Geschäftsbericht 2015
Der Geschäftsbericht 2015 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss und Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs um geeignete Arbeitnehmer, des demografischen Wandels und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen an Bedeutung. Für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg in vielfältigen Projekten und Aktivitäten auf diesen wichtigen Handlungsfeldern.
Dieses Engagement zeigte sich 2015 in 20 970 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9 950 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1 879 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK Nürnberg. An 466 IHK Weiterbildungslehrgängen nahmen 6 197 Teilnehmer teil. 5 237 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6 500 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.
Geschäftsbereich Berufsbildung
Im Jahr 2015 stellte die hohe Zahl an Flüchtlingen die IHK Nürnberg vor große Herausforderungen. In Bezug auf den bevorstehenden Fachkräftemangel kann sie mittelfristig aber auch ein enormes Potenzial bedeuten. Ein weiteres Schwerpunktthema war die duale Berufsausbildung, deren Förderung sich die IHK 2015 mit vielzähligen Projekten gewidmet hat.
Integration von Flüchtlingen
Neben verschiedenen bayernweiten Maßnahmen der IHKs wie Entwicklung von Kompetenzfeststellungsverfahren, Seminaren für Ausbilder von Flüchtlingen, ausbildungsbegleitenden Sprachkursen etc., hat die IHK Nürnberg im Herbst 2015 einen Integrationsfonds gegründet, in dem berufsschulpflichtige Flüchtlinge (die aus Kapazitätsgründen in der Schule nicht mehr unterrichtet werden können) durch Sprachkurse und Berufsorientierung auf eine duale Berufsausbildung vorbereitet werden. An vier Standorten in Mittelfranken finden nun diese Kurse statt mit dem Ziel, die Jugendlichen auf eine Ausbildung bzw. Einstiegsqualifizierung ab September 2017 vorzubereiten.
Duale Berufsausbildung
Ein Schwerpunkt ist die Stärkung der „Dualen Berufsausbildung“. Die betriebliche Berufsausbildung mit ihren wissens- und praxisorientierten Absolventen ist der Grundstock, mit dem mittelfränkische Unternehmer ihren Fachkräftebedarf sichern. Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Besonders in Erscheinung getreten sind 2015 folgende Projekte:
Für Studienaussteiger bietet die IHK Nürnberg seit 2015 die Möglichkeit, die Ausbildung um bis zu 18 Monate zu verkürzen, sofern mindestens zwei Semester studiert sowie 30 ECTS erreicht wurden und ein Bezug zwischen Studiengang und Ausbildungsberuf besteht. Mit einer anschließenden Aufstiegsfortbildung kann dadurch ein Abschluss auf Bachelor-Niveau erreicht werden. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.
Beim IHK-Projekt KollegenCoaching werden schwächere Jugendliche durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2014. Aufgrund der tollen Erfolge konnte die Zahl der Teilnehmer 2015 verdoppelt werden.
Die 2015 gestartete Imagekampagne Elternstolz,die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
Im Juli 2015 starteten die bayerischen IHKs das Projekt AusbildungsScouts. Auszubildende informieren Schüler allgemeinbildender Schulen im Rahmen der Berufsorientierung über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet.
Berufliche Weiterbildung
Die Abschlüsse der beruflichen Weiterbildung stehen in Mittelfranken weiterhin hoch im Kurs. Das Interesse an IHK-geprüften Fachwirten, Industriemeistern oder Betriebswirten lag mit rund 3 200 Absolventen auf Vorjahresniveau; die Ausbildereignungsprüfung schlossen knapp 2 100 Personen erfolgreich ab (sieben Prozent weniger gegenüber dem Höchstwert im Vorjahr). Besonders hohen Zuspruch verzeichneten die Qualifikationen Wirtschaftsfachwirt, Handelsfachwirt, Industriemeister Metall sowie (Technischer) Betriebswirt.
Über 2 700 Personen, die einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, bedeuteten einen Höchstwert im Weiterbildungsbereich.
Maßgeblich führte der Zustrom an Flüchtlingen zu über 950 Teilnehmenden an Unterrichtungen und über 1 000 Prüfungsteilnehmern im Bewachungsgewerbe (z. B. durch die Bewachung von Flüchtlingsunterkünften), eine Steigerung um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr.
Den mit 1 000 Euro dotierten bayerischen „Meisterbonus“ erhielten 1 598 erfolgreiche Absolventen einer IHK-Aufstiegsfortbildung; über die Auszeichnung mit dem eher ideellen „Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung“ freuten sich 209 „gute“ und „sehr gute“ Teilnehmer.
Die Teilnehmerentwicklung der IHK Akademie Mittelfranken zeigte sich 2015 wieder positiv; an 466 IHK Weiterbildungskursen nahmen 6 197 Teilnehmer teil. Die meisten kaufmännischen und technischen Praxisstudiengänge werden inzwischen in verschiedenen Zeitmodellen angeboten; zum starken Trend bei nebenberuflichen Kursen entwickelt sich das sog. „blended learning“. Bei dieser Mischform aus reduzierten Präsenzunterrichtstagen und mediengestütztem Selbstlernen kommunizieren die Teilnehmer zusätzlich in Chats und Foren miteinander und werden auch außerhalb des Unterrichts von den Moderatoren online unterstützt.
Auf großes Interesse im Akademie-Programm stieß der erstmalig in 2015 durchgeführte Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Suchtberater“, der gemeinsam mit Experten der Suchthilfe-Einrichtungen „Laufer Mühle“ entwickelt wurde. Die Absolventen sollen kompetente Ansprechpartner für suchtgefährdete und süchtige Mitarbeiter sein und können eine betriebliche Suchtprävention aufbauen.
