Geschäftsbericht 2014
Der Geschäftsbericht 2014 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss und Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren fünf Exzellenzthemen – Berufliche Bildung, Ehrbarer Kaufmann, Energie und Rohstoffe, Fachkräfte und International. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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IHK – Wir bilden Zukunft
In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs, des demografischen Wandels und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen enorm an Bedeutung. Für den Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch 2014 in vielfältigen Projekten und Aktivitäten in diesen wichtigen Handlungsfeldern.
Vorschulischer Bereich
Als strategischer Netzwerkpartner der bundesweit tätigen Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ organisiert die IHK Nürnberg für Mittelfranken seit 2012 Workshops für Erzieher und Pädagogen in Kindertagesstätten und an Grundschulen zu naturwissenschaftlichen Zusammenhängen (Mint) und Phänomenen des Alltags. In den Workshops entwickeln die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte eigene Ansätze, bereits bei den Kleinsten das Verständnis und die Begeisterung für die Naturwissenschaften und die Technik zu fördern.
Schule
IHK-Kompetenzcheck
Mit dem Internet-Kompetenzcheck unterstützt die IHK Nürnberg Schüler allgemeinbildender Schulen, aktuell vor allem von mittelfränkischen Mittelschulen, im Prozess der Berufsorientierung. Mit dem Ergebnis des Kompetenzchecks erhalten die Schüler Informationen, in welchen Kompetenzbereichen sie besonders gut sind und über dem Durchschnitt liegen. Ergänzend dazu werden ihnen Berufe vorgestellt, die genau diese Kompetenzen verlangen.
Broschüre „StartPunkt“
Die Broschüre „StartPunkt“ unterstützt Schüler im Rahmen ihrer Berufsorientierung bzw. -entscheidung. Sie erhalten Bewerbungstipps, Informationen zu IHK-Berufen und die Anforderungen der Unternehmen hinsichtlich der Schulbildung. Auch für Lehrer bietet „StartPunkt“ eine ideale Unterstützung im Unterricht (www.startpunkt-ausbildung.de).
Duale Berufsausbildung
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Stärkung der „Dualen Berufsausbildung“. Die betriebliche Berufsausbildung, mit ihren wissens- und praxisorientierten Absolventen ist der Grundstock, mit dem die mittelfränkischen Unternehmen ihren Fachkräftebedarf sichern. Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu interessieren. Mit den folgenden Aktivitäten will die IHK Nürnberg junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen.
Bei dem Projekt KollegenCoaching sollen schwächere Jugendliche durch Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt werden.
Zu wenige Jugendliche mit Migrationshintergrund starten ihre berufliche Zukunft mit einer Berufsausbildung. Mit dem Aktionskreis berufliche Qualifizierung junger Ausländer (aba) will die IHK vor allem die Eltern ansprechen.
Auch für junge Menschen, die mit ihrem Studium unzufrieden sind, bietet die IHK speziell für Studienaussteiger kompakte Aus- und Weiterbildungen an.
2015 starten die Bayerischen IHKs das Projekt Ausbildungsscouts, in dem Auszubildende Schüler über Ihre Erfahrungen als Azubis informieren.Berufliche Weiterbildung
Trotz des „Akademisierungswahns“ ist das Interesse an beruflichen IHK-Weiterbildungsabschlüssen in den vergangenen Jahren in der Region kontinuierlich gestiegen. Die zuletzt in 2014 veröffentlichte bundesweite DIHK-Weiterbildungserfolgsumfrage dokumentiert die ausgezeichneten Karrierechancen, die sich mit beruflicher Weiterbildung erschließen.
3 200 Prüfungsteilnehmer in 2014 schätzen den Stellenwert eines Fachwirtes oder Industriemeisters auf gleichem Niveau mit akademischen Abschlüssen, der offiziell anerkannt auch in der Wertigkeitseinstufung des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) zum Ausdruck kommt.
Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala sind dabei Wirtschaftsfachwirte und Handelsfachwirte, sowie Industriemeister Metall und Technische Betriebswirte.
