Geschäftsbericht 2023
Der Geschäftsbericht 2023 der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken in digitaler Form: Mit einem Klick erhalten Sie Einblick in Bilanz, Jahresabschluss, Gewinn- und Verlustrechnung sowie die wichtigsten Informationen zu unseren Kernthemen. Außerdem finden Sie wirtschaftliche Kennzahlen der Region und einen Überblick über unsere Produkte und Dienstleistungen.
Inhaltsverzeichnis
Jahresabschluss
Kernthemen
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Im Jahr 2023 ist nach drei Jahren, die von der Corona-Pandemie bestimmt waren, auch im Bereich der Beruflichen Bildung halbwegs Normalität eingekehrt. Prüfungen konnten ohne besondere Hygienevorgaben durchgeführt werden und auch die neu geschlossenen Ausbildungsverträge haben sich in eine positive Richtung entwickelt. Allerdings hat sich der Ausbildungsmarkt in den vergangenen zehn Jahren grundlegend gedreht. So übersteigt die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen die Zahl der interessierten Jugendlichen in erheblichem Maße, so dass im zurückliegenden Jahr rund 1 000 Ausbildungsstellen mangels (geeigneten) Bewerber/innen unbesetzt geblieben sind.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken betreute 2023 insgesamt 18 089 Ausbildungsverhältnisse. Es wurden 8 221 Abschlussprüfungen abgelegt, die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater haben 1 730 Beratungen in Ausbildungsbetrieben durchgeführt. An 342 IHK-Weiterbildungslehrgängen nahmen 3 870 Personen teil. 4 474 Personen legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich 6 140 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und/oder Weiterbildung bei der Abnahme der Prüfungen.
Im zurückliegenden Jahr wurden 7 825 neue Ausbildungsverträge registriert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Anstieg um 5,5 Prozent. Die Differenz zum Vor-Corona-Jahr 2019 bei den Eintragungszahlen ist somit auf unter 7 Prozent gesunken.
Da die mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten haben, hat sich der Fachkräftemangel in der Region wiederum verschärft. Im Mittelpunkt der Aktivitäten lagen daher im Bereich der Ausbildung Maßnahmen der Berufsorientierung sowie Projekte zur Unterstützung des Matchings zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben.
Duale Berufsausbildung
Neben den klassischen Printangeboten zur Berufsorientierung ("Startpunkt Ausbildung" und "dipolo") wurden im abgelaufenen Jahr weitere allgemeinbildende Schulen in Mittelfranken mit Zukunftssäulen ausgestattet. Diese informieren an prominenter Stelle zu verschiedensten Ausbildungsthemen und offenen Ausbildungsstellen der Region – in Printform sowie über ein großes digitales Display. Rund 65 Schulen erhalten mittlerweile diese Informationen viermal pro Jahr über sogenannte Berufsorientierungsboxen zur Weitergabe an Schülerinnen und Schüler der (Vorjahres-)Abgangsklassen sowie deren Eltern.
Aufgrund des Erfolges im Jahr 2022 wurde auch im zurückliegenden Jahr wieder die Praktikumswoche Mittelfranken angeboten. Während der gesamten Sommerferien konnten interessierte Schülerinnen und Schüler tageweise in Ausbildungsbetriebe "schnuppern".
Studienaussteigerinnen und Studienaussteiger sind eine beliebte Zielgruppe der Ausbildungsbetriebe und auch vonseiten der Studierenden wird das Angebot einer Beratung zu den Möglichkeiten der Dualen Berufsausbildung intensiv genutzt. Etwa 150 potenzielle Studienaussteigerinnen und Studienaussteiger wurden 2023 beraten und konnten oftmals direkt an interessierte Betriebe vermittelt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studentinnen und Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.Im bayernweiten Projekt IHK-AusbildungsScouts informierten Auszubildende die Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. Im Jahr 2023 fanden in Mittelfranken 300 Einsätze statt, mit denen mehr als 6 000 Schülerinnen und Schüler erreicht wurden. Das Projekt wird mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durchgeführt.
Neu angeschafft wurde eine mobile IHK-Beratungsbox. Diese kann beliebig auf Schulhöfen, Berufsinformationsveranstaltungen, Messen etc. eingesetzt werden. Mit diesem Projekt sollen die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort abgeholt werden und von den IHK-Bildungsberaterinnen und -beratern zu den Möglichkeiten einer dualen Berufsausbildung und die Karrieremöglichkeiten beraten werden. Als „Eyecatcher“ wurde zudem ein Roboter angeschafft, der mittels KI-Unterstützung eine erste Einschätzung abgibt, in welche Richtung die Berufliche Reise gehen kann.
Zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe beim Recruiting von Auszubildenden wurde neben den bereits bekannten Formaten Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse auch wieder der KarriereKick durchgeführt: Eine Präsenzveranstaltung in der IHK-Akademie Mittelfranken, bei der zunächst Jugendliche mit ihren potenziellen Ausbilderinnen und Ausbildern am Kicker gegeneinander antreten, sozusagen als "Eisbrecher", um sich danach in individuellen Gesprächen auszutauschen. Darüber hinaus berieten die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater bei zahlreichen mittelfränkischen Berufsinformationsveranstaltungen.Integration von Flüchtlingen
Die IHK-Integrationsberatung unterstützte speziell das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. In einer "offenen Sprechstunde" konnten sich ausbildungsinteressierte Geflüchtete ohne vorherige Terminvereinbarung informieren. Auch Betriebe konnten sich rund ums Thema Ausbildung von Geflüchteten beraten lassen. Das von der IHK zur Verfügung gestellte Kompetenzfeststellungsverfahren check.work für Menschen mit Fluchthintergrund wurde von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Berufsschulen bzw. Bildungsträgern genutzt.
Berufliche Weiterbildung
Die Fortbildungsprüfungen blieben mit 2 419 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Abschlussprüfungen der höherqualifizierenden Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u. v. m. – auf einem konstanten Niveau. Bei den Ausbildereignungsprüfungen waren die Teilnehmerzahlen mit 2 055 Personen ebenfalls konstant.
Der inzwischen mit 3 000 Euro dotierte "Meisterbonus" für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2023 an 1 100 Absolventen ausgezahlt.
Mit 5 553 Personen, die einen Sachkundenachweis nach Gewerberecht erlangten, stiegen die Zahlen 2023 um fast 20 Prozent.
Die IHK-Akademie Mittelfranken bietet an ihren Standorten in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Ansbach und Weißenburg ein breites Spektrum an öffentlich zugänglichen Weiterbildungsangeboten für die Region. Zudem unterstützt sie Mitgliedsunternehmen durch gemeinsam erarbeitete Inhouse-Qualifikationen, also im Betrieb stattfindende Schulungen, bei der Erreichung ihrer Entwicklungsziele.
Weiterbildungen finden an der Akademie verstärkt in einem hybriden Mix aus Online- und Präsenzunterricht statt. Sie werden durch sog. Flipped-Classroom-Konzepte mit Kurzlerneinheiten (Lernnuggets) zur selbstständigen Lernorganisation ergänzt. Teilnehmende profitieren von einem breit gefächerten Lehrangebot, da mittels modularer Lehrgangskonzepte unterschiedliche Zeitformen und Lehrgangsorte verzahnt werden.
Weiterbildungen im Rahmen der höheren Berufsbildung werden durch Aufstiegs-BAföG und Meisterbonus hinreichend gefördert. Die mögliche Förderung übersteigt in vielen Fällen die Kurskosten. -
Ausschuss für IHK-Arbeit wichtig
Die über 40 Mitglieder des IHK-Außenwirtschaftsausschusses tagen vier Mal pro Jahr. In 2023 standen die Länder Brasilien, Argentinien, Hong Kong, Bulgarien, die Region Nah-Mittelost sowie das Silicon Valley im Fokus der Sitzungen. Die Themen Zoll und Lieferkettengesetz spielten nahezu in jeder Sitzung eine wichtige Rolle. Aus dem diplomatischen Corps gaben der Wirtschaftskonsul aus Argentinien und der US-Generalkonsul Einblick in die aktuelle wirtschaftliche Lage des jeweiligen Landes. Neben den Sitzungen haben die Mitglieder des Ausschusses zahlreiche Anmerkungen und Stellungnahmen zu geplanten Gesetzen geliefert, die dann über die DIHK an die Politik weitergeleitet wurden.
