Geschäftsbericht 2021
Der Geschäftsbericht 2021 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss, Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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Auch im Jahr 2021 hat die Corona-Pandemie die Berufliche Bildung maßgeblich beeinflusst: Permanent mussten Hygienekonzepte für Aus- und Fortbildungsprüfungen an die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Allen Einschränkungen zum Trotz konnten alle Prüfungen fristgerecht angeboten werden, alle Auszubildenden konnten ihre Ausbildung innerhalb der vereinbarten Ausbildungszeit abschließen.
Die IHK betreute 2021 insgesamt 18.658 Ausbildungsverhältnisse. Es wurden 8.824 Abschlussprüfungen abgelegt, die Bildungsberater der IHK haben 1.933 Betriebsberatungen durchgeführt. An 390 IHK-Weiterbildungslehrgängen nahmen 4.461 Teilnehmer teil. 4.896 Personen legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich 5.909 ehrenamtliche Prüfer in der Aus- und/oder Weiterbildung bei der Abnahme der Prüfungen.
Im zurückliegenden Jahr wurden 7.136 neue Ausbildungsverträge registriert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 2,9 Prozent. Dieser zunächst moderat wirkende Rückgang fällt deutlich drastischer aus, wenn man die Zahl der Neueintragungen mit den Zahlen von 2019, dem Jahr vor Pandemieausbruch, vergleicht. In diesem Betrachtungszeitraum beträgt der Rückgang 15,1 Prozent. Da die mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten haben, hat sich der Fachkräftemangel in der Region weiter verschärft.
Hauptgrund für den Rückgang an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist weiterhin in erster Linie das fehlende Interesse der Jugendlichen, die sich scheinbar – nicht zuletzt aufgrund der allgemein schlechten Stimmungslage – für Bildungsalternativen entschieden haben.
Duale Berufsausbildung
Mit verschiedenen Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Verstärkt wurden außerdem die Angebote zur Unterstützung des Matchings zwischen Jugendlichen und Betrieben. Besonders in Erscheinung getreten sind 2021 folgende Projekte:
Studienaussteiger sind eine beliebte Zielgruppe der Ausbildungsbetriebe und auch vonseiten der Studenten wird das Angebot einer Beratung zu den Möglichkeiten der Dualen Berufsausbildung intensiv genutzt. Rund 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2021 beraten und konnten oftmals direkt an interessierte Betriebe vermittelt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.
Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durchgeführt:
- Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
- Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler und Schülerinnen allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. Im Jahr 2021 fanden in Mittelfranken über 300 Einsätze statt, mit denen mehr als 6.000 Schüler erreicht wurden.
Zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe beim Recruiting von Auszubildenden wurde neben den bereits bekannten Formaten Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse erstmals auch der KarriereKick durchgeführt: Eine Präsenzveranstaltung in der IHK Akademie, bei der zunächst Jugendliche mit ihren potenziellen Ausbildern und Ausbilderinneninnen am Kicker gegeneinander antreten, sozusagen als "Eisbrecher", um sich danach in individuellen Gesprächen auszutauschen.
Integration von Flüchtlingen
Neu besetzt werden konnte die Position der Integrationsberaterin. Sie unterstützt speziell das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. In einer "offenen Sprechstunde" können sich ausbildungsinteressierte Geflüchtete ohne vorherige Terminvereinbarung beraten lassen. Auch Betriebe können sich rund ums Thema Ausbildung von Geflüchteten beraten lassen. Das von der IHK zur Verfügung gestellte Kompetenzfeststellungsverfahren check.work für Menschen mit Fluchthintergrund wird von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Berufsschulen bzw. Bildungsträgern genutzt.
Berufliche Weiterbildung
Bei den Fortbildungsprüfungen konnte mit 2.784 Teilnehmern an Abschlussprüfungen der höherqualifizierenden Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. – das Vorjahresergebnis um gut 5 Prozent überschritten werden. Bei den Ausbildereignungsprüfungen wurde mit 2.112 Teilnehmer nahezu des Vorjahresergebnis erreicht.
Der inzwischen mit 2.000 Euro dotierte "Meisterbonus" für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2021 an 1.547 Absolventen ausgezahlt.
Mit 4.890 Personen, die einen Sachkundenachweis nach Gewerberecht erlangten, setzte sich 2021 der Trend steigender Zahlen in diesem Segment fort.
Die IHK-Akademie Mittelfranken bietet ein breites Spektrum an öffentlich zugänglichen Weiterbildungsangeboten für die Region. Zudem unterstützt sie ihre Mitgliedsunternehmen durch gemeinsam erarbeitete Inhouse-Qualifikationen, also im Betrieb stattfindende Schulungen, bei der Erreichung ihrer Entwicklungsziele.
Weiterbildungen finden an der Akademie verstärkt in hybrider Form statt. Sie werden durch sog. Flipped Classroom Konzepte mit Kurzlerneinheiten (Lernnuggets) zur selbstständigen Lernorganisation ergänzt. Teilnehmende profitieren von einem breit gefächerten Lehrangebot, da mittels modularen Lehrgangskonzepten unterschiedliche Zeitformen und Lehrgangsorte verzahnt werden.
Weiterbildungen im Rahmen der höheren Berufsbildung werden durch Aufstiegs-BAföG und Meisterbonus hinreichend gefördert. Die mögliche Förderung übersteigt in vielen Fällen die Kurskosten.
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"Schulungsbedarf International" ungebrochen
Im Berichtszeitraum nutzten mehr als 1.300 Teilnehmer die Veranstaltungen des Geschäftsbereichs International. Und im zweiten Coronajahr 2021 konnten – vor allem in der zweiten Jahreshälfte und mit den entsprechenden Coronaauflagen – sogar wieder einige Präsenzseminare durchgeführt werden. Die Nachfrage ist rege und zeigt, dass es unverändert einen großen Bedarf an intensiven Zollschulungen gibt.
Die Vorgangszahlen haben 2021 auch im hoheitlichen Aufgabenbereich "Carnet A.T.A." und "Ursprungszeugnisse" im Vergleich zu 2020 zugelegt. Das Carnet, das das abgabenfreie Verbringen von Berufsausrüstung, Muster, usw. über die Zollgrenzen ermöglicht, hat mit 700 Stück fast das Niveau der Vorcorona-Zeit erreicht. Die Ursprungszeugnisse und sonstige "Beglaubigungen" liegen insgesamt nun erneut über der 100.000 Stück Marke. Das komfortable elektronische Ursprungszeugnis befindet sich weiter im Aufwärtstrend und hat zum Vorjahr um 20 Prozent zugenommen. Mittlerweile beträgt der Anteil elektronisch ausgefertigter Bescheinigungen am Gesamtaufkommen unserer Bescheinigungen knapp die Hälfte. "Wachstumspotenzial" ist somit noch ausreichend vorhanden.
Neues Förderprogramm "Start-up International" konzipiert
Start-ups, die neue Märkte erschließen wollen, erhalten mit dem neuen Förderprogramm "Start-up International" erstmals Unterstützung. Ziel des Förderprogramms ist es, den Aufbau der Marktpräsenz des Start-ups im Zielland zu erhöhen, zu unterstützen und damit seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dadurch sollen die Start-ups international etabliert und weltweit konkurrenzfähige Unternehmen werden, die Arbeitsplätze in Bayern schaffen und Wachstumsimpulse aus dem Ausland nach Bayern holen. Gefördert werden die Ausgaben, die unmittelbar mit der Erarbeitung sowie mit der Umsetzung einer Internationalisierungsstrategie in einem Zielland in Zusammenhang stehen. Die Start-ups können hierbei aus einem umfangreichen Katalog von Maßnahmen die für sie passenden Maßnahmen zur Umsetzung auswählen. Sie gehen bei der Umsetzung dabei in Vorleistung und können die bezahlten Rechnungen anschließend zur Förderung einreichen.
Das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG) kommt
Das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz, auch als Lieferkettengesetz bekannt, soll der Verbesserung der internationalen Menschenrechtslage dienen, indem es Anforderungen an ein verantwortliches Management von Lieferketten für bestimmte Unternehmen festlegt. Im Juli 2021 hat der Deutsche Bundestag dieses Gesetz verabschiedet, das ab 2023 in Kraft treten wird. 160 Teilnehmer nutzten ein eigens hierfür konzipiertes Webinar. Das Thema bleibt auch mit Blick auf eine europäische Gesetzesvorlage weiterhin auf der Veranstaltungsagenda ganz oben.
