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Mit der Firma Ochs Rohrleitungsbau GmbH bauten die Schülerinnen und Schüler einen Barfußweg und setzten einen alten Bauwagen instand.

Wie kann man junge Menschen für sich begeistern? Diese Frage stellen sich viele Unternehmen, die händeringend Nachwuchs suchen. Das Projekt „Firmenpaten“ zeigt ebenso einfach wie effektiv: gemeinsam machen. Das Konzept: Nürnberger Betriebe übernehmen Patenschaften für Nürnberger Mittelschulen. Als Firmenpaten begleiten sie Jugendliche aus der entsprechenden Schule auf ihrem Weg ins Berufsleben. Sie bieten Pflicht- und freiwillige Praktika oder gehen in die Schulen, um Berufe vorzustellen.

16 Unternehmen engagieren sich derzeit als Firmenpaten. Gerade in Zeiten, in denen viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, sind für sie die direkten Kontakte mit den Schulen wertvoll, um sich den Schülerinnen und Schülern als mögliche Ausbildungsbetriebe zu präsentieren. Das bestätigen die Lehrkräfte ebenso wie die Firmenpaten, die im Januar zum vierten Mal in der IHK zusammenkamen. „Wir tauschen Erfahrungen aus, wie Mittelschülerinnen und -schüler frühzeitig abgeholt und für eine berufliche Ausbildung begeistert werden können“, sagt Sabine Edenhofer, die das Projekt bei der IHK betreut. Dabei lernen die jungen Menschen Betriebe und interessante Berufe kennen, die ihnen zuvor vielleicht unbekannt waren. Die Unternehmen werden wiederum auch auf Jugendliche aufmerksam, denen sie aufgrund ihrer Noten vielleicht keine Chance gegeben hätten „Die ursprüngliche Idee war, Mittelschulen auf vielfältige Weise zu unterstützen, die oft deutlich schlechter ausgestattet sind als Realschulen und Gymnasien. Die Eltern vieler Kinder an Mittelschulen sind dazu oft nicht in der Lage“, sagt Fadja Nayel, Mitglied des IHK-Gremiums Stadt Nürnberg. Gemeinsam mit dessen Geschäftsführerin Sabine Edenhofer hatte sie das Projekt im Jahr 2022 initiiert.

Die Patenbetriebe sind vielfältig engagiert, zu den Aktivitäten zählen Sachspenden, gemeinsame Unternehmungen und Projekte. Die Nayel Electronic GmbH & Co. KG bildet zwar nicht selbst aus, Fadja Nayel nutzt jedoch ihre Kontakte, um als Firmenpatin die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Thusneldaschule in Praktika zu bringen oder interessante Unternehmen wie die TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH für Besichtigungen zu gewinnen. Dort hat der Vorarbeiter aus Hamburg, der die Jugendlichen gleich wie Kollegen behandelte und ihnen Aufgaben zuteilte, Eindruck hinterlassen. Die Schüler seien begeistert gewesen, berichtet Lehrer Florian Hartmann. Und auch die Firma TriCon, die nun einen Ausbildungsplatz schaffen will. „Die Begegnung mit einem Meister oder einer Ausbilderin ist für die jungen Leute wichtig. Die Menschen kennenzulernen, die hinter den Berufen stehen und mit denen man sprechen kann“, sagt Werklehrer Philipp Gmelch von der Mittelschule Insel Schütt.

Und man erlebt, was man gemeinsam schaffen kann. Die Projekte der Mittelschule Schlößleinsgasse und der Ochs Rohrleitungsbau GmbH beeindruckten nicht nur die Schüler, sondern auch die anderen Teilnehmer des IHK-Erfahrungsaustausches. Gemeinsam richteten Mitarbeiter und Azubis der Firma Ochs mit den Schülern erst einen alten Bauwagen her. „Weil wir auch im Tiefbau tätig sind, haben wir mit den Kids dann einen Barfußweg angelegt“, berichtet Prokurist und Oberbauleiter Andreas Nitsche. Auch einen Außengrill errichtete das Tandem. Die jungen Leute wollen jetzt mehr solcher Erfahrungen erleben, erzählt Vize-Schulleiterin Britta Scheffer.

Derzeit sind 14 Mittelschulen aus dem Nürnberger Stadtgebiet und 16 Unternehmen an dem Projekt beteiligt. Weitere Betriebe, die sich engagieren möchten, sind immer willkommen.

www.ihk-nuernberg.de/N784

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