Veranstaltungen wieder bestens besucht
Mit fast 2 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an allen außenwirtschaftsorientierten Projekten konnte 2023 das Niveau von vor der Pandemie wieder erreicht werden. Von Beratungsgesprächen mit den Auslandshandelskammern, Fachseminaren, Länderveranstaltungen, Foren bis hin zu Zollschulungen – das Angebotsspektrum war wieder breit gefächert. Rund 100 Gäste aus neun Ländern wurden vom Geschäftsbereich International fachlich bestens betreut, über die Metropolregion Nürnberg intensiv informiert und Geschäftsgespräche organisiert.
Arbeitskreis Zoll gestartet
In den nächsten Jahren wird das Zollrecht der EU reformiert. Zahlreiche Änderungen und neue Prozesse sollen entstehen. Der Informationsbedarf bei den betroffenen Unternehmen wird zunehmen. Zugleich steigt die Notwendigkeit, Fehlentwicklungen und überspannte Bürokratievorgaben dieser Reform schnellstmöglich an die Verwaltung rückzumelden. Das war einer der Gründe, weshalb zur Jahresmitte die IHK den Arbeitskreis Zoll ins Leben rief. Die Zielsetzung dieses Fachzirkels ist es, den Erfahrungsaustausch zu pflegen, Stellungnahmen zu aktuellen Zollproblemen zu erarbeiten und die betrieblichen Auswirkungen von Gesetzen und deren Änderungen zu erörtern. Der Arbeitskreis umfasst derzeit gut 20 Unternehmen aus der Region.
UK-Desk
Das IHK-Brexit-Team berät seit Langem intensiv und bietet umfangreiche Unterstützungsleistungen an, um Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in Großbritannien über die wichtigsten Änderungen auf dem Laufenden zu halten und zu begleiten.
Im Dezember 2023 informierte die IHK Nürnberg für Mittelfranken über die anstehende Änderung ab 1. Januar 2024 im Zoll- und Umsatzsteuerrecht, den allgemeinen Abwicklungsproblemen in Verbindung mit Nordirland sowie die auslaufende Übergangsphase des neuen Produktstandards UKCA. Mit knapp 110 Teilnehmern am Webinar war die Resonanz sehr hoch.
Auf Tour durch Bayern – Exportroadshow International erfolgreichDas Bayerische Wirtschaftsministerium, Bayern International und die IHK informierten auf einer „Roadshow International – Menschen, Märkte, Möglichkeiten“ über ihr umfangreiches Angebot zur Außenwirtschaft. In Fürth und in Roth hatten insgesamt 70 Firmenvertreter die Gelegenheit, sich über die Dienstleistungen wie z. B. Messen, Delegationsreisen und Förderprogramme des bayerischen Außenwirtschafts-Netzwerks zu informieren, mit Fachleuten über geopolitische Herausforderungen zu diskutieren und mit anderen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.
Metall- und Holzindustrie aus Bosnien-Herzegowina zu Geschäftsgesprächen in Nürnberg
Im Dezember 2023 besuchte eine Delegation bosnischer und herzegowinischer Unternehmen Nürnberg. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken organisierte zusammen mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina ein B2B-Meeting mit deutschen Unternehmen. Des Weiteren wurden Besuchstermine durchgeführt. Die Gäste konnten einen tiefen Einblick in das Leistungsspektrum mittelfränkischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen gewinnen, Kontakte knüpfen und Geschäftserfahrungen austauschen.
Polen – Zukunftsmärkte im Fokus
Die Deutsch-Polnische IHK (AHK Polen) hat in Kooperation mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken im November 2023 die 4. Konferenz Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte in Nürnberg veranstaltet.
Unter dem Motto „Wettbewerbsfähig in die Zukunft? Deutschland und Polen in Zeiten globaler Transformation“ informierten sich 150 Teilnehmende, davon über 30 aus Polen, in den Panels und Workshops zu den Themen digitale Dienstleistungen, Automatisierung, Wärmewende und Gesundheitsmarkt. Polen gilt als Wachstums-Champion in Europa, 180 mittelfränkische Unternehmen haben bereits direkt in Polen investiert. Der Wirtschaftsstanddort Polen, so die AHK Polen, ist für viele deutsche Mittelständler die erste Wahl. Dabei geht es nicht nur um Investitionen, sondern auch um Partnerschaften für die eigene Lieferkette sowie für Vertrieb, Forschung und Entwicklung.15. Asien-Pazifik-Forum Bayern ausgebucht
Am 26. Juli 2023 organisierte die IHK Nürnberg für Mittelfranken das 15. Asien-Pazifik-Forum Bayern. 250 Teilnehmer kamen in das „Haus der Wirtschaft“ am Hauptmarkt, um den Vorträgen und Fachforen zu folgen. Im Fokus standen die Themen Diversifizierung und Risiko-Management im China-Geschäft. Mit dem China-Experten Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Partner bei Berlin Global Advisors, und dem Botschafter der Republik Indonesien in Deutschland, S. E. Arif Havas Oegroseno, konnten exzellente Keynote-Speaker für die Veranstaltung gewonnen werden. Sourcing-Möglichkeiten in Asien, aktuelle Herausforderungen und Chancen in den ASEAN-Ländern und Praxisberichte von Unternehmen zum Asiengeschäft waren weitere Themenblöcke im interessanten Programm. Auf große Resonanz stießen auch die individuellen Beratungsgespräche mit Experten der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) über Handels- und Investitionsmöglichkeiten in den einzelnen Ländern. 498 Einzelgespräche wurden organisiert, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kongresstag beraten lassen konnten. Ergänzend zum Programm präsentierten rund 30 Anbieter von Leistungen rund um das Asiengeschäft sich und ihre Dienstleistungen in einer kleinen Fachmesse. Die nächste Ausgabe des Asien-Pazifik-Forum Bayern findet am 3. Juli 2025 statt.
Lateinamerika-Forum Bayern – Premiere gelungen
Am 4. Mai 2023 fand zum ersten Mal das Lateinamerika-Forum Bayern im „Haus der Wirtschaft“ statt und wurde in Zusammenarbeit mit allen bayerischen Industrie- und Handelskammern organisiert. Ziel des Forums war nicht nur die Identifikation neuer Geschäftsmöglichkeiten und die erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen, sondern es bot auch eine hervorragende Gelegenheit zum Netzwerken und Kennenlernen von Unternehmen und Expertinnen und Experten, die ein Interesse an Lateinamerika hegen oder bereits Erfahrungen in der Region gesammelt haben.
Im Fokus der Veranstaltung standen Vorträge und lebhaft geführte Diskussionsrunden, die sowohl aktuelle Trends im Lateinamerika-Geschäft beleuchteten als auch wertvolle Tipps für neue Geschäftspotentiale lieferten. Ein besonderes Highlight bildete ein Panel, in dem Unternehmer aus der Praxis und ihrem Erfahrungsschatz berichteten.
Neben dem Programm mit informativen Vorträgen und Diskussionsrunden von Prognos, GTAI und Unternehmern boten die deutschen Außenhandelskammer (AHKs) aus Lateinamerika den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Tag kostenfreie individuelle Beratungsgespräche an, die einen bedeutenden Bestandteil des Forums darstellten. Das erste Lateinamerika-Forum Bayern in Nürnberg verzeichnete mit insgesamt 344 Beratungsgesprächen einen äußerst erfolgreichen Verlauf. Besonders erfreulich war das starke Interesse an Märkten wie Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru und Uruguay.
Zusätzlich präsentierten mehr als neun Aussteller ihre Lateinamerika-Dienstleistungen in Form einer kleinen Messe und gaben den Gästen einen umfangreichen Überblick. Das Lateinamerika-Forum Bayern übertraf mit über 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sämtliche Erwartungen.Premiere: Bayerischer Gemeinschaftsstand auf der World Smart Energy Week in Tokio
Die World Smart Energy Week in Tokio ist mit über 1 500 Ausstellern und 200 Konferenz-Sessions mit ca. 18 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines der bedeutendsten Treffen der Energiebranche und vereint alle relevanten Bereiche rund um das Thema Erneuerbare Energien. Neben Speichertechnologie, Windkraft, Smart Grids und Fotovoltaik war Wasserstofftechnologie in den Facetten Produktion, Transport, Speicherung und Nutzung ein wichtiger Themenbereich. Bayern International organisierte zusammen mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken erstmalig einen bayerischen Gemeinschaftsstand auf der World Smart Energy Week. Die bayerischen Unternehmen nutzten die Plattform für neue Geschäftskontakte und konnten beim gemeinsamen Briefing durch Expertinnen und Experten der deutschen Auslandshandelskammer in Japan und Germany Trade und Invest wertvolle Informationen über den japanischen Energiemarkt erhalten. Zu den Highlights des bayerischen Messeauftritts zählte der Besuch des deutschen Botschafters in Japan, Dr. Clemens von Götze.
