Geschäftsbericht 2022
Der Geschäftsbericht 2022 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss, Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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Auch im Jahr 2022 hat die Corona-Pandemie – wenn auch in geringerem Maße als im Vorjahr – die Berufliche Bildung beeinflusst: Prüfungen der Aus- und Fortbildung mussten an die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Zur Sicherheit der Prüflinge, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer wurden größere Abstände konsequent eingehalten, was zu einer Erhöhung der Anzahl an Prüfungsorten führte. Dennoch: auch 2022 konnten alle Prüfungen fristgerecht angeboten werden, alle Auszubildenden konnten ihre Ausbildung innerhalb der vereinbarten Ausbildungszeit abschließen sowie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fortbildungsprüfungen ihre Qualifizierung erfolgreich beenden.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken betreute 2022 insgesamt 17 809 Ausbildungsverhältnisse. Es wurden 8 443 Abschlussprüfungen abgelegt, die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater haben 1 764 Beratungen in Ausbildungsbetrieben durchgeführt. An 312 IHK-Weiterbildungslehrgängen nahmen 3 622 Personen teil. 4 496 Personen legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich 6 020 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und/oder Weiterbildung bei der Abnahme der Prüfungen.
Im zurückliegenden Jahr wurden 7 414 neue Ausbildungsverträge registriert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 3,9 Prozent. Im Vergleich zu 2019 lagen die Eintragungszahlen jedoch immer noch um rund 11 Prozent im Minus.
Da die mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten haben, hat sich der Fachkräftemangel in der Region weiter verschärft. Im Mittelpunkt der Aktivitäten lagen daher im Bereich der Ausbildung Maßnahmen der Berufsorientierung sowie Projekte zur Unterstützung des Matchings zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben.
Duale Berufsausbildung
Neben den klassischen Printangeboten zur Berufsorientierung ("Startpunt Ausbildung" und "dipolo") wurden im abgelaufenen Jahr 20 allgemeinbildende Schulen in Mittelfranken mit Zukunftssäulen ausgestattet. Diese informieren an prominenter Stelle zu verschiedensten Ausbildungsthemen und offenen Ausbildungsstellen der Region – in Printform sowie über ein großes digitales Display. Rund 50 weitere Schulen erhalten diese Informationen viermal pro Jahr mit sogenannten Berufsorientierungsboxen zur Weitergabe an Schülerinnen und Schüler der (Vorjahres-)Abgangsklassen sowie deren Eltern.
Erstmals gab es im zurückliegenden Jahr die Praktikumswoche Mittelfranken. Während der gesamten Sommerferien konnten interessierte Schülerinnen und Schüler tageweise in Ausbildungsbetriebe "schnuppern". Über 500 nutzten das Angebot "5 Tage | 5 Berufe | 5 Unternehmen". Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen hatten bereits am Ende der Sommerferien mit einem Praktikanten oder einer Praktikantin einen Ausbildungsvertrag geschlossen oder zumindest eine Bewerbung um Ausbildung oder ein längeres Praktikum erhalten.
Studienaussteiger und Studienaussteigerinnen sind eine beliebte Zielgruppe der Ausbildungsbetriebe und auch vonseiten der Studierenden wird das Angebot einer Beratung zu den Möglichkeiten der Dualen Berufsausbildung intensiv genutzt. Rund 200 potenzielle Studienaussteiger und Studienaussteigerinnen wurden 2022 beraten und konnten oftmals direkt an interessierte Betriebe vermittelt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studentinnen und Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.
Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durchgeführt:
- Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
- Im Projekt IHK-AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. Im Jahr 2022 fanden in Mittelfranken über 300 Einsätze statt, mit denen mehr als 6 000 Schülerinnen und Schüler erreicht wurden.
Von Juli bis Dezember organisierte die IHK in der Nürnberger Innenstadt einen Pop-Up-Store zur Berufsbildung, an dem sich auch die Arbeitsagentur Nürnberg sowie das Jobcenter beteiligten. Neben Veranstaltungen zu besonderen Themen (Ausbildung in Teilzeit, Integrationsberatung, Anerkennungsberatung, Mütter in Ausbildung etc.) waren die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater im gesamten Zeitraum Montag bis Freitag vor Ort, um interessierte Personen zu beraten und ggf. an Ausbildungsbetriebe mit vakanten Ausbildungsplätzen zu vermitteln.
Zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe beim Recruiting von Auszubildenden wurde neben den bereits bekannten Formaten Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse auch wieder der KarriereKick durchgeführt: Eine Präsenzveranstaltung in der IHK-Akademie Mittelfranken, bei der zunächst Jugendliche mit ihren potenziellen Ausbilderinnen und Ausbildern am Kicker gegeneinander antreten, sozusagen als "Eisbrecher", um sich danach in individuellen Gesprächen auszutauschen. Darüber hinaus berieten die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater bei zahlreichen mittelfränkischen Berufsinformationsveranstaltungen.
Integration von Flüchtlingen
Die IHK-Integrationsberatung unterstützte speziell das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. In einer "offenen Sprechstunde" konnten sich ausbildungsinteressierte Geflüchtete ohne vorherige Terminvereinbarung informieren. Auch Betriebe konnten sich rund ums Thema Ausbildung von Geflüchteten beraten lassen. Das von der IHK zur Verfügung gestellte Kompetenzfeststellungsverfahren check.work für Menschen mit Fluchthintergrund wurde von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Berufsschulen bzw. Bildungsträgern genutzt.
Berufliche Weiterbildung
Die Fortbildungsprüfungen verzeichneten mit 2 440 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Abschlussprüfungen der höherqualifizierenden Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. – einen Rückgang um gut 10 Prozent. Bei den Ausbildereignungsprüfungen waren die Teilnehmerzahlen mit 2 056 Personen konstant.
Der inzwischen mit 2 000 Euro dotierte "Meisterbonus" für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2022 an 1 228 Absolventen ausgezahlt.
Mit 4 664 Personen, die einen Sachkundenachweis nach Gewerberecht erlangten, blieben die Zahlen 2022 weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Die IHK-Akademie Mittelfranken bietet an ihren Standorten in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Ansbach und Weißenburg ein breites Spektrum an öffentlich zugänglichen Weiterbildungsangeboten für die Region. Zudem unterstützt sie Mitgliedsunternehmen durch gemeinsam erarbeitete Inhouse-Qualifikationen, also im Betrieb stattfindende Schulungen, bei der Erreichung ihrer Entwicklungsziele.
Weiterbildungen finden an der Akademie verstärkt in einem hybriden Mix aus Online- und Präsenzunterricht statt. Sie werden durch sog. Flipped-Classroom-Konzepte mit Kurzlerneinheiten (Lernnuggets) zur selbstständigen Lernorganisation ergänzt. Teilnehmende profitieren von einem breit gefächerten Lehrangebot, da mittels modularen Lehrgangskonzepten unterschiedliche Zeitformen und Lehrgangsorte verzahnt werden.
Weiterbildungen im Rahmen der höheren Berufsbildung werden durch Aufstiegs-BAföG und Meisterbonus hinreichend gefördert. Die mögliche Förderung übersteigt in vielen Fällen die Kurskosten.
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Das Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) zeichnet die Leitlinien für die wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Orientierung vor und ist integraler Bestandteil des Strategiemodells der Metropolregion Nürnberg. Es zeigt langfristige Entwicklungsperspektiven auf und setzt den Rahmen, in dem sich die Akteure der regionalen Wirtschaft vernetzen und die Vertiefung und Erweiterung regionaler Wertschöpfungsketten vorantreiben.
Im Zuge von Energiekrise und Klimaveränderungen rücken die Themen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Effizienztechnologien in den Vordergrund. Die Europäische Metropolregion Nürnberg reagiert mit dem Projekt "Cleantech-Kompetenz" auf die gestiegene Verantwortung gegenüber Klima und Umwelt, welche sich etwa auch in der Nachhaltigkeitscharta der Metropolregion widerspiegelt. Das Projekt besteht aus drei Teilmaßnahmen: Ein Cleantech Innovation Summit, welcher erstmalig am 16.05.2023 im Cleantech Innovation Park in Hallstadt stattfand, soll als jährliches Event etabliert werden, bei dem nachhaltige und innovative Technologien der Region, begleitet von einem fachlichen Austausch, präsentiert werden. Der Accelerator Klimaneutralität soll zentrale Akteure der Region für die Verkehrswende verbinden und den Ausbau der Versorgungsinfrastruktur mit Strom und Wasserstoff ebenso wie den Anteil an grüner Energie vorantreiben. In das Leitbild WaBe der Metropolregion soll ein Aktionsfeld "Cleantech" integriert werden. Dafür werden besonders diejenigen Technologien betrachtet, die zur Dekarbonisierung und im weiteren Sinne zur Effizienzsteigerung, Ressourceneinsparung und zum Umweltschutz beitragen und es der Region ermöglichen, neue Absatzmärkte zu erschließen.
