnberg ihre internationale Positionierung als attraktiver, dynamischer und innovativer Standort ausbauen und die übergeordneten Entwicklungsziele nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung zur Steigerung der Lebensqualität verwirklichen.
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Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns dient in Deutschland als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Mit Engagement propagiert und fördert die IHK Nürnberg für Mittelfranken dieses Leitbild - entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG).
Die IHK Nürnberg sieht es als eine ihrer Kernaufgaben an, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung - Corporate Social Responsibility (CSR) - praktisch zu unterstützen.
Sie wirkt aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zum Ehrbaren Kaufmann und CSR mit, beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und an Veranstaltungen auf Bundesebene, unterstützt mit Stellungnahmen, praktischen Beispielen und erarbeitet Informationsschriften.
Auch international ist sie an der Arbeit der B20 Gruppe beteiligt, in der Wirtschaftsvertreter für die G20 gemeinsame Empfehlungen und spezifische Handlungsvorschläge auf dem Weg einer nachhaltigen Entwicklung und bei der Umsetzung der Klimaschutzziele entwickeln.
Vor dem Hintergrund einer Stellungnahme zum Referentenentwurf des CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes, das die Berichtspflicht großer Unternehmen zu Arbeitnehmer-, Sozial- und Umweltbelangen, zur Achtung von Menschenrechten und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung regelt, führte die IHK eine Unternehmens-Umfrage zur Einschätzung der Wirtschaft durch.
Unternehmen aller Größen werden - nicht zuletzt infolge des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte - zunehmend gefordert, sich mit Fragen eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements auseinanderzusetzen. Die von den Rechtsanwälten Dr. André Depping und Dr. Daniel Walden von der Kanzlei Beiten Burkhardt entwickelten Vertragsklausen geben Antworten auf die Fragen, wie CSR (Corporate Social Responsibility) Vertragsklausen wirksam in Lieferketten vereinbart werden können. Sie sind in dem IHK – Merkblatt „CSR in der Lieferkette rechtlich verankern“ zusammengefasst.
UN Global Compact – Communication on Engagement
Als Mitglied des UN Global Compact der Vereinten Nationen vertritt die IHK Nürnberg seit ihrem Beitritt im Jahr 2012 die zehn Prinzipien zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dazu bekennt sie sich auch ausdrücklich für die Zukunft.
Konkret bedeutet das, die Bereiche Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu fördern, die Ziele und die Arbeit der Initiative zu unterstützen und dieses Engagement gegenüber den Stakeholdern im Einflussbereich der IHK Nürnberg zu kommunizieren.
Dies wird zum einen dokumentiert im Communication on Engagement (CoE) der Broschüre "Gesellschaftliche Verantwortung und die Werte des Ehrbaren Kaufmanns – CSR in der IHK Nürnberg für Mittelfranken", zum anderen manifestiert im Rahmen verschiedener Projekte und Veranstaltungen, insbesondere in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN).
Qualifizierungen und Veranstaltungen
Deutlich intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) im Angebot von Trainings. Fachseminare beschäftigten sich mit Fragen des Geschäftspartner Compliance-Managements und effektivem Lieferkettenmanagement, getragen durch die fortschreitende nationale und internationale Gesetzgebung und die neuen Herausforderungen sich rasant entwickelnder Praxis im Bereich menschenrechtlicher Sorgfalt und ihrer Umsetzung.
Mittlerweile 70 Teilnehmer haben die in der IHK Nürnberg entwickelte Qualifizierung zum CSR-Manager (IHK) besucht, die sich bundesweit einen hervorragenden Namen gemacht hat. Neben dem jährlich durchgeführten Zertifikatslehrgang führte die IHK Nürnberg für Mittelfranken 2016 einen spezifischen Kurs „CSR-Manager im Fußballmanagement“ für Clubs der Fußball-Bundesliga und der Deutsche Fussball Liga (DFL) in Kooperation mit der Bundesliga-Stiftung durch. Rund 40 Prozent der Vereine der ersten und zweiten Liga qualifizierten auf diese Weise Verantwortliche für die Koordination für Themen gesellschaftlicher Verantwortung im deutschen Profifussball.
Neu geschaffen wurde die Internetseite www.csr-manager.info, die das Aufgabenfeld CSR-Management beispielhaft beschreibt und CSR-Manager-Profile vorstellt.