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IHK-Energiewende-Barometer 2023
Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Energiepolitik ist auf einen historischen Tiefpunkt gesunken. Das zeigt das Energiewende-Barometer 2023 der IHK-Organisation, an dem sich 3 572 Unternehmen (davon 596 aus Bayern) aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben. Es weist den schlechtesten Wert seit dem Start der Befragungen im Jahr 2012 aus. Insgesamt erwarten die Betriebe in Deutschland deutlich mehr Risiken als Chancen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit: Für 52 Prozent der Unternehmen wirkt sich die Energiewende sehr negativ oder negativ auf das eigene Geschäft aus, für nur 13 Prozent sehr positiv oder positiv. In der energieintensiven Industrie sehen sich sogar drei Viertel der Betriebe negativ oder sehr negativ betroffen. Aber auch in Branchen, die häufig unmittelbar von Aufträgen im Rahmen der Energiewende profitieren – etwa Bauwirtschaft und Dienstleistung – trübt sich die Stimmung deutlich ein. Im Saldo ergibt sich auf einer Skala von minus 100 ("sehr negativ") bis plus 100 ("sehr positiv") ein Barometerwert von minus 27. In den letzten beiden Jahren lag der Wert nur bei minus 7.
Die Industrie und hier vor allem die energieintensive Industrie fährt ihre Investitionen besonders stark zurück. Auffällig betroffen von der Zurückhaltung sind Investitionen in Kernprozesse, d. h. zentrale Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen. Sie werden bei einem Drittel aller Unternehmen aufgrund der hohen Energiekosten zurückgefahren. Bei der energieintensiven Industrie schränkt fast die Hälfte der Unternehmen ihre Investitionen in diesem Bereich ein.
In der Gesamtheit der Unternehmen überwiegen noch die Stimmen, die in Deutschland die Herausforderungen der Energiepolitik annehmen wollen. Die Standorttreue ist bei vielen Betrieben weiterhin stark ausgeprägt. In der Industrie und hier besonders bei den großen Unternehmen nehmen die Pläne deutlich zu, dem Standort Deutschland den Rücken zu kehren. Fast ein Drittel der Industriebetriebe (32 Prozent) plant oder realisiert die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland beziehungsweise die Einschränkung ihrer Produktion im Inland. Dies ist ein Zuwachs von 16 Prozentpunkten und damit eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr.
Fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik rücken aus Sicht der Betriebe an die erste Stelle der Transformationshemmnisse. Knapp 60 Prozent der Unternehmen fühlen sich hierdurch ausgebremst. Es folgen hohe Bürokratie und langsame Genehmigungen mit 58 bzw. 46 Prozent.
IHK-Studie zum Reifegrad der regionalen Automobil-Zulieferbranche
Die Transformation in Richtung neuer Antriebe stellt die Automobilzulieferer der EMN mit ihren rund 100 000 Beschäftigten vor enorme Herausforderungen, eröffnet ihnen aber auch große Entwicklungschancen. Aus diesem Grund hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken im Rahmen des Verbundprojekts „transform_EMN“ in Kooperation mit der IW Consult GmbH in Köln ein Reifegradmodell entwickelt, mit dem der Stand der Transformation beurteilt werden kann. Als Datenbasis für das Modell diente eine Umfrage, an der sich 78 Unternehmen aus der automobilen Wertschöpfungskette im Zeitraum März bis Juli 2023 beteiligt hatten.
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: Seit 2020 haben sich die Schwerpunkte in den Produkt-Portfolios der Autozulieferer deutlich verschoben. Damals hatten noch 72 Prozent der Unternehmen angegeben, dass sie hauptsächlich Teile und Komponenten für klassische Antriebstechniken zuliefern. Im Jahr 2022 waren es nur noch knapp 67 Prozent und im Jahr 2024 werden es voraussichtlich nur noch 57 Prozent sein. Hintergrund dieser Entwicklung ist das im Jahr 2035 in Kraft tretende Verbot, Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor auf den Markt zu bringen. Positiv ist auch dieser Punkt: Zwischen 2020 und 2024 steigt der Anteil der Unternehmen, die Produkte in den sogenannten „Chancenfeldern“ anbieten (u. a. für den elektrischen Antriebsstrang oder für Fahrzeugautomatisierung und -vernetzung) von 11 auf 17 Prozent.Nürnberger IHK zum vierten Mal aktiv an Hydrogen Dialogue beteiligt
Am 6. und 7. Dezember 2023 fand der Hydrogen Dialogue der Nürnberger Messe statt. Auch dieses Jahr organisierte die IHK Nürnberg für Mittelfranken federführend für die bayerischen IHKs einen gemeinsamen Messestand, um ratsuchenden Unternehmen zum Thema Wasserstoff mit Rat und Tat als Ansprechstelle zur Verfügung zu stehen. Auf Initiative der Nürnberger IHK wurde zudem das Themenfeld „Wasserstoffwirtschaft | -Wissenschaft“ – fachlich detailliert aufgegliedert – in die bundesweite Datenbank IHK-ecoFinder (www.ihk-ecofinder.de) integriert. Somit können Anbieter und Ratsuchende zueinander geführt werden. Mit verschiedenen eigenen Aktivitäten unterstützte sie den Austausch der Wasserstoffwirtschaft. Auf dem Programm des Hydrogen Dialogue standen Pitches von Start-ups, Fachvorträge im Ausstellerbereich (Expo) und das Update des Handelsblatt Wasserstoff-Gipfels (Summit). Das umfangreiche Programm brachte Expertinnen und Experten aus Forschung, Unternehmen, Politik und Verwaltung auch auf internationaler Ebene zusammen. Darüber hinaus lud die Nürnberger IHK zum 5. Treffen des im Juni 2023 gegründeten IHK-AnwenderClubs „Wasserstoff | H2“ ein, das auf der Messe stattfand.
Mit qualifizierten "EnergieManagern (IHK)" Energie und Kosten sparen und das Klima schonen
Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Trainingsprogrammen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang "EnergieManager (IHK) | European EnergyManager", der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der Nürnberger IHK haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 7 000 Teilnehmende ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 27 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum "European EnergyManager" angeboten. Internationale Konferenzen bündeln die Energie-Akteure rund um die relevanten Energie-Themen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat die weltweite Sprecherrolle des sogenannten EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne. Neu im EUREM-Curriculum aufgegriffen werden u. a. Themen wie Energieeffizienz und Industrie 4.0, Energiespeichersysteme, betriebliches Mobilitätsmanagement, Energiemanagementsysteme und -Audits oder "Energy Culture" in Unternehmen. Neu in den letzten Jahren zur EUREM-Gemeinschaft hinzu gestoßen sind betriebliche Energiemanager aus den Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Estland, Indonesien, Lettland, Serbien, Taiwan und Türkei. Aufgrund des wachsenden, staatenübergreifenden Interesses am EUREM-Training hat die Nürnberger IHK – zusammen mit vier weiteren internationalen Partnern – mit der EUREM International GmbH, Sitz in Nürnberg, ein eigenes Start-up zur weiteren Verbreitung des EUREM und des Energieeffizienz- und Klimaschutz-Know-hows initiiert.
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Das Thema Fachkräftesicherung war auch im Jahr 2023 ein strategischer Schwerpunkt der IHK-Arbeit, da der Mangel an Fachkräften auch nach der Corona-Krise die weitere Entwicklung zahlreicher Unternehmen behindert. Die Sicherung von nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung in der Metropolregion Nürnberg sowie die künftige Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft werden entscheidend davon abhängen, ob es gelingt, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen, in Unternehmen zu entwickeln und zu binden und im Wirtschaftsraum zu halten.
Hierzu braucht es passende Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten zur besseren Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspersonenpotenzials. Die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ist ebenfalls unverzichtbar, um den künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Letztlich bedarf es einem Wirtschaftsraum mit attraktiven Standortbedingungen für Arbeitnehmer sowie Unternehmen, die mit Zuversicht den Herausforderungen der Zukunft und der wandelnden Arbeitswelt begegnen.