Beim Aufbau eigener Unternehmen gehört der Besuch der Gründerseminare der IHK Akademie Mittelfranken fast schon zum „Pflichtprogramm“. Weit mehr als 600 Teilnehmer nahmen das geförderte Angebot zur Kompetenzvermittlung zu Themen wie Entwicklung eines Businessplans, Buchführung und Rechtsfragen, Marketing und Vertrieb oder Social Media gerne wahr.
Die Ausbilder unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit einem Angebot an Weiterbildungsseminaren, Ausbilderarbeitskreisen und der Zertifizierung durch die Ausbilderakademie. Auch das Interesse an bescheinigter Ausbildereignung erreichte mit 2 220 abgelegten AdA-Prüfungen einen Höchststand seit Wiedereinführung der Nachweispflicht.
Neue Aufgaben hat die IHK Nürnberg beim Sachkundenachweis übernommen: Seit 2014 müssen Spielgeräte-Aufsteller eine Unterrichtung wahrnehmen, bereits seit 2013 werden Finanzanlagen-Vermittler auf ihre Eignung geprüft.
Über 2 000 Prüfer engagierten sich in der Weiterbildung; zur Unterstützung und Qualitätssicherung schult die IHK Nürnberg sie regelmäßig; Seminare werden ebenso beim Einstieg in die ehrenamtliche Tätigkeit durchgeführt wie auch erfahrenen Prüfern angeboten.
Fakten
- 21 179 betreute Ausbildungsverhältnisse
- 1 521 Betriebsbesuche durch die IHK-Bildungsberater
- 12 358 Azubis legten ihre Abschlussprüfung ab
- 468 IHK-Weiterbildungslehrgänge mit über 6 614 Teilnehmern
- 5 407 Teilnehmer legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab
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Fachkräftesicherung durch die IHK Nürnberg für Mittelfranken
Der Fachkräftemangel wird in den kommenden Jahren bedingt durch die Demografie immer stärker spürbar. Bereits heute klagt ein Drittel der Betriebe über Probleme bei der Besetzung von Stellen, das bedroht das Wirtschaftswachstum in unserer Region. Deswegen engagiert sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken hier in besonderem Maße.
Seit Juli 2014 existiert der „IHK-Arbeitskreis Fachkräftesicherung und Personalmanagement“, in dem sich Geschäftsführer und Personalleiter mittelfränkischer Firmen untereinander austauschen. In Arbeitsgruppen wurde dort insbesondere zu den Themen Personalmarketing und Employerbranding diskutiert. Ergebnisse: Aktuell wird eine Befragung von mittelfränkischen Studierenden und Azubis durchgeführt, um zu ermitteln, welche Anforderungen die Fachkräfte der Zukunft an ihre Arbeitgeber stellen. Außerdem arbeitet eine Gruppe an der Frage, inwiefern die Regelung des Führerscheins mit 17 und deren restriktive Handhabung durch die Landratsämter, Firmen in ländlichen Regionen mit schlechter ÖPNV-Anbindung benachteiligt.
Da viele Unternehmen zunehmend Fach- und Führungskräfte aus dem Ausland rekrutieren, wächst die Bedeutung des Relocation Managements. Die IHK Nürnberg initiierte deswegen 2014 federführend den deutschlandweit ersten Zertifikatslehrgang „Relocation Manager (IHK)“, der im Herbst 2015 erstmalig angeboten wird. Der bundeseinheitliche Zertifikatslehrgang vermittelt Dienstleistern für Relocation-Services und Personalverantwortlichen die entscheidenden Kenntnisse und Fähigkeiten, um internationale Fach- und Führungskräfte und deren Familien zu rekrutieren und in Arbeit und Alltag zu integrieren unter Berücksichtigung rechtlicher Fragen sowie des sozialen Umfelds.
2014 wurde das ESF-Förderprogramm „UnternehmensWert:Mensch“ des Bundesarbeitsministeriums abgeschlossen. Durch das Programm wurden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Mittelfranken finanziell bei der Umsetzung von Personalmanagementmaßnahmen unterstützt. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken war die Pilot-Beratungsstelle in Bayern. Rund 140 Unternehmen profitierten von dem Programm, das im August 2015 bayernweit ausgerollt wird.
