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IHK-Wahl 2024 – Die Ergebnisse stehen fest!

Klimaschutz-Management in der betrieblichen Praxis

Erschienen am 17.12.2024
Veranstaltung im Rahmen des Projekts „transform_EMN“, IHK-AnwenderClubs „Energie | Klima“ und „Umwelt | Nachhaltigkeit“ (20.11.2024)

Zum Umgang mit Scope-3-Emissionen in der Treibhausgasbilanzierung diskutierten am 20.11.2024 über 70 Teilnehmende. Geladen hatte die IHK Nürnberg für Mittelfranken und das Mittelstand-Digital Zentrum Franken in die IHK am Nürnberger Hauptmarkt. Neben Hintergründen zum betrieblichen Klimaschutzmanagement stand der Umgang mit Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) im mittelfränkischen Unternehmen im Mittelpunkt der Veranstaltung. 

Durch die Veranstaltung führte Frau Katharina Boehlke von der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Der Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt, Dr. Robert Schmidt, machte in seiner Begrüßung deutlich, dass die Themen Klimaschutz-Managements und Treibhausgasbilanzierung künftig ein immer wichtiger werdendes Berichtsfeld für die Unternehmen sein wird. Hierbei hob er hervor, dass das Thema nicht nur im Zusammenhang mit der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung nach Corporate Sustainable Reporting Directive (CSRD) oder dem freiwilligen Standard für kleine und mittlere Unternehmen (VSME), sondern auch mit betrieblichen Managementsystemen wie EMAS oder ISO 50.000 zu betrachten ist. 

Mit einem Impuls zum Thema startete Prof. Dr. Frank Ebinger, TH Nürnberg Georg-Simon-Ohm sowie Vertreter des Mittelstand-Digital Zentrum Franken und gab einen Einblick zu den gesetzlichen Hintergründen und praxisorientierten Rahmenbedingungen bei Umsetzung der Treibhausgasbilanzierung. Dabei wurde schnell klar, dass neben den Abgrenzungsfragen und der Einschätzung bei der Wesentlichkeit auch die Datenerhebung und die sichergestellte Datenqualität eine Kernherausforderung darstellt. Softwarelösungen können hierbei eine zentrale Rolle spielen.  

Einen Einblick in die Praxistauglichkeit von aktuell auf dem Markt befindlichen Softwarelösungen zur Treibhausgasbilanzierung stellte Susanna Wohlfahrt, Mittelstand-Digital Zentrum Franken, in einem anschließenden Beitrag dar. Anhand eines kriterienbasierten Vorgehens im Auswahlprozess zeigte sie, wie Unternehmen die passende Softwarelösung in einem unübersichtlichen Markt finden können. 

Wie sich die Scope-3-Bilanzierung in der betrieblichen Praxis gestaltet, skizzierten Joscha Reichold von Martin Bauer Holding GmbH und Co. KG und Jakob Uttenthaler, Schaeffler AG, sehr anschaulich. Dabei gab Joscha Reichold spannende Einblicke in die Scope 3.1 Bilanzierung in der Lebensmittelindustrie und verdeutlichte, wie Dekarbonisierung durch Kooperationen mit Partnern in der Lieferkette und der Umsetzung von Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden können. Daran anknüpfend stellte Jakob Uttenthaler dar, wie die Ermittlung und Bilanzierung von Emissionen in komplexen Zulieferstrukturen eines Industrie- und Automobilzulieferers aussehen können. 

Abschließend wurde resümiert, dass die Scope-3-Bilanzierung in der betrieblichen Praxis für alle Unternehmen eine komplexe Herausforderung darstellt. Der Detailgrad der Daten kann je nach Verfügbarkeit und Qualität Schritt für Schritt erhöht werden und standardisierte Methoden im Unternehmen etabliert werden. Hier kann auch die stärkere Einbindung von Stakeholdern relevant werden. Zunächst sollte der Fokus auf die relevantesten Aspekte (aktuelle und zukünftige „Emissionen-Hotspots“) gelegt und die wichtigsten Hebel zur Reduktion der Emissionen identifiziert werden. Auch eine finanzielle Betrachtung der Treibhausgasbilanzierung ist von Nöten, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Der Umgang mit der Treibhausgasbilanzierung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die erforderliche Bilanzierung sollte als Chance genutzt werden, bereits jetzt ehrgeizige Ziele zu setzen und mutige Entscheidungen zu treffen, um das Unternehmen strategisch zukunftsfähig aufzustellen. 

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „transform_EMN“ sowie der IHK-AnwenderClubs „Energie | Klima“ und „Umwelt | Nachhaltigkeit“ statt. 

Webcode: N941