Netzwerke
Die IHK ist besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv, um die richtigen Weichen für ein nachhaltiges Wachstum am Arbeitsmarkt zu stellen. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK Nürnberg für Mittelfranken Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.
IHK-Ausschuss Fachkräftesicherung
Im Jahr 2018 beschloss die Vollversammlung der IHK den Aufbau eines IHK-Fachhausschusses für Fachkräftesicherung, der sich 2019 konstituierte. Die Kernaufgabe des Ausschusses liegt in der Beratung der IHK bei allen wirtschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich Fachkräftesicherung. In den Ausschussssitzungen werden aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu erarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Stellungnahmen der IHK Nürnberg für Mittelfranken gegenüber Behörden oder der Öffentlichkeit. Der Ausschuss initiiert und treibt eigene Projekte zum Thema Fachkräftesicherung voran.
IHK-Netzwerk Frauen Unternehmen Wirtschaft
Das IHK-Netzwerk Frauen Unternehmen Wirtschaft macht sich stark für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Ziel des Netzwerks ist es, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen besser zu vernetzen, deren Austausch untereinander zu fördern und das Engagement von Frauen in berufsspezifischen Netzwerken zu stärken. Unter diesem Motto finden engagierte und interessierte Frauen aus allen Teilen der Wirtschaft zusammen, um ein nachhaltiges Netzwerk zu etablieren und wichtige und hilfreiche Erfahrungswerte zu teilen, sodass Frauen ihre Kompetenzen und Möglichkeiten quantitativ und qualitativ besser in die Wirtschaft einbringen können. Die Auftaktveranstaltung fand am 28. Mai 2019 in der IHK-Akademie Mittelfranken statt, dort wurde mit den gut 150 Teilnehmerinnen der Grundstein für das Netzwerk gelegt. Während der Corona-Pandemie wurde das Netzwerk digital über eine LinkedIn Gruppe betreut. Im Jahr 2023 fand der Jahresempfang im Haus der Wirtschaft statt. Zusätzlichen wurden in vier Webinaren Aspekte rund um das Thema Frauen in Führung bearbeitet.
Initiative Familienbewusste Personalpolitik
Die Initiative Familienbewusste Personalpolitik ist eine Plattform, um Themen und Good-Practice-Beispiele zur familienbewussten Personalpolitik in Unternehmen und öffentlichen Stellen zu diskutieren. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt von IHK Nürnberg für Mittelfranken, Handwerkskammer für Mittelfranken, Bündnis für Familie Nürnberg, Arbeitsagentur Nürnberg und Forum Wirtschaft der Metropolregion Nürnberg. Auf ihrer Website sammelt die Initiative Ergebnisse, zu denen sich die Kooperationspartner informieren und Erfahrungen austauschen. Zusätzlich sind zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen in der Initiative familienbewusste Personalpolitik aktiv. Darin sind Unternehmen und Dienstleister vertreten, die sich in unserem Netzwerk engagieren. Sie stehen in kontinuierlichem Austausch über Good-Practice und entwickeln gemeinsam neue Ideen, wie sich familienbewusste Personalpolitik weiterentwickeln kann. Im Jahr 2023 fand ein Firmenbesuch bei der Sparkasse Nürnberg zum Thema betriebliche Kinderferienbetreuung statt.
Runder Tisch Inklusion Mittelfranken
Etwa eine Million Menschen mit Behinderung sind in Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitslosenquote unter den Menschen mit Schwerbehinderung ist aber signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung, obwohl ein Großteil der arbeitssuchend gemeldeten Menschen mit Schwerbehinderung eine abgeschlossene Ausbildung oder eine höhere berufliche Qualifikation mitbringen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Mitgliedsunternehmen dabei, Menschen mit Behinderung neu einzustellen oder weiter zu beschäftigen. Durch ihre Netzwerkkontakte kann die IHK in einer Lotsenfunktion direkt an eine zuständige Stelle weitervermitteln, zum Beispiel zur Beantragung von Fördermitteln. Darüber hinaus informiert die IHK bei Veranstaltungen und über den Newsletter "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" über verschiedene Aspekte der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und stellt gelungene Beispiele der Inklusion ins Arbeitsleben vor.
Allianz Pro Fachkräfte
Die Allianz pro Fachkräfte in der Metropolregion Nürnberg geht zurück auf eine Kooperationsvereinbarung zwischen der IHK Nürnberg für Mittelfranken und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Mit dem Beitritt von weiteren Kooperationspartnern aus Bund, Land und der Metropolregion Nürnberg versteht sich die Allianz pro Fachkräfte als strategisches Bündnis, dessen Mitglieder gewillt sind, ihr Engagement zur Sicherung des Fachkräftebedarfs der Wirtschaft in der Metropolregion zu bündeln. Die Allianz pro Fachkräfte entwickelt den Bestand an Fachkräften weiter, nutzt das vorhandene Potenzial an Fachkräften und kommuniziert die positiven Beschäftigungsperspektiven der Region. Ebenso ist es das Ziel, eine Willkommenskultur mit umfassendem Serviceangebot für zuziehende Fachkräfte und ihre Familien zu etablieren. Die Allianz-Partner kooperieren dabei auf Grundlage der Prinzipien Freiwilligkeit, Eigenverantwortung, Kooperationsbereitschaft und Offenheit. Unter diesen Grundsätzen der Zusammenarbeit verständigen sich die Partner auf gemeinsame Maßnahmen. Seit 2012 veranstaltet die Allianz pro Fachkräfte eine Jahrestagung. Dabei tauschen sich Fachleute u. a. aus Politik und Wirtschaft zum Thema Fachkräftesicherung sowie über Neuerungen in der Personal- und Organisationsentwicklung aus. Die Veranstaltung bietet Firmen aus der Metropolregion auch die Gelegenheit, sich untereinander und mit Institutionen zu vernetzen. Die letzte Tagung fand am 13. November 2023 statt.
Projekte
IHK-Innovationspreis Fachkräfte
Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt haben sich geändert. Das kleiner werdende Angebot an Fachkräften trifft auf eine wachsende Nachfrage der Betriebe. Verkehrte Welt. Damit verbunden ergeben sich neue Anforderungen an Unternehmen. Mit dem New Work Star wurden bereits 2019 und 2020 vorbildliche Unternehmen in der Region Mittelfranken ausgezeichnet.
Mit dem „IHK-Innovationspreis Fachkräfte“ begibt sich der Ausschuss für Fachkräftesicherung der IHK Nürnberg für Mittelfranken in diesem Jahr wieder auf die Suche nach innovativen und engagierten Unternehmen, die kreativ und wirkungsvoll dem Fachkräftemangel begegnen. Der Wettbewerb soll einen Beitrag dazu leisten, Best-Practice-Beispiele zur Fachkräftesicherung bei Unternehmen bekannter zu machen.
Die Preisverleihung fand im Rahmen des Symposiums der „Social Design Days Nürnberg“ statt, einer Plattform zum Austausch von Ideen und Vorzeigeprojekten u. a. im Bereich der Fachkräftesicherung. Die nominierten Unternehmen präsentierten dort ihre Projekte in einem Panel-Talk und einer Poster-Ausstellung. Der „IHK-Innovationspreis Fachkräfte 2023“ geht an die CG TEC Carbon und Glasfasertechnik GmbH in Spalt. Die Auszeichnung würdigt das Konzept des Unternehmens, das mit Firmenkooperationen und Azubi-Events für eine vielfältige Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte sorgt. Die Spalter Firma ist in der Faserverbundtechnologie tätig und produziert Verbindungselemente aus Carbon, Basalt und Glasfaser.Beratungsangebote
Neben der Netzwerkarbeit berät die IHK-Firmen auch zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen.
IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte
Am 1. März 2020 ist das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz in Kraft getreten. Hierzu zählt unter anderem das sogenannte „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“.
Im Rahmen des beschleunigten Fachkräfteverfahrens können Personen aus Drittstaaten das für die Einreise und Arbeitsaufnahme erforderliche Visum schneller erhalten. Beschleunigt werden sowohl die Anerkennung des ausländischen Abschlusses als auch die Terminvergabe und Visumsausstellung bei der Botschaft.