Allianz pro Fachkräfte
Seit dem Jahr 2011 koordiniert die IHK Nürnberg zudem das Netzwerk Allianz pro Fachkräfte in der Metropolregion Nürnberg, in dem sich 23 Institutionen zusammengeschlossen haben, um Fachkräfte für die Wirtschaft der Region zu entwickeln und zu sichern. Neben der Bundesagentur für Arbeit engagieren sich u.a. die bayerischen Ministerien für Wirtschaft und für Arbeit sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie die Metropolregion Nürnberg im Netzwerk. Ein Ergebnis der bisherigen Zusammenarbeit war der Aufbau von Welcome Service Centern in der Metropolregion. Dort werden zuziehende Fachkräfte beim Ankommen in der Region unterstützt, z.B. bei ausländerrechtlichen Fragen oder der Suche eines Kitaplatzes. Mit dem Welcome Service Center in Weißenburg eröffnete 2014 bereits das zweite in Mittelfranken – in Bayern ist die IHK Nürnberg damit Vorreiter.
Nachdem im Jahr 2013 über 300 Menschen in einer Großgruppen-Diskussion darüber sprachen, wie die Metropolregion für Fachkräfte noch attraktiver werden kann, stand im Jahr 2014 die Umsetzung der entwickelten Projektideen an. Die IHK baute in der Konsequenz beispielsweise eine Kontaktstelle Hochschule-Wirtschaft auf. Hochschulen der Region und Firmen sollen so enger mit einander vernetzt werden. Auch sollen ausländische Studierende nach ihrem Abschluss durch eine bessere Vermittlung in der Region gehalten werden. Hierzu kooperiert die IHK Nürnberg eng mit den Career-Services der Hochschulen.
Weitere Projekte waren z.B. die Website „Leben und Arbeiten in der Metropolregion“ der Metropolregion Nürnberg, die durch das Engagement der IHK Nürnberg etabliert wurde. Zudem wird ein Mentoren-Netzwerk für ausländische Fachkräfte aufgebaut und Firmen eine Orientierungsberatung zur Rekrutierung ausländischer Fachkräfte angeboten.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sieht es als ihre Kernaufgabe an, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung praktisch zu unterstützen. Verantwortliches unternehmerisches Handeln – Corporate Social Responsibility (CSR) – bildet die Grundlage für einen langfristigen Unternehmenserfolg und für das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft. Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns dient dabei als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Mit Nachdruck propagiert und fördert die IHK Nürnberg dieses Leitbild entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG).
Gesellschaftliche Verantwortung
Über Jahrhunderte haben verantwortungsvolle Kaufleute das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns geprägt und für dessen Einhaltung Sorge getragen. Heute sind die IHKs gesetzlich beauftragt, für „Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns zu wirken“ (§1 Abs.1 IHKG).
Der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist es auch aus tiefer Überzeugung ein besonderes Anliegen, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung praktisch zu unterstützen. Verantwortliches unternehmerisches Handeln, als Fachbegriff mit Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet, bildet die Grundlage für einen langfristigen Unternehmenserfolg und für das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft. Die Haltung eines Ehrbaren Kaufmanns dient dabei als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum.
UN Global Compact
In der modernen, von Globalisierung geprägten Welt, vertritt die IHK Nürnberg für Mittelfranken neben diesem Leitbild die zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Mit ihrem Beitritt zum UN Global Compact hat sie sich verpflichtet, die formulierten Grundwerte in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung in ihrem Einflussbereich zu fördern und praktisch zu unterstützen. Eine Reihe von Projekten und Maßnahmen verdeutlicht beispielhaft dieses Engagement:
Mit vier Publikationen zeigt die Schriftenreihe zum „Ehrbaren Kaufmann“ und CSR den Hintergrund, die Bandbreite und praktische Relevanz der damit verbundenen Themenfelder aus verschiedenen Perspektiven auf.