Corona-Pandemie führt zu erhöhtem Beratungsbedarf bei Entsendungen
Die Corona-Pandemie hat sich stark auf das internationale Geschäft und den grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr ausgewirkt. Der erste Lockdown führte zu weltweiten Grenzschließungen und zum Erliegen des internationalen Geschäfts. Danach wurde in Europa ein abgestimmtes Verfahren bei Reiseregelungen und eine europäische Ampelregelung beschlossen, die Mitgliedsstaaten haben jedoch beim zweiten Lockdown jeweils eigene Einreiseregeln, je nach Pandemieverlauf, umgesetzt. Dies führte zu einer sehr starken Nachfrage nach den jeweils geltenden Einreiseregeln, zum Beispiel bei Entsendungen für Arbeitseinsätze in die europäischen Nachbarländer. Mit Hilfe des Auwi-Portals und den jeweils aktualisierten Corona-Berichten der jeweiligen Auslandshandelskammern (AHK) konnte ein umfassender Überblick gewährleistet werden.
UK-Desk aufgebaut
Seit dem Brexit-Entscheid von 2016 ist das Scheidungsprocedere noch im vollen Gange und das Thema Brexit treibt weiterhin die Wirtschaft um. Damit einher geht ein gestiegener Beratungsbedarf. Das IHK-Brexit-Team berät seit Langem intensiv über wirtschaftliche Fragen des EU-Austritts des Vereinigten Königreiches und bietet umfangreiche Unterstützungsleistungen an, um Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in Großbritannien bei der Vorbereitung auf den Brexit zu begleiten. Sehr gefragt waren die acht Webinar-Termine für mehr als 2.000 Teilnehmer. Die Folgestaffel ist in 2022 mit den Themen Steuer und Zoll sowie die Mitarbeiterentsendung nach UK geplant. Der IHK-Geschäftsbereich International hat zudem seit 2020 einen "IHK-UK-Desk" eingerichtet, der dem Vereinigten Königreich weiterhin ein besonderes Augenmerk schenken wird. Die Themenpalette ist breit gefächert und umfasst auch die Vermittlung von Geschäftspartnern über die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer in London sowie die Ansprache von potenziellen Investoren und auch Fachkräften.
Neben dem täglichen Beratungsgeschäft gilt es auch, die Geschäftsmöglichkeiten in Great Britain zu eruieren. Beispielsweise hat der britische Markt für Medizintechnik ein Volumen von knapp zehn Mrd. Euro. Er ist weltweit der sechstgrößte und somit ein ideales Thema für die mittelfränkische Wirtschaft.
Webinarreihe Lateinamerika gestartet
Auch wenn derzeit – bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – die Wachstumsaussichten in Südamerika wie vielerorts eher mager ausfallen, gibt es mittel- bis langfristig gute Geschäftsmöglichkeiten auf dem südamerikanischen Kontinent. Die wirtschaftliche Zusammenarbeitet mit Lateinamerika birgt viel Potenzial.
Dabei sind durchaus die Länder der "zweiten Reihe" interessant, wie beispielsweise Kolumbien und Peru. Mit der Auftaktveranstaltung "Lateinamerika: Geschäftsmöglichkeiten für bayerische Unternehmen: Chancen und Potentiale der lateinamerikanischen Zukunftsmärkte – Im Fokus: Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru" am 7. Dezember startete die IHK eine Webinarreihe zu diesem Kontinent. Der zweite Teil der Webinarreihe, der im April 2022 geplant ist, stellt dabei die Geschäftschancen in Brasilien in den Mittelpunkt.
Neues Format "IHK-Kontakttage International" gut angenommen
Der Geschäftsbereich International bietet u. a. das Veranstaltungsformat "AHK Beratungstag" an, bei dem AHK-Berater vor Ort terminierte Gespräche mit Unternehmern führen. Auch wegen der Pandemie wurden diese Sprechtage zunehmend digital durchgeführt. Durch die flexible Terminfindung erhöhte sich die Anzahl der geführten Gespräche.
Um die Attraktivität für Teilnehmer und die Effizienz der Veranstaltungsorganisation zu erhöhen, wurden mit dem neuen Format "IHK-Kontakttage International" virtuelle Sprechtage gebündelt und Gespräche mit mehreren AHKs sowie anderen öffentlichen Dienstleistern einer Wirtschaftsregion angeboten. Eine zentrale Veranstaltungswebseite (www.ihk-kontakttage.de) informiert über die Veranstaltung, erklärt Details und nimmt Anmeldungen entgegen. Neben den bayerischen IHKs und den beteiligten AHKs wurden weitere Partner wie z. B. Bayern International und GTAI in das Format eingebunden. Die ersten IHK-Kontakttake International wurden erfolgreich mit der Region Asien-Pazifik und über 160 B2B-Meetings durchgeführt.
Internationale Messen trotz Corona gefragtes Vertriebsinstrument
Im Rahmen des bayerischen Messebeteiligungsprogramms initiiert und organisiert die IHK Nürnberg für Mittelfranken in Kooperation mit Bayern International jährlich 10-15 Messebeteiligungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Ausland.
Der internationale Vertrieb gestaltete sich seit Beginn der Pandemie für alle Unternehmen und Vertriebswege schwierig, dies gilt auch für internationale Messebeteiligungen. Die Mehrzahl der angestrebten Beteiligungen des Freistaates mussten in den letzten Jahren abgesagt werden oder wurden virtuell bzw. mit lokalen Partnern durchgeführt. Dies war 2021 u. a. bei der Energietechnikmesse FC Expo in Tokyo (Japan) und der Technologiemesse China Hi-Tech Fair in Shenzhen (China) der Fall.
Trotz der anhaltenden Reiseschwierigkeiten und der gestiegenen Nutzung digitaler Medien in der Unternehmenskommunikation ist keine generelle Abkehr vom Vertriebsweg Messe bzw. Messebeteiligung zu verzeichnen. Das Interesse von Unternehmen an internationalen Branchenmessen als Mittel der Kontaktpflege und Akquise von Neukunden scheint ungebrochen. So war die einzige Präsenzmesse mit Beteiligung der IHK im Jahr 2021 die SMART City Expo in Barcelona. Die zwölf bayerischen Aussteller gaben der Qualität der Fachbesucher und der Organisation Bestnoten.
Prognos-Studien zeigen Perspektiven im Auslandsgeschäft auf
Den Blick nach vorne richten und neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren – diesen Input gibt die IHK mit Studien über chancenreiche Auslandsmärkte, die gemeinsam mit dem Prognos-Institut erstellt wurden.
Im Mittelpunkt der Untersuchung mit dem Titel "Zukunftsmärkte und Wachstumssegmente von morgen" stehen die Länder Chile, Großbritannien, Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Peru, Philippinen und Thailand. Ermittelt wurde, welche Geschäftschancen sich dort bis 2030 in den Bereichen ergeben, in denen die Europäische Metropolregion Nürnberg besonderes Potenzial hat: Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, Information und Kommunikation, Automation und Produktionstechnik sowie Verkehr und Logistik. Auch die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur bis 2030 ist Gegenstand der Analysen und kann beispielsweise Herstellern von Konsumgütern wichtige Hinweise für ihre geschäftlichen Planungen geben.
Interessenten können die Studien unter diesem Link anfordern.
Trotz Pandemie - Japanaktivitäten ausgebaut
Trotz der Covid-Situation konnte die Zusammenarbeit mit der Region Saitama in Japan virtuell intensiviert werden. Gemeinsam mit dem bayerischen Repräsentanten in Tokio, Dr. Christian Geltinger, hat IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch am 26. November 2021 in einem Webinar mehr als 60 japanischen Firmen die wirtschaftlichen Vorteile der Europäischen Metropolregion Nürnberg präsentiert. Die Cluster Mechatronik und Automation, Automotive, Umwelt und das Forum Med- Tech Pharma sowie das Automation Valley waren ebenfalls mit im Boot. In Kurzvorträgen haben die jeweiligen Clustermanager das technologische Kooperationspotenzial in Bayern aufgezeigt.
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Energiepolitik: Preise und Versorgungssicherheit gewinnen an Bedeutung
Die Einschnitte der Corona-Krise und turbulente Entwicklungen in der Energie- und Klimapolitik stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen: Das zeigt das IHK-Energiewende-Barometer 2021. Sie blicken zunehmend mit Sorge auf die Energiewende: Knapp 30 Prozent aller befragten bayerischen Betriebe sehen in ihr eher eine Gefahr für die eigene Wettbewerbsfähigkeit, Chancen rechnet sich nicht einmal ein Fünftel aus. Steigende Stromkosten beklagt eine Rekordzahl von 60 Prozent aller Unternehmen, bei den Industriebetrieben sogar rund zwei Drittel. Zudem bereiten der rasche Anstieg der CO₂-Preise und Unsicherheiten bzgl. des 2021 in Kraft getretenen bundesweiten Brennstoffemissionshandelsgesetzes Sorgen. Die überwiegende Mehrheit der betroffenen Betriebe fühlt sich durch die dort vorgesehenen Kompensationsmechanismen vor Wettbewerbsnachteilen nicht ausreichend geschützt. Wie auch schon in den vorhergehenden Jahren sehen die Unternehmen im Bereich des Stromnetzausbaus die größten energiepolitischen Baustellen. Ähnlich stark kritisieren sie den Zugang der Nachfrager zum Strommarkt sowie die Steuern- und Abgabenlast auf den Strompreis. Grundsätzlich sprechen sich die Unternehmen deutlich dafür aus, bei Energiewende und Klimaschutz verstärkt auf Markt- und Preismechanismen zu setzen anstatt auf politische Vorgaben. Die IHK-Ausschüsse "Energie | Umwelt" sowie "Industrie | Forschung | Technologie" haben den akuten Handlungsbedarf aus Sicht der Wirtschaft in Form von drei Brandbriefen der Bayerischen Staatsregierung mitgeteilt.
