USA-Wahl: Wie geht es weiter in den Staaten?
Der erneute Wahlsieg von Donald Trump sorgt für Unsicherheit in der deutschen Wirtschaft. Auf der IHK-Veranstaltung „USA nach der Wahl – Amerika Quo Vadis“ am 23. Januar 2025 im Haus der Wirtschaft schätzten USA-Experten die Lage ein. Sie erwarten Chaos durch personalpolitische Entscheidungen, eine restriktive Einwanderungspolitik und protektionistische Maßnahmen wie Zölle und Handelsbarrieren. Die angekündigten Massendeportationen könnten Arbeitskräfte in Branchen wie Gastronomie und Landwirtschaft verknappen und die Inflation antreiben.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich dennoch Chancen. Die Re-Industrialisierung der USA schafft günstige Standortbedingungen, insbesondere für Maschinenbau. Gleichzeitig drohen Risiken für Zulieferer in Mexiko, da Trump das Freihandelsabkommen USMCA neu verhandeln könnte. Experten warnen außerdem vor neuen Handelskonflikten und einer stärkeren wirtschaftlichen Abschottung der USA gegenüber China und Europa. Die IHK sieht deutsche Unternehmen vor großen Herausforderungen – insbesondere durch mögliche Zölle und Handelshemmnisse.
Für die deutsche Wirtschaft sind die USA im Jahr 2024 zum wichtigsten Handelspartner aufgestiegen, Spitzenreiter China wurde abgelöst. Fast 700 mittelfränkische Unternehmen haben Geschäftsbeziehungen mit den USA. Knapp 200 von ihnen sind mit eigenen Niederlassungen oder Fertigungen dort präsent. Einer IHK-Blitzumfrage zufolge fürchten sich rund 70 Prozent der Betriebe vor Zöllen und Handelshemmnissen, berichtete IHK-Außenwirtschaftschef Armin Siegert. „Trump ist wieder da und scheut keine Tabus. Willkommen im Wilden Westen der Weltwirtschaft!“, fasste er die Stimmung zusammen.
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