Rückblick auf das 96. Treffen des Technologie- und Innovationsnetzes Mittelfranken (tim) am 3. Dezember 2024 in Nürnberg
Am Dienstag, den 3. Dezember 2024, fand im Feuerbachsaal der IHK Nürnberg für Mittelfranken das 96. Treffen des Technologie- und Innovationsnetzes Mittelfranken (tim) statt. Unter dem Thema „Transformationen innovativ, regional und wirtschaftsfördernd begleiten“ versammelten sich rund 25 Teilnehmende, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Region zu diskutieren.
Die Veranstaltung begann um 15:00 Uhr mit der offiziellen Begrüßung durch Dr. Robert Schmidt, Vorsitzender des “tim” und Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt. In seiner Einführung betonte er die Bedeutung des Labels „EU Regional Innovation Valley“ für die Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) und hob die regionale Innovationsleistung hervor. Dabei betonte er die Vorteile und den Mehrwert des Labels wie erhöhte Sichtbarkeit, Anziehung von Fachkräften und die positiven Effekte auf die regionale Wirtschaft. Dr. Elfriede Eberl, IHK-Referentin für Innovation | Technologie | Forschung | Hochschulen, erläuterte anschließend, dass die Innovationsleistung der 27 EU-Staaten in vier Kategorien eingeteilt werden: „Innovationsführer“, „Starke Innovatoren“, „Moderate Innovatoren“ und „Anstrebende Innovatoren“, wobei sich Deutschland in der Kategorie „Starke Innovatoren“ befindet. Des weiteren informierte sie die Teilnehmenden darüber, dass Deutschland im EU-Vergleich 2017 bei der Innovationsstärke auf Platz 9 liegt. Abschließend stellte sie die IHK-Innovationsprodukte wie den IHK-Patentreport vor.
Nach der Begrüßung folgte eine Vorstellungsrunde, in der die Netzwerkpartner aktuelle Themen und Projekte vorstellten. Diese Kurzberichte gaben einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aktivitäten innerhalb des Netzwerks und erleichterten den Austausch zwischen den Teilnehmern.
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war der Know-how-Transfer, den die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm fördert. Sandra Knakrügge, die Leiterin der Zentralstelle für Wissens- und Technologietransfer, stellte die neu gegründeten dezentralen Technologietransfer-Zentren (TTZ) in der Metropolregion vor. Zu Beginn skizzierte sie die beiden Hauptaufgaben der Hochschule: die Pflege und Weiterentwicklung der Wissenschaften und Lehre sowie die Förderung des Wissens- und Technologietransfers, einschließlich der Unterstützung von Unternehmensgründungen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden verschiedene Technologietransferzentren (TTZ) eingerichtet, die sie im Detail vorstellte. Besonders hervorzuheben sind das TTZ-Oberfranken mit dem Schwerpunkt Digitalisierung und das TTZ Nürnberger Land, das unter dem Motto „SMART people, SMART production“ innovative Ansätze zur intelligenten Produktion verfolgt. Diese Zentren tragen entscheidend dazu bei, den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren und damit die Innovationskraft der Region nachhaltig zu stärken.
Dr. Christina Wittmann von der Technischen Universität Nürnberg (UTN), Referentin für Wissen und Transfer, ergänzte dies mit Informationen zu den Research and Transfer Services an ihrer Hochschule. Ihre Ausführungen verdeutlichten das Engagement der UTN für exzellente Forschung, Interdisziplinarität sowie ein innovatives Lehr- und Lernkonzept mit internationaler Ausrichtung. Dieses Konzept basiert auf kompetenzorientierten Lernzielen und fördert aktives, selbstreflexives Lernen durch innovative, digital gestützte Formate ohne traditionelle Vorlesungen. In kleinen Kursgruppen wechseln sich Präsenz- und Online-Phasen ab, wobei individuelles Feedback und semesterbegleitende Assessments unterstützen die Studierenden während des gesamten Lernprozesses. Abschließend betonte Frau Dr. Wittmann die Rolle der Technischen Universität als junge Akteurin in der Wissenschaftslandschaft der Metropolregion und zog Parallelen zu einem Startup: Ein motiviertes Team mit einer Vision arbeitet daran, innovative Lösungen und Konzepte für die Studierenden zu entwickeln – trotz Skepsis oder Kritik.
Bruno Götz, Leiter des Patentzentrums Bayern, präsentierte die Ergebnisse einer Umfrage zum Patentierungsverhalten von Unternehmen und die Faktoren, die diese Entscheidungen beeinflussen. Er wies insbesondere auf einen Rückgang der Patentanmeldungen in Deutschland im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 hin. Er erläuterte die Gründe für diesen Rückgang, darunter hohe Kosten, eine zunehmende Tendenz zur Geheimhaltung anstelle von Patentanmeldungen und die Reduzierung der Ausgaben für externe Patentanwälte. Besonders hob er den Mentalitätswandel in den Unternehmen hervor, der sich darin zeige, dass die Unternehmen mehr Wert auf die Qualität ihrer Patente als auf deren Quantität legten. Dieser Mentalitätswandel trägt wesentlich zur Erklärung des Rückgangs der Patentanmeldungen bei. Ein weiterer Grund ist die Tendenz vieler Unternehmen, so genannte “Firmenpatente” anzumelden, bei denen mehrere Unternehmen gemeinsam Inhaber eines Patents sind. Diese Praxis kann dazu führen, dass weniger Einzelpatente angemeldet werden, was ebenfalls zum Rückgang der Gesamtzahl beiträgt.
Dr. Robert Schmidt gab abschließend einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts „transform_EMN“, das sich mit den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Automobilbranche beschäftigt. Er berichtete über eine Vielzahl von Veranstaltungen mit diesen Schwerpunkten, die mehr als 2400 Teilnehmende erreicht haben. Darüber hinaus stellte er die Strategie, die Ziele und weitere geplante Aktivitäten zur Unterstützung der Unternehmen in dieser Branche vor. Dazu gehören u. a. individuelle Unternehmensbesuche, die Planung und Durchführung von IHK-Fachforen und -Workshops sowie die Einführung einer regionalen Datenbank für die Automotiveindustrie, auch bekannt als IHK-AutomotiveFinder.
Im Anschluss hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, sich bei einem Glühwein auf dem Hauptmarkt weiter zu vernetzen und auszutauschen.
Eindrücke der Veranstaltung
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