In Mittelfranken werden die Ausländerbehörden bei der Umsetzung vom „IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte“ unterstützt. Seit 2023 werden auch Fachkräfte im Rahmen einer Qualifizierungsbegleitung vom „IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte“ unterstützt.Newsletter und Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL"
Über das Portal "Fachkräfte für Mittelfranken AKTUELL" mit monatlichem Newsletter bieten wir aktuelle Informationen, Praxisbeispiele, Werkzeuge, Service und Events rund um das Thema Fachkräftesicherung: Welche Trends beeinflussen die Fachkräftegewinnung? Wie sieht gute Personalarbeit angesichts der digitalen Transformation und des demographischen Wandels aus? Und wo findet man Unterstützung und Vernetzung?
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Die grundlegende Verpflichtung, für gesellschaftlich verantwortungsvolles Unternehmertum zu wirken und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, begründet sich für die IHK Nürnberg für Mittelfranken durch das Werte- und Handlungs-Leitbild der Ehrbaren Kaufleute. Dies ist als Auftrag in § 1 Absatz 1 im IHK-Gesetz verankert. Zudem hat sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken durch ihre Mitgliedschaft im UN Global Compact auf dessen Grundsätze zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung verpflichtet. Die Grundsätze sind in den zehn universellen Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sowie in den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der vereinten Nationen definiert.
Wer sich wie die IHK Nürnberg für Mittelfranken sowohl dem Leitbild der Ehrbaren Kaufleute als auch den Prinzipien des UN Global Compact verpflichtet, macht damit eine grundlegende Haltung deutlich: Er legt seinem Handeln die Maxime zugrunde, keine Geschäfte auf Kosten Anderer zu machen – auf Kosten anderer Menschen, anderer Länder, künftiger Generationen oder der natürlichen Umwelt.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bekräftigt hiermit im Kontext der jährlichen Geschäftsberichterstattung diese Grundsätze sowie relevante, in ihrem Einflussbereich liegende Nachhaltigkeitsziele weiterhin zu fördern, zu verbreiten und mit Leistungen für ihre Mitglieder praktisch zu gestalten. Eine Auswahl ihrer Aktivitäten und Angebote sind nachfolgend kurz vorgestellt.
Nachhaltige Ausbildungspraxis
Die berufliche Ausbildung hat mit den erneuerten Standardberufsbildpositionen und insbesondere mit "Umweltschutz und Nachhaltigkeit" für alle Berufe ab August 2021 maßgebliche Ausbildungsinhalte für die Kompetenzentwicklung von Auszubildenden formuliert. Um Ausbildungspersonal auf diese erweiterten Aspekte und Ziele methodisch und fachlich gezielt vorzubereiten, bot die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit dem Projekt ANLIN² (www.nachhaltige-lernorte.de) ein vom Bundesbildungsministerium und dem BIBB gefördertes Qualifizierungsprogramm an.
Im Rahmen des Projektes wurden Ausbilder-Trainingsprogramme mit Schulungskonzepten für Auszubildende verbunden, eine eigene Projekt-Webseite mit Umsetzungshilfen, Trainingsmaterial, Erfahrungsberichten und Nachhaltigkeits-Ausbildungsleitfaden entwickelt und angeboten. Das Schulungskonzept des Web-Seminars "Nachhaltige Ausbildungspraxis" (www.ihk-akademie-mittelfranken.de) gründet auf diesem Transferprojekt ANLIN2 und richtet sich an alle Ausbildungsverantwortlichen, die Nachhaltigkeit im Betrieb voranbringen wollen.CSR-Manager/-in (IHK)
Der Zertifikatslehrgang CSR-Manager/-in der IHK Nürnberg für Mittelfranken feiert eine über zehnjährige Erfolgsgeschichte in Sachen nachhaltiges Wirtschaften und setzt über die Region hinweg einen Maßstab für unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung. Somit unterstütz und begleitet die IHK ihre Mitgliedsunternehmen und Interessierte im gesamten Bundesgebiet in Sachen nachhaltige Ausrichtung und Entwicklung. Sie stiftet Orientierung, zeigt Handlungsfelder auf und befähigt zum zukunftsfähigen Wandel.
Fair Handeln im Job | Unternehmen zeigen Haltung
Gemeinsam mit der FairTrade Stadt Nürnberg hat die IHK die Webinarreihe 'Fair handeln im Job' auf die Beine gestellt. Der eine Schwerpunkt lag auf "Nachhaltig-fairer Bewirtung: Von Kaffee-Küche bis Event". Bei dem zweiten Webinar ging es um die "Beschaffung öko-fairer Bekleidung: Vom Firmen-Shirt zur Berufskleidung". In diesem Rahmen und schließlich durch ein Get Together vor Ort wurden Theorie mit wertvollen Best Practice Beispielen regionaler Unternehmen vereint und somit verantwortungsvolles und gerechtes Handeln nähergebracht.Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG) ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten und stellt neue Anforderungen an Unternehmen. Mit einer übersichtlichen Webauftritt machte die IHK Nürnberg gemeinsam mit den bayerischen IHKs verstärkt auf das Thema und sich daraus ergebende Konsequenzen wie z. B. mehr wirtschaftliche und menschenrechtliche Transparenz aufmerksam. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet betroffene Unternehmen konkret dazu, Prozesse zum Management ihrer menschenrechtlichen Risiken zu verankern. Das Ziel: Die Gefährdung bzw. die Verletzung von Menschenrechten in den Lieferketten von Unternehmen soll vermieden werden. Die Umsetzung und Auslegung des LkSG ist in Teilen eindeutig formuliert, lässt in anderen Interpretationsspielraum. Mit einer Interpretationshilfe, einem Verhaltenskodex für Lieferanten und einem Musterschreiben unterstützen die bayerischen IHKs Unternehmen bei der Erfüllung des Gesetzes.
BIHK, DIHK und AHK
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken beteiligt sich regional und überregional aktiv an verschiedenen Arbeitskreisen. Sie engagiert sich bspw. bei der AG „Ehrbare Kaufleute“ vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK). Zudem ist sie im engen Austausch mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK) in Berlin und den Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) weltweit.
11. Bayerischer CSR-Tag
Unter Beteiligung der IHK Nürnberg für Mittelfranken fand am 27. September 2023 der 11. Bayerische CSR-Tag in München statt. Die Überschrift lautete "Zusammenhalten - Wandel gestalten". Dabei drehte sich alles um die Frage, welchen Beitrag Unternehmen für einen fairen Wandel und mehr sozialen Zusammenhalt leisten können. Neben einer eröffnenden Keynote zur Frage "Warum wir zukünftig stärker zusammenhalten müssen, aber nicht wollen" und einer anschließenden Podiumsdiskussion, wie Unternehmen konkret den Wandel gestalten können, wurden Themenforen eröffnet. Hier moderierte und begleitete die IHK Nürnberg für Mittelfranken den Workshop "Die Lieferkette als Multiplikator für Nachhaltigkeit - Menschenrechtliche Risiken erkennen und mindern".
AHK-Weltkonferenz 2023
Die AHK-Weltkonferenz als zentrale Veranstaltung des gesamten Netzwerkes der Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) fand im Mai 2023 in Berlin statt. Das Herzstück jeder AHK-Weltkonferenz ist der Weltwirtschaftstag. Der Austausch des AHK-Netzes mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft drehte sich in diesem Jahr rund um den Ausblick „Lieferketten, Nachhaltigkeit, Energiekrise: Wo steht das Geschäftsmodell Deutschland?“. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken beteiligte sich an einer Paneldiskussion zum deutschen Lieferkettengesetz und stellte die Angebote der bayerischen IHKs, insbesondere den Muster-Verhaltenskodex zum LkSG vor.
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Im Jahr 2023 blieb die Digitalisierung bzw. die Digitale Transformation neben der schwierigen wirtschaftlichen Lage und dem Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung für die Mitgliedsunternehmen der IHK. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, organisierte die IHK Nürnberg für Mittelfranken u. a. 17 kostenfreie Webinare und Veranstaltungen, an denen etwa 1 700 Personen teilnahmen, wobei etwa 80% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus kleinen und mittelständischen Unternehmen stammten. Die Themenfelder dieser Veranstaltungen erstreckten sich über Bereiche wie IT-Sicherheit, Datenschutz, Online-Marketing, Robotik, Logistik, Digitale Vertriebstools und Plattformen, mobiles Arbeiten, Künstliche Intelligenz und Ressourceneffizienz.
Darüber hinaus werden aktuelle kostenfreie Webinare, Beratungsleistungen, Fördermittelangebote sowie regionale Anwendungsbeispiele und aktuelle Digitalisierungstrends gebündelt und auf dem IHK-Blog als Orientierungshilfe präsentiert: Digitalisierung Mittelfranken.Information und Beratung
- Beratungen zu Digitalisierung und IT und Förderprogrammen wie dem Digitalbonus Bayern sowie Projektpartnervermittlung zwischen KMU und Hochschulen.