Nach einer ersten länderübergreifenden Tagung im Herbst 2013 in Salzburg wurde im Sommer 2014 in Nürnberg das zweite „CSR-Symposium“ ausgerichtet. Die gemeinsamen Veranstaltungen der IHK Nürnberg für Mittelfranken und der Wirtschaftskammer Salzburg verdeutlichten die betriebswirtschaftliche Relevanz von CSR und die damit verbundene Managementaufgabe. In moderierten Gesprächsrunden gaben Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Sport ihr Wissen und ihre Erfahrung darüber weiter, wie gesellschaftliche Verantwortung in Geschäftsmodelle und verschiedene Disziplinen wie Markenführung, Finance, Reporting, Social Media und Sportmanagement zu integrieren ist.
„CSR-Manager (IHK)“
Den zweiten Zertifikatslehrgang „CSR-Manager (IHK)“ besuchten 17 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Mitarbeiter aus den verschiedensten Branchen, Organisationen und Funktionalbereichen zeigten in ihren Abschlusspräsentationen, dass das vermittelte CSR-Verständnis und -Managementmodell unabhängig von Unternehmenszweck und -größe anwendbar ist. In Malaysia wurde das federführend von der IHK Nürnberg für Mittelfranken entwickelte CSR-Trainings-Konzept erstmalig auch von einer Auslandshandelskammer umgesetzt.
In verschiedenen Arbeitskreisen zum Ehrbaren Kaufmann und CSR von DIHK und BIHK wirkt die IHK Nürnberg aktiv mit, unterstützt mit Stellungnahmen und praktischen Beispielen. Sie beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und Veranstaltungen auf Bundesebene wie zum nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“.
Die einzelnen Geschäftsbereiche der IHK sind mit zahlreichen Kernaufgaben, Projekten und Kooperationen bereits vielfach mit Sachverhalten befasst, die unmittelbar mit dem Ehrbaren Kaufmann sowie verantwortungsbewusstem, nachhaltigem Wirtschaften verknüpft sind.
Eine ausführliche Veranschaulichung dieser und weiterer Aktivitäten liefert die Publikation „Gesellschaftliche Verantwortung und die Werte des Ehrbaren Kaufmanns – CSR in der IHK Nürnberg für Mittelfranken“. Sie stellt gleichzeitig den ersten Bericht zum Engagement für die Ziele und Themen des UN Global Compact dar (CoE – Communication on Engagement).
Im Sinne der Vorbildfunktion wirft dieser Bericht auch einen Blick nach innen; in vielen Zielen und Maßnahmen wird hier deutlich, wie gesellschaftliche Verantwortung in der IHK Nürnberg für Mittelfranken verstanden wird.
Die IHK Nürnberg wirkt aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zum Ehrbaren Kaufmann und CSR mit, unterstützt mit Stellungnahmen und praktischen Beispielen. Sie beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und Veranstaltungen auf Bundesebene wie zum nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“.
UN Global Compact
Über das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns hinaus, vertritt die IHK Nürnberg seit ihrem Beitritt im Jahr 2012 die zehn Prinzipien des UN Global Compact der Vereinten Nationen zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Konkret bedeutet dies, die Bereiche Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu fördern, die Ziele und die Arbeit der Initiative zu unterstützen und dieses Engagement gegenüber den Stakeholdern im Einflussbereich der IHK Nürnberg zu kommunizieren.
Dies geschieht auch mit der 2015 vorgelegten Broschüre „Gesellschaftliche Verantwortung und die Werte des Ehrbaren Kaufmanns – CSR in der IHK Nürnberg für Mittelfranken“, die den ersten öffentlichen Bericht zum Engagement der IHK Nürnberg zur Umsetzung, Verbreitung und Förderung der Ziele des UN Global Compact (Communication on Engagement, CoE) darstellt. In Deutschland ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken erst die dritte Institution, die einen solchen CoE-Bericht veröffentlicht.
Im Sinne der Vorbildfunktion wirft der Bericht auch einen Blick nach innen; in vielen Zielen und Maßnahmen wird darin deutlich, wie gesellschaftliche Verantwortung in der IHK Nürnberg für Mittelfranken verstanden wird.
