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Matthias Bäuerle, Geschäftsführer der Autarctech GmbH in Burgoberbach.
Geschäftsführer Matthias Bäuerle.

Die Autarctech GmbH, die in Burgoberbach Solarspeicher herstellt, nutzt als einer von wenigen deutschen Anbietern „Active Balancing“: Das ist eine Technologie, bei der Spannungsunterschiede zwischen Batteriezellen laufend ausgeglichen werden. Gegründet wurde das Unternehmen 2013 von Werner Zenke, Mitte 2018 übernahm der heutige Geschäftsführer Matthias Bäuerle. In der Zwischenzeit wurde hierzulande die Speicherung von Solar- und Windstrom vorangetrieben, die Lücken in der Nacht bzw. bei Flauten ausgleichen soll. Autarctech produziert, vertreibt und installiert Energiespeicher für alle Arten von Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung. Die Firma hat als Manufaktur mit aktuell neun Beschäftigten inzwischen die Millionenschwelle beim Umsatz überschritten.

Im Zentrum steht die Kompetenz beim Batteriemanagement. Dabei setzt man auf einen Chip des Herstellers Advanced Technologies, der auf einem eigenentwickelten „6-Layer-Board“ verbaut wird, also einer sechslagigen Leiterplatte. Diese enthält die Steuerelektronik für das „Active Balancing“, das den ständigen Spannungsabgleich auf elektronischer Basis zwischen den einzelnen Batteriezellen bewirkt. Damit ist das fränkische Unternehmen nach eigenen Angaben einer von wenigen Anbietern hierzulande. „Normal ist Balancing passiv, der Ausgleich der Zellen erfolgt über Widerstände“, erklärt Bäuerle. Dabei werde Energie in Wärme umgewandelt. „Das Besondere bei uns: Die Energie wird laufend hin- und hergeschaufelt“, so der Geschäftsführer. Sie werde nicht als Wärme freigesetzt.

Dieses „Active Balancing“ führt Bäuerle zufolge zu einer um 30 Prozent längeren Lebensdauer neuer Batterien. In stationären Anwendungen – beispielsweise zur Versorgung von Wohnhäusern oder Betriebsstätten – müssen also nicht unbedingt neue eingebaut werden, sondern es können auch „Second-Life-Batterien“ weiter genutzt werden, z. B. aus Elektroautos. Üblich ist aber die Nutzung fabrikneuer Zellen für die Stromspeicher.

Die Komponenten dafür stammen von Lieferanten aus der Region – mit Ausnahme der Batteriezellen, die als sortierte und geprüfte A-Ware aus China kommen. Es handle sich um den sogenannten LFP-Typ: Bei diesem bestehen die positiven Elektroden aus Lithium-Eisen-Phosphor-Material. LFP-Zellen ließen sich öfter vollständig be- und entladen, erklärt Bäuerle. Weil Autarctech die Kapazität nur zu 80 Prozent ausnütze, liege diese Zahl bei etwa 5 000 Ladungen. Zudem seien diese Batterien unbrennbar, was vor allem in Privathaushalten wichtig sei. Doch die Firma produziert auch jede Menge Speichersysteme für andere Anwendungen. Insgesamt sieben Megawattstunden an Speicherkapazität aus Burgoberbach seien weltweit im Einsatz, selbst in Indien.

Autor/in: Heinz Wraneschitz (wra.)

www.autarctech.de

Webcode: N167