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Batterie-Fertigung im MAN-Technikum Nürnberg.

Bei MAN in Nürnberg startet die Serienproduktion von Batterien für Nutzfahrzeuge: Ab April wird die MAN Truck & Bus SE im Werk in der Vogelweiherstraße bis zu 50 000 Hochvolt-Batterien pro Jahr herstellen. Nach eigenen Angaben ist es die erste derartige Serienproduktion eines Nutzfahrzeugherstellers in Deutschland. Je nach Marktlage ist geplant, die Kapazität in den nächsten Jahren auf 100 000 Batterien für Elektro-Lkw und E-Busse zu erweitern. Rund 100 Mio. Euro investiert MAN in die hochmodernen Fertigungsanlagen und schafft mit dem Projekt nahezu 350 Arbeitsplätze am Standort Nürnberg.

Der Erfolg der E-Mobilität und der Produktion von Hochvolt-Batterien hängt auch von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. Deshalb setzt MAN Truck & Bus SE auf intensive Weiterbildung und arbeitet dabei mit der IHK-Akademie Mittelfranken zusammen: Seit 2023 qualifiziert die IHK die Fachkräfte von MAN im Zuge einer umfassenden Inhouse-Schulung zur „Elektrofachkraft (IHK) Batterietechnik & Arbeiten unter Spannung“. Im Mittelpunkt stehen insbesondere der sichere Umgang mit Strom und hohen Spannungen sowie das Arbeiten an Hochvolt-Batterien. Jährlich werden drei bis vier der Lehrgänge mit jeweils acht bis zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt.

Die Schulung umfasst insgesamt 340 Unterrichtseinheiten, die in zwei Phasen gegliedert sind: In den ersten vier Wochen an der IHK-Akademie Mittelfranken werden grundlegende elektrotechnische Kompetenzen in Theorie und Praxis vermittelt. Die zweite, ebenfalls vierwöchige Phase findet vor Ort im MAN-Werk in der Vogelweiherstraße statt. Dabei geht es vor allem um die bei MAN entwickelte Batterietechnologie und das praktische Arbeiten unter Spannung an den von MAN entwickelten Hochvolt-Produkten. Ein Schwerpunkt liegt auf den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Vorschriften, um in Hochvolt-Bereichen sicher an den Batteriepacks und Komponenten arbeiten zu können. Im Laufe der Qualifizierung legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrere Tests über die einzelnen Inhalte des Lehrgangs ab.

Von der Kleinserie zur Großserie

„MAN fährt weiter konsequent in Richtung E-Mobilität“, erklärte das Unternehmen mit Hinblick auf die Serienfertigung. Grundlage für erfolgreiche Lkw und Busse mit Elektroantrieb seien leistungsfähige Hochvolt-Batterien, die eine hohe Reichweite und eine lange Lebensdauer garantieren. „In Nürnberg entstehen die Antriebe der Zukunft. Denn hier entwickeln wir nicht nur Batterien, sondern werden sie auch mit neuesten Technologien in Großserie fertigen“, so MAN-CEO Alexander Vlaskamp im November beim Richtfest der neuen Produktionsstätte, an dem u. a. Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König teilnahmen. Die Bayerische Staatsregierung fördert die Weiterentwicklung und Forschung zur Batterietechnologie mit rund 30 Mio. Euro. Dadurch wurde nach Angaben von MAN u. a. die Integration innovativer Laserschweißzellen in die Nürnberger Fertigung möglich. Das Laserschweißen sei die innovativste, effizienteste und schonendste Fertigungstechnologie im Batterie-Modulbau. Gemeinsam mit der Technischen Universität München forscht MAN an der Weiterentwicklung dieser Technik, die in einer künftigen Batteriegeneration zum Einsatz kommen wird.

„Der Einstieg in die Elektromobilität ist für unseren Standort ein entscheidender Schritt in die Zukunft“, sagte Ingo Essel, Leiter des MAN-Standorts Nürnberg. „Wir haben jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Produktion von Motoren und nun zudem beste Voraussetzungen, uns auch als Kompetenzzentrum für alternative Antriebstechnologien zu etablieren.“ Am Standort Nürnberg wurden bisher schon Batteriepacks in Kleinserie gefertigt, nun wird diese Kleinserien- auf Großserienproduktion umgestellt und auch die Entwicklung der nächsten Batteriegeneration angegangen. Ein wichtiges Thema ist zudem die Wiederaufbereitung von Batterien.

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