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IHK-Wahl 2024 – Die Ergebnisse stehen fest!
Der Herbstmarkt auf dem Hauptmarkt in Nürnberg.

Die vielfältigen Märkte in der Region sind ein beliebtes Ziel, um zu flanieren, sich umzusehen und um Nützliches und Schönes zu erwerben. Aber wegen der anhaltend hohen Inflation sind viele zurückhaltender mit Käufen. Die Spezial- und Bauernmärkte in Mittelfranken stehen deshalb unter Veränderungsdruck. Auch der Personalmangel macht es für viele Standbetreiber immer schwieriger, alle Messen wie bisher zu bedienen. Und in vielen Fällen kommt ein anstehender Generationswechsel hinzu: Weil sich keine Nachfolger finden, müssen zahlreiche Familienbetriebe ihre oft jahrzehntelange Präsenz auf den Märkten beenden oder einschränken. Außerdem haben die privaten und kommunalen Veranstalter höhere Kosten beispielsweise für Energie und Personal, die sie teilweise über die Standgebühren an die Marktbeschicker weitergeben. Doch die Standbetreiber (früher gerne als „Fieranten“ bezeichnet) und die Veranstalter sind nicht untätig und arbeiten an neuen Konzepten.

Diese Trends bestätigt beispielsweise Kerstin Brkasic-Bauer (Geschäftsführerin der Blond! Vertriebs GmbH), die ihre nachhaltige und fair produzierte Kindermode nicht nur in ihrem Laden, sondern auch auf 42 Märkten verkauft. Dazu zählen etwa die Nürnberger Kinderweihnacht und der Martinimarkt in Roßtal, aber auch Märkte in Friedrichshafen, Frankfurt am Main oder Mainz. Dieses Pensum stemmt sie gemeinsam mit ihrem Mann und einer weiteren Mitarbeiterin. Man finde keine geeigneten Kräfte für die Marktwochenenden oder für längere Märkte. Den Aufwand nimmt sie aber in Kauf, denn es gebe auf den Märkten kaum andere Händler mit Kindersachen. Allerdings fällt ihre Marktbilanz unterschiedlich aus: „Manche Märkte laufen gut, mache schlecht.“ Zudem habe sie noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Damals hat das Marktgeschäft 70 Prozent zum Umsatz beigesteuert, derzeit liegen die beiden Vertriebskanäle Laden und Märkte gleichauf.

Ihre größte Sorge gilt den steigenden Standgebühren: „Wir können die Kostenexplosion nicht auf unsere Produkte draufschlagen und an die Kunden weitergeben.“ Kerstin Brkasic-Bauer, die 2016 den IHK-Gründerpreis gewann und sich u. a. als stellvertretende Vorsitzende des Fachausschusses für Handel und Dienstleistung im IHK-Ehrenamt engagiert, beobachtet außerdem, dass viele ältere Händler aufhören, weil sie keine Nachfolger oder Mitarbeiter finden. Das hat auch deshalb Folgen für das gesamte Marktgeschehen, weil diese ältere Kunden als Stammkäufer an die Märkte binden. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass das vorherrschende Bild – Markthandel sei Billighandel – korrigiert werde. Auf vielen Märkten fänden sich Produkte, die es sonst weder im stationären noch im Online-Handel gebe. Als Beispiele nennt sie spezielle Haushaltsartikel oder kunstgewerbliche Produkte. Um ein jüngeres Publikum für das Markttreiben zu gewinnen, müsste auch das Erlebnis vor Ort verbessert werden: „Überall dort, wo Märkte mit Erlebnis verbunden sind, läuft das Geschäft besser.“

Diese Einschätzung teilt auch Marco von Dobschütz-Dietl, der als Leiter der Nürnberger Märkte für die elf Wochenmärkte, die Nürnberger Spezialmärkte sowie den Großmarkt zuständig ist. So legt er beispielsweise für den Ostermarkt im nächsten Jahr verstärkt den Fokus auf Kinder und Familien. Mit altersgerechten Aktionen wie einer Schnitzeljagd soll für Spaß auf dem Markt gesorgt und jüngeres Publikum zum Marktbesuch motiviert werden. Wenn sich die neuen Angebote bewähren, könnten sie beispielsweise auch auf den Herbstmarkt übertragen werden.