Im Rahmen der IHK-Bildungsinitative „Bildungscampus Westmittelfranken“ beschloss die Vollversammlung der IHK Nürnberg im Mai 2015 die Sanierung und Fortführung des Gastronomischen Bildungszentrums (GBZ) der IHK in Rothenburg o.d.T.. In Abstimmung und mit Unterstützung des Landeskreises Ansbach soll dort zum Ende 2017 ein modernes Haus entstehen, in dem IHK-Praxisstudiengänge insbesondere zu Fach- und Betriebswirten durchgeführt werden können.
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Die Themen Fachkräftesicherung und Willkommenskultur sind strategische Schwerpunkte der IHK-Arbeit. Fachkräfte werden zunehmend knapper. Neben der Aktivierung aller heimischen Potenziale gilt es unter anderem auch internationale Fachkräfte zu gewinnen. Das Team Fachkräfte der IHK berät hierzu die Mitgliedsunternehmen.
Um als Arbeitsstandort national wie international attraktiv zu sein aber auch um die Integration der zu uns gekommenen Menschen mit Fluchthintergrund zu ermöglichen, gilt es die Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg auszubauen. Hier ist die IHK besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv.
Willkommenskultur
Die Herausforderung der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt hat die IHK in diesem Jahr besonders beschäftigt. Diese Aufgabe wir aber auch in den kommenden Jahren das Engagement der IHK fordern. In allen Regionen Mittelfrankens begleitete die IHK Nürnberg, um Firmen eine erste Orientierung in dem Thema zu ermöglichen, Diskussionsrunden zur Beschäftigung und Integration von Flüchtlingen.
Bundesweit federführend entwickelte die IHK Nürnberg zudem gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ein Lehrgangskonzept, das sich Fragen der Integration aus betrieblicher Perspektive widmet. Der Lehrgang wird seit April 2016 bayernweit einheitlich von allen IHKs angeboten.
Das Mitmachnetzwerk Allianz pro Fachkräfte setzte mit ihrer Jahreskonferenz 2015 denselben Schwerpunkt: Unter dem Titel „Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen“ tauschten sich im November 2015 rund 300 Experten und Interessierte darüber aus, wie diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung gemeistert werden kann. Um einen offenen und kreativen Austausch zu fördern, wurde die Jahreskonferenz in Form eines Barcamps durchgeführt – einem Veranstaltungsformat, bei dem das Programm von den Teilnehmern selbst gestaltet wird.
Um zugewanderten, qualifizierten Menschen schnell den Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt zu ermöglichen, startete die IHK Nürnberg im Rahmen der Allianz pro Fachkräfte in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsring ausländischer Unternehmer e. V. das Mentoring-Progamm "Mentorship for Success". Das Programm bringt erfahrene Unternehmer (Mentoren) mit qualifizierten Migranten (Mentees) zusammen, um sie beim Berufseinstieg zu betreuen.
Beratung von Firmen
Das Programm „unternehmensWert:Mensch“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine moderne Personalpolitik in ihrem Betrieb umzusetzen, in dem es Beratungsleistungen durch Experten fördert. Nachdem das Programm in Bayern in einer Pilotphase zwischen 2012 und 2014 erfolgreich angelaufen war – über 140 Firmen nahmen teil – wird es seit Oktober 2015 bayernweit allen Unternehmen durch die IHKs und HWKs angeboten.
Ebenfalls seit Oktober 2015 trägt das Projekt „Implementierung von Inklusionskompetenz“ bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken dazu bei, Barrieren bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung abzubauen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Mitarbeiter mit Schwerbehinderung weiter zu beschäftigen oder einzustellen. Die IHK berät zu Ansprechpartnern und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand. Das Projekt wird aus dem Ausgleichsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gefördert.
Seit Herbst 2015 berät das Team Fachkräfte Firmen bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die IHK gibt Tipps zu Rekrutierungswegen, weist auf rechtliche Stolpersteine hin, informiert darüber, welche sozialen Aspekte im Rekrutierungsprozess zu beachten sind und vermittelt Ansprechpartner, die Unternehmen im Rekrutierungsprozess weiter begleiten können.
Netzwerke
Der IHK Arbeitskreis Fachkräftesicherung und Personalmanagement tagte im Jahr 2015 vier Mal. Er bietet für Personalverantwortliche und Geschäftsführer ein Forum, in dem sie sich auf Basis der Prinzipien der Vertraulichkeit, Offenheit und Verbindlichkeit zu Fragen der Personalarbeit austauschen und gemeinsam Ideen entwickeln können. Die IHK Nürnberg organisiert und moderiert diesen Austausch und koordinieren die gemeinsamen Anstrengungen der Netzwerkpartner. Neue Mitglieder sind stets willkommen.
Seit dem Jahr 2011 ist die Allianz pro Fachkräfte das Mitmachnetzwerk für die Metropolregion Nürnberg mit dem Ziel, die Region zur Heimat für Kreative werden zu lassen. Neben den Themen Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen und Willkommenskultur widmet sich die Allianz pro Fachkräfte zunehmend der Frage, wie sich die Arbeitswelt von morgen entwickeln wird. Die Jahreskonferenz 2016 steht demnach unter dem Motto „Arbeitswelt 4.0 Herausforderungen und Chancen“.