Das CSR-Management Forum 2016 – die vierte Tagung dieser Art seit 2013 – fand mit über 120 Teilnehmern außerordentlichen Zuspruch. Die Tagung diskutierte aktuelle gesetzliche Entwicklungen, zeigte die Chancen und Herausforderungen in praktischen Unternehmens-Beispielen auf und erarbeitete in Workshops Ansätze zum Management verantwortungsvoller Unternehmensführung. Schwerpunkte waren hier die kommenden Nachhaltigkeitsberichtspflichten, CSR in der Unternehmenspraxis und im Profifußball, wertebasierte Führung und die Herausforderungen aus dem Sorgfaltspflichten der Wirtschaft zur Einhaltung der Menschenrechte.
In einem zweiteiligen Workshop diskutierte die IHK Nürnberg mit Vertretern von Unternehmen, von Auslandshandelskammern (AHK), des DIHK und der OECD, wie AHKs bzw. IHKs deutsche Unternehmen vor dem Hintergrund internationaler Anforderungen beim Management Ihrer Lieferketten unterstützen können.
Als ein Verbundprojekt der bayerischen Kammern wurde der Praxisleitfaden Verantwortung lohnt sich. Weltweit. vorgestellt, der Unternehmen erste Einblicke und Hilfestellung für ein verantwortlich geprägtes internationales Geschäft geben soll.
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Fünf Jahre nach Start der deutschen Energiewende sind viele Hausaufgaben noch nicht gemacht. Für die Wirtschaft hat eine sichere und bezahlbare Energieversorgung Priorität, wie Umfragen der IHK-Organisation immer wieder zeigen. Es gilt also, das "Generationenprojekt Energiewende" so zu gestalten, dass es per Saldo zu einem Gewinn für den Standort Deutschland im Allgemeinen und für Mittelfranken im Besonderen führt. Die beiden IHK-Ausschüsse „Energie | Umwelt" sowie „Industrie | Forschung | Technologie" sensibilisieren und motivieren hierfür auf allen Ebenen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Die energiepolitischen Positionen der IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) wurden auch im Jahr 2016 weiterentwickelt, um für eine realitäts- und wirtschaftnahe Umsetzung der Energiewende zu werben. Bei wichtigen politischen Weichenstellungen, wie beispielsweise im Rahmen des Energiedialogs Bayern, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre Positionen durch persönlichen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten eingebracht.
BIHK Studie: Alternative Finanzierung des EEG-Umlagekontos
Eine vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) in Kooperation mit dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft erstellte Studie liefert eine Gegenüberstellung verschiedener Lösungsansätze zur Finanzierung des EEG-Umlagekontos. Die Ergebnisse zeigen, dass eine deutliche Reduktion der EEG-Umlage durch verschiedene Maßnahmen – jede für sich mit bestimmten Vor- und Nachteilen – erreicht werden kann. Die Lösung könnte daher in der Kombination verschiedener Ansätze liegen. Es wird angeregt, die Maßnahmen auf politischer Ebene intensiv zu diskutieren und deren Umsetzung zu prüfen.
Energieeffizienz im Rahmen von Industrie 4.0
Mit Hilfe von durchgehender Vernetzung und Datenerfassung sowie intelligenter Automatisierungstechnik lassen sich Produktionsprozesse deutlich flexibler aber auch ressourcen- und energieeffizienter gestalten. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken führt die Zukunftsthemen Industrie 4.0 und Energieeffizienz seit Jahren systematisch und branchenübergreifend zusammen. Im Jahr 2016 lag der Schwerpunkt in der Entwicklung von datengetriebenen Geschäftsmodellen. Diese dienen nicht nur zur Vorhersage von zukünftigen Maschinenausfällen (‚Predictive Maintenance‘), sondern auch zur Überwachung und Vorhersage von Energieverbräuchen.
Qualifizierung zum "EnergieManager (IHK)"
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang „EnergieManager (IHK) | European EnergyManager", der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der IHK Nürnberg haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 6000 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 30 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum „European EnergyManager"(kurz: EUREM) angeboten. Die jährlich angebotene „International Conference for European EnergyManagers" fand nach Nürnberg in den Jahren 2009 und 2013, nach Prag (2011, 2015) und Wien (2010, 2014) im Jahr 2016 im DIHK Berlin statt. Rund 200 Energieexperten trafen sich dort zum fachlichen Austausch. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sog. EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne. Darüber hinaus hat die IHK federführend den Zertifikatslehrgang zum „Druckluft-Spezialist (IHK)" aus der Taufe gehoben; dieser wird seit Jahren in Nürnberg erfolgreich angeboten.
