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IHK-Wahl 2024 – Die Ergebnisse stehen fest!

50 Jahre NürnbergMesse GmbH – das ist ein Glücksfall, zu dem sich die gesamte Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) gratulieren kann. Denn die dynamische Entwicklung des Messeplatzes strahlt auf die gesamte Region aus und gibt Impulse für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Diese Erfolgsgeschichte begleiten wir als Industrie- und Handelskammer von Anfang an engagiert mit. Am 19. Februar 1990 wurde dies auch notariell besiegelt, als wir zusammen mit dem Freistaat Bayern als Gesellschafter eingestiegen sind und seitdem Sitz und Stimme im Aufsichtsrat haben.

Wir arbeiten mit der NürnbergMesse auch inhaltlich eng zusammen: Gemeinsam diskutieren wir über aktuelle Branchentrends und bieten neue Foren für Zukunftsthemen wie die Wasserstoffwirtschaft. Über die weltweiten Netzwerke von NürnbergMesse und IHK-Organisation spielen wir uns gegenseitig Bälle zu: Wir bringen Delegationen aus der ganzen Welt nach Nürnberg, fördern Messebeteiligungen weltweit und betreiben Standort-Marketing im In- und Ausland.

Kaufkraft und Arbeitsplätze für die Region

Darüber hinaus profitiert die Metropolregion in hohem Maße durch messbare wirtschaftliche Impulse: Die Messen, Kongresse und Veranstaltungen bringen zusätzliche Kaufkraft, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Die ifo-Studie zur Umwegrentabilität bezifferte den zusätzlichen Kaufkraftzufluss vor einigen Jahren allein für die EMN auf eine knappe Mrd. Euro. Die damit verbundene Beschäftigungswirkung lag bei 9 500 Arbeitsplätzen – ebenfalls allein im metropolitanen Großraum.

Hinzu kommen weitere Faktoren, die sich nicht so klar in Zahlen fassen lassen: Der Marktplatz Messe generiert – insbesondere mit seinen internationalen Leitmessen – neue Aufträge für regionale Aussteller. Und er sorgt dafür, dass beim Austausch an den Messeständen oder auf den Kongressen neue Ideen für innovative Verfahren oder Produkte entstehen. Außerdem werden Kooperationen und Partnerschaften angestoßen, die ebenfalls den Weg für Innovationen und neue Geschäftschancen ebnen.

Forum für Innovationen

Der Messeplatz Nürnberg spielt also eine hervorragende Rolle, um die mittelfränkische Innovationskraft zu beflügeln. Und er zahlt auf die Ziele ein, die im Leitbild „Nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ (WaBe) der EMN festgeschrieben sind. Das erste Entwicklungsleitbild, das wir als IHK federführend erarbeitet haben, war Ende der 1990er Jahre vor dem Hintergrund der industriellen Transformation entstanden. Die identifizierten Stärken wurden in Clustern gebündelt und entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung fortgeschrieben. Heute stehen vier Aktionsfelder im Fokus: intelligente Mobilität, digitale Gesundheitswirtschaft, vernetzte Produktion und nachhaltige Energiesysteme. Zahlreiche Veranstaltungen des Messekalenders mit seinen durchschnittlich 100 nationalen und internationalen Events allein in Nürnberg unterstützen diese Kompetenzen.

Das gilt beispielsweise für die von der NürnbergMesse etablierte Leitmesse „embedded world“: Sie stärkt die Embedded-Branche, die in der Region zukunftsfähig aufgestellt ist. Die eingebetteten Hard- und Software-Systeme machen beispielsweise Haushaltsgeräte „intelligent“, ermöglichen die Kommunikation zwischen Maschinen und sind wichtige Bausteine für die Industrie 4.0. Wie auch andere Leitmessen hat die „embedded world“ Ableger im Ausland und festigt damit auch die internationalen Verbindungen und die Innovationskraft unserer regionalen Player. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie die NürnbergMesse einerseits Raum bietet für den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Forschung und andererseits die Metropolregion mit den globalen Wachstumsregionen vernetzt.

Rückenwind für die Außenwirtschaft

Für die traditionell exportorientierte Wirtschaft bietet die NürnbergMesse mit ihren sechs Auslandstöchtern ein vielversprechendes Potenzial, um neue Märkte in Nord- und Südamerika, China, Indien und weiteren Regionen zu erschließen. Messe und IHK ergänzen sich hier bestens: Jahr für Jahr organisieren wir im Zuge des Bayerischen Messebeteiligungsprogramms der ­Staatsregierung zahlreiche bayerische Gemeinschaftsstände auf Auslandsmessen, die eine kostengünstige Einstiegshilfe in attraktive Märkte bieten. Durch eine finanzielle Förderung wird das wirtschaftliche Risiko für die teilnehmenden Firmen minimiert. Zum Service gehören unter anderem schlüsselfertige Übergabe der Messestände, Bereitstellung von Informationen über die Zielländer, Vermittlung günstiger Sammeltransporte, Organisation firmenübergreifender Werbemaßnahmen, Dolmetscherdienst sowie eine umfangreiche Betreuung vor Ort. Mit dieser Unterstützung ist auch für kleine und mittlere Betriebe der Auf- und Ausbau des internationalen Geschäfts attraktiv.

Sprungbrett für junge Unternehmen

Die NürnbergMesse begleitet ihrerseits Start-ups und junge Unternehmen bei der Erkundung neuer Märkte, indem sie sich auf Inlands- und Auslandmessen als ein Organisator der Gemeinschaftsstände „Innovation made in Germany“ engagiert, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden. So können sich auch junge Unternehmen auf internationalen Leitmessen der Fachwelt vorstellen und ihre Innovationen präsentieren.

Die Marktplätze der NürnbergMesse sind für ­Mittelfranken im Wettbewerb mit anderen Innovationsregionen aus aller Welt wichtige Impulsgeber – auch vor dem Hintergrund der drei Megatrends Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie, die oft als die „3 D´s“ bezeichnet werden. „Clean-Tech“ bzw. „Green-Tech“ stehen deshalb für Messe und IHK ganz oben auf der Agenda: Wir wollen diese Felder in unserem regionalen Entwicklungsleitbild verankern und diskutieren gemeinsam über neue Veranstaltungsformate.

Die NürnbergMesse geht auch hier mit großen Schritten voran: Sie bringt das Messezentrum mit einem zupackenden Maßnahmenpaket auf Kurs in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Und sie bringt die Transformation zur Klimaneutralität durch die inhaltliche Ausrichtung ihres Messe-Portfolios voran. Um nur diese Beispiele zu nennen: Die Fachmessen für Industrie und Bauwirtschaft zeigen, wie intelligente Antriebe und Steuerungen ein großes Plus an Energieeffizienz bringen. Und auf dem „Hydrogen Dialogue“ wird diskutiert, wie sich die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft realisieren lässt. Die 50-jährige NürnbergMesse hat die nächsten Jahrzehnte fest im Blick und wird die digitale, nachhaltige und global vernetzte Zukunft wesentlich mitgestalten.

Markus Lötzsch ist Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken und Mitglied des Aufsichtsrates der NürnbergMesse GmbH. Der Beitrag ist in dem Buch „Messe.Stadt.Nürnberg“ entnommen, das die NürnbergMesse im Frühjahr dieses Jahres anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums herausgegeben hat.

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