Wirtschaft bekommt die Kurve, doch der Motor stottert noch!
IHK-Konjunkturklima Mittelfranken vom Frühjahr 2024
Die mittelfränkische Wirtschaft überwindet die leichte Flaute des Winterhalbjahres. Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich insgesamt etwas verbessert und gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus – trotz leicht rückläufiger Auftragslage. Das sind wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Kernergebnisse
- Geschäftslage: Anhaltend hohe Zufriedenheit trotz mäßiger Kapazitätsauslastung und gestiegener Kosten, Handel hofft auf besseres Konsumklima, Dienstleistungen mit etwas eingetrübter Perspektive
- Geschäftserwartungen: Sorgen um Nachfrageentwicklung und Bürokratielasten
- Investitionsklima: Hoffnung auf Zinssenkungen nach Stabilisierung der Preise
- Beschäftigung: Vermehrt Zurückhaltung, Fachkräftemangel weniger im Fokus
- Sorgen über Inlandsnachfrage, Wirtschaftspolitik und gewachsene Kosten bleiben hoch Bürokratieabbau als vordringliche Aufgabe für Deutschland und Europa – Wachstum durch Belastungsmoratorium und höhere Investitionssicherheit in Gang bringen!
Mittelfränkische Wirtschaft macht einen kleinen Sprung
Die mittelfränkische Wirtschaft überwindet die leichte Flaute des Winterhalbjahres. Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich insgesamt etwas verbessert und gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus – trotz leicht rückläufiger Auftragslage. Das sind wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken.
Der IHK-Konjunkturklima-Index macht im Frühjahr einen leichten Sprung nach oben auf 103,0 Punkte (7 Punkte mehr als zum Jahreswechsel). Die Sorge vor steigenden Energie- und Rohstoffpreisen hat insgesamt etwas abgenommen, aber dennoch äußern zahlreiche Unternehmen vor allem aus den energieintensiven Branchen Zweifel, ob sie hierzulande wettbewerbsfähig sind.
Wieder stärker in den Blick der Betriebe gerückt sind in den letzten Monaten die schwache Nachfrage vor allem im Inland, der Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Bezeichnend ist, dass die unzureichenden Rahmenbedingungen die Unternehmen weiter in hohem Maße umtreiben. Wir wiederholen deshalb unseren Appell an die Politik, durchgreifende Reformen anzupacken, um Grundlagen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und ein besseres Investitionsklima zu schaffen. Ein Warnzeichen sind Abwanderungstendenzen, besonders in der Industrie. Das würde gerade unsere Industrieregion Mittelfranken hart treffen“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.
Die Entwicklung in den einzelnen Branchen der mittelfränkischen Wirtschaft zeigt unterschiedliche Tendenzen. Bei den verbrauchernahen und unternehmensbezogenen Dienstleistungen ist der Konjunkturklima-Index zwar leicht gesunken, sie sind aber im Vergleich zu den anderen Branchen weiterhin recht zufrieden und zuversichtlich. Deshalb ziehen sie den gesamten Index nach oben.
Industrie und Bauwirtschaft erholen sich immerhin geringfügig und der Handel sogar deutlich. Allerdings litten Bau und Handel in den letzten Jahren unter besonders starken Einbrüchen, sodass es sich bei der aktuellen Erholung auch um einen Basiseffekt handelt.
Ein Punkt zeigt aber, dass der Motor weiter stottert und von einer nachhaltigen Erholung keine Rede sein kann: Mit Ausnahme der Industrie ist der Index bei der aktuellen Geschäftslage in allen Branchen besser als der Saldo bei den Erwartungen für die nächsten Monate. So recht trauen die Unternehmen der Erholung also noch nicht. Das zeigt sich quer über alle Branchen dadurch, dass sie kaum Personal einstellen und teilweise sogar Stellen abbauen wollen.
BIHK: Bayerische Wirtschaft im Tief gefangen
Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft bleibt zum Jahresbeginn auf niedrigem Niveau. Der BIHK-Konjunkturindex stagniert bei 101 Punkten und notiert damit weiterhin deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 112 Punkten. Die schwache Dynamik der Weltwirtschaft, die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte und strukturelle Standortnachteile wie nicht wettbewerbsfähige Energiepreise, fehlende Arbeitskräfte und ausufernde Bürokratie sorgen bei den Unternehmen für größere Unzufriedenheit und anhaltende Skepsis gegenüber den kommenden Monaten. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden von den Betrieben erstmals als dominierendes Geschäftsrisiko angesehen.
DIHK: Schlechte Stimmung der Unternehmen verfestigt sich
Die schlechte Stimmung der deutschen Wirtschaft insgesamt verfestigt sich weiter. Das zeigt die Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Jahresbeginn 2024, an der sich mehr als 27.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben.
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