Vom Bier zur Kosmetik

Zur Produktpalette des Unternehmens gehören Sonnenschutz, Haarfarben, Styling-Mittel, Körper- und Haarpflege sowie Naturkosmetik. Die Produkte werden europaweit für Drogeriemärkte, Lebensmittelhändler und Discounter gefertigt. Über die eigene Marketing- und Vertriebsgesellschaft in Großbritannien wird ein Großteil des Exportgeschäfts abgewickelt. Rund 400 Beschäftigte aus 29 Nationen arbeiten bei Kiessling.

Seine Anfänge nahm das Unternehmen vor 75 Jahren, als der damalige Bierbrauer Emil Kiessling in Georgensgmünd aus der Not heraus in die Kosmetikproduktion einstieg. Zugrunde lag ein Missverständnis, das sich im Nachhinein als glückliche Fügung erwies: Als die damals in der Region stationierten US-Besatzungstruppen seinen Rohstoffbedarf für die Produktion abfragten, wurde ihm wegen eines Übersetzungsfehlers statt Getreide eine Fuhre Mais geliefert. Damit konnte man aber damals noch kein Bier brauen. Also habe Kiessling den Mais vergären lassen und sei auf die Idee gekommen, daraus Haarwasser herzustellen, wie Geschäftsleitungsmitglied Günther Conrad berichtete.

In den 70er Jahren entwickelte die Firma dann die ersten Eigenmarken für Sonnenschutzprodukte und legte damit den Grundstein für das heutige Unternehmen. Mitte der 80er Jahre verkaufte Kiessling den Betrieb an die damalige Wella AG, die wiederum 2003 an den Konsumgüterkonzern Procter & Gamble verkauft wurde. 2006 wurde der Georgensgmünder Betrieb schließlich vom Kosmetikhersteller Reichardt im hessischen Erzhausen übernommen, der damals von Waltraud Reichardt geleitet wurde. Deren Tochter Martina Reichardt-Demirtas übernahm 2007 die Geschäftsführung bei Reichardt und damit auch bei Kiessling. Zum Jubiläum überreichte Joachim von Schlenk-Barnsdorf, Vorsitzender des IHK-Gremiums Landkreis Roth, zusammen mit Lars Hagemann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Nürnberger Land | Schwabach | Landkreis Roth, eine Urkunde und dankte vor allem für das große Engagement von Kiessling in der beruflichen
Ausbildung.

www.emil-kiessling.de