Mittelfranken bereitet Wasserstoff-Zukunft vor
Die Bayerische Staatsregierung hat im September 2019 das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) gegründet (WiM berichtete). Das Wasserstoffzentrum, das am Energie Campus Nürnberg seinen Sitz hat, soll vorrangig die Kompetenzen der Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich in der Region bereits mit der Technologie beschäftigen, bündeln und die Forschungsanstrengungen koordinieren. Sowohl bei der Mobilität als auch bei der Weiterentwicklung der Sektorenkopplung – hierzu bot die IHK in Kooperation mit regionalen Akteuren Veranstaltungsformate an – kann Wasserstoff als chemischer Energiespeicher einen zuverlässigen Beitrag für Energiesysteme, für klimaneutrale Prozessketten und letztlich für Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region leisten. Das im Entwicklungsleitbild der Metropolregion Nürnberg formulierte technologische Kompetenzfeld "Energie und Umwelt" erfährt durch das H2.B eine weitere zukunftsgerichtete Bereicherung. Federführend durch die IHK Nürnberg haben sich die bayerischen IHKs als Partner des "Wasserstoff-Bündnis Bayern" bei der H2-Strategieentwicklung aktiv eingebracht. Die neun IHKs traten gemeinsam auf beim bereits zweiten Durchlauf des noch jungen, nationalen Kongresses "Hydrogen Dialogue 2021" der Messe Nürnberg.
EU-Projekt "EUREMnext" – Mehr Effizienz durch qualifizierte "EnergieManager (IHK)"
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang "EnergieManager (IHK) | European EnergyManager", der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der Nürnberger IHK haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 6.500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 27 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum "European EnergyManager" angeboten. Regelmäßig stattfindende internationale Konferenzen bündeln die Energie-Akteure rund um die relevanten Energie-Themen. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sogenannten EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne. Ferner koordiniert die IHK im "Horizont 2020"-Programm der EU das Projekt "EUREMnext – Taking European EnergyManagers to next efficiency level by implementing energy audit recommendations" mit 13 Partnern aus zwölf Staaten. In diesem Rahmen fanden die letzten beiden Konferenzen unter hoher internationaler Beteiligung statt. EUREMnext konnte im Jahr 2021 vom Konsortium erfolgreich abgeschlossen werden. Die englischsprachige Publikation EUREMnext der IHK bündelt die Projekt-Ergebnisse. Neu aufgegriffen werden u. a. Themen wie Energieeffizienz und Industrie 4.0, betriebliches Mobilitätsmanagement, Energiemanagementsysteme und -Audits oder "Energy Culture" in Unternehmen. Neu zur EUREM-Gemeinschaft hinzu gestoßen sind dadurch betriebliche Energiemanager aus den Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Estland, Lettland, Serbien und Türkei.
Fachkongress IPEC 2021 – Digitale Fabrik wird nachhaltig
Die Industrie mit ihrem hohen Verbrauch an Ressourcen arbeitet intensiv daran, die Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Insbesondere in Deutschland und Europa werden große Anstrengungen unternommen, um die digitale Transformation und Konzepte des nachhaltigen Wirtschaftens zu verbinden. Der Kongress IPEC ("International Production Environmental Community"), den die IHK Nürnberg für Mittelfranken jährlich veranstaltet und der im Jahr 2021 online stattfand, nahm sich deshalb dieses Themas an (WiM berichtete). 360 Teilnehmer aus 38 Staaten hatten sich zum Kongress zugeschaltet, der von der IHK in Kooperation mit dem "Automation Valley Nordbayern", dem Institut für Nachhaltigkeit in Nürnberg, dem VDE Nordbayern sowie dem Enterprise Europe Network / Bayern Innovativ GmbH durchgeführt wurde. Der IPEC-Kongress bot den Teilnehmern auch die Möglichkeit, online mit potenziellen Partnern zu diskutieren. Die IHK hatte im Vorfeld 150 Online-Einzelgespräche zwischen den Teilnehmern vermittelt sowie einen virtuellen Marktplatz eingerichtet, auf dem mehr als 200 Projektideen präsentiert wurden.
Ressourceneffizienz: Kreislaufwirtschaft neu denken!
Wie können durch Ressourceneinsparungen Produktionskosten nachhaltig verringert und Umweltauswirkungen reduziert werden? Für kleine und mittlere Unternehmen ist diese wichtige Frage nicht immer einfach zu beantworten. Beratungsangebote können hier helfen: Die Nürnberger IHK und das – in Teilen räumlich bei der IHK angesiedelte – Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) unterstützen dabei, z. B. durch IHK-Fachforen zur Materialeffizienz, dem IHK-AnwenderClub Umwelt | Nachhaltigkeit oder durch Vorort-Erstberatung. Denn: Auch Digitalisierung verändert Produktionsprozesse grundlegend. Prozess- und Produktionsdaten können ständig erhoben und vorgehalten werden und ermöglichen so eine in Echtzeit gelenkte Produktion. Darin stecken erhebliche Potenziale für Materialeinsparungen. Ressourceneffiziente Produktionstechniken können entscheidend zur Schonung der Umwelt und zur Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft beitragen. Unternehmen können einen im Jahr 2021 entwickelten online "Readiness-Check Ressourceneffizienz" nutzen. Das Bayerische Umweltministerium hat das Projekt in zwei Förderperioden zunächst bis 2022 befristet (WiM berichtete). Die Chancen auf Entfristung des erfolgreichen REZ-Projekts stehen jedoch gut. Drei Expertinnen des REZ stehen gemeinsam mit dem Nürnberger IHK-Team Innovation | Umwelt für ratsuchende Unternehmen vor Ort zur Verfügung.
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Das Thema Fachkräftesicherung war auch im Jahr 2021 ein strategischer Schwerpunkt der IHK-Arbeit, da der Mangel an Fachkräften auch in der Corona-Krise die weitere Entwicklung zahlreicher Unternehmen behindert. Die Sicherung von nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung in der Metropolregion Nürnberg sowie die künftige Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft werden entscheidend davon abhängen, ob es gelingt, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen, in Unternehmen zu entwickeln und zu binden und im Wirtschaftsraum zu halten.
Hierzu braucht es passende Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten zur besseren Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspersonenpotenzials. Die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ist ebenfalls unverzichtbar, um den künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Letztlich bedarf es einem Wirtschaftsraum mit attraktiven Standortbedingungen für Arbeitnehmer sowie Unternehmen, die mit Zuversicht den Herausforderungen der Zukunft und der wandelnden Arbeitswelt begegnen.
Netzwerke
Die IHK ist besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv, um für ein nachhaltiges Wachstum am Arbeitsmarkt die richtigen Weichen zu stellen. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK-Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.
IHK-Ausschuss Fachkräftesicherung
Im Jahr 2018 beschloss die Vollversammlung der IHK den Aufbau eines IHK-Fachhausschusses für Fachkräftesicherung, der sich 2019 konstituierte (WiM berichtete). Die Kernaufgabe des Ausschusses liegt in der Beratung der IHK bei allen wirtschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich Fachkräftesicherung. In den Ausschusssitzungen werden aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu erarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Stellungnahmen der IHK gegenüber Behörden oder der Öffentlichkeit.
Der Ausschuss initiiert und treibt eigene Projekte zum Thema Fachkräftesicherung voran. So wurde vom Ausschuss u. a. die Veranstaltungsreihe IHK-KulTOUR sowie das Praxisseminar "Talentmanagement" auf den Weg gebracht.
IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT
Das IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT macht sich stark für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Ziel des Netzwerks ist es, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen besser zu vernetzen, deren Austausch untereinander zu fördern und das Engagement von Frauen in berufsspezifischen Netzwerken zu stärken. Unter diesem Motto finden engagierte und interessierte Frauen aus allen Teilen der Wirtschaft zusammen, um ein nachhaltiges Netzwerk zu etablieren und wichtige und hilfreiche Erfahrungswerte zu teilen, sodass Frauen ihre Kompetenzen und Möglichkeiten quantitativ und qualitativ besser in die Wirtschaft einbringen können. Die Auftaktveranstaltung fand am 28. Mai 2019 in der IHK-Akademie Mittelfranken statt, dort wurde mit den gut 150 Teilnehmerinnen der Grundstein für das Netzwerk gelegt. Während der Corona-Pandemie wurde das Netzwerk digital über eine LinkedIn Gruppe betreut.
