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Monitoring - Krisenanzeichen frühzeitig erkennen

Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation gibt es verschiedene Krisenphasen, in denen sich ein Unternehmen befinden kann. Werden die einzelnen Phasen bereits richtig erkannt und gegengesteuert, kann das Unternehmen sich wieder positiv entwickeln. Erfahren Sie hier, welche Krisenphasen es gibt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können.

Phase 1: Stakeholderkrise

Indikatoren zur Stakeholderkrise

  • Das Vertrauen in die handelnden Personen schwindet.
  • Konflikte zwischen Stakeholdern sind symptomatisch
  • Mangelnde Erkenntnis, Akzeptanz und Kommunikation notwendiger
  • Veränderungen des Unternehmens
  • Überholtes Leitbild
  • Unternehmenskultur und Leistungsbereitschaft der Belegschaft nehmen ab
  • Nachlässigkeiten nehmen zu
  • Controllingerkenntnisse werden ignoriert
  • Negative Bereichsergebnisse werden billigend in Kauf genommen

Wege aus der Stakeholderkrise

  • Ziel: Rückgewinnung des Vertrauens von internen und externen Stakeholdern
  • Schaffung einer gemeinsamen Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten
  • Anpassung des Unternehmensleitbildes an aktuelle und zukünftige Marktanforderungen
  • Angemessene Zielvorgaben ableiten und diese der Belegschaft vorstellen
  • Durch Vorbild und Vorleben eine starke Unternehmenskultur prägen –Führung durch Vorbild

Phase 2: Strategiekrise

Indikatoren zur Strategiekrise

  • langfristige Erfolgsfaktoren sind gefährdet – neue Erfolgspotentiale werden nicht entwickelt.
  • Keine definierte erfolgversprechende strategische Ausrichtung
  • Produkte befinden sich im Reifestadium
  • Keine Innovationen bzw. Produkte in der Entwicklungsphase
  • Erste Auftragsrückgänge und Umsatzeinbrüche
  • Schrumpfende Marktanteile
  • Geringe Kapazitätsauslastung

Wege aus der Strategiekrise

  • Überprüfung der bestehenden Geschäftsfelder und zur Disposition stellen
  • Identifizierung von veralteten Produktgruppen und Neusortierung des Sortiments
  • Kerngeschäft fokussieren
  • Personelle und materielle Ressourcen überprüfen und notwendige Änderungen vornehmen
  • Festsetzung von strategischen Zielen (Standort verlegen, Produkte und Dienstleistungen weiterentwickeln, usw.)
  • Überprüfung von Synergieeffekten mit Mitbewerbern oder anderen Branchen
  • Neue Absatzfelder sondieren
  • Benchmarking mit Wettbewerbern

Phase 3: Produkt- und Absatzkrise

Indikatoren zur Produkt- und Absatzkrise

  • Nachfrage nach den Hauptprodukten geht dauerhaft zurück.
  • Kein ausreichendes Marketing- und Vertriebskonzept
  • Sortimentsschwäche
  • Qualitätsprobleme bei Produkten, Dienstleistungen, Service
  • Falsch eingeschätzte Preisentwicklung, Fehler in der Preispolitik
  • Schwächen in der Liefertreue
  • Fehler in der Vertriebssteuerung / falsche Anreizsysteme

Wege aus der Produkt- und Absatzkrise

  • Beseitigung von Schwächen im Marketing und Vertrieb
  • Einbeziehung von Sonderaktionen und Rabatte
  • Beseitigung von bestehenden Qualitäts- und Belieferungsmängeln
  • Einführung von Produktverbesserungen und/oder Neuprodukten
  • Überlegungen zur Neuausrichtung des Produktportfolios aufgrund von Nachfrageverschiebungen

Phase 4: Ertragskrise

Indikatoren zur Ertragskrise

  • Die Folge der Ertragskrise ist eine sinkende Bonität – hier müssen dringend Sofortmaßnahmen eingeleitet werden.
  • Deutliche Gewinnrückgänge
  • Preis- und Nachfragerückgang
  • Kostensteigerung
  • Verzehr des Eigenkapitals

Wege aus der Ertragskrise

  • Identifizierung von Kostenfressern
  • Kostenoptimierung (z.B. Einkaufskooperationen, Minimierung betrieblicher
  • Kosten, etc.)
  • Mängelliste erstellen (Verluste z.B. durch Hierarchie, Bürokratie, Doppelarbeiten, usw.)
  • Straffung der Organisation: „Keep it short and simple“
  • Outsourcing von Geschäftsfeldern
  • Preiskalkulation (Preiskampf)
  • Konsequente Qualitätserhöhung
  • Effektive Produktionsverfahren einführen

Phase 5: Liquiditätskrise

Indikatoren zur Liquiditätskrise

  • Es besteht die konkrete Gefahr der Zahlungsunfähigkeit
  • Unzureichendes Working Capital Management
  • Nicht ausgeglichene Finanzierungsstruktur
  • Fehlende Übereinstimmung zwischen Geschäftsmodell und Eigenkapitalsituation

Wege aus der Liquiditätskrise

  • Kassensturz durchführen – Wie viel Geld steht dem Unternehmen zur
  • Verfügung (Kasse und Bank)
  • Erstellung einer Prioritätenliste – Aufstellung der Verbindlichkeiten (Was wird wann fällig?)
  • Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögensteilen
  • Offene Kommunikation mit den Gläubiger
  • Stundung von Verbindlichkeiten (Bank, Lieferanten, Krankenkasse, Finanzamt)
  • Informationen zur Liquiditätsplanung

Phase 6: Insolvenz

Was bedeutet Insolvenz?

Insolvent sein bedeutet, zahlungsunfähig oder überschuldet zu sein.
Beispielsweise können Rechnungen von Lieferanten oder Löhne der
Mitarbeiter nicht mehr bezahlen werden. Ohne funktionierendem
Krisenmanagement können Zahlungsschwierigkeiten einen rechtlichen
Antragsgrund zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens darstellen. Nach
Verfahrenseröffnung ist eine Liquidation oder eine Teilliquidation des
Unternehmens oft nicht mehr abzuwenden.

Informieren Sie sich rechtzeitig aus Gläubiger- und Schuldnersicht zum
Thema Insolvenz.

Ansprechpartner

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