IHK-Fachforum "Eigenstromversorgung"
Betreiber von Photovoltaik (PV) - Anlagen und von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erhalten immer geringere Vergütungen für den Strom, den sie in das öffentliche Netz einspeisen. Hinzu kommt die Unsicherheit über die künftigen Strompreise.
Deshalb scheint es gerade für Unternehmen attraktiv, den selbst produzierten Strom auch selbst zu nutzen. Vor dem Hintergrund des komplizierten gesetzlichen Rahmens hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ein Fachforum "Eigenversorgung" durchgeführt, an dem rund 100 Vertreter aus regionalen Unternehmen teilnahmen. Es wurde deutlich, dass sich für die Unternehmen zahlreiche Chancen eröffnen, in dem beispielsweise eine PV-Anlage mit einem Speicher oder einem BHKW mit intelligenter Regelungstechnik ergänzt wird.IHK-AnwenderClubs: eMobilität und Energie
Ob die Energieeinspar- und Klimaziele langfristig erreicht werden, hängt auch von der Entwicklung im Wärme- und Mobilitätssektor ab. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Energieverbrauch im Verkehrssektor bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent gegenüber 2005 zu senken. Die IHK unterstützt diese Zielsetzung mit dem IHK-Innovations- und AnwenderClub E-Mobilität.Im Jahr 2016 standen die Themen „Maximierung der Eigenstromversorgung durch Elektromobilität", „Aktuelle Herausforderungen im E-Fuhrpark" sowie „Testverfahren für mobile Speicher" im Blickpunkt. Auch der IHK-AnwenderClub Energie – ein weiteres von insgesamt 12 Anwender-Netzwerken – kümmert sich ebenso um Energieeffizienzthemen, um die Energiewende vor Ort in den Unternehmen Mittelfrankens erfolgreich zu gestalten.
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International bestens unterwegs
Erstmalig wurde im Geschäftsbereich International die 100 000-Marke bei der Ausstellung von Außenwirtschaftsdokumenten durchbrochen. Dies sind 67 Prozent mehr Dokumente als im Jahr 2006. Auch das umfangreiche Veranstaltungsangebot mit 94 Seminaren wurde mit 1 707 Teilnehmern rege in Anspruch genommen.
Der Fokus hierbei liegt weiterhin auf der Region Asien-Pazifik. Bei den Querschnittsthemen dominiert der neue Unionszollkodex (UZK), der einen großen Beratungsbedarf nach sich zog.
Die Studie "Dienstleistungsverkehr im EU-Binnenmarkt" des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zeigt Hürden und Hindernisse auf, die nunmehr auf Europaebene mit der Kommission diskutiert werden müssten.
Außenwirtschaftsausschuss mit neuer Spitze
Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss spiegelt die internationale Ausrichtung der Wirtschaftsregion wider, berät Präsidium, Vollversammlung und unterstützt den Geschäftsbereich International bei wichtigen Fragen sowie aktuellen Themen. In den vier Sitzungen vergangenes Jahr wurden u. a. Tagesordnungspunkte zu CETA, Entwicklungszusammenarbeit (EZ), Amerika nach der Wahl Trumps, Iran-Aktivitäten des Freistaates Bayern, Russland und Cyber-Kriminalität näher beleuchtet. Gemeinsam mit diplomatischen Gästen aus Kanada und China tauschten sich die Mitglieder intensiv über nichttarifäre Handelshemmnisse und Geschäftsmöglichkeiten aus.
EU verabschiedet neues Zollrecht
Im Mai 2016 trat ein neues EU-weites Zollrecht in Kraft – der Unionszollkodex (UZK). Das europäische Zollrecht erlebte damit die umfangreichste Reform des bisherigen Zollkodex aus dem Jahr 1992. Naturgemäß war der Informationsbedarf in den Unternehmen groß. Das Bundesfinanzministerium organisierte deshalb eine sogenannte „Roadshow“, eine in ihrer Art bundesweit einzigartigen Maßnahme. An fünf Standorten in der Bundesrepublik ist es mit Hilfe von engagierten Fachleuten der in Nürnberg ansässigen Zollbehörden gelungen, halbtägige Informationsveranstaltungen zum UZK flächendeckend für die gesamte Metropolregion anzubieten. Allein vier davon fanden in Nürnberg statt, von denen insgesamt gut 1 000 Firmenvertreter profitierten. Der UZK wird die Unternehmen vermutlich über das Jahr 2020 hinaus im Detail beschäftigen, denn zahlreiche notwendige IT-Prozesse der Verwaltungen sind noch nicht abgeschlossen, sodass einige Teile des UZK in der Praxis noch nicht angewendet werden können.