Nach der Fortentwicklung in den Jahren 2015/16 übernimmt die IHK Nürnberg für Mittelfranken die Teilmaßnahme zur Fortschreibung des Leitbildes, um mit einem "Aktionsfeld Cleantech" den notwendigen Strukturen, Wissensaustausch und der kompetenzübergreifenden Vernetzung verschiedener Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Rechnung zu tragen. Es ist wichtig, den Erfolg der Metropolregion weiterhin sicherzustellen, indem technologische Stärken auch zukünftig ausgespielt werden. Die Transformation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Aktionsfelder "Digitale Gesundheitswirtschaft", "Intelligente Mobilität", "Vernetzte Produktion" und das neue Feld "Cleantech" sollen bei kompetenzübergreifenden Themen eine Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus Unternehmen, Kompetenzinitiativen, Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Foren der Metropolregion sowie Wirtschaftskammern und -förderern gewährleisten, um mit gebündelten Kräften Lösungsansätze für gesellschaftliche und technologische Zukunftsfragen finden zu können. Entwicklungen in den Kompetenzfeldern sollen evaluiert und Cross-Innovationen in den Aktionsfeldern vorangetrieben werden, um unter anderem den Themenfeldern Sektorenkopplung Mobilität–Energie, Energieeffizienz, Wasserstoff, künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnologien zu begegnen.
Ziele des anvisierten technologischen Fortschritts sind zum einen die Dekarbonisierung der Region selbst einhergehend mit einer weiteren Etablierung nachhaltiger Energiesysteme und Effizienzsteigerungen, zum anderen aber auch die Erschließung nachhaltiger Geschäftsfelder im In- und Ausland. Angesichts dessen wurde bereits 2021/22 die Studie "Zukunftsmärkte und Wachstumssegmente von morgen" bei der Prognos AG in Auftrag gegeben, auf deren Ergebnisse die Weiterentwicklung des Leitbilds ebenfalls basieren soll. Bei der Studie wurden die Chancen der Kompetenzfelder auf dem Binnenmarkt, wachsende Auslandsmärkte mit Fokus auf Großbritannien, Asien und Lateinamerika sowie spezifische innovative Exportprodukte beleuchtet. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken verantwortet im Verbundprojekt transform_EMN zudem die Entwicklung der regionalen Transformationsstrategie für das Kompetenzfeld Automotive und koordiniert die Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen in den Transformationsprozess. Das Leitbild der Automobilzulieferer wird im Rahmen des Projektes an die Herausforderungen angepasst und orientiert sich dabei an den Zukunftsthemen Fahrzeugelektrifizierung, transformationsgerechte Produktion und Zulieferer-Diversifikation. Der Fokus auf saubere Technologien und das Erschließen neuer Absatzmärkte bei der Leitbildweiterentwicklung WaBe im Rahmen des Projektes Cleantech-Kompetenz verzahnt daher die beiden Projekte im Hinblick auf die genannte Zielsetzung. Die gemeinsame Planung, Umsetzung, Evaluation und Vermarktung von Projekten in den Aktionsfeldern spielt eine zentrale Rolle dabei, die Region zukunftsfähig aufzustellen. Dafür setzen wir gemeinsam mit den Partnern aus Wirtschaft, Forschung, Bildung und Politik wichtige Meilensteine.
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Krieg und Krise
2022 war geprägt von sich überschneidenden und gegenseitig verstärkenden großen Krisen. Der Außenhandel – nicht nur in Mittelfranken – sah und sieht sich im dritten Jahr in Folge gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der globalen Lieferkettenunterbrechungen, die fortdauernde Rohstoffknappheit, der russische Überfall auf die Ukraine, enorm gestiegene Energiepreise, Inflation und der weltweite konjunkturelle Abschwung: selten waren die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen für unsere Außenwirtschaft so schwierig wie heute.
Diese schlechte Ausgangslage spiegelt sich in den Zahlen der in 2022 durch die IHK bescheinigten Außenhandelsdokumente (z. B. Ursprungszeugnisse) allerdings nicht wider. 119 000 Bescheinigungen für mittelfränkische Exportunternehmen bedeuten eine Zunahme von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen neuen Rekord!
Die Zahl der Carnet ATA sank dagegen erneut um ca. 6,5 Prozent gegenüber 2021. Ein Carnet ATA dient der vorübergehenden zollfreien Verwendung von Waren im Ausland für Messen, als Berufsausrüstung und für Musterpräsentationen (Aufzählung in Abhängigkeit der Nutzungshäufigkeit). Die Wiederaufnahme des Messegeschäfts benötigt offensichtlich mehr Zeit als der Warenverkauf ins Ausland.
Als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine hat die Europäische Union allmählich sehr weitreichende Sanktionspakete gegen Russland und Belarus erlassen. Hierzu gehören personenbezogene Sanktionen, umfassende güterbezogene Aus- und Einfuhrverbote, dienstleistungsbezogene Sanktionen sowie Transportverbote. Lange Verfahrensdauern für Genehmigungsanträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie eine gewisse "Over-Compliance" bei einigen Wirtschaftsbeteiligten haben die fristgerechte Abwicklung von Altverträgen beeinträchtigt. Die große Verunsicherung der Unternehmen spiegelt sich in einem hohen Beratungsbedarf wider. Besonders in den ersten Monaten des Jahres 2022 unterstützte die IHK Mitgliedsunternehmen mit zahlreichen Auskünften dabei, sich in den komplexen Sanktionsverordnungen zurechtzufinden.
Der russische Angriffskrieg dominierte phasenweise die Tagesarbeit. Über eine Hotline wurden Unternehmen zu den Sanktionen gebrieft. Veranstaltungen, die über den Rückzug aus dem Russland-Geschäft informierten, wurden rege nachgefragt. Eine eigens eingerichtete Website enthielt täglich die wichtigsten Updates zum Krieg und den Stand der Sanktionen aber auch Information zur Ukraine-Hilfe.
Veranstaltungen wieder rege nachgefragt – Lieferkettengesetz im Fokus
Ob "Messeauftritt", "Warenursprung und Präferenzen", "Zertifizierungsfragen im China- und UK-Geschäft", "Garantien und Bürgschaften im Exportgeschäft" oder "Chancen in Namibia zum Thema Buschbiomasse" – die 63 Veranstaltungen in 2022 waren wieder bestens besucht.
Besonders das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das ab 2023 zunächst für Unternehmen mit mindestens 3 000, ab 2024 auch für Unternehmen mit 1 000 Beschäftigte im Inland gilt, stand im Fokus mehrerer Webinare und auch Präsenzveranstaltungen. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen auch mittels Einrichtung eines Risikomanagements, die Risiken von Menschenrechtsverletzungen und Schädigungen der Umwelt in der Lieferkette zu vermeiden.
Und auch für 2023 ist der Fahrplan an Seminaren fast fertig. Höhepunkte im 1. Halbjahr sind das Nürnberger Zollseminar, das Lateinamerika-Forum am 4. Mai und das "Asien-Pazifik-Forum Bayern" am 26. Juli.Veranstaltungsreihe „ONLINE erfolgreich im Ausland“ initiiert
Die Bedeutung des internationalen E-Commerce hat seit Beginn der Corona-Pandemie sowohl bei der Erschließung von Exportmärkten als auch beim Sourcing in internationalen Beschaffungsmärkten stark zugenommen. Das Gemeinschaftsprojekt "ONLINE erfolgreich im Ausland" der bayerischen IHKs und der Handwerkskammern in Bayern greift diese Entwicklung auf und bietet bayerischen Unternehmen vielseitige Informationen und Unterstützung beim Einstieg in den digitalen Markt. Mit der Webseite www.weltweit-erfolgreich.de/e-commerce wurde ein Info-Pool mit grundlegenden Informationen zum digitalen Handel im B2C- und B2B-Bereich geschaffen, der zudem einen Praxisleitfaden für Absatz und Einkauf sowie länderspezifische Informationen enthält. Dabei werden u. a. Themen wie Cyber-Security, Marketing, Zahlungsoption oder Logistik aufgegriffen. Eine Veranstaltungsreihe mit über 20 Webinaren zum Onlinegeschäft ergänzte das Informationsangebot im Internet und thematisierte die wichtigsten Fragen und Problemstellungen für KMUs in diesem Bereich. Die IHK bietet mit einer Präsenzveranstaltung im Rahmen des Nürnberger Digitalfestivals 2023 einen abschließenden Höhepunkt dieser Reihe. Das Projekt "ONLINE erfolgreich im Ausland" wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
Lateinamerika verstärkt im Fokus
Auch wenn derzeit – bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – die Wachstumsaussichten in Südamerika wie vielerorts eher mager ausfallen, gibt es mittel- bis langfristig gute Geschäftsmöglichkeiten auf dem südamerikanischen Kontinent. Die wirtschaftliche Zusammenarbeitet mit Lateinamerika birgt viel Potenzial, das in zahlreichen Veranstaltungen aufgezeigt wurde.