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Die Attraktivität eines Standortes hängt zum großen Teil auch davon ab, wie sich die Anforderungen von Arbeits- und Privatleben, insbesondere von Familien, miteinander in Einklang bringen lassen. Benötigt werden Kindergärten und Kitas, die nicht nur gut erreichbar sind, sondern auch dann geöffnet haben, wenn die Eltern arbeiten. Genauso wichtig ist die Unterstützung Angehöriger von Pflegebedürftigen. Solche und andere gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen können nur gemeistert werden, wenn private und staatliche Initiativen Hand in Hand arbeiten.
Aus Sicht der IHK Nürnberg ist es daher von großer Bedeutung, Unternehmen und staatliche Einrichtungen zusammenzubringen und an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Dabei ist selbstverständlich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Teil der gesellschaftlichen Verantwortung ist.
Darüber hinaus schaffen Unternehmen durch familienfreundliche Maßnahmen Wettbewerbsvorteile, die nicht nur bei der Rekrutierung von Fachkräften wirkungsvoll sein können: Ein entspanntes Privatleben kann sich positiv auf das Berufsleben auswirken und so aus zufriedenen Eltern zufriedene Mitarbeiter machen.
Netzwerke in der Region
Teilweise bereits vor mehr als zehn Jahren haben sich in den Gemeinden und Kommunen Mittelfrankens Bündnisse für Familie gegründet. Bündnisse, die von öffentlichen und privaten Partnern getragen werden und es sich zum Ziel gesetzt haben, die Situation von Familien durch vielfältige Unterstützungsmaßnahmen zu verbessern. Die IHK Nürnberg ist dabei ein gesuchter Partner, denn viele Maßnahmen können durch ein gemeinsames Handeln aller Beteiligten einfacher und schneller umgesetzt werden:
Im November 2015 wurde beispielsweise durch das Bündnis für Familie des Landkreises Erlangen-Höchstadt zusammen mit der IHK Nürnberg ein World-Café mit dem Titel "Werbung in eigener Sache – Die Arbeitgebermarke durch Familienorientierung stärken!“ durchgeführt.
Die Bündnisse für Familien der Stadt und des Landkreises Fürth führten unter Federführung der IHK-Geschäftsstelle Fürth im April 2015 einen gemeinsamen Unternehmertag durch. Im Fokus standen die Themen familienbewusste Personalpolitik, Prävention und Gesundheit sowie Pflege von Angehörigen.
Ein weiteres Netzwerk auf metropolitaner Ebene ist die Initiative „Familienbewusste Personalpolitik“, die viel Wert auf Transparenz unter den Partnern und den Erfahrungsaustausch legt. Koordinator der Initiative ist neben der Stadt Nürnberg, der Arbeitsagentur Nürnberg, dem Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg und der Handwerkskammer Nürnberg, die IHK Nürnberg. 2015 wurden auf der Frühjahrs- sowie der Herbstsitzung der Initiative unterschiedliche Themen vorgestellt und diskutiert. Die Spannweite reichte dabei vom „Betrieblichen Pflegelotsen“ über den Wiedereinstieg in den Beruf bis zur gemeinsamen Betreuung von Mitarbeiterkindern aus unterschiedlichen Unternehmen.
BIHK-Roadshow zu Gast
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf fand auch Widerhall in der Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Im November 2015 machte die jährliche BIHK-Roadshow mit einem Seminar zum Thema „Familienorientierung der Generation Y“ in Nürnberg halt. Ziel dabei war es, die Denk- und Wertewelten unterschiedlicher Generationen zu verstehen und daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen bei der Gestaltung von familienorientierten Personalentwicklungsmaßnahmen abzuleiten.
Familienorientierung als Teil des IHK-Leitmotivs Jugend und Beruf
Das Thema „Familienorientierte Metropolregion“ ist seit der neuen Wahlperiode Baustein des Leitmotivs „Jugend und Beruf“ des Präsidiums der IHK Nürnberg. Im Jahr 2015 wurde es auch zum Schwerpunktthema der Gremiumsbesprechung aller regionalen IHK-Gremien. Verbunden mit dem Ziel, sich in den Bündnissen für Familie Vorort zu engagieren und wirtschaftsorientierte Lösungen zu beschleunigen.
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Das „Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ (WaBe) der Europäischen Metropolregion Nürnberg erfasst die besonderen wirtschaftlich-technologischen Stärken der Region und dient seit seiner Verabschiedung im Jahr 2010 als Leitlinie für die erfolgreiche Positionierung. Das Leitbild identifiziert sieben Kompetenzfelder:
- Verkehr und Logistik
- Automotive
- Information und Kommunikation
- Medizin und Gesundheit
- Energie und Umwelt
- Neue Materialien
- Automation- und Produktionstechnik
Die Kompetenzfelder sind als Cluster konzipiert, in denen Produktion und Technologie, spezifische Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung eng miteinander vernetzt sind. Hierin besitzt die Region im internationalen Vergleich überdurchschnittliche Stärken. In den Kompetenzfeldern finden sich die „global player“ der Region ebenso wie viele innovative, kleine und mittlere Unternehmen. Zugleich bilden die Kompetenzfelder auch die hervorragende Position der Hochschulen und Forschungseinrichtungen ab. Die Umsetzung des Leitbildes erfolgt in zahlreichen Projekten und Netzwerkveranstaltungen der Kompetenzinitiativen, der regionalen Wirtschaft und der Forschungseinrichtungen.
