Innenstädte beleben
Editorial
Kürzlich ist die Liste der Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof, die geschlossen werden sollen, publik geworden. Auch Mittelfranken ist betroffen. Welche Standorte am Ende vielleicht doch erhalten werden können, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Die Schließung eines großen Warenhauses ist immer ein herber Schlag für den Handel in der Stadt. Zugeklebte Schaufenster, drohender Verfall, weniger Kundschaft – all dies sind Risiken für benachbarte Läden.
Nicht erst seit der Corona-Krise versuchen wir als IHK, die Innenstädte attraktiv zu halten.
Die „City-Werkstätten“ in Nürnberg und Ansbach sorgen für neue Impulse, die „IHK-Zukunftshändler“ werden ausgezeichnet, Summer Streets bringen Leben in die Quartiere, in Fürth tauscht man sich im „Wirtschaftsforum Innenstadt“ über Ideen aus – und in leerstehenden Geschäften entstehen mit IHK-Beteiligung Pop-Up-Stores zur Aus- und Weiterbildung.
Was beim Thema „Innenstadtattraktivität“ auch eine Rolle spielt: Die Menschen müssen die City halbwegs bequem erreichen können. Viele Besucher kommen nun einmal aus dem Umland zum Shoppen in die Städte. Wer will, dass mehr Menschen dafür auf den ÖPNV umsteigen, darf aber nicht einfach die Anzahl der Parkplätze reduzieren, um dieses Ziel zu erreichen. Er muss stattdessen zuerst einen Anreiz bieten und ein attraktives Angebot für die Nutzung von S-Bahn, U-Bahn, Bus und Straßenbahn machen.
Klar ist: Es müssen zukunftsfähige Konzepte zur Innenstadtmobilität her – und die werden am besten in Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft erarbeitet. Der IHK-Verkehrsausschuss hat als Grundlage dafür ein Impulspapier erstellt, das jetzt von der Vollversammlung beschlossen wurde (s. S. 38/39 in dieser Ausgabe der „WiM“).
Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling. Genießen Sie unsere Innenstädte mit ihrer bunten Palette an Geschäften, Gastronomie und Kultur.
Dr. Armin Zitzmann
Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken
Webcode: N562