Highlight waren die "IHK-Kontakttage Lateinamerika" vom 21. bis 25. Februar 2022, die einen direkten Zugang zu den wichtigsten Märkten Lateinamerikas boten. Mehr als 20 Experten der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) und weiteren Organisationen standen kompetent mit ihrem Know-how zur Verfügung. Mit über 300 Gesprächswünschen von Unternehmen mit Geschäftsführern deutscher Auslandshandelskammern ist die zweite Ausgabe der IHK-Kontakttage sehr erfolgreich verlaufen.
UK-Desk: Großbritannien-Geschäft beratungsintensiv
Seit dem Brexit-Entscheid von 2016 hat sich das Scheidungsprocedere zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich als schwierig gestaltet. Dank des Handels- und Kooperationsabkommens (TCA) konnte dennoch eine Vielzahl an Themen geregelt werden, die den grenzüberschreitenden Handel zwischen beiden Seiten weiterhin möglich macht. Damit einher ging ein gestiegener Beratungsbedarf, denn trotz Handels- und Kooperationsabkommen weichen die britischen Regelungen zum Teil in wichtigen Bereichen erheblich von EU-Regeln und -Standards ab.
Entsprechend gefragt waren die acht Webinar-Termine mit mehr als 2 000 Teilnehmern.
Dauerbrenner Japan
Japan ist in der IHK-Arbeit seit Jahrzehnten fest verankert. Ob bayerische Messebeteiligungen, Webinare oder Veranstaltungen auch mit der eng verbundenen Partnerregion Saitama – die Palette an Initiativen ist breit gefächert. Im Oktober 2022 hat beispielsweise eine 20-köpfige Unternehmerdelegation aus der Präfektur Gunma die IHK zum Thema "Transformation in der Automobilzulieferindustrie" besucht. Neben Vorträgen konnten Firmenbesuche bei hiesigen Unternehmen organisiert werden. Mit der japanischen Region Gunma wurde vereinbart, auch zukünftig eng zu kooperieren. In Saitama hat die IHK gemeinsam mit der Stadt Nürnberg ihr Know-How in den "Saitama Sustainable Cities Summit" im November eingebracht und neue Kontakte für zukünftige Aktivitäten geknüpft. Dabei kam auch erstmals ein von der IHK initiierte Comic über die Zusammenarbeit mit Japan zum Einsatz. Darin wird die Europäische Metropolregion Nürnberg als potenter Technologiepartner Japans dargestellt. Die Resonanz auf diese innovative und sympathische Webemaßnahme ist sowohl in Japan als auch bei japanischen Einrichtungen in Deutschland durchwegs positiv.
Bayerische Messebeteiligungen sind wieder ein gefragtes Vertriebsinstrument
Im Rahmen des bayerischen Messebeteiligungsprogramms initiiert und organisiert die IHK Nürnberg für Mittelfranken in Kooperation mit Bayern International jährlich im Durchschnitt ca. 15 Messebeteiligungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Ausland.
Die Mehrzahl der Beteiligungen im Berichtszeitraum mussten in den letzten Jahren abgesagt werden oder wurden virtuell bzw. mit lokalen Partnern durchgeführt. Dies war 2022 u. a. bei der Energietechnikmesse FC Expo in Tokyo (Japan) und der Technologiemesse China Hi-Tech Fair in Shenzhen (China) der Fall.
Präsenzveranstaltungen konnten im vergangenen Jahr in Bangkok, Sao Paulo und Saigon mit mehr als 40 bayerischen Unternehmen aus der Medizinbranche umgesetzt werden.Außenwirtschaftsausschuss als wichtiger Ideengeber
Lateinamerika, Ukraine, Marokko, Japan – diese Länder standen in den vier Sitzungen des IHK-Außenwirtschafts-Ausschusses im Fokus. Bei den Querschnittsthemen diskutierte der Kreis über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Konnektivitätsinitiativen von Europa, China und den USA sowie über Vereinfachungen des EU-Zollrechts. Im Rahmen der aktuellen Runde wurden zahlreiche Beiträge aus dem Kreis der Mitglieder eingebracht. Die Idee aus dem Ausschuss, ein neues Format für den Erfahrungsaustausch bei IHK-Veranstaltungen zu finden, wurde vom Geschäftsbereich aufgegriffen. Unter der Überschrift "IHK-Netzwerk International" sind erste Veranstaltungen in 2023 zu China und dem Querschnittsthema Zoll geplant.
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Energiepolitik: Sicherung von Versorgung und Wettbewerbsfähigkeit
Angesichts der für die Wirtschaft dramatischen Energiekrise dringt die IHK für Mittelfranken auf eine schnelle Ausweitung des Energieangebots sowie Entlastungen für Unternehmen. Bereits im Juni 2022 hatte sich die IHK mit dem Positionspapier "Energiepreise auf Rekordniveau: Notfallmaßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung und der Wettbewerbsfähigkeit" zur Energiekrise geäußert. Darin forderte die Vollversammlung der IHK Nürnberg für Mittelfranken Notfallmaßnahmen, um die Energieversorgung sowie die Wettbewerbsfähigkeit am Standort sicherzustellen. Im Fokus standen drei Kernforderungen: "Option Erdgas als Brückentechnologie sichern", "Energiepreise wettbewerbsfähig halten" sowie "Erneuerbare Energien rasant ausbauen und Klimaschutz forcieren". Das Positionspapier war von den IHK-Ausschüssen "Energie | Umwelt" und "Industrie | Forschung | Technologie" erarbeitet worden und wurde am 28. Juni durch die IHK-Vollversammlung verabschiedet.
Angesichts der extremen Energiepreissteigerungen im Spätsommer 2022 hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre zentralen Forderungen nochmals hervorgehoben. Dies umfasst erstens die Ausweitung des Angebots sowohl am Gas- als auch am Strommarkt einschließlich der Rückkehr weiterer Kohlekraftwerke in den Markt sowie dem Weiterbetrieb von verfügbaren Kernkraftwerken. Zudem müssen die erneuerbaren Energien rasant ausgebaut werden. Bürokratische Hürden müssen so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. Die zweite Forderung der IHK fokussiert auf eine weitere Reduzierung von Steuern und Abgaben auf Energie. Sowohl die Stromsteuer als auch die Energiesteuer auf Erdgas sind auf die europäischen Mindestsätze zu reduzieren. Auch Abgaben wie zum Beispiel die Konzessionsumlage, die Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz oder die Offshore-Netzumlage sollten auf null gesenkt werden. Entlastungen bei den CO2-Handelssystemen müssen geschaffen werden. Die dritte Forderung zielt darauf, dass stark betroffene Unternehmen schnellstmöglich mit einem Rettungsschirm unterstützt werden. Energiekostenzuschüsse müssen unabhängig von Branchen und Betriebsgrößen ausgeweitet werden. Die Hilfen müssen administrativ einfach und bürokratiearm ausgestaltet werden und alle betroffenen Unternehmen schnell erreichen.
Die Ziele für den Energiemarkt der Zukunft bleiben: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz. Das Sparen von Energie hilft am besten, Kosten zu reduzieren. Dazu sind marktwirtschaftliche Anreize notwendig. Die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz in Produktion und Prozessen werden immer geringer, da bereits viele Maßnahmen ergriffen wurden. Doch die Preise steigen unvermindert weiter und bedrohen die Existenz vieler Betriebe. "Schnelles und entschlossenes Handeln ist das Gebot der Stunde. Nachhaltiges Wachstum, Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit müssen bewahrt werden", so IHK-Präsident Zitzmann.
Digitaler & nachhaltiger: Transformation in der Automobilzulieferindustrie
Die Fahrzeug-Zulieferindustrie ist mit rund 100 000 Beschäftigten eine Schlüsselbranche für Beschäftigung, Wachstum und Innovation in der Metropolregion Nürnberg. Das Großprojekt "transform_EMN" unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) aus der Region dabei, die Herausforderungen der Mobilitätswende hin zu alternativen Antrieben und Digitalisierung zu meistern und sich zukunftsfähig aufzustellen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken als Konsortialpartnerin verantwortet die breite Einbindung der KMUs in den Transformationsprozess sowie die Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie. Lead-Partner ist die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN). Projektdauer: 3 Jahre, Projektzeitraum: 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2025. Die IHK flankiert dabei KMUs mit vielfältigen Angeboten bezüglich Digitalisierung und nachhaltigem Wirtschaften, wie z. B. Energie- und Materialeffizienz, Lieferketten-, Energie-, Klimaschutz- und Umweltmanagement.
