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Front loader loading wood chips in pile in warehouse. Loader works at wood chips storage yard. Alternative ecological fuels. Sawdust processing, woodchip biomass heap. Pellets manufacturing.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) fordert deshalb, dass ihr in der Energie- und Klimapolitik ein höherer Stellenwert gegeben werden sollte. Das ist eine zentrale Aussage des neuen DIHK-Positionspapiers mit dem Titel „Biomasse-Potenziale für Klimaschutz und Energiewende nutzen“.

Wer an erneuerbare Energien denkt, hat meist Windkraft oder Solarstrom im Sinn. Dabei rangiert nach Zahlen des Umweltbundesamtes Biomasse bei der Bereitstellung von erneuerbarer Endenergie mit einem Anteil von knapp 50 Prozent klar auf Platz eins. Denn biologische abbaubare Stoffe aus der Landwirtschaft und anderen Bereichen sowie aus Abfällen und Resten eröffnen vielfältige – energetische und stoffliche – Nutzungsmöglichkeiten. Einige Beispiele: Erzeugung hoher Temperaturen in der Industrie, Wärmeversorgung von Gebäuden, flexible Option zur Stabilisierung der Stromerzeugung, Flug-, Schiffs- und Schwerlastverkehr sowie Grundstoff für industrielle Prozesse.

Die DIHK hält es deshalb für den falschen Weg, die Nutzungsbereiche von Biomasse grundsätzlich einzuschränken. Dies sei jedoch angesichts der Ungleichbehandlung bei Fördermitteln faktisch der Fall. Grundsätzlich sollte die Wirtschaftlichkeit entscheiden, wo Biomasse in den Betrieben eingesetzt werde. Dies gilt laut DIHK insbesondere für deren energetische Nutzung: „Aus Sicht des überwiegenden Teils der Wirtschaft sollte es am Ende eine Entscheidung aus wirtschaftlichen und technischen Gründen sein, die den Ausschlag für eine stoffliche oder energetische Nutzung von Biomasse gibt“, heißt es in dem Positionspapier.

Darüber hinaus fordert die DIHK, den Einsatz von Biomasse sektorübergreifend zu betrachten und nicht der CO2-Bepreisung zu unterwerfen – auch wenn bei der energetischen Verwendung Treibhausgase entstehen. Konkret empfiehlt sie, die energetische Verwertung von Biomasse weiterhin als erneuerbaren und CO2-neutralen Energieträger anzuerkennen. Die Gleichstellung mit anderen erneuerbaren Energien sollte beibehalten werden.

Vor diesem Hintergrund tritt die IHK-Organisation zudem dafür ein, im Interesse des Klimaschutzes und der Energiewende auch Biomasse aus dem Ausland stärker zu nutzen. Biomassekraftwerke könnten den Bedarf an zusätzlichen Übertragungsnetzen reduzieren und am Ende die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Transformation senken. Ein Großteil der erneuerbaren Wärme entfalle auf Biomasse, heißt es in dem Papier. Weil der Energieträger dezentral und flexibel nutzbar sei, könnte er Lücken bei Infrastruktur und Netzen schließen.

Download des Positionspapiers:
www.dihk.de (Suchbegriff „Biomassepotenziale“)

Webcode: N664