Unruhige Zollzeiten
Auch sonst erwarten die Zollexperten in den Betrieben einige Herausforderungen:
Die EU-Sanktionen gegen Russland haben weiter Bestand, positive Entwicklungen sind nicht in Sicht.
Die Hoffnung auf eine deutliche Wiederbelebung des Handels mit dem Iran erfüllte sich bisher nicht, hauptsächlich wegen der strengen Compliance-Auflagen der USA, denen vor allem die Finanzinstitute verpflichtet sind.
Das Scheitern von TTIP und die Ankündigung einer protektionistischen Handelspolitik der neuen US-Regierung wird die zollrechtliche Abwicklung von US-Geschäften zukünftig ebenfalls nicht befördern.
Der Brexit wird mittelfristig Großbritannien in ein zollrechtliches Drittland mit zusätzlicher Zollbürokratie für die Unternehmen überführen.
USA – wichtigster Handelspartner DeutschlandsNach den US-Wahlen informierten sich Ende November mehr als 50 Teilnehmende bei einem Arbeitsfrühstück über kommende und aktuelle Entwicklungen beim amerikanischen Handelspartner, wobei insbesondere auf das Minimieren von rechtlichen und steuerlichen Risiken eingegangen wurde. Besonders für die international ausgerichtete mittelfränkische Wirtschaft haben die USA wegen ihrer enormen ökonomischen Zugkraft eine herausragende Bedeutung. Auch bei den Direktinvestitionen dies- und jenseits des Atlantiks ist das gegenseitige Engagement beachtlich. Ein hoher Anteil der Direktinvestitionen in den USA kommt aus Deutschland, sodass mittlerweile mehr als 230 mittelfränkische Firmen vor Ort mit Vertriebs- oder Produktionsstätten aktiv sind. Insgesamt haben rund 775 kammerzugehörige Unternehmen Kontakte in die USA.
Kooperation mit Shenzhen
Im September 2016 war eine Delegation aus Shenzhen unter Leitung des Oberbürgermeisters Xu Qin in Nürnberg zu Gast, um sich mit Vertretern der Stadt und der IHK über mögliche Kooperationen zu verständigen.
Im Rahmen eines von der IHK organisierten Business-Meetings wurden der Delegation interessante Themen zukünftiger Zusammenarbeit vorgestellt: Neben der beruflichen Aus- und Weiterbildung war dies insbesondere das Thema Industrie 4.0. Oberbürgermeister Xu Qin zeigte sich sehr interessiert und lud Präsident Dirk von Vopelius, das Potential der Europäischen Metropolregion Nürnberg beim Thema Industrie 4.0 anlässlich der China-Hi-Tech Fair im November in Shenzhen vorzustellen. Der Vorschlag der IHK, die Sonderwirtschaftszone Shenzhen auf dem Asien-Pazifik-Forum Bayern am 5. Juli 2017 zu präsentieren, wurde wohlwollend aufgenommen. Oberbürgermeister Xu Qin, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Maly und IHK-Präsident Dirk von Vopelius unterzeichneten ein "Memorandum of Understanding (MoU)" zur beruflichen Aus- und Weiterbildung.
"Make in India" – Warum Sie an Indien als Markt nicht vorbeikommen
Rund 60 Teilnehmer folgten im April 2016 der Einladung des Geschäftsbereichs International zur Informationsveranstaltung "Make in India". Als Partner der Veranstaltung standen u. a. das Indische Generalkonsulat, die Deutsch-Indischen Handelskammer und der OAV (German Asia-Pacific Business Association) zur Seite. Die Teilnehmer wurden über Erfolgsfaktoren und Marktchancen auf dem Subkontinent informiert. Das Land wirbt mit den Initiativen "Make in India" und "Make in India Mittelstand" offensiv um Investitionen, speziell Firmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe sind willkommen. Insbesondere durch den Abbau von bürokratischen Hürden und einer Entwicklung der Infrastruktur will die Regierung einen Markteinstieg schmackhaft machen.