Mittelfranken bereitet Wasserstoff-Zukunft vor
Die Bayerische Staatsregierung hat im September 2019 das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) gegründet (WiM berichtete). Das Wasserstoffzentrum, das am Energie Campus Nürnberg seinen Sitz hat, soll vorrangig die Kompetenzen der Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich in der Region bereits mit der Technologie beschäftigen, bündeln und die Forschungsanstrengungen koordinieren. Sowohl bei der Mobilität als auch bei der Weiterentwicklung der Sektorenkopplung – hierzu bot die IHK in Kooperation mit regionalen Akteuren Veranstaltungsformate an – kann Wasserstoff als chemischer Energiespeicher einen zuverlässigen Beitrag für Energiesysteme, für klimaneutrale Prozessketten und letztlich für Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region leisten. Das im Entwicklungsleitbild der Metropolregion Nürnberg formulierte technologische Kompetenzfeld "Energie und Umwelt" erfährt durch das H2.B eine weitere zukunftsgerichtete Bereicherung. Federführend durch die IHK Nürnberg haben sich die bayerischen IHKs (BIHK) als Partner des "Wasserstoff-Bündnis Bayern" bei der landesweiten H2-Strategieentwicklung aktiv eingebracht. Bereits zum dritten Mal organisierte die Nürnberger IHK federführend für den BIHK einen Gemeinschaftsstand beim "3. Hydrogen Dialogue 2022 – Summit & Expo" der Messe Nürnberg.
Mit qualifizierten "EnergieManagern (IHK)" Energie und Kosten sparen und das Klima schonen
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang "EnergieManager (IHK) | European EnergyManager", der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der Nürnberger IHK haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 7 000 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 27 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum "European EnergyManager" angeboten. Internationale Konferenzen bündeln die Energie-Akteure rund um die relevanten Energie-Themen. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sogenannten EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne. Ferner koordinierte die IHK im "Horizont 2020"-Programm der EU das Projekt "EUREMnext – Taking European EnergyManagers to next efficiency level by implementing energy audit recommendations" mit 13 Partnern aus zwölf Staaten. Der Abschlussbericht wurde erstellt, das EU-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Die englischsprachige Publikation EUREMnext der IHK bündelt die Projekt-Ergebnisse. Neu im Curriculum aufgegriffen werden u. a. Themen wie Energieeffizienz und Industrie 4.0, betriebliches Mobilitätsmanagement, Energiemanagementsysteme und -Audits oder "Energy Culture" in Unternehmen. Neu zur EUREM-Gemeinschaft hinzu gestoßen sind dadurch betriebliche Energiemanager aus den Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Estland, Lettland, Serbien und Türkei.
Fachkongress IPEC 2022 – Künstliche Intelligenz schont Umwelt und Ressourcen
Künstliche Intelligenz (KI) kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltiger zu machen und die Umwelt zu schützen. Der Kongress IPEC ("International Production Environmental Community"), den die IHK Nürnberg für Mittelfranken im Jahr 2022 in Kooperation mit dem "Automation Valley Nordbayern", dem Institut für Nachhaltigkeit in Nürnberg, dem VDE Nordbayern sowie dem Enterprise Europe Network / Bayern Innovativ GmbH online durchgeführt hat, nahm sich deshalb dieses Themas an.
Vorgestellt wurden auf dem Kongress Projekte aus mehreren EU-Staaten, die beispielhaft aufzeigten, wie die Künstliche Intelligenz das nachhaltige Wirtschaften voranbringen kann. Eine zentrale Rolle spielt hier das maschinelle Lernen, das häufig mit künstlichen neuronalen Netzen umgesetzt wird. Mit dieser Technologie kann ein KI-Modell trainiert werden, das aus den Produktionsbedingungen (z. B. Einstellgrößen der Maschinen, Qualität des zugeführten Materials, Umgebungstemperatur) vorhersagen kann, welcher Energieverbrauch der Maschinen zu erwarten ist. Wenn der tatsächliche Energieverbrauch von dem Referenzwert abweicht, der durch das KI-Modell vorhergesagt wird, weist dies auf Anomalien hin. Aus diesem Hinweis können in vielfältiger Weise bisher noch nicht erschlossene Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden. Auf der einen Seite kann KI in zahlreichen Anwendungsfeldern einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, wie die Beiträge auf der IPEC zeigten. Auf der anderen Seite ist jedoch der hohe Energieverbrauch von Systemen für das maschinelle Lernen zu beachten.
Der IPEC-Kongress bot den 350 Teilnehmern aus 35 Staaten auch die Möglichkeit, online mit potenziellen Partnern zu diskutieren. Insgesamt wurden 227 Online-Meetings vermittelt und durchgeführt. Parallel wurden auf dem virtuellen Markplatz mehr als 240 Projektideen präsentiert.
ipec2022.b2match.io
www.automation-valley.de -
Das Thema Fachkräftesicherung war auch im Jahr 2022 ein strategischer Schwerpunkt der IHK-Arbeit, da der Mangel an Fachkräften neben der vielen globalen Krisen die weitere Entwicklung zahlreicher Unternehmen behindert. Die Sicherung von nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung in der Metropolregion Nürnberg sowie die künftige Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft werden entscheidend davon abhängen, ob es gelingt, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen, in Unternehmen zu entwickeln und zu binden und im Wirtschaftsraum zu halten.
Hierzu braucht es passende Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten zur besseren Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspersonenpotenzials. Die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ist ebenfalls unverzichtbar, um den künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Letztlich bedarf es einem Wirtschaftsraum mit attraktiven Standortbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Unternehmen, die mit Zuversicht den Herausforderungen der Zukunft und der wandelnden Arbeitswelt begegnen.
Netzwerke
Die IHK ist besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv, um für ein nachhaltiges Wachstum am Arbeitsmarkt die richtigen Weichen zu stellen. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK-Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.
IHK-Ausschuss Fachkräftesicherung
Im Jahr 2018 beschloss die Vollversammlung der IHK den Aufbau eines IHK-Fachhausschusses für Fachkräftesicherung, der sich 2019 konstituierte (WiM berichtete). Die Kernaufgabe des Ausschusses liegt in der Beratung der IHK bei allen wirtschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich Fachkräftesicherung. In den Ausschusssitzungen werden aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu erarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Stellungnahmen der IHK gegenüber Behörden oder der Öffentlichkeit.
Der Ausschuss initiiert und treibt eigene Projekte zum Thema Fachkräftesicherung voran. So wurde vom Ausschuss u. a. die Veranstaltungsreihe IHK-KulTOUR sowie das Praxisseminar "Talentmanagement" auf den Weg gebracht.IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT
Das IHK-Netzwerk FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT macht sich stark für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Ziel des Netzwerks ist es, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen besser zu vernetzen, deren Austausch untereinander zu fördern und das Engagement von Frauen in berufsspezifischen Netzwerken zu stärken. Unter diesem Motto finden engagierte und interessierte Frauen aus allen Teilen der Wirtschaft zusammen, um ein nachhaltiges Netzwerk zu etablieren und wichtige und hilfreiche Erfahrungswerte zu teilen, sodass Frauen ihre Kompetenzen und Möglichkeiten quantitativ und qualitativ besser in die Wirtschaft einbringen können. Die Auftaktveranstaltung fand am 28. Mai 2019 in der IHK-Akademie Mittelfranken statt, dort wurde mit den gut 150 Teilnehmerinnen der Grundstein für das Netzwerk gelegt. Während der Corona-Pandemie wurde das Netzwerk digital über eine LinkedIn Gruppe betreut. Im Jahr 2022 konnte der Jahresempfang wieder in Präsenz stattfinden. Zusätzlichen wurden in zwei Webinaren Aspekte rund um das Thema Frauen in Führung beleuchtet.Initiative Familienbewusste Personalpolitik
Die Initiative Familienbewusste Personalpolitik ist eine Plattform, um Themen und Good-Practice-Beispiele zur familienbewussten Personalpolitik in Unternehmen und öffentlichen Stellen zu diskutieren. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt von IHK Nürnberg für Mittelfranken, Handwerkskammer für Mittelfranken, Bündnis für Familie Nürnberg, Arbeitsagentur Nürnberg und Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg. Auf ihrer Website sammelt die Initiative Ergebnisse, zu denen sich die Kooperationspartner informieren und Erfahrungen austauschen. Zusätzlich sind zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen in der Initiative familienbewusste Personalpolitik aktiv. Darin sind Unternehmen und Dienstleister vertreten, die sich in unserem Netzwerk engagieren. Sie stehen in kontinuierlichem Austausch über Good-Practice und entwickeln gemeinsam neue Ideen, wie sich familienbewusste Personalpolitik weiterentwickeln kann. Im Jahr 2022 fand erstmals seit der Pandemie wieder eine Präsenzveranstaltung statt. Bei einem Firmenbesuch bei der Nürnberger Baugruppe wurde das Thema betriebliche Kinderbetreuung beleuchtet.Runder Tisch Inklusion Mittelfranken
Etwa eine Million Menschen mit Behinderung sind in Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitslosenquote unter den Menschen mit Schwerbehinderung ist aber signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung, obwohl ein Großteil der arbeitssuchend gemeldeten Menschen mit Schwerbehinderung eine abgeschlossene Ausbildung oder eine höhere berufliche Qualifikation mitbringen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Mitgliedsunternehmen dabei, Menschen mit Behinderung neu einzustellen oder weiter zu beschäftigen. Durch ihre Netzwerkkontakte kann die IHK in einer Lotsenfunktion direkt an eine zuständige Stelle weitervermitteln, zum Beispiel zur Beantragung von Fördermitteln. Darüber hinaus informiert die IHK bei Veranstaltungen und über den Newsletter "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" über verschiedene Aspekte der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und stellt gelungene Beispiele der Inklusion ins Arbeitsleben vor.Europäische Metropolregion Nürnberg
Die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) hat mit ihrem Leitbild "WaBe" sieben Kompetenzfelder (Cluster) identifiziert und vier Aktionsfelder als Schwerpunkte für Cross-Cluster-Innovationen festgelegt. Auf Basis von "WaBe" erstellt die IHK Nürnberg für Mittelfranken kammerbezirksübergreifende Analysen und Auswertungen. Diese beschäftigen sich etwa mit gesuchten Qualifikationsprofilen oder mit Wertschöpfungsketten in den Aktionsfeldern, mit internationalen Absatzmärkten und dem Thema Fachkräftesicherung. Die Analysen und Auswertungen stehen den Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.