Initiative Familienbewusste Personalpolitik
Die Initiative Familienbewusste Personalpolitik ist eine Plattform, um Themen und Good-Practice-Beispiele zur familienbewussten Personalpolitik in Unternehmen und öffentlichen Stellen zu diskutieren. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt von IHK Nürnberg für Mittelfranken, Handwerkskammer für Mittelfranken, Bündnis für Familie Nürnberg, Arbeitsagentur Nürnberg und Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg. Auf ihrer Website sammelt die Initiative Ergebnisse, zu denen sich die Kooperationspartner in Frühjahrs- und Herbstsitzungen informieren und Erfahrungen austauschen. Zusätzlich sind zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen in der Initiative familienbewusste Personalpolitik aktiv. Darin sind Unternehmen und Dienstleister vertreten, die sich in unserem Netzwerk engagieren. Sie stehen in kontinuierlichem Austausch über Good-Practice und entwickeln gemeinsam neue Ideen, wie sich familienbewusste Personalpolitik weiterentwickeln kann.
Runder Tisch Inklusion Mittelfranken
Etwa eine Million Menschen mit Behinderung sind in Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitslosenquote unter den Menschen mit Schwerbehinderung ist aber signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung, obwohl ein Großteil der arbeitssuchend gemeldeten Menschen mit Schwerbehinderung eine abgeschlossene Ausbildung oder eine höhere berufliche Qualifikation mitbringen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Mitgliedsunternehmen dabei, Menschen mit Behinderung neu einzustellen oder weiter zu beschäftigen. Durch ihre Netzwerkkontakte kann die IHK in einer Lotsenfunktion direkt an eine zuständige Stelle weitervermitteln, zum Beispiel zur Beantragung von Fördermitteln. Darüber hinaus informiert die IHK bei Veranstaltungen und über den Newsletter "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" über verschiedene Aspekte der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und stellt gelungene Beispiele der Inklusion ins Arbeitsleben vor.
Europäische Metropolregion Nürnberg
Die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) hat mit ihrem Leitbild WaBe sieben Kompetenzfelder (Cluster) identifiziert und vier Aktionsfelder als Schwerpunkte für Cross-Cluster-Innovationen festgelegt. Auf Basis von WaBe erstellt die IHK Nürnberg für Mittelfranken kammerbezirksübergreifende Analysen und Auswertungen. Diese beschäftigen sich etwa mit gesuchten Qualifikationsprofilen oder mit Wertschöpfungsketten in den Aktionsfeldern, mit internationalen Absatzmärkten und dem Thema Fachkräftesicherung. Die Analysen und Auswertungen stehen den Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.
Schließlich unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch die Europäische Metropolregion Nürnberg in ihrer Imagekampagne "Platz für…", die mit Standort- und Lebensqualität um Fachkräfte aus Deutschland und der Welt wirbt.
Beratungsangebot
Neben der Netzwerkarbeit berät die IHK-Firmen auch zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen.
Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch"
Das Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch" unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, ihr Personalmanagement auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Sie werden dabei von autorisierten Beratern begleitet, die vor Ort in den Betrieben gemeinsam mit den Geschäftsleitungen und Mitarbeitern Lösungen erarbeiten (z. B. in den Bereichen Personalführung, Wissensmanagement, Gesundheit sowie Chancengleichheit und Diversity). Speziell auf die Herausforderungen der Digitalisierung bereitet das Programm "unternehmensWert:Mensch plus". Das Förderprogramm wurde 2021 um zwei neue Programmzweige erweitert: "Gestärkt durch die Krise" und "Women in Tech". Damit werden künftig kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Bewältigung zweier zentraler Herausforderungen unterstützt: Neuaufstellung in Folge der Covid-19-Pandemie bzw. Förderung von Frauen in IT- und Tech-Berufen.
IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte
Der IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte unterstützt seit Mitte Juni 2019 bei allen Fragen rund um die Rekrutierung im Ausland, die Beantragung von Visa und Aufenthaltstiteln sowie die betriebliche Integration ausländischer Fachkräfte. In 2020 wurden Kooperationen zwischen dem Firmenservice und sechs Ausländerbehörden über die gemeinsame Beratung zum beschleunigten Fachkräfteverfahren geschlossen. So konnte im Jahr 2021 124 Firmen in 241 individuellen Gesprächen durch die IHK geholfen und zahlreiche qualifizierte Fachkräfte angeworben werden.
Newsletter und Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL"
Über das Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" mit monatlichem Newsletter bieten wir aktuelle Informationen, Praxisbeispiele, Werkzeuge, Service und Events rund um das Thema Fachkräftesicherung: Welche Trends beeinflussen die Fachkräftegewinnung? Wie sieht gute Personalarbeit angesichts der digitalen Transformation und des demographischen Wandels aus? Und wo findet man Unterstützung und Vernetzung?
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Für die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist es eine ihrer Kernaufgaben, ihre Mitglieder bei einer nachhaltigen Entwicklung und bei der Gestaltung ihrer unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung – Corporate Social Responsibility (CSR) – praktisch zu unterstützen. Eine Grundlage und Verpflichtung ist dabei das Werte- und Handlungs-Leitbild der Ehrbaren Kaufleute, deren Verbreitung als Auftrag in § 1 Absatz 1 im IHK-Gesetz verankert ist.
Als Mitglied des UN Global Compact vertritt die IHK Nürnberg für Mittelfranken seit ihrem Beitritt im Jahr 2012 außerdem die zehn Prinzipien zu nachhaltiger und verant- wortungsvoller Unternehmensführung in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnor- men, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Der Global Compact hat die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) als Rahmen neben die zehn Prinzipien gestellt.
Vor diesem Hintergrund bekräftigt die IHK Nürnberg für Mittelfranken regelmäßig im Kontext der jährlichen Geschäftsberichterstattung diese Grundsätze des UN Global Compact sowie relevante, in Ihrem Einflussbereich liegende Nachhaltigkeitsziele weiterhin zu fördern, zu verbreiten und mit Leistungen für ihre Mitglieder praktisch zu gestalten. Im April 2022 veröffentlichte die IHK Nürnberg den vierten Bericht (Communication on Engagement), der ihr Engagement für die UN Global Compact Initiative beschreibt und den Zeitraum Juli 2019 bis Dezember 2021 abdeckt.
Corona-Pandemie
In den Berichtszeitraum fällt die wohl größte Herausforderung für die weltweite Wirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg: das Corona-Virus. Niemand hatte bisher eine Blaupause dafür, wie eine derartige Krise medizinisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich am besten zu lösen ist. Ein gutes Miteinander spielt auf jeden Fall eine zentrale Rolle. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat auch 2021 viele Kräfte auf die Corona-Thematik konzentriert, um ihre Mitglieder umfassend zu informieren und zu unterstützen (s. Kernthema Corona-Pandemie).
Durch Corona standen und stehen Geschäftsmodelle in Frage, Lieferketten drohen zu reißen bzw. sind gerissen. Mit Kurzarbeit und finanziellen Hilfen des deutschen Staates konnte vieles aufgefangen werden. Die IHK hat nach besten Kräften die Unternehmen unterstützt und den Ausbildungsmarkt samt Prüfungen am Laufen gehalten. Für die IHK Nürnberg für Mittelfranken stehen dabei – aktueller denn je – die Werte der Ehrbaren Kaufleute im Mittelpunkt.
Aktivitäten im Berichtszeitraum
Nachhaltigkeit in der Weiterbildung
Im Bildungsprojekt ANLIN² (Ausbildung fördert nachhaltige Lernorte in der Industrie²) entwickelt und verbreitet die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit ihrem Projektpartner Provadis GmbH aus Frankfurt ein Qualifizierungspaket, um die Ausbildungsinhalte der Standardberufsbildposition "Umweltschutz und Nachhaltigkeit" praxisgerecht betrieblich anzuleiten. Ausbilderinnen und Ausbilder sollten Lehr- und Lerninhalte so gestalten können, dass Auszubildende einen Blick auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen ihres Tuns im Beruf und auch im persönlichen Umfeld gewinnen. Das Projekt gehört zu einem Förderprogramm "BBNE-Transfer" des Bundesinstituts für berufliche Bildung und des Bundesbildungsministeriums. Es umfasst ein Ausbilder-Trainingsprogramm verbunden mit Schulungskonzepten für Auszubildende, eine Projekt-Webseite mit Umsetzungshilfen, Trainingsmaterial und Erfahrungsberichten sowie einen Nachhaltigkeits-Ausbildungsleitfaden. Das alles wird kostenfrei angeboten und durchgeführt, sowie dauerhaft in Bildungsprogramme und Ausbildungen überführt. Seit Mitte 2021 werden in verschiedenen Online-Modulen Schulungen mit interessierten und engagierten Ausbildern aus Unternehmen und Organisationen kostenfrei durchgeführt.