Regionale Gesamtstrategie
Das Leitbild WaBe für die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) ist Teil der regionalen Gesamtstrategie. Zur Erreichung dieser strategischen Ziele liefert es wirtschaftlich-technologisch-wissenschaftliche Orientierung. Es soll als „Kompass“ die Vertiefung und Erweiterung regionaler Wertschöpfungsketten in Gang bringen sowie zur „Profilbildung“ das Image der Region national und international schärfen. Mit dem Leitbild WaBe konnte eine regionale Kommunikationsplattform installiert werden, welche die Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und insbesondere die Kompetenzfeldinitiativen in einen Strategieprozess einbindet und die Einheit der Region auch nach außen im Standortwettbewerb aufzeigt. Mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Gründung, Bildung, Innovation und Infrastruktur konnte in den letzten Jahren eine breite Impulswirkung in der Metropolregion Nürnberg erzielt werden. Auch in jüngeren Förderentscheidungen wie der sogenannten Nordbayern-Initiative der Bayerischen Staatsregierung oder der Einrichtung des Energiecampus Nürnberg zeigt sich, dass die Kompetenzfelder des Leitbildes WaBe von großer Bedeutung für die zukunftsfähige Ausrichtung der regionalen Forschungs- und Wirtschaftsstruktur sind.
Bilanz und zukünftige Ausrichtung
Im Lauf des Jahres 2015 wurde das Leitbild WaBe unter großer Beteiligung von regionalen Entscheidungsträgern und Akteuren aller Kompetenzfelder in einer Workshop-Reihe mit inhaltlicher Unterstützung der Prognos AG weiterentwickelt. Die Weiterentwicklung ist ein gemeinsames Projekt der Foren Wirtschaft und Infrastruktur sowie Wissenschaft der EMN unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken. In Workshops und zahlreichen Gesprächen wurde Bilanz über die Arbeit der letzten Jahre gezogen, erfolgreiche Projekte und Themen wurden identifiziert und neue Wege der organisatorischen Zusammenarbeit ausgelotet. Trends, die die Kompetenzfelder und die Metropolregion beeinflusst haben, wurden skizziert und spezifische Innovationstreiber, die die zukünftigen Arbeiten prägen, wurden analysiert. Bilanziert wurden folgende Kernbotschaften:
In der Metropolregion Nürnberg …
- setzen Wirtschaft und Wissenschaft sichtbare Akzente und zeigen neue Wege in wichtigen Innovationsfeldern der Zukunft auf!
- betreiben Hochschulen und Forschungseinrichtungen international anerkannte Spitzenforschung in vielfältigen Forschungsrichtungen, wie z.B. Antriebstechnik
- sind bedeutende und erfolgreiche Messen und Kongresse mit internationalem Ansehen zuhause!
- legen öffentliche und private Investitionen das Fundament für Wachstum und Beschäftigung! So wie der Ausbau der Clusterinfrastrukturen mit dem Medical Valley Forchheim.
- wirtschaften Unternehmen mit einer hohen regionalen Identität erfolgreich und investieren in den Wirtschaftsstandort Metropolregion Nürnberg.
- knüpfen Wissenschaft, Wirtschaft sowie Politik und Verwaltung Netzwerke und arbeiten gemeinsam am Erfolg!
Ein deutliches Ergebnis war aber auch: Die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf die Metropolregion zukommen, sind vielschichtig und es bedarf eines ebenso vielschichtigen Lösungsansatzes. Künftig werden sich die traditionellen Grenzen zwischen einzelnen Branchen und Technologiefeldern zunehmend auflösen. Die einzelnen Wirtschaftsbereiche sind mittlerweile schon so stark miteinander vernetzt, dass die bestehenden Sektoren- und Branchendefinitionen ihre Zweckmäßigkeit mehr und mehr verlieren.
Hinsichtlich dieser Herausforderungen muss sich die Metropolregion auf ihre Stärken berufen – so der Konsens. Hierzu müssen die gesellschaftlichen und technologischen Bedarfe erkannt und vermehrt aktiv systemische Lösungen entwickelt werden, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sieht es als ihre Kernaufgabe an, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung praktisch zu unterstützen. Verantwortliches unternehmerisches Handeln – Corporate Social Responsibility (CSR) – bildet die Grundlage für einen langfristigen Unternehmenserfolg und für das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft. Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns dient dabei als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Mit Nachdruck propagiert und fördert die IHK Nürnberg dieses Leitbild entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG).
Die IHK Nürnberg wirkt aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zum Ehrbaren Kaufmann und CSR mit, unterstützt mit Stellungnahmen und praktischen Beispielen. Sie beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und Veranstaltungen auf Bundesebene wie zum nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“.
UN Global Compact
Über das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns hinaus, vertritt die IHK Nürnberg seit ihrem Beitritt im Jahr 2012 die zehn Prinzipien des UN Global Compact der Vereinten Nationen zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Konkret bedeutet dies, die Bereiche Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu fördern, die Ziele und die Arbeit der Initiative zu unterstützen und dieses Engagement gegenüber den Stakeholdern im Einflussbereich der IHK Nürnberg zu kommunizieren.
Dies geschieht auch mit der 2015 vorgelegten Broschüre „Gesellschaftliche Verantwortung und die Werte des Ehrbaren Kaufmanns – CSR in der IHK Nürnberg für Mittelfranken“, die den ersten öffentlichen Bericht zum Engagement der IHK Nürnberg zur Umsetzung, Verbreitung und Förderung der Ziele des UN Global Compact (Communication on Engagement, CoE) darstellt. In Deutschland ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken erst die dritte Institution, die einen solchen CoE-Bericht veröffentlicht.