Schließlich unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch die Europäische Metropolregion Nürnberg in ihrer Imagekampagne "Platz für…", die mit Standort- und Lebensqualität um Fachkräfte aus Deutschland und der Welt wirbt.Beratungsangebot
Neben der Netzwerkarbeit berät die IHK-Firmen auch zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen.
Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch"
Das Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch" unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, ihr Personalmanagement auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Sie werden dabei von autorisierten Beraterinnen und Beratern begleitet, die vor Ort in den Betrieben gemeinsam mit den Geschäftsleitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Lösungen erarbeiten (z. B. in den Bereichen Personalführung, Wissensmanagement, Gesundheit sowie Chancengleichheit und Diversity). Speziell auf die Herausforderungen der Digitalisierung bereitet das Programm "unternehmensWert:Mensch plus" vor. Das Förderprogramm wurde 2021 um zwei neue Programmzweige erweitert: "Gestärkt durch die Krise" und "Women in Tech". Damit werden künftig kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Bewältigung zweier zentraler Herausforderungen unterstützt: Neuaufstellung in Folge der Covid-19-Pandemie bzw. Förderung von Frauen in IT- und Tech-Berufen.IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte
Der IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte unterstützt seit Mitte Juni 2019 bei allen Fragen rund um die Rekrutierung im Ausland, die Beantragung von Visa und Aufenthaltstiteln sowie die betriebliche Integration ausländischer Fachkräfte. In 2020 wurden Kooperationen zwischen dem Firmenservice und sechs Ausländerbehörden über die gemeinsame Beratung zum beschleunigten Fachkräfteverfahren geschlossen. So konnte im Jahr 2022 185 Firmen in 555 individuellen Gesprächen durch die IHK geholfen und zahlreiche qualifizierte Fachkräfte angeworben werden.Newsletter und Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL"
Über das Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" mit monatlichem Newsletter bieten wir aktuelle Informationen, Praxisbeispiele, Werkzeuge, Service und Events rund um das Thema Fachkräftesicherung: Welche Trends beeinflussen die Fachkräftegewinnung? Wie sieht gute Personalarbeit angesichts der digitalen Transformation und des demographischen Wandels aus? Und wo findet man Unterstützung und Vernetzung? -
Die grundlegende Verpflichtung, für gesellschaftlich verantwortungsvolles Unternehmertum zu wirken und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, begründet sich für die IHK Nürnberg für Mittelfranken zum einen durch das Werte- und Handlungs-Leitbild der Ehrbaren Kaufleute, verankert als Auftrag in § 1 Absatz 1 im IHK-Gesetz. Zum anderen hat sich die IHK Nürnberg durch ihre Mitgliedschaft im UN Global Compact auf dessen Grundsätze verpflichtet, die in den zehn Prinzipien zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sowie in den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der vereinten Nationen definiert sind.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bekräftigt hiermit im Kontext der jährlichen Geschäftsberichterstattung diese Grundsätze sowie relevante, in ihrem Einflussbereich liegende Nachhaltigkeitsziele weiterhin zu fördern, zu verbreiten und mit Leistungen für ihre Mitglieder praktisch zu gestalten.
Im April 2022 veröffentlichte sie verpflichtungsgemäß den vierten Bericht (Communication on Engagement), der erstmals die Berichtszeiträume mit denen der Geschäftsberichte nach Kalenderjahren synchronisiert.Grafik zu bisherigen BBNE Förderungen © BMBF | https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/foerderinitiativen-und-programme/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung_node.html | © Logos ANLIN / Provadis GmbH und NEF / DIHK
Die IHK Nürnberg war maßgeblich an zwei Bildungsprojekten des BMBF beteiligt, die dem Nationalen Aktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung (NAP BNE) Rechnung tragen und 2022 ihren Abschluss fanden. 130 Ziele und 349 konkrete Handlungsempfehlungen des 2017 verabschiedeten Nationalen Aktionsplans sollen in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (SDG 4.7) strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird.
Die berufliche (Aus-)Bildung hat dies prinzipiell mit den seit August 2021 in Kraft getretenen neuen Standardberufsbildpositionen umgesetzt, die generell für alle Ausbildungsordnungen den verpflichtenden Erwerb von Nachhaltigkeitskompetenzen vor- und beschreibt. https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/rahmenbedingungen-und-gesetzliche-grundlagen/gestaltung-von-aus-und-fortbildungsordnungen/digitalisierung-und-nachhaltigkeit/digitalisierung-und-nachhaltigkeit.html#searchFacets
Im Projekt ANLIN² (Ausbildung fördert nachhaltige Lernorte in der Industrie²), siehe Förderlinie Transfer in der Abbildung, wurden Ausbildende in verschiedenen Formaten geschult, um diese Kompetenzen integriert in den Ausbildungsinhalten berufsbezogen, praxisgerecht und mit betrieblichem Bezug anzuleiten. Ausbildende sollten Lehr- und Lerninhalte so gestalten können, dass Auszubildende einen Blick auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen ihres Tuns im Beruf, im Betrieb und auch im persönlichen Umfeld gewinnen.
Die Etablierung mit und bei verschiedenen Bildungsträgern soll die dauerhafte Verstetigung über das Projektende hinaus gewährleisten. So führen u. a. die DIHK-BildungsgGmbH die Ausbilderqualifizierungen künftig in einer Webinar-Reihe fort und das SKZ Würzburg ist im BMBF-Nachfolgeprojekt "Nachhaltig im Betrieb" (NIB) mit dem Programm von ANLIN² engagiert.
Mehr zu den Ergebnissen von ANLIN² im Kurzüberblick auf der Seite des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) https://www.bibb.de/de/171022.php und im zur Jahresmitte 2023 erscheinenden BIBB-Sammelband.
Um Qualifizierungskonzepte für Führungspersonal ging es im Projekt "Nachhaltig Erfolgreich Führen" (NEF), getragen von der DIHK-BildungsgGmbH, dessen Grundkonzept von der IHK Nürnberg stammte (rechte Säule in der Grafik). Sie war ebenso seit Beginn im Steuerungskreis sowie Fachbeirat des Projektes vertreten und zudem Pilotkammer in der Durchführungsphase.
Im Online-Lehrgang "Sustainable Leadership" wurden Führungskräfte in der Pilotphase kostenfrei geschult, Prinzipien von Nachhaltigkeit in ihrem beruflichen Handlungsfeld anzuwenden. In unterschiedlichen Modulen ging es neben Grundlagen von CSR-Konzepten um Fachmodule aus verschiedenen Arbeitsschwerpunkten, wie z. B. nachhaltige Beschaffung und Logistik, Produktion und Umweltmanagement, Personalwirtschaft, Finanzierung und Investition, Controlling und Reporting, Kommunikation oder Digitalisierung. Ein Online-Führungstraining und eine Zertifikats-Arbeit schließen die Lehrgänge ab.