Im Qualifizierungsprojekt "Nachhaltig Erfolgreich Führen" (NEF) schult u. a. die IHK Nürnberg für Mittelfranken Führungskräfte darin, Prinzipien von Nachhaltigkeit in ihrem beruflichen Handlungsfeld anzuwenden. In unterschiedlichen Modulen geht es zunächst um die Basis von CSR-Konzepten, Ethikmanagement und Compliance. Darauf aufbauend können Fachmodule aus dem jeweiligen Arbeitsschwerpunkt gewählt werden, um diese Bereiche auf Nachhaltigkeitspotenziale hin zu analysieren bzw. Handlungsmöglichkeiten zu erfahren, z. B. nachhaltige Beschaffung und Logistik, Produktion und Umweltmanagement, Personalwirtschaft, Finanzierung und Investition, Controlling und Reporting, Kommunikation oder Digitalisierung. Ein Online-Führungstraining schließt den Lehrgang vor einer optionalen Zertifikats-Arbeit ab. Im November 2021 startete der erste kostenlose, komplett digitale Zertifikatslehrgangs "Sustainable Leadership (IHK)" mit 90 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Das Projekt unter Federführung der DIHK-Bildungs-gGmbH wird gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Entwicklung und ist in der Pilotierungsphase der IHK Nürnberg für Mittelfranken kostenfrei. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist seit Beginn an Konzeptionspartner und Pilotkammer und im Steuerungskreis sowie Fachbeirat des Projektes vertreten.
Die Weiterbildung CSR-Manager/in (IHK) der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist seit 2013 der führende Qualifizierungsstandard für die nebenberufliche, praxisbezogene Grundlagen- und Fachausbildung für Nachhaltigkeits- und CSR-Management in Unternehmen und Organisationen. Auch befördert durch die Pandemie-Bedingungen wurde das Lehrvermittlungskonzept in Blended-Learning-Form mit Online-Webinaren und Flipped-Classroom-Ansätzen weiterentwickelt. Rund 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben die Zertifikatslehrgänge bisher erfolgreich besucht. Auch 2021 sind zwei Stück gestartet.
Im Berichtszeitraum hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken gemeinsam mit der DIHK-Bildungs-gGmbH Web-Seminare zu Nachhaltigkeitsthemen angeboten:
■ Web-Seminar: CO2 Unternehmerische Klimaverantwortung – Von der Bilanz zur Strategie
■ Web-Seminar: GREEN DEAL Herausforderungen und Chancen für Unternehmen
Beratungsprogramme
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist Partner im Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch". Damit unterstützen wir kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihr Personalmanagement auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Sie werden dabei von autorisierten Beratern von der IHK Nürnberg für Mittelfranken begleitet, die vor Ort in den Betrieben gemeinsam mit den Geschäftsleitungen und Mitarbeitern Lösungen erarbeiten (z. B. in den Bereichen Personalführung, Wissensmanagement, Gesundheit sowie Chancengleichheit und Diversity). Speziell auf die Herausforderungen der Digitalisierung bereitet das Programm "unternehmensWert:Mensch plus" vor. Das Förderprogramm wurde 2021 um zwei neue Programmzweige erweitert: "Gestärkt durch die Krise" und "Women in Tech". Damit werden künftig kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Bewältigung zweier zentraler Herausforderungen unterstützt: Neuaufstellung in Folge der Corona-Pandemie bzw. Förderung von Frauen in IT- und Tech-Berufen.
Jugendliche ohne Ausbildungsplatz haben mit einer Einstiegsqualifizierung die Möglichkeit, in einem Ausbildungsbetrieb Fuß zu fassen. Sie absolvieren dazu ein längerfristiges gefördertes Praktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten. Die Bildungsberater/innen der IHK Nürnberg für Mittelfranken informieren über diese Form des Berufseinstiegs, gewinnt Unternehmen dafür und begleitet die abgeschlossenen Verträge zur Einstiegsqualifizierung. Ca. 80 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen werden anschließend in eine Ausbildung übernommen, wobei ihnen die Zeit der Einstiegsqualifizierung teilweise angerechnet wird. Für Geflüchtete ist die Einstiegsqualifizierung eine gute Möglichkeit, um vor Ausbildungsbeginn die Sprachkenntnisse zu verbessern.
Seit dem 1. April 2012 haben alle, die im Ausland einen beruflichen Bildungsabschluss erworben haben, nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) einen gesetzlichen Anspruch auf ein Feststellungsverfahren zur Prüfung der Gleichwertigkeit ihres ausländischen Bildungsabschlusses zu einem deutschen Referenzberuf. Sie können also prüfen lassen, ob ihre Ausbildung mit einem der Ausbildungsberufe in Deutschland vergleichbar ist bzw. ob bestimmte Qualifikationen fehlen. Die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken bietet Unternehmen und Ratsuchenden aus Nürnberg bzw. Mittelfranken telefonische oder persönliche Beratung zum Anerkennungsverfahren an.
Integrationsberatung
Für die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist die Aufnahme einer Berufsausbildung ein entscheidender Schritt. Viele benötigen zusätzliche Unterstützung im sprachlichen und persönlichen Bereich. Diesem Bedarf kommt die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit ihrer Integrationsberatung entgegen. Zentrale Aufgabe der Integrationsberatung ist es, sowohl den Unternehmen als auch den Jugendlichen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Dazu gehört es, Möglichkeiten in Bezug auf Praktikums- und Ausbildungsmöglichkeiten darzustellen sowie seitens der Jugendlichen eine Beratung bezüglich ihrer Berufsausbildung unter Beachtung ihrer individuellen Situation zu geben.
Veranstaltungen / Netzwerke / Projekte
4. Nürnberger CSR-Tag 2021
Auch in 2021 trafen sich im digitalen Raum rund 150 Menschen aus Wirtschaft, Gemeinwesen, Verwaltung, Politik und Hochschulen beim Nürnberger CSR-Tag und diskutierten über verantwortliche Unternehmensführung und Nachhaltigkeit. Die IHK Nürnberg richtete an den beiden "CSR-Tagen" praxisbezogene Panels zu diesen Themen aus:
- CSR 4 Beginners – Praktische Tools
- Berufliche Ausbildung – aller Anfang ist nachhaltig!
- "Entscheidend ist auf dem Platz" – Das CSR Franken-Derby
9. Bayerischer CSR-Tag 2021
Die bayerischen IHKs und das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales veranstaltete den 9. Bayerischen CSR-Tag. Unter Beteiligung der IHK Nürnberg für Mittelfranken diskutierten im Panel "Responsible Leadership: Mit Werten führen in Zeiten des Umbruchs" Experten, welche Art von Führung es im Jahrzehnt der Nachhaltigkeit braucht, was die Führungskraf von morgen ausmacht und welche Kompetenzvermittlungen für das Erreichen der Ziele der Agenda 2030 erforderlich sind (zum Video).
Nachhaltigkeitskonferenz RENN-Süd
Die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) unterstützen Akteure aus der Zivilgesellschaft, den Kommunen, der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung, die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland beitragen wollen. Auf dem RENN- Süd-Forum 2021 beteiligten wir uns mit einem Beitrag zu Konzepten und Beispielen für Nachhaltigkeitsorientierte Ausbildungsprogramme.
Zukunftskonferenz RENN west
Im Rahmen der Kampagne "Ziele brauchen Taten – Sport im Westen" organisierte RENN. west Anfang Oktober 2021 in Dortmund die Zukunftskonferenz "Sport trifft Nachhaltigkeit". Die IHK Nürnberg für Mittelfranken führte mit der CSR-Verantwortlichen beim SC Paderborn 07 einen Workshop durch: "Mit Wissen an die Spitze – Wie durch Know- How-Transfer und Qualifizierung Nachhaltigkeit im Sport strukturell verankert werden kann".
IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT
Das IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT macht sich stark für Unter- nehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Ziel des Netzwerks ist es, sie besser zu vernetzen, den Austausch untereinander zu fördern und das Engagement von Frauen in berufsspezifischen Netzwerken zu stärken.
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Im Verbund mit den IHKs aus Bayern informierte die IHK Nürnberg für Mittelfranken über das sogenannte "Lieferkettengesetz", das in 2023 in Kraft treten wird. Der Fokus der Veranstaltungen lag dabei auf Unterstützungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Mit einer übersichtlichen Themenseite auf unserer eigenen Homepage und über Social Media machten wir verstärkt auf das Thema und sich daraus ergebende Konsequenzen wie z. B. mehr wirtschaftliche und menschenrechtliche Transparenz aufmerksam (WiM berichtete).
CSR-Netzwerk AG Nachhaltige Lieferketten
In der neu begründeten IHK Netzwerk- und Arbeitsgruppe beschäftigen sich die Teilnehmer aus Unternehmen und Organisationen systemisch und praktisch mit den Fragestellungen und Aufgaben, die sich aus menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten ergeben. Den Hintergrund bildet das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG).