Global Compact Forum für Menschenrechte und Wirtschaftsdilemmata
Zur Unterstützung von Unternehmen, die den Anforderungen der UN-Leitprinzipien nachkommen möchten, hat der UN-Global Compact die Website "Human Rights and Business Dilemmas Forum" ins Leben gerufen (www.hrbdf.org). Seit Ende des Jahres 2015 ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken Sponsor dieses Forums. Die Online-Plattform richtet sich an diverse Interessenvertreter multinationaler Gesellschaften mit Betrieben, Zulieferketten und Vertriebsnetzwerken in Regionen, in denen die Umsetzung von Menschenrechten nicht verlässlich gewährleistet ist. Eine große Bandbreite von Menschenrechts- und Wirtschaftsdilemmata, Fallstudien und Beispielen guter Praxis sollen Unternehmen und Interessenvertretern die reellen Herausforderungen, besonders in aufstrebenden Märkten, vermitteln sowie zu Erfahrungsaustausch und Diskussion anregen. Als Sponsor engagiert sich die IHK Nürnberg, die Bekanntheit des Forums zu steigern.
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Unternehmen werden in zunehmendem Maße von ihren Kunden, Geschäftspartnern und der Gesellschaft in Hinsicht auf ihre Nachhaltigkeitsleistungen beurteilt. Glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation wird damit immer bedeutender für die Unternehmenspositionierung. Verstärkt wird dies durch die Einführung einer Richtlinie der Europäischen Union zur Berichtspflicht von "nicht-finanziellen Leistungen", die die Transparenz großer Unternehmen in Sozial- und Umweltbelangen deutlich erhöhen soll.
Der von der Bundesregierung berufene Rat für nachhaltige Entwicklung hat mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ein Instrument geschaffen, das als Maßstab für nachhaltiges Wirtschaften die Kriterien der EU-Richtlinie erfüllt. Akzeptanz, Sichtbarkeit und Marktrelevanz des DNK sind die vorrangigen Ziele, die mit unterstützendem Leitfaden und Tools sowie begleitenden Schulungsmöglichkeiten erreicht werden sollen. Seit Juni 2015 ist die IHK Nürnberg offizieller Kooperationspartner des DNK.
Seminare und Veranstaltungen
Das Forum Ehrbarer Kaufmann beleuchtete im Juli 2015 vor über hundert Besuchern die Bedeutung der EU-Berichterstattungspflicht, berichtete von Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis und gab Handlungsempfehlungen für mittelständische Unternehmen zur Nachhaltigkeitskommunikation.
Mit 15 Teilnehmern aus Deutschland und Liechtenstein fand im Herbst 2015 bereits zum dritten Mal der Zertifikatslehrgang „CSR-Manager (IHK)“ statt: Mitarbeiter aus unterschiedlichen Branchen, Organisationen und Funktionalbereichen lernen globale und regionale gesellschaftliche Entwicklungen als Anforderungen an Unternehmen zu verstehen, unternehmerische Potenziale von CSR zu erkennen und maßgeschneiderte CSR-Strategien und -Konzepte für die eigene Organisation zu entwickeln.
Im November 2015 führte die IHK Nürnberg erstmals ein Training in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) durch. Das Seminar „Effektive Maßnahmen zur Korruptionsprävention“ veranschaulichte die Relevanz des Themas anhand von Praxisbeispielen, der Darstellung typischer Risikofaktoren und zeigte Lösungsoptionen und Präventionsmaßnahmen für kritische Situationen auf.
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Versorgungssicherheit
Die Versorgung mit Energie und Rohstoffen ist eine wichtige Herausforderung für die Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit einer breiten Palette an Dienstleistungen und Aktivitäten für ihre Mitgliedsunternehmen.
Die beiden IHK-Ausschüsse „Energie | Umwelt“ sowie „Industrie | Forschung | Technologie“ sensibilisieren und motivieren auf allen Ebenen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für eine wirtschaftsfreundliche Gestaltung der deutschen Energiewende. Bei wichtigen politischen Weichenstellungen, wie beispielsweise im Rahmen des Energiedialogs Bayern, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre Positionen durch persönlichen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten deutlich gemacht.
Unterstützung bei der Energiewende
Als Partner der „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ unterstützte die IHK Nürnberg Unternehmen durch zielgerechte Kommunikation und Information kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung der Energiewende. Auch eine Hemmnis- und Umsetzungsanalyse von Effizienzmaßnahmen sowie die Erarbeitung eines Konzepts für Mitarbeitermotivation zu Klimaschutz und Energieeffizienz waren 2014 Bestandteil des Gemeinschaftsprojekts zwischen der Bundesregierung, den Handwerkskammern und den Industrie- und Handelskammern.