- Start des Mittelstand-Digitalzentrums Franken – Die IHK Nürnberg für Mittelfranken und die IHK Akademie Mittelfranken sind assoziierte Partner.
- Studien | Umfragen:
- Reifegradmessung Automobilzulieferer 2023
- IHK-DigitalisierungsReport Mittelfranken 2023
- Kickoff Meeting Projekt transform_EMN sowie regionale Veranstaltungen (Kloster Banz, Ansbach, Nürnberg, etc.)
- BIHK-Webinarreihen zu online Marketing und IT-Sicherheit
- Internationale Konferenz IPEC (Energie | Lieferketten | Mensch in der Produktion) (289 Teilnehmer ca. 40 Ländern)
Berufliche Bildung
- IHK-Seminare zu Themen wie: KI – generierte Texte & Bilder, KI-Basis Workshop, KI in der Unternehmens-Praxis, KI als innovativer Helfer im Social Media,
- Trägerneutrale Weiterbildungsberatung für Beschäftigte und Unternehmen – digitale Kompetenzentwicklung
- Neuer IHK-Zertifikatslehrgang "E-Tourism-Manager/-in"
- IHK-Zertifikatslehrgänge: CDR-Manager (IHK), KI-Manager (IHK), IT-Sicherheitsbeauftragte/r (IHK), Generative AI Expert (IHK) , Cloud Business Expert (IHK).
Handel & Dienstleistung
- Unterstützungsangebot "Erfolgreich handeln" für Händler und Dienstleister in Bayern
- Änderung der Carnetausstellung ab Mai 2023 (ihk-nuernberg.de)
- Veranstaltungsreihe: XR Impulse: “Training & Weiterbildung”, "Marketing & Vertrieb" und "XR Impuls Design & Prototyping"
- XR Day im Rahmen des Nürnberger Digitalfestivals
- Roadshow "Digitalisierung erleben, Menschen vernetzen und Potentiale nutzen"
E-Government | Online Zugangsgesetz (OZG)
- Registerportal | Informationen (handelsregister.de)
- Digitaler Versand für e-Rechnungen und e-Gebührenbescheide https://www.ihk-nuernberg.de/de/KundenService/elektronische-rechnungen-und-gebuehrenbescheide/
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Das Haus der Wirtschaft wurde 2023 wieder intensiv als Veranstaltungsort genutzt . So fanden verschiedene Veranstaltungen statt, die sowohl für Fachpublikum, aber auch für die Öffentlichkeit ausrichtetet waren.
- Kammergespräch: Prof. Dr. Veronika Grimm, Professorin für Volkswirtschaftslehre und Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft, war am 12. Dezember 2023 zu Gast beim IHK-Kammergespräch. Ihr Vortrag stand unter dem Thema „Wachstumsschwäche über-winden – in die Zukunft investieren".
- Jahresempfang und Kammermedaille: Auf dem IHK-Jahresempfang "Wirtschaft | Politik | Wissenschaft" im "Haus der Wirtschaft" ist Alexander Fackelmann, Inhaber der Fackelmann GmbH & Co. KG in Hersbruck und Präsident von Fackelmann Brands, ist mit der IHK-Ehrenmedaille ausgezeichnet worden.
- Integrationsmesse: Zum zweiten Mal fand die Integrationsmesse der IHK Nürnberg für Mittelfranken statt. Unter den Besucherinnen und Besuchern waren am 3. März 2023 in der IHK-Akademie Mittelfranken zahlreiche internationale Fachkräfte, Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten sowie Unternehmen aus der Region.
- Jahresempfang "Frauen Unternehmen Wirtschaft": Das IHK-Netzwerk "Frauen unternehmen Wirtschaft" hat am 10. Mai 2023 zum dritten Jahresempfang ins Haus der Wirtschaft eingeladen.
- Podiumsdiskussion „Internationale Fachkräfte: Gewinnen, Integrieren, Qualifizieren“: Am 26. Oktober 2023 fand die Podiumsdiskussion im Haus der Wirtschaft statt. Podiumsdiskutanten waren unter anderem aus der Arbeitsagentur Nürnberg, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Tür an Tür gGmbH.
- Kammer-Musik: Die Konzertreihe „Kammer-Musik“ im „Haus der Wirtschaft“ hat 2023 einen Spendenerlös von 2 250 Euro erbracht. Er kommt wieder der Benefiz-Aktion „Freude für Alle“ des Verlags Nürnberger Presse zugute. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken veranstaltete die Konzertreihe in Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg.
Darüberhinaus hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken verschiedene Preise öffentlichkeitswirksam verliehen:
- IHK-Gründerpreis: Um besonders erfolgreiche Firmengründungen auszuzeichnen, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken 1996 den "IHK-Gründerpreis Mittelfranken" ins Leben gerufen. Geehrt werden seitdem jedes Jahr drei junge Unternehmen, die sich seit der Gründung erfolgreich am Markt etabliert haben.
- IHK-Innovationspreis Fachkräfte: Der Preis wurde vom Ausschuss für Fachkräftesicherung der IHK Nürnberg für Mittelfranken ins Leben gerufen und soll beispielhafte Konzepte zur Fachkräftesicherung in der Region Mittelfranken bekannter machen.
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Erster Ansprechpartner für die große Themenvielfalt der IHK Nürnberg für Mittelfranken sein: Darum geht es dem Kunden-Service vor allem. Die elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vorwiegend in Teilzeit tätig – beantworten mit ihrem umfangreichen Wissen täglich eine Vielzahl an Fragen von IHK-Mitgliedern, Mitarbeitenden, Auszubildenden, Firmengründerinnen und -gründern, Weiterbildungsinteressierten oder Privatpersonen. Das Team ist dafür auf verschiedenen Kanälen erreichbar. Die Informationen erfolgen vor allem per Telefon, aber auch per E-Mail, Brief, Chat oder persönlich im Service Zentrum der IHK-Hauptgeschäftsstelle am Nürnberger Hauptmarkt. Beantwortet werden alle Anliegen schnell und kompetent – entweder direkt oder durch Vermittlung in die jeweils zuständigen Fachbereiche.
Jahresauswertung 2023
Im Jahr 2023 hat der Kunden-Service 48 393 Anrufe entgegengenommen, wie mit Hilfe einer professionellen Call-Center-Software detailliert ausgewertet werden kann. Die meisten Anrufe gab es im Monat Juli 2023 mit 5 299. Hier waren es vor allem Rückfragen zur Veranlagung der IHK-Mitgliedschaft. Durchschnittlich gingen pro Monat 4 033 Anrufe ein. Damit war die Anruffrequenz im Vergleich zu 2022 etwas geringer. Die durchschnittliche Anrufanzahl pro Monat erreichte wieder das Niveau der Zeit vor Corona.
Auch die Zahl der Chat-Vorgänge lag mit 8 903 Anfragen unter denen des Vorjahres. 2022 war zudem geprägt von einem Cyber-Angriff, der zu Verunsicherung und damit zu viel Klärungsbedarf bei den IHK-Mitgliedern geführt hatte. Die Bewertung durch Chat-Nutzer, die optional erfolgte, lag 2023 bei 4,6 von insgesamt 5 Sternen.
Deutlich erhöht hat sich die Zahl der ausgehenden Briefe und Mails auf insgesamt 3 778 – ein Plus von knapp 30 Prozent. So wurden mehr Urkunden ausgestellt wie Ehrenurkunden mit oder ohne Medaillen (1 650) oder Firmenurkunden (25). Die Zahl der gewünschten Mitgliedsbestätigungen blieb mit 482 gegenüber dem Vorjahr fast unverändert (492). Deutlich mehr nachgefragt wurden die Zugangsdaten und Support für die Lehrstellenbörse sowie der Zugang zum digitalen Berichtsheft (115). Mit 11 505 Besuchern vor Ort waren 414 Menschen mehr gekommen als 2022.