Zentralasien und Entwicklungszusammenarbeit im Fokus
Im Rahmen des Business-Round-Table Zentralasien im Juni 2016 wurden die aktuellen Marktzutritts- und die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Ländern Zentralasiens näher beleuchtet. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft aus Almaty und die Investitionsagentur Tadschikistans standen den Teilnehmern dabei beratend zur Seite.
Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien, Afrika, Osteuropa und Lateinamerika sind die Wachstumsmärkte der Zukunft. Für den wirtschaftlichen Erfolg ist es wichtig, dass die bayerischen Unternehmen an diesem Wachstum teilhaben. Doch viele, vor allem mittelständische Unternehmen, scheuen die hohen wirtschaftlichen und politischen Risiken eines Engagements, weshalb Geschäftschancen bisher vielfach ungenutzt blieben. Angebote und Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) können als Brücke in risikoreiche Märkte dienen, da sie ein attraktives Spektrum an Finanzierungsinstrumenten, Begleitmaßnahmen und Beratung für unterschiedliche Phasen im Auslandsgeschäft bietet. Gemeinsam mit dem bayerischen EZ-Scout wurden im Rahmen von Einzelgesprächen oder Mitwirkung bei Länderveranstaltungen diese unterstützenden Angebote vorgestellt.
Afrika-Engagement ausgeweitet
In vielen afrikanischen Ländern entwickelt sich die Wirtschaft, ohne dass davon Notiz genommen wird. Die IHK möchte auf die Entwicklungen und das Potential in den Ländern und Märkten aufmerksam machen und legt deshalb eines ihrer Seminarschwerpunkte auf verschiedene Länder Afrikas. Das Informations- und Seminarangebot im Jahr 2016 umfasste Inhouse-Beratungen zu Ägypten, Marokko und Südafrika, ein Roundtable Botswana und die Beteiligung an dem Wirtschaftstag Äthiopien in München.
Türkei – von aussichtsreich bis aussichtslos
Die Türkei hat sich in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich enorm entwickelt, mit einem Durchschnittswachstum von 5 Prozent. Das Land belegt Platz 16 der größten Volkswirtschaften der Welt. Viele Unternehmen steuern von Istanbul aus ihre Geschäfte für die gesamte Region. Auch als Beschaffungsmarkt ist die Türkei hochinteressant, was sich in der großen Resonanz zum „Markteinstiegsseminar“ im Frühjahr 2016 widerspiegelte. Nach dem Putschversuch und seinen Folgen wie Massenentlassungen von Staatsbediensteten oder der Verhängung des Ausnahmezustandes hatte sich die Lage konträr gedreht und bei der Veranstaltung "Türkei – Wirtschaftliche Chancen und Politische Risiken" im Oktober 2016 wurden unternehmerische Erfahrungen diskutiert. Es wurde deutlich, dass die Situation in der Türkei die mittelfränkischen Firmen verunsichert, Zurückhaltung und Abwarten waren der Grundtenor.
Messebeteiligungen
Das Bayerische Messebeteiligungsprogramm 2016 des Freistaates agiert weiterhin als Einstiegshilfe in attraktive, aber schwierige Auslandsmärkte. Durch die finanzielle Förderung wird das Risiko für die teilnehmenden Firmen minimiert, außerdem werden sie bei der Vorbereitung und Abwicklung tatkräftig unterstützt. Acht von der IHK Nürnberg für Mittelfranken initiierte Messeprojekte boten rund 80 bayerischen Firmen exzellente Plattformen für ihre Vertriebsaktivitäten. Ob Shenzhen, Shanghai, Kuala Lumpur oder Miami – über 90 Prozent der Teilnehmer waren mit ihrem Messeergebnis sehr zufrieden und wollen dieses exzellente Förderinstrument wieder nutzen.
Auslandsmessen sind ein ideales Instrument, um sich potentiellen Kunden zu präsentieren oder Vertriebspartner zu identifizieren und daher zur Erschließung neuer Märkte bestens geeignet. Das alljährliche Messeseminar entwickelte sich mittlerweile zum Dauerbrenner: Auch im Januar 2016 informierten sich mehr als 40 Teilnehmende über Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Messebeteiligung. Dieses Seminar ermöglicht allen Verantwortlichen für Auslandsmessen, ihren Messeauftritt zu optimieren und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit sowie das vertriebliche Potential ihres Unternehmens zu steigern.
