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Zukunftstrends in der Lasermaterialbearbeitung für die Automobil-Zulieferindustrie

Erschienen am 07.03.2024

IHK-Fachforum: Zukunftstrends in der Lasermaterialbearbeitung für die Automobil-Zulieferindustrie (07.03.2024)

Seit der Einführung der Lasertechnologie in den 1960er Jahren steigt die Nachfrage nach Laseranwendungen als kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Materialbearbeitungsmethoden kontinuierlich an. Auch die Automobilindustrie bleibt hiervon nicht unberührt. Insbesondere vor dem Hintergrund der umfassenden Transformation ist es entscheidend, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, effizienter zu produzieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Durch den gezielten Einsatz von Laser-Technologie können Automobilzulieferer ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und langfristig erfolgreich am Markt agieren. 

In diesem Kontext hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken am 07.03.2024 gemeinsam mit dem IHK-AnwenderClub "Neue Materialien | Prozesstechnik" sowie den IHKs in Bayreuth und Coburg das Fachforum "Zukunftstrends in der Lasermaterialbearbeitung für die Automobil-Zulieferindustrie" in Erlangen veranstaltet. Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts "transform_EMN" statt. Als Gastgeber fungierte die renommierte Firma ERLAS Erlanger Lasertechnik GmbH, die den Teilnehmern im Anschluss an das Programm einen umfassenden Einblick in ihre internen Abläufe und Produktionsprozesse gewährte. 

Nach den Grußworten von Peter Reiß, dem Ratsvorsitzenden der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), und Konrad Beugel, dem Wirtschaftsreferenten der Stadt Erlangen, eröffnete Prof. Dr. Peter Hoffmann, Geschäftsführer von ERLAS Erlanger Lasertechnik, die Veranstaltung. 

„Die Laser-Technologie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten und kann für verschiedene Bearbeitungsprozesse wie Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbehandlung genutzt werden. Dies ermöglicht es Zulieferern, flexibel auf veränderte Anforderungen und Produktionsbedingungen zu reagieren“, unterstrich Dr. Robert Schmidt, Geschäftsbereichsleiter Innovation und Umwelt bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken bei der Einführung. 

Prof. Dr. Michael Schmidt, Inhaber des Lehrstuhls für Photonische Technologien, hielt einen Vortrag über die Entwicklung des Lasers in den letzten 64 Jahren. Dabei betonte er die kontinuierliche Bedeutung des Lasers in der Materialbearbeitung und dessen Einsatz auf neuen Materialien wie hochfesten Stählen, hochfesten Aluminiumlegierungen, Titan, Molybdän usw. Er diskutierte auch die Potenziale der Strahlformung zur Reduzierung von Spritzverhalten und Defekten, Steigerung der Aufbauraten, Verbesserung der Energieeffizienz und Verringerung der Heißrissneigung. Ein weiteres Thema seines Vortrags war das Kupferschweißen, das besonders für die E-Mobilität von großer Bedeutung ist. 

Prof. Dr. Peter Hoffmann lieferte spannende Einblicke in die Zukunft der Laserbearbeitungstechnologie und präsentierte verschiedene innovative Automatisierungslösungen für Laserprozesse aus dem Hause ERLAS. Zu den Highlights gehörten Beispiele für simultanes Schweißen mit mehreren Laserrobotern, die automatisierte Bestückung von Werkstückträgern sowie der Einsatz von Technologien wie ERLASER® WELD SCAN für das orbitale und Scanner-gestütztes Laserstrahlschweißen. Besonders interessant war die Vorstellung vollautomatisierter Produktionslinien, die eindrucksvoll die Effizienz und Präzision automatisierter Laserprozesse verdeutlichten. 

Dr. Simone Gaffling von der Intego GmbH hielt einen Vortrag über die vielfältigen Möglichkeiten der automatisierten Qualitäts- und Prozesskontrolle im Bereich des Laserschweißens. Frau Gaffling präsentierte die zahlreichen Vorteile von Kameraprüfsystemen, insbesondere in Situationen, in denen eine 100%ige Prüfung erforderlich ist, hohe Stückzahlen vorliegen oder Defekte nicht sichtbar sind. Sie zeigte Prüfungen im Bereich des Laserkunststoffschweißens und Metallschweißens für radiale und flache Systeme sowie den Einsatz von Thermographie. Ein besonderes Highlight war die Live-Demonstration des EvoInspect Vision Systems, bei dem Kunststoffteile (Autoschlüsseldeckel) auf die Qualität der Schweißnähte inspiziert wurden und beispielsweise Glasfasereinschlüsse erkannt wurden, die das Schweißergebnis beeinflussen können. 

Inspirierende Praxisbeispiele präsentierte Daniel Wurm von der LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG, die verdeutlichen, wie hochwertige Ergebnisse durch Laserablation erzielt werden können. In seinem Vortrag wurden verschiedene Technologien vorgestellt, darunter Heißprägen, INS Insert Molding, IMD In-MoldDecoration, Folientechnologien für die Automobilindustrie und der Aufbau des Foliensystems. Besonders betont wurde dabei die Vielzahl an Vorteilen, die Laserapplikationen auf Kunststoffteilen bieten. Die Teilnehmer wurden von konkreten Applikationsbeispielen und Demonstratoren von Auto-Teilen beeindruckt, wie beispielsweise die nahtlose Frontblende mit individuellen Designs, hochwertiger Dekoration, Touch Control-Funktion und einem Tag-Nacht-Design. 

Emilija Kohls, Projektmanagerin bei „transform_EMN“, c/o IHK Nürnberg für Mittelfranken, präsentierte den IHK-AutomotiveFinder. Dieser hat das Ziel, die Markttransparenz in der Fahrzeugbau- und Automobil-Zulieferindustrie in der Metropolregion Nürnberg zu erhöhen. Unternehmen aus der Automotive-Branche, Ausrüster, F&E-Einrichtungen und themenspezifische Organisationen haben hier die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und anzubieten. Registrierung unter: Automotive Finder | Suche (ihk-automotivefinder.de)

 

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