Die Erreichbarkeit des Kunden-Service war mit 95,1 Prozent weiterhin exzellent und auch die Quote, der vom Kunden-Service selbst abgeschlossenen Anfragen lag mit 68 Prozent auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den Vorjahren. 30 Prozent der Anfragen leitete das Team an die Fachbereiche weiter, ein kleiner Anteil von zwei Prozent wurde vom Kunden-Service teilweise und vom Fachbereich abschließend bearbeitet. Die durchschnittliche Wartezeit des Kunden in der Telefonschleife lag mit 18 Sekunden zwei Sekunden unter der des Vorjahres. Die durchschnittliche Kontaktbearbeitungszeit betrug 2023 3:22 Minuten – 40 Sekunden mehr.
Kundenmanagement, Neumitglieder und Netzwerke
Die IHK für Mittelfranken möchte mit ihren Dienstleistungen über die Mitgliedschaft hinaus Mehrwert für ihre Mitglieder generieren. Dazu führt der Kunden-Service verschiedene Veranstaltungen durch. So findet zwei Mal jährlich die "NewKammer" statt – eine Einladung an Neumitglieder, die Aufgaben und Leistungen der IHK kennenzulernen und im Anschluss zu Netzwerken.
Zu den beiden NewKammer-Terminen im April und im Oktober 2023 kamen insgesamt 285 Gäste. Für diese beiden Veranstaltungen führte der Kunden-Service proaktiv 854 Telefonaktionen/Outbounds bei den Mitgliedern/Neumitgliedern durch einschließlich einer im Nachgang durchgeführten Kundenzufriedenheits-Befragung.
Des Weiteren fanden drei "Netzwerk-Cafés" mit fachlichen Impulsen von Expertinnen und Experten, die ihr Wissen zu unternehmerischen Themen weitergaben, die in der Anfangszeit einer selbstständigen Tätigkeit besonders wichtig sind, statt. Damit erreichte der Kunden-Service 84 Gründerinnen und Gründer.
Das IHK-Netzwerk für Kleinunternehmen "Wirtschaft nebenan" bietet kostenfrei mit ihren Veranstaltungen die Möglichkeiten für Unternehmerinnen und Unternehmern aus verschiedenen Branchen sich auszutauschen und vernetzen. Gerade als "Einzelkämpfer" haben diese so die Möglichkeit, Kontakte mit anderen Selbstständigen zu knüpfen. Es fanden 2023 fünf Termine statt, bei denen sich insgesamt 158 Einzel- und Kleinunternehmen trafen.
Im vergangenen Jahr konnten zudem 1 948 Abonnentinnen und Abonnenten für den Newsletter "Netzwerke und Informationen für KMUs" gewonnen werden. Die IHK begrüßte 15 322 neue Mitglieder mit einem eigens entwickelten Begrüßungskarten-Sets "Mit uns haben Sie gute Karten" und dem dazugehörigen Datenschutzbrief.
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Die IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Medien
Die Tätigkeiten der IHK Nürnberg für Mittelfranken finden in den Medien große Resonanz. Wie oft und zu welchen Themen die lokalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften in ihren Print- und Online-Ausgaben berichten, beobachtet und analysiert der Geschäftsbereich Kommunikation der IHK. In Zusammenarbeit mit einer Monitoring-Agentur wird aus dem Blick in die relevanten Medien der tägliche Pressespiegel erstellt.
Gefundene Nennungen werden täglich in Form eines elektronischen Pressespiegels an die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, der regionalen IHK-Gremien und Fachausschüsse per E-Mail verteilt. Auf diese Weise dient der Pressespiegel auch dazu, das IHK-Ehrenamt darüber zu informieren, zu welchen Themen die IHK Nürnberg aktuell in den Medien in Erscheinung tritt. Darüber hinaus bietet der Pressespiegel Artikel zur DIHK sowie zum regionalen und überregionalen Wirtschaftsgeschehen. Alle Presseartikel über die IHK Nürnberg im Jahr 2023 hat der Geschäftsbereich Kommunikation zusammengetragen sowie nach Thema und Anlass der Erwähnung ausgewertet.
Sichtbarkeit / Themen
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1126 Artikel in Print- und Online-Medien gezählt, die über die IHK Nürnberg berichten oder in denen die IHK erwähnt wird. 309 Artikel (27 Prozent) befassten sich mit allgemeinen Themen der IHK, 15 Artikel (1 Prozent) mit „Haus der Wirtschaft“. 179 Artikel (16 Prozent) zielten auf die Themen Standortpolitik / Unternehmensförderung und 212 Artikel (19 Prozent) auf das Thema Berufsbildung ab. Die vier Geschäftsstellen Ansbach, Erlangen, Fürth und Nürnberger Land | Schwabach | Landkreis Roth waren im vergangenen Jahr in insgesamt 330 Artikeln genannt (29 Prozent).
Verteilung über das Jahr
Die Medienresonanz war im Jahresverlauf relativ konstant. 308 Artikel (27,4 Prozent) entfallen auf das erste Quartal. Im zweiten Quartal wurden 225 Artikel (20 Prozent) gezählt, im dritten 257 Artikel (22,8 Prozent) und im vierten 336 Artikel (29,8 Prozent) über die IHK Nürnberg für Mittelfranken bzw. mit Nennung der IHK.
Anlass der Berichterstattung
Der Geschäftsbereich Kommunikation analysiert die Medienberichterstattung nicht nur hinsichtlich Themen und Frequenz, sondern auch bezüglich der Entstehung und Bedeutung einer Erwähnung. So erschienen 398 der insgesamt 1126 Artikel (35 Prozent) im vergangenen Jahr in Folge von Pressemitteilungen oder Veranstaltungen, die von der IHK Nürnberg herausgegeben bzw. organisiert wurden („initiativ“). In 137 Medienberichten (12 Prozent) werden Vertreter der IHK Nürnberg zitiert, beispielsweise infolge einer Presseanfrage, einer Stellungnahme oder einer Rede auf einer Veranstaltung („konsultativ“). Bei 235 Artikeln (21 Prozent) wird die IHK Nürnberg erwähnt, weil Vertreter wie IHK-Präsident, Hauptgeschäftsführer oder IHK-Experten in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten sind oder weil sich die IHK an Projekten beteiligt („repräsentativ“). Die restlichen 356 Berichte (32 Prozent) sind als „marginale“ Anlässe einzuordnen, da es sich hierbei um Artikel handelt, die die IHK in einem eher nebensächlichen Zusammenhang erwähnen.
Gelebte Nachhaltigkeit
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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Zukunftsfähigkeit einer Unternehmung hängt entscheidend von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten sind der Schlüssel, hochwertige und verlässliche (Dienst-)Leistungen erbringen zu können. Wir arbeiten deshalb an einem Arbeitsumfeld, das Wertschätzung, persönliche Motivation und Entfaltung sowie fachliche Entwicklung und Befähigung fördert. Instrumente und Maßnahmen sind in diesem Zusammenhang die jährlichen Mitarbeitenden-Dialoge, teaminterne Boxenstopps, eine Führungskräfte-Konferenz, ein internes Seminarangebot, sowie verschiedene Veranstaltungs- und Workshopformate zum internen Austausch, wo Mitarbeitende auch voneinander lernen. Zudem findet jährlich eine Personalversammlung statt. Bedarfsorientiert stehen Führungskräften und Mitarbeitenden auch spezielle Teamentwicklungsmaßnahmen sowie individuelle fachliche und persönliche Coaching- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung.
Im Jahr 2023 nahmen 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 175 Tagen an internen und externen Seminaren oder individuellen Weiterbildungsmaßnahmen teil.
Arbeitsplatz und Gesundheit
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für uns einen hohen Stellenwert. Dabei setzen wir auf Eigenverantwortung. Wir geben unserer Belegschaft Impulse, um bewusst und gesund durch den (Arbeits-)Alltag gehen zu können. So wurden u. a. Vorträge zu Innerer Stärke und Resilienz gehalten. Regelmäßige betriebsärztliche Untersuchungen sowie der Service zu einem 3D-Wirbelsäuen-Scan standen ebenso zur Verfügung. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement wie auch die Maßnahmen des Arbeitsschutzes sorgen für das Wohl unserer Mitarbeitenden. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und diversen Teilzeit-, Home-Office- und Mobile-Work-Regelungen gehen wir auf ihre individuellen Bedürfnisse ein. Außerdem unterstützen wir durch Pflegeberatung und Kinderbetreuungsmodellen in den Ferienmonaten sowie an Feiertagen.
Im Jahr 2023 lag die Teilzeitquote mit 35,92 Prozent gut 7 Prozent höher als im Vorjahr. 64,9 Prozent der IHK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weiblich (Vorjahr: 67,07 Prozent). Die Frauenquote unter den Führungskräften liegt wie im Vorjahr bei 27,78 Prozent.