Bayern fit for Partnership und Tatort Auslandsgeschäft
Im Juni und September 2016 nutzten polnische, armenische und deutsche Unternehmer die Möglichkeit, auf den Hausmessen der IHK Nürnberg für Mittelfranken zu den Themen "Gesundheitswesen in Polen" und „Lebensmittelverarbeitung in Georgien/Armenien“ B2B-Gespräche zu führen und weitere Kooperationen zu vereinbaren. Die Veranstaltungen sind Bestandteil des bayerischen Markterschließungsprogramms des Wirtschaftsministeriums.
Außerdem informierten sich rund 30 Teilnehmende auf der Veranstaltung "Tatort Auslandsgeschäft: Safety First" über Sicherheitslösungen, Risikomanagement (identifizieren, analysieren und bewerten), Know-How-Schutz für das eigene Unternehmen sowie die "Kunst der Täuschung". Des Weiteren wurde auf das adäquate Verhalten von Mitarbeitern im Ausland sowie deren Schutz während ihres Auslandeinsatzes eingegangen.
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Das wichtigste Ereignis des Jahres 2016 auf der IHK-Baustelle am Hauptmarkt fand am 10. Oktober statt. Gemeinsam mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel legten IHK-Präsident Dirk von Vopelius, IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch, Wolf Maser, stv. Vorsitzender des IHK-Bauausschusses, und Peter Heil, Geschäftsführer des ausführenden Bauunternehmens Otto Heil GmbH & Co. KG in Eltingshausen, symbolisch den Grundstein.
Das neue Haus der Wirtschaft entsteht am traditionsreichen Standort am Hauptmarkt, wo schon seit 1560 der Handelsvorstand, die Vorläuferorganisation der 1843 gegründeten Industrie- und Handelskammer, ihren Sitz hatte. Im Herbst 2013 hatte die IHK-Vollversammlung das Projekt "Haus der Wirtschaft" beschlossen, um die Förderung der Wirtschaft und den Service für die Mitgliedsunternehmen auch in den nächsten Jahrzehnten mit hoher Qualität leisten zu können.
Der Gebäudekomplex am Hauptmarkt wird einer Generalsanierung mit Teilneubau unterzogen, um die Zukunftsfähigkeit des Hauses zu sichern und den Wert der Immobilie langfristig zu erhalten. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sagte, die Vollversammlung habe das Bauprojekt angesichts des bestehenden Handlungsbedarfs beschlossen: "Wir hatten es mit einem Grundstück zu tun, das permanent an Wert gewinnt, und mit einem Gebäude, das permanent an Wert verliert." Nun gehe es darum, das Projekt nach der anderthalbjährigen Verzögerung durch die archäologischen Grabungen zügig abzuschließen. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch sagte, mit dem Haus der Wirtschaft wolle sich die IHK – u. a. durch Gastronomie im Erdgeschoss – stärker nach außen öffnen und öffentliche Räume für die Begegnung mit der Wirtschaft schaffen. Großer Wert werde auch auf hohe Energieeffizienz des Gebäudes gelegt.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner würdigte die Entscheidung der IHK, den Standort in der Innenstadt zu erhalten und zu modernisieren: "Die Wirtschaft gehört ins Zentrum." Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sei ein wichtiger Partner der Staatsregierung, u. a. bei Themen wie berufliche Ausbildung, Integration der Flüchtlinge und Digitalisierung. Auch Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel lobte die Entscheidung der IHK, ihren Traditionsstandort am Hauptmarkt zu behalten. Er stehe auch für das gute Miteinander von Stadt und Wirtschaft. Für die vielen Besucher Nürnbergs aus dem In- und Ausland sei das IHK-Gebäude zudem ein Zeichen für die reiche Wirtschaftsgeschichte der Stadt.
Bei der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel versenkt. Sie enthält u. a. die IHK-Broschüren "Der Ehrbare Kaufmann" und "Parlament der Wirtschaft", in der die Mitglieder der IHK-Vollversammlung abgebildet sind, sowie ein von den IHK-Azubis gestaltetes "Buch an die Zukunft" mit Beiträgen der IHK-Mitarbeiter und Tageszeitungen vom 10. Oktober 2016.