Der Ostermarkt gehört bundesweit zu den ältesten seiner Art. Er besteht seit 1424 und hat damit im nächsten Jahr sein 600. Jubiläum. Er gilt wie auch der Herbstmarkt als typischer Waren- und Krämermarkt – auf gut fränkisch „Häferlesmarkt“ – vor allem mit Haushaltsgegenständen. Während Corona haben diese Spezialmärkte nicht oder nur beschränkt stattgefunden. Davon haben sie sich bislang nicht erholt, konstatiert Dobschütz-Dietl. So sei die Zahl der Händler beim Herbstmarkt im letzten Jahr deutlich unter die Marke von 100 gesunken, in diesem Jahr waren es nur noch 86 Fieranten. „Ältere Händler haben aufgehört, andere gehen dorthin, wo sie weniger Standgebühren bezahlen.“ Er schätzt, dass mehr als die Hälfte der Händler älter als 55 Jahre ist.

Angesichts gestiegener Kosten sind die Gebühren nach Corona deutlich nach oben gegangen: So fielen 2019 beispielsweise für eine Bratwurstbude mit 14 Quadratmetern auf dem Oster- bzw. Herbstmarkt etwas mehr als 2 000 Euro an, im Jahr 2022 waren es schon rund 2 450 Euro. Zusätzlich droht den Händlern auf dem Christkindlesmarkt von Seiten der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) die Gebührenkeule: Aus einer neuen Flächenberechnung leitet die GEMA für die Musik von Chören und Bläsern Nutzungsgebühren von rund 24 000 Euro ab – statt bisher 1 500 Euro. „Durch die erhöhten Gebühren kann man ganze Weihnachtsmärkte kaputt machen“, so der Chef des Marktamtes. GEMA-frei sind klassische Weihnachtslieder wie „O du Fröhliche“, dagegen sind z. B. für Rolf Zuckowskis Kinderklassiker „In der Weihnachtsbäckerei“ Gebühren fällig. Deshalb hofft Dobschütz-Dietl auf eine Einigung auf politischer Ebene, zumal sein Haus aufgrund der städtischen Einsparvorgaben selbst nicht einspringen könne.

Daher will der Markt-Manager die Attraktivität der Spezialmärkte behutsam steigern, ohne dabei die Tradition zu verwässern. Dazu soll auch ein „Pop-up-Stand Kunst“ beitragen: Kunsthandwerker müssen nicht über die ganze Marktdauer einen Stand buchen, sondern können auch nur einen Tag in das von der Stadt gestellte Zelt ziehen. Dies war schon beim letztjährigen Ostermarkt möglich. Solche Angebotserweiterungen sollen für mehr Anziehungskraft und eine Verjüngung des Publikums sorgen. Das Markterlebnis soll aber auch durch Spezialanbieter, wie etwa Essig-Manufakturen, gesteigert werden. Solche Veränderungen bräuchten aber zwei bis vier Jahre, bis sie in den Köpfen der Besucher verankert sind.

Anpacken für den Christkindlesmarkt: Kerstin Brkasic-Bauer verkauft ihre nachhaltige und fair produzierte Kindermode auf 42 Märkten in ganz Deutschland.

Aufmerksam verfolgt Dobschütz-Dietl auch die Entwicklung beim weltberühmten Christkindlesmarkt. Hier wird zumindest die Warteschlange der Bewerber deutlich kürzer. Um die 200 Stände auf der bedeutendsten Traditionsveranstaltung in Nürnberg haben sich diesmal rund 340 Standbetreiber beworben – ein Viertel weniger als 2019. Vor allem in den Bereichen Non-Food und Kunsthandwerk sind Rückgänge zu verzeichnen. Das Team des Marktamtes spricht deshalb gezielt neue Händler an. Erstmals gibt es in der Weihnachtszeit ein Riesenrad am Nürnberger Jakobsplatz, das in ein Kulinarik-Winterdorf eingebettet ist. Dies soll den Ruf von Nürnberg als Weihnachtsstadt stärken und zusätzliche Besucher anlocken.

Mit „Bio erleben“ hat ein bekannter Spezialmarkt auf dem Nürnberger Hauptmarkt die Segel gestrichen. Die grüne Schau mit Lebensmitteln, Produkten und Informationen aus der Bio-Metropole hatte bereits vor Corona einen deutlichen Ausstellerschwund. Die Veranstaltung unter der Regie des Umweltreferates hatte im letzten Jahr noch einen Neustart probiert, nun wurde sie allerdings wegen zu geringer Besucherzahlen eingestellt.