Gesellschaftliches Engagement
Wir sind uns unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung in der Region bewusst. Daher unterstützen wir freiwilliges Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten. So stellten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter u. a. im Rahmen von „Social Days“ für verschiedene soziale Projekte frei. Eines davon war der 12. Corporate-Volunteering-Tag "Unternehmen Ehrensache in Aktion" von ISKA-Türen öffnen und das damit verbundene Engagement im humanistischen Haus für Kinder. Ein anderes die tatkräftige Unterstützung des Kreisverbands Nürnberg des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für die Küche der Nürnberger Tafel, wo geflüchtete und obdachlose Menschen mit selbst gekochtem warmem Essen versorgt wurden. Zudem bot die IHK kostenlose Hygieneschulung für neue Ehrenamtliche in der Tafel an und finanzierte mit einer freiwilligen Spende der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hygiene Pakete des BRK für Geflüchtete aus der Ukraine.
Firmen-Abonements
Wir nehmen am Firmen-Abo Programm des VGN teil. Mit dem Umzug des Haupthauses vom Interimsquartier in der Südstadt zurück in das "Haus der Wirtschaft" am zentral gelegenen und öffentlich gut angebundenen Hauptmarkt ist die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Firmen-Abo nutzen, im Jahr 2020 auf durchschnittlich 108 gestiegen. Im Jahr 2023 lag die Zahl der VGN-Firmen-Abos bei 91.
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Nachhaltige Beschaffung
Seit Herbst 2023 kümmert sich der Arbeitskreis "Nachhaltige Beschaffung" um Mindeststandards und Kriterien für den Erwerb von Material und die Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Dabei geht es u. a. um Büromaterial, IT-Geräte, Druckerzeugnisse und Papier, Give-Aways, Catering und Verpflegung, Energie und Reinigungsmittel sowie Mobilität und Dienstreisen. Kriterien, woran sich dabei orientiert werden soll, sind bspw. Langlebigkeit, Reduzierung von Verpackungsmaterial, ressourcenschonende Produktion und eine faire Lieferkette.
Bayern Barrierefrei
Das "Haus der Wirtschaft", Sitz der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, wurde mit dem Signet "Bayern barrierefrei" ausgezeichnet. Es wird für besondere Beiträge zur Barrierefreiheit in Bayern verliehen. Im "Haus der Wirtschaft" wurden mehrere Maßnahmen umgesetzt, um den barrierefreien Zugang und problemlose Bewegung im Gebäude zu ermöglichen. Dazu gehören neben klassischen Einrichtungen wie Automatiktüren, einem Parkplatz für Menschen mit Behinderung und einem sprechenden Aufzug auch Dinge, die sonst eher selten sind: So wurden zum Beispiel an den Handläufen im öffentlichen Treppenhaus taktile Beschriftungen angebracht, die Menschen mit Sehbehinderungen bei der Orientierung im Gebäude helfen.
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Die IHK Nürnberg setzt daran, auch das Veranstaltungsmanagement nachhaltiger zu gestalten. So werden bspw. für interne und externe Besprechungen, Konferenzen oder Veranstaltungen Karaffen mit Leitungswasser statt Wasserflaschen bereitgestellt und das Catering, wo möglich, von regionalen und ökologischen Erzeugern beauftragt. Auch die Belegschaft der IHK wird eingebunden und ermutigt, sich mit Anregungen, Ideen und Vorschlägen einzubringen.
Runder Tisch der Nachhaltigkeit
Nachhaltig agierende Akteure in Mittelfranken zusammenzubringen und Nürnberg zukunftsfähig zu gestalten, ist das Ziel des "Runden Tisch der Nachhaltigkeit". Der Name der Projektgruppe ist dabei noch ein Arbeitstitel. Ende 2023 haben sich Beteiligte aus verschiedenen Bereichen zusammengetan, um kollaborativ und co-kreativ für nachhaltige Entwicklung einzustehen. Die Projektgruppe besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik (Stadt Nürnberg), Gesellschaft (gemeinnützige Verbände und Initiativen) und Wirtschaft (CSR-Berufsverband und IHK). Die IHK Nürnberg für Mittelfranken dient dabei als Plattformgeber und Mitgestalter. Als Selbstverwaltung der Wirtschaft tritt sie für die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen ein, bringt diverse Stakeholder in den Austausch und schafft Synergien.
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Wir unterstützen nicht nur unsere Mitglieder mit Veranstaltungen, Studien und Anwenderclubs bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Auch uns selbst ist an einer guten ökologischen Bilanz gelegen: Seit Mai 2018 ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken im EMAS-Register eingetragen und betreibt damit ein Umweltmanagementsystem nach höchsten Anforderungen. In unserer Umwelterklärung berichten wir über unsere Aktivitäten im Umweltbereich und legen Kennzahlen zu unseren Verbräuchen und Umweltzielen offen. So konnten wir beispielsweise Einsparungen beim Papierverbrauch erreichen. Mit der Generalsanierung unseres Gebäudes am Hauptmarkt konnten wir weitere Möglichkeiten der effizienten Nutzung von Energie schaffen – z. B. durch effiziente Lüftungsanlagen, Nutzung von Fernwärme zur Kühlung und tageslichtabhängiger LED-Beleuchtung.
Am 23. Mai 2019 sind wir der Allianz für Entwicklung und Klima beigetreten. Unterstützer der Allianz des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung übernehmen beim Thema Klimaschutz Verantwortung über gesetzliche Vorschriften hinaus.
Seit dem Jahr 2019 legt die IHK Treibhausgasbilanzen vor. Im Jahr 2023 zahlt die IHK Kompensation für 644 Tonnen CO2. Wir haben uns für ein Gold-Standard zertifiziertes Projekt in der Mongolei entschieden, das der Herstellung effizienter Kochöfen dient. Neben der Verringerung von Treibhausgasen sorgt das Projekt auch für eine Steigerung der Luftqualität vor Ort. Das Projekt zahlt damit gleichermaßen auf die Nachhaltigkeitsziele SDG 3, 12 und 13 ("Sustainable Development Goals") der Vereinten Nationen ein.
Papier- und Stromverbrauch
Zum Jahresende 2023 liegt der Papierverbrauch, gemessen an den über das Jahr verteilten Nachkäufen im Haupthaus deutlich unter den Vorjahreswerten. Eine Cyber-Attacke im Vorjahr führte zu mehr gedruckten Dokumenten und verursachte eine Steigerung des Papierkaufs im Haupthaus. In der IHK-Akademie ist der Papierverbrauch nach der Corona- Pandemie kontinuierlich wieder angestiegen.
Mit dem Umzug in das energetisch sanierte Haupthaus Anfang 2020 hat sich der Stromverbrauch deutlich erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Interimsquartier, in dem die IHK Nürnberg eingemietet war, nur die direkten Stromverbräuche ermittelt werden konnten. Im "Haus der Wirtschaft" am Hauptmarkt werden dagegen auch die Verbräuche für die technischen Anlagen zu 100 Prozent erfasst. Zum Ende der Pandemie wurde außerdem wieder weniger mobil gearbeitet und die Anzahl der Veranstaltungen hat zugenommen. Dies hat zu einem leichten Anstieg der Verbräuche geführt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Stromverbrauch 2023 erstmals wieder leicht zurückgegangen. Auch der Verbrauch in der IHK-Akademie Mittelfranken konnte deutlich reduziert werden.
Wirtschaft in Zahlen
Auf unserem Blog "Wirtschaft in Zahlen" finden Sie in übersichtlicher Form die wichtigsten Informationen über die Wertschöpfung, die konjunkturelle Entwicklung und die Wirtschaftsstruktur in der Wirtschaftsregion. Wir geben eine Übersicht über die wichtigsten Arbeitgeber, die Arbeitsmarktzahlen und die Entwicklung bestimmter Branchen in Mittelfranken. Weitere Themen: Infrastruktur, Außenhandel, Tourismus, Steuern und Kaufkraft. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert.
Zum Blog "Wirtschaft in Zahlen"
Service-Wegweiser
Unser Service-Wegweiser zeigt auf einen Blick, wie die IHK aufgebaut ist, welche Gremien und Organe es gibt und welcher Geschäftsbereich für Ihr Anliegen zuständig ist.
Hier gelangen Sie zum Service-Wegweiser (PDF, nicht barrierefrei, 3 MB)
Webcode: P1014