Im Sinne der Vorbildfunktion wirft der Bericht auch einen Blick nach innen; in vielen Zielen und Maßnahmen wird darin deutlich, wie gesellschaftliche Verantwortung in der IHK Nürnberg für Mittelfranken verstanden wird.
Global Compact Forum für Menschenrechte und Wirtschaftsdilemmata
Zur Unterstützung von Unternehmen, die den Anforderungen der UN-Leitprinzipien nachkommen möchten, hat der UN-Global Compact die Website "Human Rights and Business Dilemmas Forum" ins Leben gerufen (www.hrbdf.org). Seit Ende des Jahres 2015 ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken Sponsor dieses Forums. Die Online-Plattform richtet sich an diverse Interessenvertreter multinationaler Gesellschaften mit Betrieben, Zulieferketten und Vertriebsnetzwerken in Regionen, in denen die Umsetzung von Menschenrechten nicht verlässlich gewährleistet ist. Eine große Bandbreite von Menschenrechts- und Wirtschaftsdilemmata, Fallstudien und Beispielen guter Praxis sollen Unternehmen und Interessenvertretern die reellen Herausforderungen, besonders in aufstrebenden Märkten, vermitteln sowie zu Erfahrungsaustausch und Diskussion anregen. Als Sponsor engagiert sich die IHK Nürnberg, die Bekanntheit des Forums zu steigern.
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Unternehmen werden in zunehmendem Maße von ihren Kunden, Geschäftspartnern und der Gesellschaft in Hinsicht auf ihre Nachhaltigkeitsleistungen beurteilt. Glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation wird damit immer bedeutender für die Unternehmenspositionierung. Verstärkt wird dies durch die Einführung einer Richtlinie der Europäischen Union zur Berichtspflicht von "nicht-finanziellen Leistungen", die die Transparenz großer Unternehmen in Sozial- und Umweltbelangen deutlich erhöhen soll.
Der von der Bundesregierung berufene Rat für nachhaltige Entwicklung hat mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ein Instrument geschaffen, das als Maßstab für nachhaltiges Wirtschaften die Kriterien der EU-Richtlinie erfüllt. Akzeptanz, Sichtbarkeit und Marktrelevanz des DNK sind die vorrangigen Ziele, die mit unterstützendem Leitfaden und Tools sowie begleitenden Schulungsmöglichkeiten erreicht werden sollen. Seit Juni 2015 ist die IHK Nürnberg offizieller Kooperationspartner des DNK.
Seminare und Veranstaltungen
Das Forum Ehrbarer Kaufmann beleuchtete im Juli 2015 vor über hundert Besuchern die Bedeutung der EU-Berichterstattungspflicht, berichtete von Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis und gab Handlungsempfehlungen für mittelständische Unternehmen zur Nachhaltigkeitskommunikation.
Mit 15 Teilnehmern aus Deutschland und Liechtenstein fand im Herbst 2015 bereits zum dritten Mal der Zertifikatslehrgang „CSR-Manager (IHK)“ statt: Mitarbeiter aus unterschiedlichen Branchen, Organisationen und Funktionalbereichen lernen globale und regionale gesellschaftliche Entwicklungen als Anforderungen an Unternehmen zu verstehen, unternehmerische Potenziale von CSR zu erkennen und maßgeschneiderte CSR-Strategien und -Konzepte für die eigene Organisation zu entwickeln.
Im November 2015 führte die IHK Nürnberg erstmals ein Training in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) durch. Das Seminar „Effektive Maßnahmen zur Korruptionsprävention“ veranschaulichte die Relevanz des Themas anhand von Praxisbeispielen, der Darstellung typischer Risikofaktoren und zeigte Lösungsoptionen und Präventionsmaßnahmen für kritische Situationen auf.
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Vier Jahre nach Start der deutschen Energiewende sind viele Hausaufgaben noch nicht gemacht. Für die Wirtschaft hat eine sichere und bezahlbare Energieversorgung Priorität, wie Umfragen der IHK-Organisation immer wieder zeigen. Es gilt also, das „Generationenprojekt Energiewende“ so zu gestalten, dass es per Saldo zu einem Gewinn für den Standort Deutschland im Allgemeinen und für Mittelfranken im Besonderen führt. Die 2015 neu konstituierten IHK-Ausschüsse „Energie | Umwelt“ sowie „Industrie | Forschung | Technologie“ sensibilisieren und motivieren hierfür auf allen Ebenen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Die energiepolitischen Positionen der IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) wurden auch im Jahr 2015 weiterentwickelt, um für eine realitäts- und wirtschaftnahe Umsetzung der Energiewende zu werben. Bei wichtigen politischen Weichenstellungen, wie beispielsweise im Rahmen des Energiedialogs Bayern, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre Positionen durch persönlichen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten eingebracht.
Energiedienstleistungsgesetz
Mit der Neufassung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) wurde im Jahr 2015 für alle Unternehmen, die nicht der EU-Definition von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entsprechen, die Verpflichtung zur regelmäßigen Durchführung sogenannter Energieaudits eingeführt. Eine enorme Herausforderung, da schätzungsweise 50 000 bis 120 000 Unternehmen in Deutschland betroffen sind. Im IHK-Fachforum "Das Energiedienstleistungsgesetz - Verpflichtung zu Energieaudits" wurden im Juli 2015 die Pflichten für Unternehmen aufgezeigt und Handlungsalternativen vorgestellt; über 150 Unternehmensvertreter nahmen daran teil.
