Zum Hauptinhalt springen
IHK-Wahl 2024 – Jetzt mitbestimmen! Wählen Sie vom 24.09. bis 22.10. einfach online oder per Briefwahl!

Mittelfrankens Unternehmen zieht es wieder nach unten

Presseinformation vom 16.10.2024

IHK-Konjunkturklima Mittelfranken – IHK-Konjunkturklima-Index auf niedrigstem Stand seit zwei Jahren

Nürnberg – Eine sinkende Nachfrage und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sorgen für schlechte Stimmung in der mittelfränkischen Wirtschaft: Der IHK-Konjunkturklima-Index ist im Herbst auf 92,5 Punkte abgestürzt – den niedrigsten Wert der letzten zwei Jahre. Dies ist das zentrale Ergebnis der aktuellen IHK-Umfrage zur Konjunktur.

Zur Verschlechterung der Lage tragen steigende Arbeitskosten, die weiterhin hohen Energiepreise und anhaltende Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung bei. Vor allem sorgen sich die Betriebe aber wegen der rückläufigen Nachfrage und Auftragseingänge, weil sich die Verbraucher zurückhalten. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bereiten den Unternehmen Probleme, da es ihnen an Planungssicherheit fehlt und sie sich hohen Bürokratie- und Abgabelasten ausgesetzt sehen. Damit hat sich wieder Ernüchterung breit gemacht, denn im Frühjahr war noch die Hoffnung aufgekeimt, dass sich die wirtschaftliche Lage stabilisieren könnte. Bei der damaligen IHK-Umfrage war der der Konjunkturklima-Index noch bei 103 Punkten gelegen.

Geschäftslage und -erwartungen: Die aktuelle Geschäftslage wird deutlich schlechter als im Frühjahr bewertet und bleibt nur noch knapp im positiven Bereich. Bei den Geschäftsaussichten für die nächsten Monate äußern sich die befragten Unternehmen klar negativ: Der Anteil der Unternehmen, die von schlechteren Ge-schäften ausgehen, ist deutlich höher als der Anteil der Optimisten.

Investitionen und Beschäftigung: Angesichts der schlechten Stimmung gehen die Betriebe bei den Investitionen wieder auf Sparkurs, nachdem diese zuletzt leicht Fahrt aufgenommen hatten. Besonders Industrie und Bauwirtschaft, aber auch der Handel haben ihre Investitionspläne zurückgefahren. Auch beim Personal planen die Betriebe eher vorsichtig und rechnen unter dem Strich mit einem Rückgang der Be-schäftigten.

„Die schwache Nachfrage kommt aktuell zu den bekannten Standortproblemen und Kostenbelastungen hinzu. Das ist eine äußerst problematische Mischung, sodass sich viele Unternehmen derzeit die Frage stellen, ob der Standort Deutschland für sie noch rentabel ist. Es ist allerhöchste Zeit, den Abwanderungstendenzen aktiv entgegenzuwirken. Ideologiefreies Handeln der Politik ist gefragt, um die Wirtschaft zu entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit nicht weiter zu gefährden“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Entwicklung nach Wirtschaftssektoren: Der Konjunkturklimaindex steigt lediglich in der Bauwirtschaft an, in allen anderen Branchen sinkt der Wert in unterschiedlichem Maße. Am besten wird die Konjunktur von den Dienstleistern bewertet, bei denen der Indexwert nur leicht sinkt. Dagegen rauscht er in Handel und Industrie regelrecht nach unten. Über alle Branchen hinweg werden die Aussichten klar schlechter eingeschätzt als die aktuelle Geschäftslage.

Fachkräftesicherung: In einem Zusatzteil der Konjunkturumfrage ging es um die Gewinnung von Fachkräften. Die mittelfränkischen Unternehmen melden demnach einen besonders großen Mangel an Auszubildenden und an beruflich gebildeten Fachkräften. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen gibt an, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können. Abgefragt wurden die Maßnahmen, mit denen die Betriebe auf den Mangel reagieren: Über die Hälfte der Unternehmen möchte demnach mehr ausbilden bzw. sich noch stärker als attraktiver Arbeitgeber profilieren. Häufig genannt werden auch Kompetenzsteigerung der Mitarbeiter, technische Lösungen und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Als IHK unterstützen wir die Betriebe mit einer Vielzahl von Aktivitäten auf Feldern wie Qualifizierung, Fachkräfteeinwanderung und Familienfreundlichkeit“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Mehr unter www.ihk-nuernberg.de/konjunktur

  • Dr. Udo Raab

    Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Regionale Wirtschaftspolitik, Gründung, Unternehmensförderung

Webcode: N818