Hohe Energiepreise zählen nach wie vor zu den Hauptsorgen der Unternehmen. Daher hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken im Jahr 2014 eine weitere Preiskampagne mit regionalen Energieversorgern ausgehandelt. Diese ist sehr gut angenommen worden: derzeit profitieren mehr als 2 000 kleine und mittelständische Unternehmen von vergleichsweise günstigen Stromtarifen.
European EnergyManager
Die internationale Qualifizierung für mehr Energieeffizienz in Unternehmen, der „European EnergyManager | Energiemanager (IHK)“, wurde erfolgreich fortgesetzt und von Nürnberg aus in weitere andere Staaten übertragen. Mehr als 4 000 dieser Experten — nach Nürnberger Vorbild — gibt es davon bislang in 26 Staaten. Um den Qualifizierungsstandard auch für mittelständische Unternehmen attraktiv zu machen, hat sich die IHK die Gesamtprojektkoordination des EU-Projekts „EUREMplus“ sichern können. Durch unterstützende Betreuung aus Nürnberg, Prag und Wien wurde dabei u.a. das Training bei den Projektpartnern in Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien und Zypern erfolgreich eingeführt. Ebenfalls zur Exportunterstützung genutzt werden kann die erfolgreiche Einführung des Trainings in der indischen Metropole Pune.
Das produzierende Gewerbe spielt eine herausragende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion. 2014 hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken die Veranstaltungsreihe „Produzieren für morgen – sicher | intelligent | effizient“ ins Leben gerufen, um insbesondere kleine und mittlere Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Dazu hat die IHK für die Jahre 2014 und 2015 zielgruppengerechte Fachforen organisiert, u.a. zu den Themen wie „Effizienter Umgang mit Kältetechnik“, „Energieeffizienz durch Big Data“, „Materialeffizienz“ und „Integriertes Umweltmanagement“.
Umgang mit Wasserressourcen
Zur Steigerung der Transparenz der Wasserwirtschaft und zum Austausch zwischen Anbietern und Anwendern von Umwelttechnologien in Mitteleuropa war die IHK Nürnberg für Mittelfranken Partnerin im EU-Projekt „Urban Water Footprint“. Zusammen mit den Partnern aus Italien, Österreich, Polen und Ungarn wurde ein Ansatz erarbeitet, wie der Wasserfußabdruck von urbanen Regionen ermittelt und ein Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen geschaffen werden kann.
Die Grundlage für eine Neuauflage des IHK-Reports „Rohstoffe in Bayern“ wurde mit einer Umfrage unter bayerischen Unternehmen Ende 2014 geschaffen. Der Rohstoffreport wird 2015 erscheinen und bildet die Situation der bayerischen Unternehmen hinsichtlich der Rohstoffversorgung und Preisvolatilitäten ab. Auch werden Maßnahmen zur Ressourceneffizienz analysiert, mit denen Unternehmen versuchen, sich unabhängiger von Rohstoffen oder auch den Schwankungen am Markt zu machen.
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International bestens unterwegs
98 000 Außenwirtschaftsdokumente, 83 Veranstaltungen mit 2 545 Teilnehmern, sechs bayerische Messebeteiligungsprojekte mit 94 Ausstellern, zwei Unternehmerreisen mit 32 Delegationsmitgliedern – das ist die Bilanz von 2015!
Außenwirtschaftsausschuss konstituiert
Die Wirtschaftsregion Nürnberg ist international gut aufgestellt: Über 5 000 Unternehmen sind weltweit aktiv. Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss spiegelt die starke außenwirtschaftliche Orientierung der Wirtschaftsregion wider und ist in seiner Zusammensetzung auch an die hiesige Branchenvielfalt angelehnt. Er berät das Präsidium und die Vollversammlung, sucht den fachbezogenen Dialog zu Politik, Verwaltung und Wissenschaft und ist Impulsgeber für neue Themen und Ideen für die IHK-Arbeit. Im März 2015 fand die konstituierende Sitzung des Ausschusses statt, bei der Wolfgang Bastert als Vorsitzender und Wido Fath als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wurden. Im September 2015 hat das Gremium die IHK-Leitlinien International 2015 | 2019 verabschiedet, die im Anschluss von der Vollversammlung angenommen wurden. Dieser Prozess legitimiert das IHK-Ehren- und -Hauptamt zu Stellungnahmen und Positionen im Bereich International.