"Sustainable mentor/-in" ist ein weiterer projektzugehöriger Zertifikats-Lehrgang, der ebenso in Nürnberg mit 16 erfahrenen Nachhaltigkeitsmanagerinnen und Managern im Blended-Learning-Format pilotiert wurde. Hier werden die nachhaltigkeitsspezifischen Fachlichkeiten eines CSR-Lehrgangs durch Handlungskompetenzen, mit Methoden und Soft-Skills zur Umsetzung und praktischen Gestaltung im betrieblichen Umfeld mit Mitarbeitenden ergänzt.Nachhaltige Lieferketten
Im Mai 2022 wurde das Projekt "Nachhaltige Lieferkette" im Umwelt- und Klimapakt Bayern mit einer gemeinsamen Veranstaltung des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) und des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) abgeschlossen.
Im Rahmen des Projektes wurde die bestehenden Handlungshilfe zur Entwicklung nachhaltiger Lieferketten mit Blick auf das verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz (LkSG) aktualisiert und erweitert. Wie bereits im Vorgängerprojekt war die IHK Nürnberg im Rahmen der BIHK-Partnerschaft mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt an der Vorbereitung, Gestaltung und Umsetzung des Projektes beteiligt. https://www.umweltpakt.bayern.de/izu/
Seit 2023 ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz in Kraft. Seit 2021 trifft sich die Netzwerk AG nachhaltige Lieferketten der IHK Nürnberg regelmäßig virtuell mit ca. 25 Unternehmen, in der sich die Teilnehmenden in praktischen Beispielen mit den Fragestellungen und Aufgaben, die sich aus menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten ergeben, auseinandersetzen. Fachlich begleitet wird die Gruppe neben der IHK von Expertinnen und Experten des Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte, aus der Wissenschaft und einer internationalen Wirtschaftskanzlei.
Beratung in zukunftsorientierter Personalentwicklung
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken war Partner im Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch", das zum Ende des Jahres 2022 ausgelaufen ist. Darin wurden kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, ihr Personalmanagement auf Entwicklungen und Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Sie wurden hierzu von autorisierten Beraterinnen und Beratern der IHK Nürnberg für Mittelfranken begleitet, die in den Betrieben gemeinsam mit den Geschäftsleitungen und Mitarbeitenden Lösungen erarbeiteten (z. B. bzgl. Personalführung, Wissensmanagement, betr. Gesundheit sowie Chancengleichheit und Diversity).
Bayerische Nachhaltigkeitstagung RENN-Süd
Die vier regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) unterstützen Akteure aus der Zivilgesellschaft, den Kommunen, der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung, die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland beitragen wollen. Sie sind quasi operative Einheiten des Rates für nachhaltige Entwicklung (RNE) mit multiplen Partnerschaften.
Die 6. Bayerische Nachhaltigkeitstagung von RENN Süd am 15. November 2022 in Fürth verstand sich als Vernetzungstreffen für Nachhaltigkeitsakteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Mit dem Motto "Nachhaltigkeit und Klimaschutz – notwendiger denn je!" wurde die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung aktueller und zukünftiger Herausforderungen herausgestellt.
Die IHK Nürnberg war mit einem Stand im Rahmen des Zukunftsmarktes vertreten und steuerte das (einzige unternehmerische) Fachpanel bei. Im Workshop: "Nachhaltigkeit in der Krise?! Was unternehmerische Verantwortung heute bewegt" standen zwei unternehmerische Praxisimpulse aus der Geschäftsführung der Martin Bauer Unternehmensgruppe und der Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement der uvex group im Mittelpunkt, die Kernstrategien nachhaltiger Entwicklung auch vor dem Hintergrund aktueller Krisenszenarien aufzeigten. Sie stellten im Weiteren verschiedene Beispiele dar, wie es gelingt, Mitarbeitende dazu einzubinden und auch für Innovationen zu aktivieren und aktivierten die Teilnehmenden im World-Cafe. Zur Dokumentation: https://kommunal-nachhaltig.de/nachhaltigkeitstagung2022 -
Die Digitalisierung | Digitale Transformation blieb neben der Energieversorgungsproblematik und dem Fachkräftemangel eine der zentralen Herausforderung der IHK-Mitgliedsunternehmen.
Um Ihnen eine Orientierungshilfe über unsere IHK-Leistungen zu bieten, bündeln wir Beratungsleistungen, kostenfreie IHK-Webinare sowie weitere nützliche Informationen aus der Region (Best-Practice Beispiele) und aktuelle Trends der Digitalisierung auf dem IHK-Blog Digitalisierung Mittelfranken.
Eine Übersicht unserer IHK-Leistungen und Aktivitäten in 2022 nach Themenfelder finden Sie hier:
Information und Beratung
- Industrie-4.0-Reifegrademessung in Mittelfranken | Nordbayern
- Beratungen zu Digitalisierung und IT (u. a. beim Wirtschaftsforum Hersbruck und dem Digitaltag Schwabach)
- Das Förderprogramm unternehmensWert:Mensch hat bis zum Auslaufen am 31. Dezember 2022 KMUs unterstützt, diese Herausforderungen anzugehen und Lösungen zusammen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu finden. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken fungierte als regionale Beratungsstelle.
- IHK-Webinare zu u. a. den Themenfeldern: TikTok, IT-Sicherheit, ERP, CRM, online und Videomarketing, Digitale Personalprozesse für KMU, Green-IT
- Internationale Konferenz IPEC KI und Nachhaltigkeit (380 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 35 Ländern)
Berufliche Bildung
- IHK-Prüfungsplattform eXam
- Digitale Ausbildungszeugnisse siehe (WIM 10/2022)
- Entwicklung neuer Bildungsabschlüsse im Projekt BIRD. Start der ersten Erprobungsphase startet im Mai 2022.
- IHK-Zertifikatslehrgänge zu Themen wie: Digitales Change-Management, IT-Sicherheit, Datenschutz, Künstliche Intelligenz, Agile Mindsetter und Datenanalyse, Cyper Security, Social Media
- IHK-Seminare zu Themen wie: Digital Leadership, Social Media, Office 4.0, IT-Sicherheit, ChatGPT, WordPress, Digitale Tools in der Ausbildung, Recruiting im digitalen Zeitalter
- AG "Zukunft digitale Weiterbildung" (IHK-Akademie)
- BIHK-Seminar-Projekt: Qualifizierung für Ausbilderinnen und Ausbilder – Nachhaltig handeln und Digitalisierung nutzen
- Trägerneutrale Weiterbildungsberatung für Beschäftigte und Unternehmen – digitale Kompetenzentwicklung
- Virtuelle Veranstaltungen zu den Themen digitale Kompetenzen und Förderinstrumenten in Kooperation mit den Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Nürnberg & Weißenburg/Ansbach
Handel
- IHK-Webinare zu Themen wie Online- und Videomarketing, Suchmaschinenoptimierung, Digitale Prozesse und Dokumentenmanagement sowie E-Rechnung.
- Unterstützungsangebot "Bayern hilft seinen Händlern" für Händlerinnen und Händler sowie Werbegemeinschaften
- Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs „IHK-Zukunftshändler Mittelfranken 2022“ haben stationären Handel und digitale Kundenansprache erfolgreich kombiniert.
- IHK-Webinarreihe „ONLINE erfolgreich im Ausland“
- IHK-Newsletter "Handel und Dienstleistung"
E-Government | Online Zugangsgesetz (OZG)
- Digitale Beantragung von IHK-Dienstleistungen über ein Online-Serviceportal
- Leerstände digital erfassen (ihk-nuernberg.de)
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Die Corona-Pandemie hatte auch im Jahr 2022 noch Auswirkungen auf die mittelfränkische Wirtschaft. Erst Anfang April 2022 sind viele Corona-Regeln in Bayern weggefallen und es konnte auch in der täglichen Arbeit in der IHK langsam zur Normalität zurückgekehrt werden.
Nur wenige Monate später mussten jedoch die IT-Systeme der gesamten IHK-Organisation bundesweit vom Netz getrennt werden, da auf die IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung GfI, den DIHK und IHK DIGITAL ein Cyberangriff ausgeführt wurde. Obwohl die IHK Nürnberg für Mittelfranken nach kurzer Zeit wieder mit einem Interims-Webangebot erreichbar war, haben sich die Einschränkungen im IT-Betrieb bis zum Dezember 2022 fortgesetzt. Der Dienstbetrieb wurde unter großen Einsatz der IHK- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alternative Prozesse aufrechterhalten.
Trotz all der Einschränkungen konnte das Haus der Wirtschaft 2022 erstmals intensiv als Veranstaltungsort genutzt werden. So fanden verschiedene Veranstaltungen statt, die sowohl für Fachpublikum, aber auch für die Öffentlichkeit ausrichtetet waren.
