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S-Bahn-Verschwenk Fürth

Verschwenklösung vorerst gestoppt

Bereits seit Jahren drängt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auf einen Abschluss des S-Bahnausbaus zwischen Nürnberg und Forchheim. An vielen Stellen entlang der Strecke sind in den letzten Jahren deutliche Baufortschritte erzielt worden. Seit der Inbetriebnahme der ICE-Verbindung Nürnberg – Berlin ab Dezember 2017 wird aber der Flaschenhals im Raum Fürth noch enger, da sich Nah-, Fern- und Güterverkehr weiterhin zwei Gleise teilen müssen.

Um den Flaschenhals zu beseitigen und neue Kapazitäten zu eröffnen, plant die Bahn bereits seit Jahrzehnten ein neues Gleis auf einem sogenannten "Verschwenk" durch das Knoblauchsland. Diese Streckenführung wurde von der Stadt Fürth entschieden abgelehnt.

Die Gegner des Verschwenks klagten vor dem zuständigen Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Das Gericht hat im November 2017 den Planfeststellungsbeschluss als "rechtswidrig und nichtvollziehbar" eingestuft. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass der Planfeststellungsbeschluss nicht aufgehoben wird. Noch nicht bekannt ist, ob die Mängel möglicherweise durch ein ergänzendes Verfahren behoben werden können.

Die Bayerische Staatsregierung hat bei der Deutschen Bahn bereits im Frühjahr 2017 die Planung einer "Behelfslösung" beauftragt, um für den Fall der Ablehnung des Planfeststellungsbeschlusses gerüstet zu sein. Durch den Einbau von Bauweichen soll eine Anbindung an den Fürther Bogen erfolgen und so zu einem früheren Zeitpunnkt ein Mehrverkehr der S-Bahn ermöglicht werden.

Im Mai 2019 wurde der Finanzierungsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn für die Behelfslösung abgeschlossen. Die Deutsche Bahn will die Baumaßnahmen bis Ende 2022 realisiert haben. Die Kosten der Baumaßnahmen in Höhe von 20 Millionen Euro übernimmt der Freistaat. Ab dem Zeitpunkt können auf der Strecke Nürnberg-Erlangen drei S-Bahnen pro Stunde und Richtung verkehren. Bisher erlaubt die bestehende Infrastruktur nur zwei S-Bahnen. 

Ihre volle Leistungsfähigkeit und einen vollwertigen S-Bahntakt kann die S-Bahn aber erst durch die Realisierung eines dritten Gleises bei Fürth erreichen.

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