Zum Hauptinhalt springen
IHK-Wahl 2024 – Die Ergebnisse stehen fest!

50 Jahre "AkA" – Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen

Presseinformation vom 18.11.2024

Einheitliche IHK-Prüfungen für jährlich 200.000 kaufmännische Azubis

Nürnberg – Von Flensburg bis Berchtesgaden gibt es in kaufmännischen Ausbildungsberufen einheitliche Prüfungen – die sogar alle zur gleichen Zeit stattfinden. Dafür sorgt die Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (AkA) mit Sitz in Nürnberg. Die bundeseinheitliche Organisation hat gute Gründe. Ihr 50-jähriges Bestehen wurde letzte Woche mit einem Festakt in der IHK Nürnberg für Mittelfranken gefeiert.

Aktuell prüfen die IHKs im Bereich der dualen Ausbildung bundesweit etwa 300.000 Menschen pro Jahr mit zentral erstellten Aufgaben. Erstellt werden diese Prüfungen von IHK-Einrichtungen, die auf die Aufgabenerstellung spezialisiert sind, und ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern. 

Eine dieser Einrichtungen ist die bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken angesiedelte Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen, die vor 50 Jahren gegründet wurde und von 45 IHKs aus zehn Bundesländern getragen wird. Mit den Aufgaben der AkA werden jedes Jahr bundesweit rund 200.000 Auszubildende in 38 Ausbildungsberufen geprüft, für die die AkA zuständig ist.

Bundeseinheitliche Prüfungen im dualen Ausbildungssystem sind ein zentraler Markenkern der IHK-Organisation. Ihre Bedeutung zeigt sich im Vergleich zu anderen Bereichen, wie ein Artikel im „Spiegel“ Anfang August verdeutlicht: Unter dem Titel „Abitur als Lotterie?“ wird kritisiert, dass die Abiturnoten zwischen den Bundesländern stark variieren. Bildungsforscher bemängeln, dass Notenniveaus und Kompetenzen der Abiturienten kaum vergleichbar seien, was zu Ungerechtigkeiten bei der Studienzulassung führe. Der Grund: Es fehle eine bundesweit einheitliche Leistungsmessung und die Datenlage sei unzureichend.

Qualitätsgesichert, vergleichbar, objektiv

In der IHK-Organisation sieht es anders aus: „Hier liefern wir professionell und verlässlich das ab, was beim Abitur als klaffende Lücke festgestellt wird“, erklärt Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken. „Wir können durchaus mit Stolz auf mittlerweile 20 Jahre bundeseinheitliche schriftliche Abschlussprüfungen im dualen System verweisen.“

Für Dr. Wolfgang Vogel, Geschäftsführer der AkA, sind die Vorteile klar: Die Prüfungen werden qualitätsgesichert erstellt, ihre Ergebnisse sind bundesweit vergleichbar und damit objektiv. „Wissenschaftlich lässt sich nachweisen, dass externe, zentral erstellte Prüfungen eine qualitätssichernde und -steigernde Wirkung auf das Bildungssystem und die Leistungen der Prüflinge haben“, betont Vogel. Bildungsforscher forderten deshalb immer wieder zentrale, standardisierte Tests für Bildungsübergänge.

„Nicht zuletzt deshalb steht das IHK-Zeugnis bei Auszubildenden wie Unternehmen gleichermaßen hoch im Kurs. Es bietet eine zuverlässige und länderübergreifend vergleichbare Darstellung der beruflichen Handlungsfähigkeit der Absolventen“, fasst Vogel zusammen.

Hauptamt und Ehrenamt arbeiten zusammen

Die Aufgabenerstellung und -verabschiedung wird bei der AkA von knapp 800 ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prüfern geleistet, die aus ganz Deutschland in die drittelparitätisch besetzten AkA-Fachausschüsse berufen werden. Die Kombination aus Prüfer-Ehrenamt und AkA-Hauptamt sei die perfekte gegenseitige Ergänzung, so Geschäftsführer Vogel: Das Ehrenamt stelle eine authentische Anbindung der Prüfungen an die aktuelle Berufs- und Ausbildungspraxis sicher, während sich die AkA um die Einhaltung der komplexen testdiagnostischen Qualitätsanforderungen und um die Justiziabilität der Aufgaben kümmere. Diese müssten durch die Ordnungsmittel abgedeckt sein, die jedem Ausbildungsberuf zugrunde liegen.

Daneben arbeitet die AkA aber auch eng mit der Wissenschaft in diversen Projekten zusammen, um die Prüfungen wissenschaftlich begleitet fortzuentwickeln. So werden beispielsweise die Kompetenzorientierung und die Prognostik des Schwierigkeitsgrades weiterentwickelt, zudem wird ausgelotet, wie sich zur Unterstützung des Ehrenamts die Erstellungsprozesse der Prüfungen digitalisieren lassen und neuerdings auch, wie sich dabei Künstliche Intelligenz einsetzen lässt. Die so gewonnenen Ergebnisse werden der IHK-Organisation zur Verfügung gestellt und mit den anderen zentralen IHK-Einrichtungen für die Aufgabenerstellung in der Ausbildung geteilt.

www.ihk-aka.de

Webcode: N835