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden bei der Ermittlung von Risiken wie auch der Entwicklung und Gestaltung entsprechender Instrumente und Prozesse durch den Austausch mit Experten des Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte, aus der Wissenschaft und einer internationalen Wirtschaftskanzlei unterstützt und fachlich begleitet. Die Gruppe bietet einen geschützten Raum für einen vertrauensvollen Erfahrungsaustausch zu konkreten Fragen und Vorgehensweisen in den Unternehmen.
Grüne Logistik, Logistik-Forum, Logistik-Dialog
Das Pilotprojekt Lastenfahrräder ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten der IHK zum Erreichen einer "Nachhaltigen Stadtlogistik". Für dieses Ziel hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken wichtige Partner aus Unternehmen, Wissenschaft und der Stadt Nürnberg an einen Tisch geholt und koordiniert. Sie moderiert die regelmäßig stattfindenden Projektlenkungskreissitzungen. Auch finanziell beteiligte sich die IHK mit einem Anteil an der wissenschaftlichen Begleitung. Ein Nachfolgeprojekt ist "PedeListics": Getestet wird, wie eine nachhaltige Stadtlogistik mit Lastenfahrrädern funktioniert und welche Einsatzgebiete für kommunale und gewerbliche Anwendungen möglich sind. Untersucht wird vor allem, wo sich Lastenräder effizient einsetzen lassen (WiM berichtete).
Inklusionsberatung und Arbeitskreis Inklusion
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Mitgliedsunternehmen dabei, Menschen mit Behinderung neu einzustellen oder weiter zu beschäftigen. Durch ihre Netzwerkkontakte kann die IHK in einer Lotsenfunktion direkt an eine zuständige Stelle weitervermitteln, zum Beispiel zur Beantragung von Fördermitteln. Darüber hinaus informiert die IHK bei Veranstaltungen und auf der Internetseite "Fachkräfte für Mittelfranken" über verschiedene Aspekte der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und stellt gelungene Beispiele der Inklusion ins Arbeitsleben vor. Zweimal im Jahr lädt die IHK Nürnberg für Mittelfranken zudem die mittelfränkischen Bildungseinrichtungen zu einem Erfahrungsaustausch rund um das Thema Inklusion ein.
DGCN, BIHK und DIHK
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken nahm im Berichtszeitraum an den DGCN Teilnehmerkonferenzen teil. Darüber hinaus engagiert sie sich aktiv in den Arbeitskreisen "CSR und Ehrbarer Kaufmann" von Bayerischem Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK) und Deutschem Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK).
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Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie blieb die Digitalisierung | Digitale Transformation auch im Jahr 2021 ein zentrales Thema der IHK-Mitgliedsunternehmen. Dies zeigte sich auch an der starken Nachfrage unserer rund 35 kostenfreien IHK-Webinare, bei dem wir rund 5 300 Unternehmen erreichten. Auch konnten wir mit der bundesweiten DIHK-Initiative #GemeinsamDigital arbeitsteilig mit 400 kostenfreien IHK-Webinare ein breites Angebot für 32 000 Unternehmen schafften.
Seit Mitte 2021 bündeln wir Beratungsleistungen, kostenfreie IHK-Webinare sowie weitere nützliche Informationen aus der Region (Best-Practice Beispiele) und aktuelle Trends der Digitalisierung auf dem IHK-Blog Digitalisierung Mittelfranken.
Eine Übersicht unserer IHK-Leistungen und Aktivitäten in 2021 nach Themenfelder finden Sie hier:
Information und Beratung
- Projektstart Digitale Transformation in KMU im Juni 2021 (Leistungsübersicht)
- Erstberatungen zu den Programmsteinen des Förderprogramms unternehmensWert:Mensch (Wie können KMUs die Chancen und Lösungen der Digitalisierung gewinnbringend nutzen?)
- Beratungen zu Digitalisierung und IT
- IHK-Webinare zu u. a. den Themenfeldern: Digitale Transformation, Finanzierung & Fördermittel, Digitale Kompetenzentwicklung, Autonome & kollaborierende Roboter, Sustainable smart manufacturing, IT-Sicherheit, Homeoffice
- Internationale Konferenz IPEC "Digitalization & Sustainability" mit 357 Teilnehmer aus 40 Ländern (WiM berichtete)
- Start des Digitalen Gründerzentrums ANsWERK für Stadt und Landkreis Ansbach
Berufliche Bildung
- Entwicklung neuer Bildungsabschlüsse im Projekt BIRD. Start der ersten Erprobungsphase startet im Mai 2022.
- IHK-Zertifikatslehrgänge zu Themen wie: Digitales Change-Management, IT-Sicherheit, Datenschutz, Künstliche Intelligenz, Agile Mindsetter und Datenanalyse.
- IHK-Seminare zu Themen wie: Digital Leadership, Social Media, Office 4.0
- AG "Zukunft digitale Weiterbildung" (IHK-Akademie)
- Trägerneutrale Weiterbildungsberatung für Beschäftigte und Unternehmen – digitale Kompetenzentwicklung
- WBI-Online-Veranstaltung zum Thema: Metall- und Elektroberufe fit für die digitale Transformation
- Beratung zum Förderinstrument Bayerischer Bildungsscheck (für digitale Weiterbildungsangebote)
- Virtuelle Veranstaltungen zu den Themen digitale Kompetenzen und Förderinstrumenten in Kooperation mit den Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Nürnberg & Weißenburg/Ansbach
Handel
- IHK-Webinare zu Themen wie Online- und Videomarketing, Suchmaschinenoptimierung, Digitale Prozesse und Dokumentenmanagement sowie E-Rechnung.
- Unterstützungsangebot "Bayern hilft seinen Händlern" für Händler und Werbegemeinschaften
- IHK-Newsletter "Handel und Dienstleistung"
E-Government | Online Zugangsgesetz (OZG)
- Digitale Beantragung von IHK-Dienstleistungen über ein Online-Serviceportal
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Unterstützung für unsere Mitgliedsunternehmen
Die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen haben für die IHK höchste Priorität. Sie platziert die Anliegen der Wirtschaft bei den politischen Entscheidungsträgern auf kommunaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene. Die IHK pflegt diesen intensiven Austausch und stellt klare Forderungen. Vor allem macht sie konkrete Vorschläge, damit die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln wirtschaftsfreundlich gestaltet werden.Um die mittelfränkischen Betriebe in dieser Zeit der Corona-Pandemie so gut wie möglich zu unterstützen, hält die IHK ihre Kommunikationsaktivitäten auf allen Ebenen hoch:
- Um einen ständig aktuellen Überblick zu geben, was für Unternehmen in der Corona-Pandemie wichtig ist, haben wir das Informationsportal "Corona" weiterentwickelt. Es enthält umfangreiche Informationen zu allen wirtschaftsrelevanten Auswirkungen der Pandemie (z. B. Rahmenbedingungen für die Öffnung von Geschäften, Corona-bedingte Regelungen in der Aus- und Weiterbildung, finanzielle Hilfen des Staates, Hygiene-Konzepte usw.) und nennt die entsprechenden Ansprechpartner in der IHK. Die einzelnen Seiten im Corona-Portal wurden 2021 380 000 Mal angesehen, in beiden Pandemie-Jahren zusammen 841 000 Mal. Insgesamt haben knapp zwei Millionen Besucher unsere Webseite je in 2020 und 2021 aufgerufen, das sind 800 000 mehr als im Jahr 2019.
- Wir haben die Aus- und Weiterbildung auch in Corona-Zeiten mit digitalen Angeboten am Laufen gehalten und alle Prüfungen unter Einhaltung der Hygienevorschriften durchgeführt.
- In 35 Corona-bezogenen Pressemitteilungen haben wir uns in die öffentliche Meinungsbildung eingeschaltet und als Stimme der Wirtschaft Expertisen geliefert, Vorschläge gemacht und Stellungnahmen abgegeben.
- In mehr als 170 Ausgaben unseres Spezial-Newsletters "Corona-Krise AKTUELL" haben wir seit März 2020 über Neuigkeiten des Pandemie-Geschehens informiert (aktuelle politische Entscheidungen, rechtliche Fragen, Infektionsschutz, Ausgestaltung der Corona-Hilfen etc.).
- Über die sozialen Netzwerke informieren wir regelmäßig über aktuelle Neuigkeiten. Allein auf Facebook erschienen über 200 Postings zu IHK-Beratungsangeboten und -Aktivitäten, die meisten von ihnen gingen außerdem auf Twitter, Instagram, Xing und LinkedIn online.
- In Blitzumfragen haben wir die aktuelle Lagebeurteilung unserer Mitgliedsunternehmen erfragt und daraus Forderungen an die Politik abgeleitet, die wir in Schreiben an politische Entscheidungsträger und in Pressemitteilungen veröffentlicht haben.
- Das IHK-Magazin "WiM - Wirtschaft in Mittelfranken" (Auflage 120 000 Exemplare) informierte durchgehend über wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise. IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann hat im WiM-Editorial immer wieder zur Lage der Wirtschaft in der Corona-Krise Stellung bezogen.