- Open IHK: Die IHK Nürnberg für Mittelfranken öffnete ihr "Haus der Wirtschaft" am Nürnberger Hauptmarkt vom 9. bis 21. Mai 2022 für die Öffentlichkeit.
- Kammergespräch: Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, war am Dienstag, 25. Oktober zu Gast beim IHK Kammergespräch.
- Jahresempfang und Kammermedaille: Auf dem IHK-Jahresempfang "Wirtschaft | Politik | Wissenschaft" im "Haus der Wirtschaft" sind Prof. Dr. Veronika Grimm, Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Adolf Wedel, früherer geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe "the nature network" mit der IHK-Ehrenmedaille ausgezeichnet worden.
- Integrationsmesse: Erstmals fand im Juli die Integrationsmesse der IHK Nürnberg für Mittelfranken statt. Dabei kamen sowohl Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund als auch internationale Fachkräfte mit Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg zusammen.
- Jahresempfang "Frauen Unternehmen Wirtschaft": Das IHK-Netzwerk "Frauen unternehmen Wirtschaft" hat am 30. Juni 2022 zum zweiten Jahresempfang ins Haus der Wirtschaft eingeladen.
- Podiumsdiskussion Fachkräfte: Daniel Terzenbach (Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit), Heike Klembt-Kriegel (Leiterin der IHK FOSA), Marc Schüpferling (add-on Gruppe Nürnberg) und Christian Teufel (Tracona GmbH in Neuhof an der Zenn) waren am 19. Juli zu Gast in der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Sie diskutierten mit IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann und mit dem Publikum über die aktuelle Fachkräftesituation in Deutschland.
- Kammer-Musik: An vier Freitagen im Dezember 2022 fanden im Haus der Wirtschaft am Hauptmarkt Konzerte im weihnachtlichen Ambiente statt. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken veranstaltete die Konzertreihe in Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg. Die Konzertreihe im Dezember fand im Rahmen des "Winters der Solidarität" statt, einer Initiative des "Kuratoriums Vielfalt und Zusammenhalt" in Nürnberg.
Darüber hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken verschiedene Preise öffentlichkeitswirksam verliehen:
- IHK-Gründerpreis: Um besonders erfolgreiche Firmengründungen auszuzeichnen, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken 1996 den "IHK-Gründerpreis Mittelfranken" ins Leben gerufen. Geehrt werden seitdem jedes Jahr drei junge Unternehmen, die sich seit der Gründung erfolgreich am Markt etabliert haben.
- IHK-Immobilienpreis: Mit dem Preis zeichnet die IHK Nürnberg für Mittelfranken Immobilien und Gewerbegebiete in der Region aus, die einen Beitrag zur nachhaltigen Standortentwicklung leisten.
- IHK-Zukunftshändler: Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat 2022 zum vierten Mal den Wettbewerb "IHK-Zukunftshändler Mittelfranken" ausgeschrieben. Ausgezeichnet wurden drei beispielhafte Ladengeschäfte, die u. a. durch besondere Geschäftsmodelle, herausragende Angebote, kreatives Marketing, digitale Kompetenz oder außergewöhnlichen Service überzeugen konnten.
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KundenService in der IHK – dahinter verbergen sich vor allem eine Vielzahl an Auskünften für Mitgliedsbetriebe, Weiterbildungsinteressierte, Auszubildende und Privatpersonen, die beispielsweise öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige suchen. Die Informationen erfolgen vor allem per Telefon, aber auch per E-Mail, Brief, Fax, Chat oder persönlich im Service Zentrum der IHK-Hauptgeschäftsstelle am Nürnberger Hauptmarkt. Ein Team von 11 IHK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die überwiegend in Teilzeit arbeiten, ist auf den verschiedenen Kanälen der erste Ansprechpartner für die ganze Themenvielfalt der IHK.
Jahresauswertung 2022
Im Jahr 2022 hat der KundenService 54 519 Anrufe entgegengenommen – mithilfe einer professionellen Call-Center-Software ist dies und vieles Weitere detailliert auswertbar. Durchschnittlich waren es monatlich 4 543 Anrufe und damit im Vergleich zu 2021 eine etwas geringere Anruffrequenz – die jedoch noch immer über Vor-Corona-Niveau liegt. Die höchste Zahl an Anrufen gab es im September 2022 mit 6 470 Anrufen, was auf den Cyberangriff auf die IHK-Organisation zurückzuführen ist.
Die Erreichbarkeit des KundenService war mit 95,3 Prozent weiterhin exzellent und auch die Quote der vom KundenService abgeschlossenen Anfragen lag mit 62 Prozent auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den Vorjahren. 36 Prozent der Anfragen leitete das Team an die Fachbereiche weiter, ein kleiner Anteil von zwei Prozent wurde vom KundenService teilweise und vom Fachbereich abschließend bearbeitet. Die durchschnittliche Wartezeit des Kunden in der Telefonschleife lag bei 20 Sekunden.Erreichbarkeit während des Cyberangriffs
Während sich die mittelfränkische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2022 endgültig aus dem Corona-Modus löste, befand sich die IHK-Organisation aufgrund eines Cyberangriffs auf den bundesweiten IT-Dienstleister der 79 IHKs ab August erneut im Ausnahmezustand: Die IT-Systeme wurden bundesweit am 4. August heruntergefahren und auch die IHK Nürnberg war deshalb ab diesem Tag nicht mehr per E-Mail erreichbar. Die Telefonie über den KundenService konnte bereits am 5. August nach nur einem Tag Ausfall wieder aufgenommen werden und eine vorgeschaltete Bandansage informierte die Kundinnen und Kunden der IHK über den möglichen Sicherheitsvorfall. Ab dem 25. September war es der IHK Nürnberg wieder möglich, wenn auch eingeschränkt, E-Mails zu empfangen. Gänzlich ungestört verlief der E-Mail-Verkehr wieder ab dem 12. Dezember. Als sehr flexibler Kommunikationskanal erwies sich in dieser Krisenzeit auch die Chatfunktion auf den Interims-Webseiten der IHK Nürnberg und der IHK-Akademie, die ab dem 6. September in Betrieb genommen werden konnte. Rainer Mackel, Teamleiter des KundenService, schildert die Herausforderungen wie folgt: "Um unseren Kundinnen und Kunden am Telefon, im Chat oder in E-Mails schnell und richtig Auskunft zur großen Bandbreite unserer Fragestellungen geben zu können, nutzen wir ein Wissensmanagement-System. Dieses System ist webbasiert und war, wie auch die öffentlichen Internetseiten von IHK und IHK-Akademie Mittelfranken, bis zum 11. Dezember abgeschaltet. Dank unserer erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KundenService war es trotzdem weiterhin möglich, zu beraten und zu informieren – was aufgrund des Wegfalls der Informationen auf den Internetseiten sowie verschiedener Online-Tools umso wichtiger war."
Digitalisierung – Licht und Schatten
Sabine Edenhofer, die den KundenService leitet, ergänzt: "Die Zahlen für 2022 sind aufgrund des Cyberangriffs nur teilweise mit den Vorjahren vergleichbar, und auch Veranstaltungen konnten in der zweiten Jahreshälfte nur eingeschränkt stattfinden. Wir sind uns aber sicher, dass die IHK-Organisation die richtigen Konsequenzen ziehen wird, um die digitale Infrastruktur sowie digitale Kundenprozesse künftig möglichst ausfallsicher zu gestalten."
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet und analysiert der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK. In Zusammenarbeit mit einer Monitoring-Agentur wird aus dem Blick in die relevanten Medien der tägliche Pressespiegel erstellt.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zum DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2022 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung ausgewertet.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 932 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten oder in denen die IHK erwähnt wird. 169 Artikel (18 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK, 55 Artikel (6 Prozent) mit "Haus der Wirtschaft". 188 Artikel (20 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik / Unternehmensförderung und 164 Artikel (18 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land | Schwabach | Landkreis Roth waren im vergangenen Jahr in insgesamt 286 Artikeln genannt (31 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die Medienresonanz war im Jahresverlauf relativ konstant. 274 Artikel (29,4 Prozent) entfallen auf das erste Quartal. Im zweiten Quartal wurden 190 Artikel (20,4 Prozent) gezählt, im dritten 259 Artikel (27,8 Prozent) und im vierten 209 Artikel (22,4 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken bzw. mit Nennung der IHK.