Klein, aber fein: Der Nürnberger Lebkuchenmarkt vor der Lorenzkirche stimmte auf die Weihnachtszeit ein.

Als klein, aber fein gilt der Nürnberger Lebkuchenmarkt, der vor der Lorenzkirche mit diesmal 14 Buden zehn Tage lang auf die Vorweihnachtszeit einstimmte. Neben handwerklichen Lebkuchen wurden auch Glühwein und Lebkuchenbier angeboten. „Die Stimmung war insgesamt gut“, bilanziert Hans Schmidt vom veranstaltenden Verein „Nürnberg leuchtet“: „Allerdings schauen die Kunden stärker auf ihr Geld.“ Immerhin habe sich der Markt etabliert, die Einnahmen fließen in die Mitfinanzierung der Innenstadt-Weihnachtsbeleuchtung.

Auf dem Lebkuchenmarkt war auch der Nürnberger Glühweinanbieter Vollrath & Co. GmbH präsent. Geschäftsführerin Claudia Blokesch war mit dem Geschäft zufrieden, zumal das milde Herbstwetter für gute Stimmung sorgte. Ähnlich zufrieden äußert sie sich zu der davor stattgefundenen Fürther Michaelis-Kirchweih: „Trotz einer allgemeinen Kaufzurückhaltung hat der Umsatz gepasst.“ Beim Christkindlesmarkt begrüßt die Unternehmerin den behutsamen Veränderungskurs: „Wir sind ein traditioneller Markt und kein Jahrmarkt.“ Gleichwohl müsse man sich weiter Richtung Event entwickeln, damit andere Städte der Weihnachtsstadt Nürnberg nicht den Rang ablaufen. Um die Dauer des Aufenthalts und die „Verweilqualität“ zu erhöhen, kann sie sich bei den Essens- und Getränkebuden kleine Inseln mit Stehtischen vorstellen. Da könnten die Besucher Einkäufe und Taschen abstellen, in Ruhe nach links und rechts schauen und weiter einkaufen.

In Ansbach macht sich Sebastian Buhl, Mitarbeiter im Referat Kultur und Tourismus der Stadt, Gedanken über die Zukunft: „Märkte haben im Zeitalter von Amazon & Co. eine andere Bedeutung.“ Das zeigt sich beispielhaft an der „Ansbacher Mess“, einer langjährigen Traditionsveranstaltung der Marktgrafenstadt. Der ursprüngliche Krämermarkt bekam in diesem Jahr einen komplett neuen Auftritt. Vier bisher einzelne Veranstaltungen wurden so gebündelt, dass die „Ansbacher Mess“ nun auch mit Streetfood und Foodtrucks, Winzerdorf und regionalen Spezialitäten von Direktvermarktern, wie regionalen Chips vom Karpfen, aufwarten konnte. Zusätzlich thematisierte die Freizeitmeile touristische Angebote in nah und fern. Für den Nachwuchs waren etwa Kinderkarussell, Hüpfburg und Alpakas geboten. Neben Live-Musik auf dem Johann-Sebastian-Bach-Platz gab es auch eine sogenannte Silent Party, bei der die Tänzer auf der Tanzfläche per Kopfhörer beschallt werden. Parallel sorgte ein verkaufsoffener Sonntag für zusätzliche Frequenz. „Erlebnis ist das Rezept der Zukunft“, ist sich Buhl sicher. Gleichzeitig will er die Markttradition in Form von „Kittelschürze und Bürste“ beibehalten.

Auch die Wochenmärkte in Mittelfranken stehen aktuell oftmals unter Druck, nachdem sie in Corona-Zeiten zu den Gewinnern gehörten. Sie bedienen vornehmlich Anwohner mit frischem Obst und Gemüse. Allerdings beobachtet etwa Dobschütz-Dietl, dass die Kunden angesichts der Inflation lieber zum Discounter gehen. Vielleicht fehlen aber auch die Marktfrauen aus dem Knoblauchsland. Wie etwa Margarethe Engelhardt, die bis 1997 rund 50 Jahre die Erzeugnisse ihres Hofes auf dem Nürnberger Hauptmarkt verkaufte und bei Kunden als „die Marcharedd“ mit ihrer Standardbegrüßung „Wos braung mern heit?“ Kultstatus erlangte. Das unterstreicht die Tatsache, dass der Gang zum Wochenmarkt mehr bedeutet als das reine Erledigen des Einkaufs.