Kommen Sie gerne auf uns zu, unser Kundenservice-Team hilft Ihnen bei Ihren Fragen und Anliegen weiter:
kundenservice(at)nuernberg.ihk.de, 0911 1335-1335Um der mittelfränkischen Wirtschaft im Frühjahr und Sommer eine schnelle Öffnung zu ermöglichen, unterstützte die IHK den Kurs des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und wo möglich eine vorübergehende Ausweitung der Testmöglichkeiten zu realisieren, bis allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden konnte.
- Die Stadt Nürnberg hat von März bis Ende Juni ein Corona-Schnelltestzentrum im Atrium des IHK-Gebäudes am Hauptmarkt eingerichtet.
- Die IHK-Geschäftsstelle Erlangen unterstützte das Corona-Test-Projekt "Screening-Pools", bei dem Unternehmen, Schulen und Kitas regelmäßige Pool-Tests durchführen konnten.
- Im Nürnberger Land wurde in Zusammenarbeit mit dem Gremium Lauf ein Konzept für flexible "kommunale Teststellen" entwickelt, die die beiden Testzentren des Landkreises in Hersbruck und Altdorf sowie die Tests bei den Hausärzten ergänzen sollten.
- Mit der Initiative "Wirtschaft testet" hat die IHK die Aktivitäten rund um "Bürgertestungen" gebündelt und ausgeweitet.
Am 6. Dezember wurde zudem von der Stadt Nürnberg ein weiteres Impfzentrum im "Haus der Wirtschaft" eröffnet – als zu diesem Zeitpunkt vierte Impfstelle im Stadtgebiet. Das Impfzentrum ist im Feuerbachsaal des IHK-Gebäudes untergebracht.
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Von A wie Ausbildung bis Z wie Zoll – die Themen, mit denen sich die 140.000 mittelfränkischen Betriebe an die IHK wenden, sind vielfältig. Wer die IHK telefonisch kontaktiert, landet zuallererst beim Team des IHK-KundenService: 58.000 Anrufe gab es im Jahr 2021 – und damit etwa 11.000 Anrufe weniger als im ausgesprochen turbulenten ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020. Mit dem leicht rückläufigen Anrufvolumen einher geht, dass die Servicequalität gesteigert werden konnte: Im Jahr 2020 dauerte es im Durchschnitt noch 22 Sekunden, bis der Anruf entgegengenommen werden konnte. 2021 sank die Wartezeit um 5 Sekunden auf durchschnittlich 17 Sekunden. Auch die Erreichbarkeit des KundenService erreichte mit 96 Prozent wieder das Spitzen-Niveau der Vorjahre, im Vergleich zu 93 Prozent in 2020.
"Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben mit uns einen kundenorientierten ersten Ansprechpartner zu den häufigsten Beratungsthemen. Bei speziellen Fragen verbinden wir Anrufer direkt an unsere Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen. Diesen Service schätzen unsere Mitglieder sehr", so Sabine Edenhofer, Leiterin des IHK-KundenService. Von den eingehenden Anrufen werden 68 Prozent von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KundenService beantwortet. Die übrigen Anrufe werden gezielt an die Fachbereiche der IHK weitervermittelt.
Beratungsthemen und Beitragsveranlagung
Thematisch hatten in 2021 mit 27 Prozent erstmals Fragen rund um die berufliche Weiterbildung den größten Anteil, knapp gefolgt von der Berufsausbildung mit 25 Prozent. An dritter Stelle stand mit 17 Prozent das Thema IHK-Mitgliedschaft und an vierter Stelle Anliegen rund um den IHK-Beitrag mit 11 Prozent.
"Die Telefonate, die wir während der Beitragszeit führen, sind oft emotional – weil natürlich niemand gerne zahlt", berichtet Rainer Mackel, der als Teamleiter für Koordination und Einsatzplanung verantwortlich ist. "Besonders wichtig ist uns darum, dass die Mitglieder uns schnell erreichen, wenn sie Fragen zu ihrem Beitrag haben. Oft lautet die Frage dann auch: 'Was bekomme ich für mein Geld?' In diesen Fällen machen wir die Aufgaben und Leistungen der IHK transparent", so Rainer Mackel weiter. Hintergrund ist der zweimalige Versand von Gebührenbescheiden: im Frühjahr an Handelsregister-Betriebe und im Sommer an Kleingewerbetreibende. Circa 40 Prozent aller mittelfränkischen Mitglieder müssen aber keine Gebühren zahlen, können aber alle IHK-Leistungen nutzen.
Medien- und Kanalvielfalt
"Die gesetzliche Mitgliedschaft bei der IHK wirft zu Anfang viele Fragen auf", erklärt Sabine Edenhofer weiter. "Wir unterstützen die Betriebe dabei, einen Überblick über die vielen unterschiedlichen Aufgaben der IHK zu gewinnen und ihren individuellen Mehrwert durch die Mitgliedschaft zu entdecken. Im KundenService führen wir diese Dialoge mit den Mitgliedsbetrieben gerne und ausführlich: Am liebsten im persönlichen Gespräch am Telefon oder vor Ort, weil wir hier unserer Erfahrung nach am besten zu einer Verständigung kommen, aber natürlich auch per Chat, E-Mail oder Brief – wie es der Kunde wünscht."
Der KundenService hat im Jahr 2021 an rund 15.000 neue Mitgliedsbetriebe Informationsunterlagen sowie Einladungen zu Begrüßungsveranstaltungen verschickt. Zudem bearbeitet das Team die E-Mails, die im KundenService-Postfach eingehen. 2021 waren das rund 32.000 Stück. Ein weiteres Angebot für den Dialog mit den Mitgliedsbetrieben ist der Chat auf der IHK-Website, der Ende 2019 eingeführt wurde. Den Live-Chat haben im Jahr 2020 knapp 9.000 Kunden genutzt, um mit der IHK in Kontakt zu treten und ihre Fragen zu klären.
KundenService während der Corona-Pandemie
"Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hatten wir weiterhin viele Anfragen von Unternehmen. Zwar gab es insgesamt schon deutlich mehr Routine bei den betroffenen Betrieben, aber viele Unsicherheiten blieben im Detail", berichtet Rainer Mackel weiter. "Typische Themen waren hierbei die Umsetzung der verschiedenen G-Regeln bei Mitarbeitern und Kunden, die jeweils aktuellen Hygienekonzepte und G-Regeln bei Aus- und Weiterbildungsprüfungen, das Erstellen von Testbescheinigungen und die hierfür nötigen Schulungen sowie Fragen zur Kontaktdatenerfassung. Und dann gab es natürlich auch noch viele Fragen von Personen, die sich in der IHK am Hauptmarkt testen oder impfen lassen wollten – während wir unsere Räumlichkeiten von März bis Juni als Testzentrum und dann ab Dezember als Impfzentrum zur Verfügung gestellt haben."
Online- und Präsenz-Veranstaltungen
Ein positiver Effekt de Corona-Pandemie: Die IHK bietet seit Herbst 2020 die Begrüßungsveranstaltungen für neue IHK-Mitglieder "NEWKAMMER" erfolgreich als Online-Format an, und auch die Netzwerk-Veranstaltung "Wirtschaft nebenan" für Einzel- und Kleinunternehmer hat sich im Jahr 2021 mit neun Online-Terminen gut etabliert. "Die Online-Veranstaltungen haben den Vorteil, dass auch Gäste kommen, die wegen eines langen Anfahrtswegs und knapper Zeit vielleicht nicht zu einer Präsenzveranstaltung gekommen wären", so Carolin Regler, die beim KundenService die Neumitglieder-Events organisiert. "Aber vor allem wenn es um das persönliche Kennenlernen und ums Netzwerken geht, sind Präsenz-Veranstaltungen unschlagbar. Wir freuen uns, dass wir diesen Sommer wieder Veranstaltungen im Haus haben und unsere Mitglieder erstmals nach dem Wiedereinzug 2020 in unseren Räumen am Nürnberger Hauptmarkt begrüßen können!"
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet und analysiert der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK. In Zusammenarbeit mit einer Monitoring-Agentur wird aus dem Blick in die relevanten Medien der tägliche Pressespiegel erstellt.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zum DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2021 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung ausgewertet.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 1.124 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten oder in denen die IHK erwähnt wird. 151 Artikel (13 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK, 127 Artikel (11 Prozent) mit "Haus der Wirtschaft". 235 Artikel (21 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik / Unternehmensförderung und 272 Artikel (24 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land | Schwabach | Landkreis Roth waren im vergangenen Jahr in insgesamt 300 Artikeln genannt (27 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die Medienresonanz war im Jahresverlauf relativ konstant. 311 Artikel (27,7 Prozent) entfallen auf das erste Quartal. Im zweiten Quartal wurden 274 Artikel (24,4 Prozent) gezählt, im dritten 241 Artikel (21,44 Prozent) und im vierten 298 Artikel (26,5 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken bzw. mit Nennung der IHK.
