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Task and learning concept. Students preparing for exams

Im abgelaufenen Jahr 2024 wurden in Mittelfranken 7 836 neue Ausbildungsverhältnisse in IHK-Berufen geschlossen. Damit ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge auf dem Niveau des Vorjahres geblieben (plus 0,1 Prozent). Insgesamt befinden sich derzeit 18 521 Azubis im Rahmen ihrer zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung in einem Ausbildungsverhältnis in Industrie, Handel und Dienstleistung.

Dennoch ist die Situation für viele Ausbildungsbetriebe in der Region problematisch: Nach einer aktuellen Umfrage zur Ausbildungssituation konnten nur noch rund 75 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen besetzt werden. Jeder vierte Ausbildungsplatz in Mittelfranken ist also unbesetzt geblieben, weil es keine oder keine geeigneten Bewerber gab. In diesem Jahr könnte sich die Situation weiter verschärfen: Durch die Umstellung vom G8 auf das G9 werden nur wenige Schülerinnen und Schüler mit allgemeiner Hochschulreife auf den Ausbildungsmarkt kommen. „Erfreulicherweise konnten wir die Zahl der neuen Ausbildungsverträge seit 2021 von 7 136 auf 7 836 deutlich steigern. Sonst wäre die Zahl der unbesetzten Lehrstellen heute noch höher“, so Stefan Kastner, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Berufsbildung.

Die technischen Berufe verzeichneten 2 808 neue Ausbildungsverträge (minus 1,4 Prozent). Die Ausbildungszahlen im Bereich der Metalltechnik sind um rund acht Prozent gestiegen, was in erster Linie auf angehende Industriemechaniker/-innen und Mechatroniker/-innen zurückzuführen ist (plus sechs bzw. plus 17 Prozent). Unerwartet ist der starke Rückgang bei den Fachinformatiker/-innen (Fachrichtung Anwendungsentwicklung minus 21 Prozent, Fachrichtung Systemintegration minus 14 Prozent). Trotz des Anstiegs von 17 Prozent bei den Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik führt dies in Summe zu einem Minus von zehn Prozent bei den Berufen der Elektrotechnik.

In den kaufmännischen Berufen wurden 5 028 neue Ausbildungsverträge geschlossen (plus ein Prozent). Bemerkenswerte Zuwächse verzeichnen die Finanzberufe (Banken plus 17 Prozent, Versicherungen plus 13 Prozent) sowie die Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe, die sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt haben. Rückläufige Zahlen verzeichnen dagegen die Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement (minus zehn Prozent) sowie für Büromanagement (minus neun Prozent).

Zur Unterstützung der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe hat die IHK im abgelaufenen Jahr eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen: Engagierte Azubis haben als „IHK-AusbildungsScouts“ in 300 Einsätzen an allgemeinbildenden Schulen über 6 000 Schülerinnen und Schüler erreicht und über die duale Ausbildung und die Karrieremöglichkeiten informiert. Zudem wurde das bayernweite Projekt um weitere drei Jahre verlängert. Künftig werden zusätzlich Info-Veranstaltungen für Eltern sowie Schulungen für Koordinatoren der Berufsbildung an allgemeinbildenden Schulen angeboten. Ehemalige Azubis, die schon Berufserfahrung gesammelt haben, informieren dann als „Karriere-Scouts“ vor allem über Entwicklungsmöglichkeiten nach der Ausbildung.

Mit der neuen mobilen Beratungsbox waren die IHK-Bildungsberater bei 14 Einsätzen direkt vor Ort in den Schulen und bei Info-Veranstaltungen und haben dabei rund 800 Schülerinnen und Schüler erreicht. Die seit Jahren etablierten Vermittlungsbörsen zum Matching zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben wurden um eine „Nachrücker-Börse“ im Januar ergänzt. Zielgruppe sind Jugendliche, die ihre Probezeit in der Ausbildung oder an der Fachoberschule nicht bestanden haben. 350 Interessenten besuchten die Premiere im Januar 2024. Die erste IHK-AzubiChallenge im November 2024 nutzten 18 Unternehmen mit 80 Azubis sowie etwa 400 Schülerinnen und Schüler, um Ausbildungsverträge zum September 2025 anzubahnen.

Im Fokus wird 2025 vor allem die Unterstützung der Betriebe bei der Gewinnung neuer Azubis stehen. Hierzu soll neben den bewährten Maßnahmen auch ein sozialer Roboter eingesetzt werden, der mittelfristig nicht nur interessierte Jugendliche beraten soll, sondern auch deren Eltern und das auch in Fremdsprachen.

Information

Die häufigsten Berufe in Mittelfranken

Neuverträge (kaufmännisch)

Verkäufer/-in 653
Kfm./Kffr. für Büromanagement 505
Industriekaufmann/ -frau 493
Kfm./Kffr. im Einzelhandel 480
Bankkaufmann/-frau 290
Kfm./Kffr. für Groß-/
Außenhandelsmanagement 226

Neuverträge (technisch)

Industriemechaniker/-in 316
Mechatroniker/-in 313
Fachinformatiker/-in Systemintegration 312
Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung 272
Elektroniker/-in für Betriebstechnik 154
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik 127

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