Anlass der Berichterstattung
Der Geschäftsbereich Kommunikation analysiert die Medienberichterstattung nicht nur hinsichtlich Themen und Frequenz, sondern auch bezüglich der Entstehung und Bedeutung einer Erwähnung. So erschienen 364 der insgesamt 932 Artikel (39 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Veranstaltungen, die von der IHK Nürnberg herausgegeben bzw. organisiert wurden ("initiativ"). In 181 Medienberichten (19,5 Prozent) werden Vertreter der IHK Nürnberg zitiert, beispielsweise infolge einer Presseanfrage, einer Stellungnahme oder einer Rede auf einer Veranstaltung ("konsultativ"). Bei 150 Artikeln (16 Prozent) wird die IHK Nürnberg erwähnt, weil Vertreter wie IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experten in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten sind oder weil sich die IHK an Projekten beteiligt ("repräsentativ"). Die restlichen 237 Berichte (25,5 Prozent) sind als "marginale" Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK in einem eher nebensächlichen Zusammenhang erwähnen.
Gelebte Nachhaltigkeit
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Der IHK ist eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sowohl für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für unsere Umwelt wichtig.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK Nürnberg für Mittelfranken sind der wesentliche Erfolgsfaktor, um dauerhaft hochwertige und verlässliche (Dienst-)Leistungen zu liefern. Wir bieten deshalb ein Arbeitsumfeld, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft einbringen und steigern können.
Weiterbildung und Gesundheitsförderung
Ziel unserer Personalentwicklungsaktivitäten ist es, das Wissen und die Fähigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell zu halten und weiterzuentwickeln und dadurch die sich ständig verändernden Anforderungen unserer Kundinnen und Kunden qualifiziert und vorausdenkend bedienen zu können. Die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen ist ein fortlaufender Prozess: Dazu wurde ein Schlüsselkompetenz-Katalog eingeführt, welcher den Orientierungsrahmen für den jährlichen "Mitarbeiter-Dialog" mit der Führungskraft bildet und auch in Personalauswahlgespräche und die thematische Ausrichtung des internen Weiterbildungskatalogs einfließt. Unsere Führungskräfte treffen sich jährlich in einer Führungskonferenz, um gemeinsam aktuelle Themen der Führung und Organisationsentwicklung zu erarbeiten. Unser internes Weiterbildungsangebot bietet mit Seminaren und virtuellen Formaten die Möglichkeit, selbstverantwortlich, schnell und unkompliziert zu lernen. Zusätzlich initiieren und unterstützen wir bedarfsorientiert auch mit Maßnahmen externer Anbieter die Entwicklung einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die einzelner Teams.
Im Jahr 2022 bildeten sich 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Tagen weiter. Diese im Vergleich zu 2021 gesunkene Anzahl an Maßnahmen und Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist zum einen noch der Corona-Pandemie, zum anderen der Cyber-Attacke auf die IHK im Juli 2022 geschuldet. Letztere erforderte eine erhöhte Fokussierung auf die Aufrechterhaltung von Prozessen und Dienstleistungen unter erschwerten Bedingungen und band die personellen Ressourcen bis Ende des Jahres in hohem Maße.
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für uns einen hohen Stellenwert. Dabei setzen wir auf Eigenverantwortung. Wir geben regelmäßig Impulse, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. Basierend auf den Vorschlägen unserer Belegschaft bieten wir regelmäßig Veranstaltungen und Informationen rund um das Thema Gesundheit an. Das betriebliche Eingliederungsmanagement wie auch die Maßnahmen des Arbeitsschutzes runden unsere Aktivitäten ab, um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu erhalten. Aufgrund der obengenannten Situationen konnten 2022 nur wenige Aktivitäten angeboten werden.
Soziales Engagement
Wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung in unserer Heimatregion Mittelfranken bewusst. Daher unterstützen wir das soziale Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten. So stellen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen von "Social Days" für verschiedene Projekte frei. Leider war es 2022 wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, z. B. Tanznachmittage mit Senioren oder Mal- und Bastelaktionen durchzuführen. Stattdessen konnten wir die Nürnberger Tafel über 12 Wochen bei der Verpflegung ukrainischer Flüchtlinge unterstützen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mit verschiedenen Instrumenten, wie unserem flexiblen Arbeitszeitmodell und diversen Teilzeit-, Home-Office- und Mobile-Work-Regelungen gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Pflegeberatung, Kinderbetreuungsmodelle in den Ferienmonaten sowie an Feiertagen vervollständigen unser Programm. Im Jahr 2022 lag die Teilzeitquote insgesamt mit 28,67 Prozent etwa auf gleichem Niveau des Vorjahres. 67,07 Prozent der IHK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weiblich (Vorjahr: 68,6 Prozent). Die Frauenquote unter den Führungskräften stieg im Vergleich zum Vorjahr: Sie beträgt mit 27,78 Prozent mehr als ein Viertel (Vorjahr: 25,7 Prozent).
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Wir unterstützen nicht nur unsere Mitglieder mit Veranstaltungen, Studien und Anwenderclubs bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Auch uns selbst ist an einer guten ökologischen Bilanz gelegen: Seit Mai 2018 ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken im EMAS-Register eingetragen und betreibt damit ein Umweltmanagementsystem nach höchsten Anforderungen. In unserer Umwelterklärung berichten wir über unsere Aktivitäten im Umweltbereich und legen Kennzahlen zu unseren Verbräuchen und Umweltzielen offen. So konnten wir beispielsweise Einsparungen beim Papierverbrauch erreichen. Mit der Generalsanierung unseres Gebäudes am Hauptmarkt konnten wir weitere Möglichkeiten der effizienten Nutzung von Energie schaffen – z. B. durch effiziente Lüftungsanlagen, Nutzung von Fernwärme zur Kühlung und tageslichtabhängiger LED-Beleuchtung.
Am 23. Mai 2019 sind wir der Allianz für Entwicklung und Klima beigetreten. Unterstützer der Allianz des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung übernehmen beim Thema Klimaschutz Verantwortung über gesetzliche Vorschriften hinaus. Seit dem Jahr 2019 legt die IHK Treibhausgasbilanzen vor. Wir zahlen Kompensation für 782 Tonnen CO2. Wir haben uns für ein Gold-Standard zertifiziertes Projekt in der Mongolei entschieden, das der Herstellung effizienter Kochöfen dient. Neben der Verringerung von Treibhausgasen sorgt das Projekt auch für eine Steigerung der Luftqualität vor Ort. Das Projekt zahlt damit gleichermaßen auf die Nachhaltigkeitsziele SDG 3, 12 und 13 ("Sustainable Development Goals") der Vereinten Nationen ein.
Firmen-Abonnements
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken nimmt am Firmen-Abo Programm des VGN teil. Mit dem Umzug des Haupthauses vom Interimsquartier in der Südstadt zurück in das "Haus der Wirtschaft" am zentral gelegenen und öffentlich gut angebundenen Hauptmarkt ist die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Firmen-Abo nutzen, im Jahr 2020 auf durchschnittlich 108 gestiegen. Mit der Pandemie ging die Zahl jedoch zurück und hat sich zwischenzeitlich bei rund 85 Bezieherinnen und Beziehern eingependelt.
Papier- und Stromverbrauch
Zum Jahresende 2022 liegt der Papierverbrauch, gemessen an den über das Jahr verteilten Nachkäufen, in der IHK-Akademie leicht unter den Vorjahreswerten. Im Haupthaus hat sich der Verbrauch um knapp zehn Prozent erhöht. Grund dafür ist die Cyber-Attacke auf die IHK-Organisation. Durch die eingeschränkten Möglichkeiten, digital kommunizieren zu können, wurden wesentlich mehr Dokumente gedruckt.
Mit dem Umzug in das energetisch sanierte Haupthaus Anfang 2020 hat sich der Stromverbrauch deutlich erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Interimsquartier, in dem die IHK Nürnberg Mieter war, nur die direkten Stromverbräuche ermittelt werden konnten. Im "Haus der Wirtschaft" werden dagegen auch die Verbräuche für die technischen Anlagen zu 100 Prozent erfasst. Mit dem Abklingen und dem Ende der Pandemie wurde wieder weniger mobil gearbeitet und die Anzahl der Veranstaltungen hat zugenommen. Dies hat zu einem leichten Anstieg der Verbräuche geführt. Der Stromverbrauch der IHK-Akademie Mittelfranken hält sich im Verlauf der Jahre stabil zwischen 350.000 und 400.000 kWh.
Wirtschaft in Zahlen
Auf unserem Blog "Wirtschaft in Zahlen" finden Sie in übersichtlicher Form die wichtigsten Informationen über die Wertschöpfung, die konjunkturelle Entwicklung und die Wirtschaftsstruktur in der Wirtschaftsregion. Wir geben eine Übersicht über die wichtigsten Arbeitgeber, die Arbeitsmarktzahlen und die Entwicklung bestimmter Branchen in Mittelfranken. Weitere Themen: Infrastruktur, Außenhandel, Tourismus, Steuern und Kaufkraft. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert.
Zum Blog "Wirtschaft in Zahlen"
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
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