Daten zum "Haus der Wirtschaft"
Der Standort der IHK am Nürnberger Hauptmarkt wird bei einer Gesamtnutzfläche von 9 800 Quadratmetern rund 280 Arbeitsplätze (inklusive der deutschlandweit tätigen AkA Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen) und 15 Konferenz- und Besprechungsräume bieten. Das lichtdurchflutete Atrium hat eine Fläche von 330 Quadratmetern und bietet mit Bestuhlung Platz für bis zu 400 Gäste. Das Gesamtbudget des Projekts (Erschließung, Bau, Umzug, Zwischenmiete, Archäologie, Reserve etc.) ist auf 49,3 Mio. Euro veranschlagt. Die Haustechnik genügt modernsten Standards der Energieeffizienz, installiert werden u. a. Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, sparsame Kühlsysteme sowie eine LED-Beleuchtung, die bei leeren Büros automatisch abschaltet und in Abhängigkeit vom Tageslicht gedimmt wird. Die Fertigstellung des Hauses der Wirtschaft ist für das vierte Quartal 2018 vorgesehen.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Tageszeitungen in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK Nürnberg täglich beim Blick in die relevanten Zeitungen und Wirtschaftsmagazine sowie zusammen mit einer Agentur über den täglichen Pressespiegel.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zum DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2016 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung sortiert.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 1 486 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten. 190 Artikel (13 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK, 21 Artikel (ein Prozent) mit der Baumaßnahme "Haus der Wirtschaft". 233 Artikel (16 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik / Unternehmensförderung und 271 Artikel (18 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Über die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land erschienen im vergangenen Jahr insgesamt 219 Artikel (15 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die Medienresonanz war im Jahresverlauf sehr konstant. 389 Artikel (26 Prozent) entfallen auf das erste Quartal. Im zweiten Quartal erschienen 371 Artikel (25 Prozent), im dritten 372 (25 Prozent) und im vierten 354 Artikel (24 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Anlass der Berichterstattung
Der Geschäftsbereich Kommunikation analysiert die Berichterstattung der Medien nicht nur hinsichtlich Themen und Frequenz sondern betrachtet auch Entstehung und Bedeutung einer Erwähnung. So erschienen 520 der insgesamt 1 486 Artikel (35 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Presseveranstaltungen, die vom Geschäftsbereich Kommunikation herausgegeben bzw. organisiert wurden ("initiativ"). 571 Medienberichte (38 Prozent) erschienen als Resultat einer Anfrage die das jeweilige Medium an die IHK Nürnberg gestellt hatte, und die von einem Experten der IHK beantwortet wurde ("konsultativ"). 286 Artikel (19 Prozent) erschienen, nachdem die IHK Nürnberg durch einen Vertreter, z. B. IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experte, in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist ("repräsentativ"). Die restlichen 109 Artikel (sieben Prozent) sind als "marginale" Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK aus nebensächlichen Gründen erwähnen.
Gelebte Nachhaltigkeit
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Der IHK ist eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sowohl für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als auch für unsere Umwelt wichtig.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Mitarbeiter der IHK Nürnberg für Mittelfranken sind der wesentliche Erfolgsfaktor, um dauerhaft hochwertige und verlässliche (Dienst-) Leistungen zu liefern. Wir bieten deshalb ein Arbeitsumfeld, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft steigern und einbringen können.
Weiterbildung und Gesundheitsförderung
Das Wissen und die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt unserer Personalentwicklungsaktivitäten. Wir investieren konsequent in die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter, um die sich ständig verändernden Anforderungen unserer Kunden qualifiziert und vorausdenkend bedienen zu können. Die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen ist ein fortlaufender Prozess. Im jährlichen "Mitarbeiter-Dialog" mit der Führungskraft werden die erforderlichen Kompetenzen regelmäßig erfasst, systematisiert und optimiert. Unser interner Weiterbildungskatalog "Fit for job" umfasst zahlreiche Angebote, um sich selbstverantwortlich, schnell und unkompliziert weiterzubilden. Wir initiieren und unterstützen mit sehr individuellen und bedarfsorientierten Einzel- und Teamentwicklungsmaßnahmen. Im Jahr 2016 bildeten sich 211 Mitarbeiter an 402 Tagen weiter.
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter haben für uns einen hohen Stellenwert. Dabei setzen wir auf Eigenverantwortung. Wir geben regelmäßig Impulse, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. 2016 wurden Gesundheitsvorträge zu u. a. folgenden Themen angeboten: Osteoporose, Bandscheibenvorfall, Stoffwechsel und ADHS. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement wie auch die Maßnahmen des Arbeitsschutzes runden unsere Aktivitäten ab, um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter langfristig zu erhalten.