Energieeffizienz
Großes Zukunftspotenzial im Hinblick auf die Steigerung der Energieeffizienz bieten Technologien zur Erhebung und Analyse von energierelevanten Daten. Rund 100 Unternehmen informierten sich im Februar 2015 im Rahmen des IHK-Fachforums „Energieeffizienz durch Big Data“ über Möglichkeiten, diese Technologien in Geschäftsmodelle überführen zu können. Aus der Korrelation zwischen Produktionsparametern, Messwerten und Energieverbrauchswerten lässt sich vergleichsweise einfach ermitteln, wie Verbrauchsspitzen entstehen, wo eine unproduktive Grundlast die Kosten hochtreibt und welche Energiesparmaßnahmen aktuell den größten Effekt bringen. Das Fachforum war Bestandteil der 15-teiligen IHK-Reihe „nachhaltig und umweltverträglich Produzieren für morgen – sicher | intelligent | effizient“.
Lehrgang „EnergieManager (IHK)“
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang „EnergieManager (IHK) | European EnergyManager“, der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der IHK Nürnberg haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 4 500 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 30 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum „European EnergyManager“ angeboten. Die jährlich stattfindende „International Conference for European EnergyManagers“ wird nach Nürnberg (2009, 2013), Prag (2011, 2015) und Wien (2010, 2014) im Jahr 2016 erneut in Deutschland (Berlin) stattfinden. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sog. EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne.
Qualifizierungsstandard „Druckluft-Spezialist (IHK)“
Der „Druckluft-Spezialist (IHK)“ ist ein bundesweiter Qualifizierungsstandard und kann betriebliche Druckluftanlagen von der Anwendung über die Verteilung bis hin zur Aufarbeitung und Erzeugung energetisch optimieren. Er erkennt Einsparpotenziale, errechnet die Wirtschaftlichkeit der Investitionen und berät die Betriebsleitung. Die Umsetzung dieser Potenziale spart Kosten, schützt Klima und Umwelt und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Im Herbst 2015 wurde in Nürnberg bereits der vierte Kurs gestartet. Auch dieses Produkt ist in Deutschland bislang einzigartig und wird nur von der IHK Nürnberg kontinuierlich angeboten und erfolgreich durchgeführt.
IHK-AnwenderClubs: E-Mobilität und Energie
b die Energieeinspar- und Klimaziele langfristig erreicht werden, hängt auch von der Entwicklung im Wärme- und Mobilitätssektor ab. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Energieverbrauch im Verkehrssektor bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent gegenüber 2005 zu senken. Die IHK unterstützt diese Zielsetzung mit dem IHK-Innovations- und AnwenderClub E-Mobilität. Im Jahr 2015 standen die Themen „Vernetzte und autonome Elektromobilität“ sowie „Mechatronische Integration im Antriebsstrang“ im Blickpunkt. Auch der IHK-AnwenderClub Energie – ein weiteres von insgesamt 12 Anwender-Netzwerken – kümmert sich ebenso um Energieeffizienzthemen, um die Energiewende vor Ort in den Unternehmen Mittelfrankens erfolgreich zu gestalten.
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International bestens unterwegs
98 000 Außenwirtschaftsdokumente, 83 Veranstaltungen mit 2 545 Teilnehmern, sechs bayerische Messebeteiligungsprojekte mit 94 Ausstellern, zwei Unternehmerreisen mit 32 Delegationsmitgliedern – das ist die Bilanz von 2015!
Außenwirtschaftsausschuss konstituiert
Die Wirtschaftsregion Nürnberg ist international gut aufgestellt: Über 5 000 Unternehmen sind weltweit aktiv. Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss spiegelt die starke außenwirtschaftliche Orientierung der Wirtschaftsregion wider und ist in seiner Zusammensetzung auch an die hiesige Branchenvielfalt angelehnt. Er berät das Präsidium und die Vollversammlung, sucht den fachbezogenen Dialog zu Politik, Verwaltung und Wissenschaft und ist Impulsgeber für neue Themen und Ideen für die IHK-Arbeit. Im März 2015 fand die konstituierende Sitzung des Ausschusses statt, bei der Wolfgang Bastert als Vorsitzender und Wido Fath als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wurden. Im September 2015 hat das Gremium die IHK-Leitlinien International 2015 | 2019 verabschiedet, die im Anschluss von der Vollversammlung angenommen wurden. Dieser Prozess legitimiert das IHK-Ehren- und -Hauptamt zu Stellungnahmen und Positionen im Bereich International.
Afrika-Initiative gestartet
Mit Blick auf das Potenzial sollte der afrikanische Kontinent als Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt gesehen werden. Die 48 südlich der Sahara liegenden Länder sind in 2015 durchschnittlich mit 6 Prozent viel schneller gewachsen als andere Regionen der Welt. Eine in manchen Ländern entwickelte Unternehmer- und Mittelschicht fragt „Made in Germany“ verstärkt nach. Mit der Veranstaltung „Afrika ist das neue Asien“ wurde in 2015 erfolgreich der Grundstein für eine IHK-Afrika-Initiative gelegt. „Inhouse-Beratungen“, Wirtschaftstage, Foren und ein „Afrika-Roundtable“, der mehrfach im Jahr tagt, stehen zukünftig auf dem Programm.
Südamerika im Fokus
Die Pazifik-Allianz, die Freihandelszone der Länder Chile, Kolumbien, Peru und Mexiko, die 2012 gegründet wurde, trägt bereits heute zu einer stärkeren Vernetzung der Wirtschaft bei. Mehr als 50 Teilnehmer nutzten die Veranstaltung „Südamerika – Ein Kontinent zwischen Aufbruch und Abstieg“ im November 2015 um einen Einblick in die Märkte Südamerikas zu erhalten und Verkaufs- sowie Einkaufsstrategien zu diskutieren.