Fürther Wochenmarkt mit neuem Konzept: Dr. Maike Müller-Klier, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Fürth, in der Budenstraße.

Als ein bundesweit beachtetes Beispiel einer gelungenen Neukonzeption gilt der 2019 neu gestartete Fürther Wochenmarkt. Er löste den Standort am Bahnhofsvorplatz ab, mit dem die Bürger mehr und mehr unzufrieden waren. Als neuer Standort wurde eine 200 Meter lange Bustrasse zwischen Fürther Freiheit und Adenaueranlage ausgewählt. Das Besondere am Fürther Markt sind die rund 20 Markthäuschen, die teils durchgehend bespielt, teils als mobile Stände abwechselnd genutzt werden. So wechseln etwa bei einem Stand an festen Tagen eine Bio-Imkerei, ein Fischhändler und ein Ziegenhof durch. Aber auch die festen in Modulbauweise aufgebauten Stände sind transportabel. So können einmal im Jahr zur zwölftägigen Michaelis-Kirchweih alle Stände verlegt werden. Diese Besonderheit war ein wichtiger Pluspunkt für den Standort, denn der Markt hatte gegen die ebenfalls auf dem Platz stattfindende Kirchweih keine Chance gehabt.

„Die Kunden nehmen das Angebot an regionalen, frischen und nachhaltigen Produkten gut an“, bilanziert Dr. Maike Müller-Klier, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Fürth. Die mobile Lösung biete für regionale Erzeuger zudem die Möglichkeit, ihre Produkte am Fürther Markt vorzustellen und zu testen. So habe etwa die Dattel-Schokoladen-Manufaktur Odilia ihr Sortiment zunächst dort getestet, bevor sie dann ihren Laden am Nürnberger Hauptmarkt eröffnet habe. Aber auch für die umliegenden Geschäfte habe sich das Konzept bewährt. Die Achse zwischen dem Einkaufsschwerpunkten Neue Mitte Fürth, Carré Fürther Freiheit und Hornschuch-Center habe erheblich profitiert, so Müller-Klier: „Der Fürther Markt trägt nachweislich zu mehr Passanten und Kunden bei.“ Es sei ein neuer Hotspot geworden, der das Gemeinschaftswesen und die Lebensqualität in Fürth nachhaltig positiv beeinflusse.

Einmal im Jahr bespielt die Stadt die Fläche der Fürther Freiheit mit dem dreitägigen Gartenmarkt. Dann präsentieren rund 40 regionale und überregionale Fachbetriebe ihr Sortiment an Blumen, Sträuchern und Nutzpflanzen sowie Deko- und Gartenartikeln. Zu einem längeren Aufenthalt laden Imbiss- und Ausschankbetriebe mit Sitzmöglichkeiten sowie ein Kinderkarussell ein.

Martinimarkt Roßtal: Dr. Christian Lutzky, Vorsitzender des Gewerbevereins, arbeitet bei der Organisation eng mit der Marktgemeinde zusammen.