Anlass der Berichterstattung
Der Geschäftsbereich Kommunikation analysiert die Medienberichterstattung nicht nur hinsichtlich Themen und Frequenz, sondern auch bezüglich der Entstehung und Bedeutung einer Erwähnung. So erschienen 306 der insgesamt 1124 Artikel (27 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Presseveranstaltungen, die vom Geschäftsbereich Kommunikation herausgegeben bzw. organisiert wurden ("initiativ"). 335 Medienberichte (30 Prozent) erschienen als Resultat einer Anfrage, die das jeweilige Medium an die IHK Nürnberg gestellt hatte, und die von einem Experten der IHK beantwortet wurde ("konsultativ"). 167 Artikel (15 Prozent) erschienen, nachdem die IHK Nürnberg durch einen Vertreter, z. B. IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experte, in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist oder weil sich die IHK an Projekten beteiligt ("repräsentativ"). Die restlichen 316 Berichte (28 Prozent) sind als "marginale" Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK in einem eher nebensächlichen Zusammenhang erwähnen.
Gelebte Nachhaltigkeit
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Der IHK ist eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sowohl für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als auch für unsere Umwelt wichtig.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der IHK Nürnberg für Mittelfranken sind der wesentliche Erfolgsfaktor, um dauerhaft hochwertige und verlässliche (Dienst-) Leistungen zu liefern. Wir bieten deshalb ein Arbeitsumfeld, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft einbringen und steigern können.
Weiterbildung und Gesundheitsförderung
Das Wissen und die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen im Mittelpunkt unserer Personalentwicklungsaktivitäten. Wir investieren konsequent in deren Fähigkeiten, um die sich ständig verändernden Anforderungen unserer Kunden qualifiziert und vorausdenkend bedienen zu können. Die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen ist ein fortlaufender Prozess. Im jährlichen "Mitarbeiter-Dialog" mit der Führungskraft werden die erforderlichen Kompetenzen regelmäßig erfasst, systematisiert und optimiert. Dazu wurde ein Schüsselkompetenz-Katalog eingeführt, der neben dem Mitarbeiter-Dialog auch in Personalauswahlgespräche und in den internen Weiterbildungskatalog einfließt. Ebenfalls jährlich treffen sich unsere Führungskräfte in der Führungskräftekonferenz, um gemeinsam aktuelle Themen der Führung und Organisationsentwicklung zu erarbeiten. Unser interner Weiterbildungskatalog "Fit for job" umfasst zahlreiche Angebote, um sich selbstverantwortlich, schnell und unkompliziert weiterzubilden. Wir initiieren und unterstützen mit sehr individuellen und bedarfsorientierten Einzel- und Teamentwicklungsmaßnahmen. Im Jahr 2021 bildeten sich 39 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an 66 Tagen weiter.
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben für uns einen hohen Stellenwert. Dabei setzen wir auf Eigenverantwortung. Wir geben regelmäßig Impulse, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. Basierend auf den Vorschlägen unserer Belegschaft bieten wir eine große Vielzahl von Angeboten rund um das Thema Gesundheit. Das betriebliche Eingliederungsmanagement wie auch die Maßnahmen des Arbeitsschutzes runden unsere Aktivitäten ab, um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen langfristig zu erhalten. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten jedoch 2021 keine Aktivitäten angeboten werden.
Soziales Engagement
Wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung in unserer Heimatregion Mittelfranken bewusst. Daher unterstützen wir das soziale Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten. So stellen wir unsere Mitarbeiter im Rahmen von "Social Days" für verschiedene Projekte frei. Leider war es 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, z. B. Tanznachmittage mit Senioren oder Mal- und Bastelaktionen durchzuführen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mit verschiedenen Instrumenten, wie unserem flexiblen Arbeitszeitmodell und diversen Teilzeit-, Home-Office- und Mobile-Work-Regelungen gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein. Pflegeberatung, Kinderbetreuungsmodelle in den Ferienmonaten sowie an Feiertagen vervollständigen unser Programm. Im Jahr 2021 lag die Teilzeitquote insgesamt mit 29,75 Prozent etwa auf gleichem Niveau des Vorjahres. 68,6 Prozent der IHK-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind weiblich (Vorjahr: 68,2 Prozent). Die Frauenquote unter den Führungskräften stieg im Vergleich zum Vorjahr: Sie beträgt mit 25,7 Prozent knapp ein Viertel (Vorjahr: 19,4 Prozent).
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Wir unterstützen nicht nur unsere Mitglieder mit Veranstaltungen, Studien und Anwenderclubs bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Auch uns selbst ist an einer guten ökologischen Bilanz gelegen: Seit Mai 2018 ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken im EMAS-Register eingetragen und betreibt damit ein Umweltmanagementsystem nach höchsten Anforderungen. In unserer Umwelterklärung berichten wir über unsere Aktivitäten im Umweltbereich und legen Kennzahlen zu unseren Verbräuchen und Umweltzielen offen. So konnten wir beispielsweise Einsparungen beim Papierverbrauch erreichen. Mit der Generalsanierung unseres Gebäudes am Hauptmarkt konnten wir weitere Möglichkeiten der effizienten Nutzung von Energie schaffen – z. B. durch effiziente Lüftungsanlagen, Nutzung von Fernwärme zur Kühlung und tageslichtabhängiger LED-Beleuchtung.
Am 23. Mai 2019 sind wir der Allianz für Entwicklung und Klima beigetreten. Unterstützer der Allianz des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung übernehmen beim Thema Klimaschutz Verantwortung über gesetzliche Vorschriften hinaus. Seit dem Jahr 2019 legt die IHK Treibhausgasbilanzen vor. 2021 kompensierten wir ingsesamt 588 Tonnen CO2. Wir haben uns für ein Gold-Standard zertifiziertes Projekt in Kenia entschieden, das der Herstellung effizienter Kochöfen dient. Neben der Verringerung von Treibhausgasen sorgt das Projekt auch für eine Steigerung der Luftqualität und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor Ort. Das Projekt zahlt damit gleichermaßen auf die fünf Nachhaltigkeitsziele SDG 1, 3, 5, 8 und 13 ("Sustainable Development Goals") der Vereinten Nationen ein.
Firmen-Abonnements
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken nimmt am Firmenabo-Programm der VGN teil. Mit dem Umzug des Haupthauses vom zentral gelegenen und öffentlich gut angebundenen Hauptmarkt in das Interimsquartier in der Südstadt im ersten Quartal 2014 ist die Zahl der Abos in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Haben 2015 noch durchschnittlich 108 Mitarbeiter ein ÖPNV-Abo bezogen, waren es 2021 nur noch 87. Mit Wiedereinzug in das neue "Haus der Wirtschaft" am Hauptmarkt konnte die IHK kurzzeitig mit wieder durchschnittlich 108 Beziehern an die positive Abo-Entwicklung anschließen.
Papier- und Stromverbrauch
Zum Jahresende 2021 lag der Papierverbrauch, gemessen an den über das Jahr verteilten Nachkäufen, sowohl im Haupthaus als auch in der IHK-Akademie ein weiteres Mal weit unterhalb des Vorjahreswertes. Grund dafür ist die Corona-Pandemie, die damit einhergehende Verlagerung der Arbeitsplätze in das Homeoffice sowie die Verlagerung der Weiterbildungen in den virtuellen Raum. Trotz des Vortschritts im digitalen Arbeiten bleibt es ein Ziel, im Zuge der Digitalisierung den Papierverbrauch weiter zu reduzieren.
Mit dem Umzug in das energetisch sanierte Haupthaus Anfang 2020 hat sich der Stromverbrauch deutlich erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Interimsquartier, in dem die IHK Nürnberg Mieter war, nur die direkten Stromverbräuche ermittelt werden konnten. Im "Haus der Wirtschaft" werden dagegen auch die Verbräuche für die technischen Anlagen zu 100 Prozent erfasst. Mit dem Abklingen und dem Ende der Pandemie wurde wieder weniger mobil gearbeitet und die Anzahl der Veranstaltungen hat zugenommen. Dies hat zu einem leichten Anstieg der Verbräuche geführt. Der Stromverbrauch der IHK-Akademie Mittelfranken hält sich im Verlauf der Jahre stabil zwischen 350.000 und 400.000 kWh.
Wirtschaft in Zahlen
Auf unserem Blog "Wirtschaft in Zahlen" finden Sie in übersichtlicher Form die wichtigsten Informationen über die Wertschöpfung, die konjunkturelle Entwicklung und die Wirtschaftsstruktur in der Wirtschaftsregion. Wir geben eine Übersicht über die wichtigsten Arbeitgeber, die Arbeitsmarktzahlen und die Entwicklung bestimmter Branchen in Mittelfranken. Weitere Themen: Infrastruktur, Außenhandel, Tourismus, Steuern und Kaufkraft. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert.
Zum Blog "Wirtschaft in Zahlen"
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
Webcode: P1022