Soziales Engagement
Wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung in unserer Heimatregion Mittelfranken bewusst. Daher unterstützen wir das soziale Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten. So stellen wir unsere Mitarbeiter im Rahmen von "Social Days" für verschiedene Projekte frei. In 2016 gab es zwei "Social Days": Zwölf Mitarbeiter begleiteten Flüchtlinge bei einem Ausflug in den Nürnberger Tiergarten. Bei einem Besuch in der Lebenshilfe Nürnberg bastelten elf Mitarbeiter gemeinsam mit Jungendlichen mit Behinderung weihnachtliche Dekorationsartikel. Diese wurden dann gemeinsam mit den Jugendlichen an unserem Adventsbasar im Haus verkauft.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mit verschiedenen Instrumenten, wie unserem flexiblen Arbeitszeitmodell und diversen Teilzeit- und Home-Office-Regelungen (die Ausweitung der Home-Office-Modelle ist für 2017 geplant) gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter ein. Pflegeberatung, Kinderbetreuungsmodelle in den Ferienmonaten sowie an Feiertagen runden unser Programm ab. Im Jahr 2016 lag die Teilzeitquote insgesamt mit 25,4 Prozent auf Vorjahresniveau. Insgesamt 68,6 Prozent der IHK-Mitarbeiter sind weiblich (Vorjahr: 69,6 Prozent). Unter den Führungskräften sind ein Fünftel Frauen.
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Wir unterstützen nicht nur unsere Mitglieder mit Veranstaltungen, Studien und Anwenderclubs bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Auch uns selbst ist an einer guten ökologischen Bilanz gelegen.
Recycling
Die Mitarbeiter der IHK Nürnberg für Mittelfranken konnten im Rahmen der gemeinsamen Sammelaktion der Deutschen Umwelthilfe und der Telekom Deutschland seit Oktober 2012 75 alte Handys dem fachgerechten Recycling zuführen (Stand: Oktober 2016). Diese Menge der gesammelten Althandys entspricht 1,875 g Gold, 11,25 g Silber und 625 g Kupfer. Die Materialien fließen zurück in den Wertstoffkreislauf.
Firmen-Abonnements
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken nimmt am Firmenabo-Programm der VGN teil. Mit dem Umzug des Haupthauses vom zentral gelegenen und öffentlich gut angebundenen Hauptmarkt in unser Interimsquartier in der Südstadt im ersten Quartal 2014 ist die Zahl der Abos zurückgegangen. Haben 2013 noch durchschnittlich 135 Mitarbeiter ein ÖPNV-Abo bezogen, waren es 2016 nur noch 101. Mit Wiedereinzug in das neue "Haus der Wirtschaft" am Hauptmarkt Ende 2018 soll an die positive Abo-Entwicklung von 2013 angeschlossen werden.
Papier- und Stromverbrauch
Zum Jahresende 2016 liegt der Papierverbrauch, gemessen an den über das Jahr verteilten Nachkäufen, sowohl im Haupthaus als auch in der IHK-Akademie Mittelfranken unterhalb der Vorjahreswerte. Ziel ist es im Zuge der Digitalisierung, den Papierverbrauch weiter zu reduzieren.
Der Stromverbrauch im Interimsquartier der IHK Nürnberg liegt mit 223 132 Kilowattstunden (kWh) in 2015 deutlich unter dem Verbrauchswert von 2013, der 346 080 kWh betrug. In 2016 konnte der Vorjahreswert um weitere 2 Prozent auf 218 277 kWh reduziert werden. Dank der energetischen Sanierung des Haupthauses werden die Werte von 2013 auch nach Rückzug an den Hauptmarkt Ende 2018 weiterhin unterboten werden. Der verhältnismäßig hohe Stromverbrauch im Jahr 2014 lässt sich mit der zeitweisen parallele Belegung von Haupthaus und Interimsquartier erklären.
Wirtschaft in Zahlen
Auf unserem Blog "Wirtschaft in Zahlen" finden Sie in übersichtlicher Form die wichtigsten Informationen über die Wertschöpfung, die konjunkturelle Entwicklung und die Wirtschaftsstruktur in der Wirtschaftsregion. Wir geben eine Übersicht über die wichtigsten Arbeitgeber, die Arbeitsmarktzahlen und die Entwicklung bestimmter Branchen in Mittelfranken. Weitere Themen: Infrastruktur, Außenhandel, Tourismus, Steuern und Kaufkraft. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert.
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Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
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