Asien-Pazifik-Forum Bayern wieder mit Bestmarken
Mit fast 400 Teilnehmern war das 12. Asien-Pazifik-Forum Bayern wieder Deutschlands größte Tagesveranstaltung zur Zukunftsregion der Weltwirtschaft. Unter dem Motto „Trends erkennen – global vernetzen – verantwortlich handeln“ standen mehr als 30 Experten als Redner sowie für die mehr als 200 individuellen Beratungsgespräche zur Verfügung. Neu im Programm waren die Länder Bangladesch und Myanmar, Partnerland war Vietnam.
Erstmals wurde im Rahmen dieser Veranstaltung das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) aufgegriffen. Prominenter Redner zu dieser Thematik war Georg Kell, damaliger Executive Director des United Nations Global Compact aus New York.
Unternehmerreise nach Bukarest und Brasov
In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer hat der Geschäftsbereich International im Mai 2015 eine Unternehmerreise für die Automobilzulieferindustrie nach Bukarest und Brasov durchgeführt. Für diesen Sektor war der Besuch des Dacia Renault Standortes Mioveni und die Besuche von Zulieferbetrieben sowie Gespräche mit der deutschen Berufsschule in Brasov von besonderem Interesse. Individuelle Gespräche wurden für die 12 Teilnehmer von der Auslandshandelskammer organisiert.
Fact-Finding-Mission nach Thailand und Vietnam
Im Dezember 2015 konnte sich eine 20-köpfige Unternehmerdelegation unter Leitung von Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch für den Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und dem Südostasienexperten Hans-Jürgen Radmacher vom Bayerischen Wirtschaftsministerium von der Wachstumsdynamik Thailands und Vietnams überzeugen. Während in Thailand die zehn „Industriezweige der Zukunft“ vom Board of Investment präsentiert wurden, standen in Vietnam Themen wie die aktive Einbindung des Landes in regionale Freihandelsabkommen im Vordergrund. Vietnam ist aufgrund der abgeschlossenen Verhandlungen zum Trans-Pacific Partnership Agreement von großem Interesse für Unternehmer, insbesondere für asiatische Investoren. Neben individuellen Geschäftsgesprächen rundeten Firmenbesuche bei BMW und der Mountech Co. Ltd., der vietnamesischen Tochter des bayerischen Outdoorausrüsters Tatonco, das einwöchige Delegationsprogramm ab.
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Wegen archäologischer Sensationsfunde: IHK-Neubau dauert länger und wird teurer als geplant. Die Vollversammlung der IHK hat sich in ihrer Sitzung vom 13. Oktober 2015 ausführlich mit der Baumaßnahme „Haus der Wirtschaft“ befasst und das Budget der neuen Sachlage angepasst. Die reinen Baukosten steigen um knapp zehn Prozent von 27,8 auf 30,6 Mio. Euro und sind damit noch von der ursprünglich eingeplanten Reserve abgedeckt. Die Steigerung fällt im Wesentlichen bei den zur Sanierung anstehenden Altbauten an, bei denen sich im Zuge der Abbrucharbeiten überraschende Erkenntnisse zu Statikproblemen und weitaus höhere Schadstoffbelastungen als erwartet ergeben haben. Auch sind sehr aufwändige Sicherungsmaßnahmen am benachbarten denkmalgeschützten „Haus zum Savoyschen Kreuz“ notwendig, die ebenfalls die Kosten steigen lassen. Zur Absicherung von weiteren Unwägbarkeiten hat die Vollversammlung eine Reserve von 6,6 Mio. Euro beschlossen.
Die Projektkosten, also die Kosten für Umzug und Interimsquartier, liegen um lediglich 0,2 Mio. Euro über dem Plan. Zusammen weichen die Baukosten einschließlich der neu beschlossenen Reserve und der Projektkosten um knapp zehn Prozent von den ursprünglich geplanten Kosten ab. „Das ist bedauerlich, liegt aber noch im Rahmen des Üblichen bei derartigen Bauvorhaben,“ so IHK-Präsident Dirk von Vopelius. „Was uns allerdings wirklich trifft, sind die Kosten für die Archäologie, die keiner erwartet hatte, und die zu tragen, wir gesetzlich verpflichtet sind.“
Ausweitung der Archäologie
Im Auftrag der IHK hatten Experten das Baugelände im Vorfeld mit Bodenradar, Sondierungsbohrungen und Probegrabungen mit dem Ergebnis untersucht, dass im Boden kaum interessantes Material zu vermuten sei. Die Ergebnisse der Grabungen waren dann jedoch völlig überraschend, wie Stadtarchäologe John Zeitler bei einer Live-Sendung des Bayerischen Fernsehens von der Baustelle sagte: „Wir müssen die städtische Geschichte Nürnbergs umschreiben.“ Der Beginn der Besiedlung wird nun etwa auf das Jahr 850 datiert – 100 Jahre früher als bislang angenommen. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir in eine so frühe Zeit kommen“, so Grabungsleiter Dr. Jan Weinig.
