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IHK-Umfrage: Die Umwandlung hin zur Kreislaufwirtschaft bietet Chancen für das eigene Geschäft. Das erklärt mehr als die Hälfte der 2 000 Betriebe, die an einer Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) teilgenommen haben. Die Umwandlung hin zur Kreislaufwirtschaft bietet Chancen für das eigene Geschäft. Das erklärt mehr als die Hälfte der 2 000 Betriebe, die an einer Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) teilgenommen haben. Entscheidend sei aber, dass die Rahmenbedingungen stimmen. An der Erhebung beteiligten sich Betriebe aus allen Branchen und Regionen, darunter 155 aus Mittelfranken. Über ein Drittel davon erklärt, die Kreislaufwirtschaft sei bereits Teil ihrer Strategie. Bei den Maßnahmen, die bereits ergriffen wurden, werden vorrangig genannt:

  • Wahl anderer Materialien, die besser recyclebar sind
  • digitale Lösungen, um die Prozesse effizienter und ressourcenschonender zu gestalten
  • Wechsel von Lieferanten und Umstellung des Einkaufs auf nachhaltige Einsatzstoffe und Produkte
  • Aufbau eines zirkulären Geschäftsmodells (z. B. mehr Wiederverwendung und Reparatur)
  • Umstellung der Produktion auf nachhaltige Produkte

Für zwei Drittel der mittelfränkischen Unternehmen überwiegen die Chancen der Kreislaufwirtschaft. Sie sehen diese Vorteile: höhere Ressourceneffizienz und damit geringere Kosten, widerstandsfähigere Lieferketten, Gewinnung neuer Kunden und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Aber zahlreiche Betriebe befürchten, dass die Einkaufspreise für Rohstoffe und Vorprodukte steigen und dass die politischen Vorgaben zu mehr Dokumentationspflichten führen. Viele bezweifeln auch, dass sekundäre Rohstoffe ausreichend zur Verfügung stehen.

Die Umfrage zeige aber auch, dass ein erfolgreicher Übergang zum zirkulären Wirtschaften nicht selbstverständlich, sondern an entscheidende Bedingungen geknüpft sei, so Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt. Erste Bedingung sei ein flächendeckender Ausbau digitaler Netze. Denn nur mit der entsprechenden digitalen Infrastruktur würden Unternehmen in die Lage versetzt, Kapazitäten zur Datenspeicherung und -verarbeitung aufzubauen, die wiederum die Basis bilden für Ansätze wie den Digitalen Produktpass bzw. ein nachhaltiges Produktdesign. Zweite Bedingung sei ein europaweit einheitlicher gesetzlicher Rahmen. Drittens müsse daran gearbeitet werden, einen funktionierenden Markt für Recyclingprodukte zu etablieren. „Nur so kommt die neue Nationale Kreislaufstrategie des Bundes letztlich auch zum Fliegen“, sagte Schmidt.

  • Dr.-Ing. Robert Schmidt

    Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik

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