"Das schwierigste Jahr überhaupt"
Sparda-Bank
Die Sparda-Bank Nürnberg eG baut sich nach eigenen Angaben zu einer "sozial-ökologischen Direktbank mit persönlicher Beratung" um.
Für Vorstandschef Stefan Schindler ist das die Leitlinie der internen "Strategie 2030", die insbesondere sechs der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in den Fokus rückt. Dazu zählen beispielsweise bezahlbare und saubere Energie, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Sie decken sich dem Kreditinstitut zufolge mit den klassisch starken Geschäftsfeldern, also der Immobilienfinanzierung für Verbraucher und Wohngenossenschaften sowie den Hausbank-Leistungen für Endverbraucher. Mit dieser Transformation will die Bank auch in Zukunft profitabel arbeiten.
Das abgelaufene Geschäftsjahr sei von zahlreichen Krisen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Energiekrise und dem Ende des Baubooms geprägt gewesen. Vorläufigen Zahlen zufolge erhöhte sich die Bilanzsumme um mehr als drei Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen sanken um rund drei Prozent auf 4,1 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2022 zogen Kunden wegen des Zwangsgeldes für Spareinlagen Gelder ab. Dieses Verwahrgeld zog die Genossenschaftsbank allerdings wegen der Zinswende nicht ein. Die Forderungen an Kunden stiegen um 2,6 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. Das traditionell starke Segment Baufinanzierung büßte angesichts gestiegener Finanzierungszinsen, hohen Materialpreisen und unsicherer Beschaffung um mehr als ein Drittel ein. Dagegen wuchs das Privatkreditgeschäft mit der Marke "Easycredit" um gut 20 Prozent. Unter dem Strich sprach Finanzvorstand Thomas Lang "vom schwierigsten Jahr überhaupt". Immerhin stieg erstmals seit Jahren wieder der Zinsüberschuss, auch die vereinnahmten Provisionen erhöhten sich leicht. Durch höhere Personal- und Verwaltungskosten sank der vorläufige Jahresüberschuss um mehr als ein Drittel auf 2,5 Mio. Euro.
Die Zahl der Mitglieder sank nach dem Wegfall des kostenlosen Girokontos erneut auf nun 198 000. Zum Jahresende beschäftigte die Sparda-Bank 377 Mitarbeiter, 25 mehr als im Vorjahr. Darunter befanden sich 43 Auszubildende und drei duale Studenten. Schindler will im laufenden Jahr die Zahl der Azubis weiter erhöhen, um die Fachkräfte von morgen aus den eigenen Reihen rekrutieren zu können.
Autor/in: (tt.)
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