Die geplante Dauer der Grabungen von maximal sechs Monaten und der entsprechende Planungsansatz von 0,2 Mio. Euro waren aufgrund der sensationellen Funde nicht zu halten, vielmehr ist jetzt von archäologiebedingten Kosten in Höhe von 4,2 Mio. Euro auszugehen – vorausgesetzt die Grabungsarbeiten werden tatsächlich wie von den Archäologen angekündigt bis Februar 2016 abgeschlossen. Um eventuelle Verlängerungen der Grabungszeit abzusichern, hat die Vollversammlung zusätzlich eine Reserve von 1,5 Mio. Euro beschlossen. Die Archäologiekosten umfassen die unmittelbaren Grabungsarbeiten, den archäologiebedingten Mehraufwand auf der Baustelle (Unterfangen bestehender Gebäude, Spundwände etc.) sowie die Mehrkosten der archäologiebedingten Verlängerung der Bauzeit (Miete im Interimsquartier und Baupreis-Index).
Finanzierung gesichert
Die Vollversammlung der IHK beschloss, das Gesamtbudget von 39,7 auf 49,3 Mio. Euro aufzustocken. In der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019 ist diese Summe eingestellt. Eine Kreditaufnahme oder Erhöhung der Beiträge ist nicht notwendig. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sagte: „Ich danke allen Mitgliedsbetrieben aus ganz Mittelfranken, dass wir diese Anstrengung gemeinsam meistern.“ Der neue Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Der Wiedereinzug in das Haus der Wirtschaft am Hauptmarkt ist für das Jahr 2018 vorgesehen.
Ausweitung der Archäologie
Im Auftrag der IHK hatten Experten das Baugelände im Vorfeld mit Bodenradar, Sondierungsbohrungen und Probegrabungen mit dem Ergebnis untersucht, dass im Boden kaum interessantes Material zu vermuten sei. Die Ergebnisse der Grabungen waren dann jedoch völlig überraschend, wie Stadtarchäologe John Zeitler bei einer Live-Sendung des Bayerischen Fernsehens von der Baustelle sagte: „Wir müssen die städtische Geschichte Nürnbergs umschreiben.“ Der Beginn der Besiedlung wird nun etwa auf das Jahr 850 datiert – 100 Jahre früher als bislang angenommen. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir in eine so frühe Zeit kommen“, so Grabungsleiter Dr. Jan Weinig.
Die geplante Dauer der Grabungen von maximal sechs Monaten und der entsprechende Planungsansatz von 0,2 Mio. Euro waren aufgrund der sensationellen Funde nicht zu halten, vielmehr ist jetzt von archäologiebedingten Kosten in Höhe von 4,2 Mio. Euro auszugehen – vorausgesetzt die Grabungsarbeiten werden tatsächlich wie von den Archäologen angekündigt bis Februar 2016 abgeschlossen. Um eventuelle Verlängerungen der Grabungszeit abzusichern, hat die Vollversammlung zusätzlich eine Reserve von 1,5 Mio. Euro beschlossen. Die Archäologiekosten umfassen die unmittelbaren Grabungsarbeiten, den archäologiebedingten Mehraufwand auf der Baustelle (Unterfangen bestehender Gebäude, Spundwände etc.) sowie die Mehrkosten der archäologiebedingten Verlängerung der Bauzeit (Miete im Interimsquartier und Baupreis-Index).
Finanzierung gesichert
Die Vollversammlung der IHK beschloss, das Gesamtbudget von 39,7 auf 49,3 Mio. Euro aufzustocken. In der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019 ist diese Summe eingestellt. Eine Kreditaufnahme oder Erhöhung der Beiträge ist nicht notwendig. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sagte: „Ich danke allen Mitgliedsbetrieben aus ganz Mittelfranken, dass wir diese Anstrengung gemeinsam meistern.“ Der neue Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Der Wiedereinzug in das Haus der Wirtschaft am Hauptmarkt ist für das Jahr 2018 vorgesehen.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Tageszeitungen in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK Nürnberg täglich beim Blick in die relevanten Zeitungen und Wirtschaftsmagazine sowie zusammen mit einer Agentur über den täglichen Pressespiegel.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zum DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2015 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung sortiert.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2015 wurde insgesamt 1 085 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten. 222 Artikel (20 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK wie z.B. dem Bau des „Haus der Wirtschaft“. 211 Artikel (19 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik/Unternehmensförderung, 184 Artikel (17 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Über die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land erschienen im vergangenen Jahr insgesamt 290 Artikel (27 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die medienwirksamste Zeit im Jahr 2015 war mit 344 Artikeln (32 Prozent) das vierte Quartal. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember sorgten u.a. das IHK-Konjunkturklima, der Bau des „Haus der Wirtschaft“ und die Auszeichnung für die besten IHK-Abschlussprüfungen für erhöhte Aufmerksamkeit durch die Medien. Im ersten Quartal erschienen 279 Artikel (26 Prozent), im zweiten 213 (20 Prozent) und im dritten 249 Artikel (22 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Anlass der Berichterstattung
Darüber hinaus sortiert der Geschäftsbereich Kommunikation die Berichterstattung der Medien nach Anlass der Erwähnung. So erschienen 312 der insgesamt 1085 Artikel (29 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Presseveranstaltungen, die vom Geschäftsbereich Kommunikation herausgegeben bzw. organisiert wurden („initiativ“). 121 Medienberichte (elf Prozent) erschienen als Resultat einer Anfrage die das jeweilige Medium an die IHK Nürnberg gestellt hatte, und die von einem Experten der IHK beantwortet wurde („konsultativ“). 396 Artikel (36 Prozent) erschienen nachdem die IHK Nürnberg durch einen Vertreter, z.B. IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experte, in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist („repräsentativ“). Die restlichen 256 Artikel (24 Prozent) sind als „marginale“ Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK aus nebensächlichen Gründen erwähnen.
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
Webcode: P1216