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Oliver Jainta, Geschäftsführer der Build.Ing Intelligence GmbH in Nürnberg
Geschäftsführer Oliver Jainta.

Der Gebäudesektor ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Laut EU-Kommission ist er für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Immobilienverwalter dabei zu unterstützen, ihre Liegenschaften nachhaltiger zu machen, ist ein Anliegen von Oliver Jainta, Geschäftsführer der Build.Ing Intelligence GmbH in Nürnberg. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, mit der sich – grob vereinfacht gesagt – Energiesparmaßnahmen für Immobilien managen lassen. „Der große zu optimierende Sektor ist der Bestandssektor“, ist Jainta überzeugt. 80 bis 90 Prozent der Gebäude seien bis in die 90er Jahre gebaut worden, als Energieeffizienz nur eine untergeordnete Rolle spielte. Nun komme es darauf an, den Gebäudebestand in die Neuzeit zu bringen, erklärt der Firmenchef. Hierfür brauche es eine Sanierungsquote von zwei bis drei Prozent, um bis 2045 klimaneutral zu werden.

Die Software von Build.Ing Intelligence, die als Online-Anwendung angeboten wird, nutzen Immobilien-Manager, die sich um mehrere Gebäude kümmern müssen. Sie soll aufdecken, wo man die Energieeffizienz von Bestandsimmobilien optimieren kann. Damit wendet sich das Nürnberger Unternehmen auch an Verwalter von Immobilienfonds sowie an Hochschulen, Kirchen, Kommunen und Unternehmen mit mehreren Standorten. Die Software lässt sich um Module wie Treibhausgas-Rechner, Ratgeber für Maßnahmen- und Fördermittel, Wirtschaftlichkeitsrechner und einen „Carbon Risk Real Estate Monitor“ (CRREM) ergänzen. Bei letzterem handelt es sich um eine Anwendung, die im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts entwickelt wurde und heute den Branchenstandard darstellt, nach welchem mehr als 20 Prozent der weltweit gemanagten Immobilien berichten. Die Lösung soll dabei helfen, finanzielle Risiken zu erkennen, die sich aus einer schlechten Energieeffizienz für die Immobilienbesitzer ergeben.

Mühsame Excel-Pflege als Ideenquelle

Die Idee für diese Software liegt schon ein paar Jahre zurück: Jainta arbeitete von 2009 bis 2013 als Leiter eines Kompetenzzentrums für nachhaltiges Bauen an einem Forschungsvorhaben des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Bei dem Projekt sollte ein Sanierungsfahrplan für Immobilien der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) aufgestellt werden. Die Daten, die dabei erhoben wurden, mussten mühsam von Hand in Excel-Tabellen eingetragen werden, berichtet Jainta. Vor diesem Hintergrund entstand dann die Idee, eine Software zu entwickeln, mit der sich dieser Prozess vereinfachen lässt.

Ende 2017 gründete Jainta mit seinem Expertenteam in Nürnberg die Build.Ing Consultants + Innovators GmbH, die sich als Ingenieurbüro der Steigerung der Ressourceneffizienz sowohl im Gebäudesektor als auch im produzierenden Gewerbe verschrieben hat. Um den Marktteilnehmern das Optimierungswissen als Software-gestütztes Assistenzsystem zur Verfügung stellen zu können, wurde 2022 die heutige Build.Ing Intelligence GmbH ins Leben gerufen.

Weitere Module geplant

Das bestehende Team aus Wirtschafts- und Gebäudetechnikingenieuren, Energie- und Nachhaltigkeitsexperten sowie Bauphysikern wurde um Informatiker und Software-Spezialisten erweitert. Mit diesen möchte Jainta künftig noch weitere Module entwickeln und anbieten: „Da gehen uns die Ideen nicht aus“, so der Firmenchef. So ist beispielsweise eine Anwendung angedacht, mit deren Hilfe man feststellen kann, ob eine Finanzierung für eine Immobilie als „grüne“ oder „braune“ Finanzierung einzustufen ist. Man wolle dabei Schnittstellen zwischen Banken und deren Endkunden anbieten, erklärt Geschäftsführer Jainta: „Die Bank erfährt mehr über die Kunden und die Kunden können von günstigeren Konditionen profitieren.“ Daneben ist geplant, künftig nach und nach öffentliche Datensätze in die Anwendungen des Nürnberger Unternehmens einzubinden und dadurch automatisiert Standortinformationen mit anzubieten.

www.building-intelligence.com

Webcode: N658