Der Martinimarkt Roßtal ist für Dr. Christian Lutzky, Vorsitzender des lokalen Gewerbevereins, eine gelungene Kooperation zwischen der Marktgemeinde und der örtlichen Wirtschaft. Immerhin brachte die diesjährige Ausgabe rund 120 Aussteller zusammen. Neben Fieranten und Vereinen, die z. B. Glühwein ausschenkten, fanden auch eine Sozialmesse und eine Gewerbeschau lokaler Firmen statt. Zudem planten Kirche und Kulturvereine ihre Veranstaltungen rund um das Programm, die Handballer veranstalteten eine Show nach ihrem Spiel. Mit geschätzt rund 12 000 bis 14 000 Besuchern dürfte es der bislang am besten besuchte Martinimarkt gewesen sein. Viele Besucher kommen von außerhalb. Auch der Erste Bürgermeister Rainer Gegner sieht für Roßtal ein Alleinstellungsmerkmal: „So etwas gibt es weit und breit nicht.“ Für Unternehmer Lutzky ist es ein Baustein, die regionale Wirtschaft zu fördern und sie am Martinimarkt mit Verbrauchern und Kunden zusammenzubringen. Für die Attraktivität des Marktes hat er kurzfristig sogar einen regionalen Bäcker überzeugt, 14 000 Martinerli, das veranstaltungstypische Gebäck, zu backen, nachdem der bisherige Bäcker seinen Betrieb dicht gemacht hatte.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Nürnberger Verein Kapellenplatz Altenfurt, der sich für den Erhalt der 900 Jahre alten Rundkapelle mit Weiher und Schlösschen als lokales Wahrzeichen stark macht. Der zum zweiten Mal ausgerichtete Martinimarkt lockte mit 20 Buden rund 700 Besucher an. „Wir wollen den lokalen Gewerbetreibenden eine Plattform bieten“, sagt Vereinschef Jan Krosse. Denn die bisherige Gewerbeschau mit dem Altenfurther Boulevard wurde eingestellt. Im Vordergrund stehen allerdings die Vereinsziele. Dafür bot Krosse neben dem kleinen Markt auch Führungen und Informationen an. So soll Geld für den Erhalt und die Ertüchtigung des denkmalgeschützten Ensembles zusammenkommen, um in Zukunft dort möglicherweise auch Veranstaltungen und Ausstellungen durchführen zu können.

Kleine Kreativbetriebe stellen auf dem Markt „Herbstzauber“ in Raindorf aus. Vor zwölf Jahren startete Manuela Lehnberger, Vorsitzende des Vereins „Die Herbstzauberer“, mit einem Frauentreff eine Initiative, um ihr Dorf mit alten Höfen und historischen Gebäuden weiterzuentwickeln. Der am Anfang vergleichsweise kleine Markt in dem Gemeindeteil von Veitsbronn (Landkreis Fürth) hat sich mittlerweile zu einer echten Größe etabliert. „Wir hatten in diesem Jahr 110 Aussteller und rund 10 000 Besucher an zwei Tagen trotz Sturm und Regenschauer.“ Seit acht Jahren übernimmt der Verein die Ausrichtung des Marktes und schafft es trotz kostenloser Parkplätze und Rücklagen für das kommende Jahr, einen Überschuss zu erwirtschaften. Der wird jedes Mal gespendet, heuer an den Bürgerbus Verein Veitsbronn und den Tierschutzverein Veitsbronn.

Märkte für nachhaltigen Lebensstil: „Frühjahrslust“ und „Grüne Lust“ im Wolfgangshof bei Anwanden.

Zu den vielen Märkten in Mittelfranken, die von gewerblichen Veranstaltern organisiert werden, zählt auch die „Grüne Lust“ im Wolfgangshof bei Anwanden. Hubert Rottner, der Begründer der Nürnberger Weltleitmesse BioFach, hob diesen Markt 2002 aus der Taufe. Bis zu 200 Standbetreiber bieten Produkte für einen umweltbewussten Lebensstil. Fünf Jahre später kam zu der September-Veranstaltung die „Frühjahrslust“ hinzu. Außerdem gibt es an wechselnden Standorten den „Winterkiosk“. Er findet heuer mit über 100 Ständen im Nürnberger Gewerbe- und Forschungszentrum „Auf AEG“ statt – und zwar in und vor der dortigen „Kulturwerkstatt“.

Mittlerweile führen Rottners Töchter Joana und Katharina Winter die Geschäfte. Gleichgeblieben ist der Anspruch, unter dem Motto „Denken beim Schenken“ selbstentworfene Mode, Schmuck, Design und Praktisches für den Alltag unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu bündeln. „Wir bewerten die Nachhaltigkeitskriterien nach einem Fragebogen“, betont Katharina Winter, während andere Veranstalter es damit nicht so genau nehmen würden. Aber auch sie beobachtet auf der Besucherseite eine gewisse Kaufzurückhaltung, dafür informierten sich die Leute genauer. Um die Standgebühren möglichst gering und stabil zu halten, verlangt die Winter & Winter GbR Eintritt. Bei den Märkten schauen die beiden Inhaberinnen nicht so sehr auf die Konkurrenz: „Denn es können alle gut nebeneinander existieren.“

Autor: Thomas Tjiang

Webcode: N398