Es geht nur gemeinsam!

Viele Unternehmen in Deutschland fühlen sich durch die Bürokratie regelrecht eingeschnürt. Unser Land, bekannt für seine Gründlichkeit, hat sich im europäischen Vergleich den Ruf eines Musterschülers erarbeitet. Allerdings nicht, indem es Regularien vereinfacht, sondern indem es EU-Vorgaben mit eigenen, zusätzlichen Regelungen angereichert hat.

Das Resultat? Ein regelrechter Dschungel an Vorschriften, die den wirtschaftlichen Alltag erschweren. Ein Beispiel gefällig? Nehmen wir Dänemark und die Regelungen zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur öffentlichen Auftragsvergabe. Während die deutschen Regelungen dazu 450 Seiten umfassen, sind es in Dänemark nur etwa 100 Seiten. Zudem verzichtet man dort weitestgehend auf weitere nationale Vorschriften und setzt stattdessen auf eine möglichst direkte Übernahme der EU-Richtlinie. Ganz anders bei uns: Zusätzliche kommunale Durchführungsanweisungen im Bau- oder Vergaberecht, im Baustellenmanagement oder aufwändige, doppelte statistische Meldepflichten beschäftigen nicht nur die Wirtschaft, sondern legen auch die Verwaltung selbst lahm.

Hier wollen wir als regionale IHK vor Ort handfeste Verbesserungen erreichen und diese Probleme anpacken.

Ein gemeinsamer Praktikerrat mit der Handwerkskammer, kommunalen Entscheidern, Unternehmen und Landesministerien hat sich deshalb im Juni das erste Mal in Nürnberg getroffen. Ganz konkret wurden dabei verschiedene lokale Regelungen auf den Prüfstand gestellt. Das nächste Treffen ist schon angedacht, wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Als IHK wollen wir über den Bürokratieabbau hinaus viele weitere Themen voranbringen. Deshalb mein Appell: Beteiligen Sie sich an der IHK-Wahl 2024 und geben Sie uns ein starkes Mandat! Vom 24. September bis 22. Oktober können Sie die Vertreterinnen und Vertreter für Ihre Branche und Ihre Region bestimmen, denen Sie die beste Interessensvertretung für Ihre Belange zutrauen. Übrigens: Sie können diesmal auch online wählen. Infos zur IHK-Wahl finden Sie unter www.ihkwahl2024.de.

Dr. Armin Zitzmann
IHK-Präsident