Afrika-Initiative gestartet
Mit Blick auf das Potenzial sollte der afrikanische Kontinent als Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt gesehen werden. Die 48 südlich der Sahara liegenden Länder sind in 2015 durchschnittlich mit 6 Prozent viel schneller gewachsen als andere Regionen der Welt. Eine in manchen Ländern entwickelte Unternehmer- und Mittelschicht fragt „Made in Germany“ verstärkt nach. Mit der Veranstaltung „Afrika ist das neue Asien“ wurde in 2015 erfolgreich der Grundstein für eine IHK-Afrika-Initiative gelegt. „Inhouse-Beratungen“, Wirtschaftstage, Foren und ein „Afrika-Roundtable“, der mehrfach im Jahr tagt, stehen zukünftig auf dem Programm.
Südamerika im Fokus
Die Pazifik-Allianz, die Freihandelszone der Länder Chile, Kolumbien, Peru und Mexiko, die 2012 gegründet wurde, trägt bereits heute zu einer stärkeren Vernetzung der Wirtschaft bei. Mehr als 50 Teilnehmer nutzten die Veranstaltung „Südamerika – Ein Kontinent zwischen Aufbruch und Abstieg“ im November 2015 um einen Einblick in die Märkte Südamerikas zu erhalten und Verkaufs- sowie Einkaufsstrategien zu diskutieren.
Asien-Pazifik-Forum Bayern wieder mit Bestmarken
Mit fast 400 Teilnehmern war das 12. Asien-Pazifik-Forum Bayern wieder Deutschlands größte Tagesveranstaltung zur Zukunftsregion der Weltwirtschaft. Unter dem Motto „Trends erkennen – global vernetzen – verantwortlich handeln“ standen mehr als 30 Experten als Redner sowie für die mehr als 200 individuellen Beratungsgespräche zur Verfügung. Neu im Programm waren die Länder Bangladesch und Myanmar, Partnerland war Vietnam.
Erstmals wurde im Rahmen dieser Veranstaltung das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) aufgegriffen. Prominenter Redner zu dieser Thematik war Georg Kell, damaliger Executive Director des United Nations Global Compact aus New York.
Unternehmerreise nach Bukarest und Brasov
In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer hat der Geschäftsbereich International im Mai 2015 eine Unternehmerreise für die Automobilzulieferindustrie nach Bukarest und Brasov durchgeführt. Für diesen Sektor war der Besuch des Dacia Renault Standortes Mioveni und die Besuche von Zulieferbetrieben sowie Gespräche mit der deutschen Berufsschule in Brasov von besonderem Interesse. Individuelle Gespräche wurden für die 12 Teilnehmer von der Auslandshandelskammer organisiert.
Fact-Finding-Mission nach Thailand und Vietnam
Im Dezember 2015 konnte sich eine 20-köpfige Unternehmerdelegation unter Leitung von Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch für den Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und dem Südostasienexperten Hans-Jürgen Radmacher vom Bayerischen Wirtschaftsministerium von der Wachstumsdynamik Thailands und Vietnams überzeugen. Während in Thailand die zehn „Industriezweige der Zukunft“ vom Board of Investment präsentiert wurden, standen in Vietnam Themen wie die aktive Einbindung des Landes in regionale Freihandelsabkommen im Vordergrund. Vietnam ist aufgrund der abgeschlossenen Verhandlungen zum Trans-Pacific Partnership Agreement von großem Interesse für Unternehmer, insbesondere für asiatische Investoren. Neben individuellen Geschäftsgesprächen rundeten Firmenbesuche bei BMW und der Mountech Co. Ltd., der vietnamesischen Tochter des bayerischen Outdoorausrüsters Tatonco, das einwöchige Delegationsprogramm ab.
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
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