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Ausbildungszahlen stabil

Presseinformation vom 06.02.2025

Im abgelaufenen Jahr 2024 wurden in Mittelfranken 7.836 Ausbildungsverhältnisse in IHK-Berufen geschlossen. Damit ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge auf dem Niveau des Vorjahres geblieben (plus 0,1 Prozent). Sorge bereitet die hohe Zahl an Ausbildungsplätzen, die nicht besetzt werden konnten.

Insgesamt befinden sich derzeit 18.521 Azubis im Rahmen ihrer zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung in einem Ausbildungsverhältnis bei den mittelfränkischen Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung. Dennoch ist die Situation für viele Ausbildungsbetriebe in der Region problematisch: Nach einer aktuellen Umfrage zur Ausbildungssituation konnten nur noch rund 75 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen besetzt werden. Jeder vierte Ausbildungsplatz in Mittelfranken ist also unbesetzt geblieben, weil es keine oder keine geeigneten Bewerber gab. In diesem Jahr könnte sich die Situation weiter verschärfen: Durch die Umstellung vom G8 auf das G9 an den Gymnasien, werden nur wenige Schülerinnen und Schüler mit allgemeiner Hochschulreife auf den Ausbildungsmarkt kommen. „Erfreulicherweise konnten wir die Zahl der neuen Ausbildungsverträge seit 2021 von 7.136 auf 7.836 deutlich steigern. Sonst wäre die Zahl der unbesetzten Lehrstellen heute noch höher“, so Stefan Kastner, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Berufsbildung.

Branchenentwicklung

Die technischen Berufe verzeichneten 2024 mit 2.808 neuen Ausbildungsverträgen ein Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ausbildungszahlen im Bereich der Metalltechnik sind um rund 8 Prozent gestiegen, was in erster Linie auf angehende Industriemechaniker/-innen und Mechatroniker/-innen zurückzuführen ist (plus 6 bzw. plus 17 Prozent). Unerwartet ist der starke Rückgang bei den Fachinformatiker/-innen (Fachrichtung Anwendungsentwicklung minus 21 Prozent, Fachrichtung Systemintegration minus 14 Prozent). Trotz des Anstiegs von 17 Prozent bei den Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik führt dies in Summe zu einem Minus von 10 Prozent bei den Berufen der Elektrotechnik.

In den kaufmännischen Berufen wurden 5.028 neue Ausbildungsverträge geschlossen (plus 1 Prozent). Bemerkenswerte Zuwächse verzeichnen die Finanzberufe (Banken plus 17 Prozent, Versicherungen plus 13 Prozent) sowie die Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe, die sich über alle Berufe gesehen in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt haben. Rückläufige Zahlen verzeichnen dagegen die Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement (minus 10 Prozent) sowie für Büromanagement (minus 9 Prozent).

Berufsorientierung und Matching durch die IHK

Zur Unterstützung der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken im abgelaufenen Jahr eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen:

  • Engagierte Azubis haben als „IHK-AusbildungsScouts“ „IHK-AusbildungsScouts“ in 300 Einsätzen an allgemeinbildenden Schulen über 6.000 Schülerinnen und Schüler erreicht und über duale Ausbildung und Karrieremöglichkeiten informiert. Zudem wurde das bayernweite Projekt um weitere drei Jahre verlängert. Künftig werden zusätzlich Infoveranstaltungen für Eltern sowie Schulungen für Koordinatoren der Berufsbildung an allgemeinbildenden Schulen angeboten. Ehemalige Azubis, die schon Berufserfahrung gesammelt haben, informieren dann als „KarriereScouts“ vor allem über Entwicklungsmöglichkeiten nach der Ausbildung.
  • Mit der neuen mobilen Beratungsbox waren die IHK-Bildungsberater bei 14 Einsätzen direkt vor Ort in den Schulen und bei Info-Veranstaltungen und haben dabei rund 800 Schülerinnen und Schüler erreicht.
  • Die seit Jahren etablierten Vermittlungsbörsen zum Matching zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben wurden um eine „Nachrücker-Börse“ im Januar ergänzt. Zielgruppe sind Jugendliche, die ihre Probezeit in der Ausbildung oder an der Fachoberschule nicht bestanden haben. 350 Interessenten besuchten die Premiere im Januar 2024.
  • Die erste IHK-AzubiChallenge im November 2024 nutzten 18 Unternehmen mit 80 Azubis sowie etwa 400 Schülerinnen und Schüler, um Ausbildungsverträge zum September 2025 anzubahnen.

Ausblick 2025

Im laufenden Jahr wird vor allem im Fokus stehen, die Betriebe dabei unterstützen, Auszubildende zu gewinnen. Hierzu soll neben den bewährten Maßnahmen auch ein sozialer Roboter eingesetzt werden, der mittelfristig nicht nur interessierte Jugendliche beraten soll, sondern auch deren Eltern und das auch in Fremdsprachen.

Hier geht's zu weiteren Statistiken und Umfragen zum Ausbildungsmarkt

Webcode: N1022