Die Unternehmen werden dazu verpflichtet, sofern Konfliktminerale in ihren Produkten enthalten sind, anhand einer nachvollziehbaren Lieferkette deren Herkunft nachzuweisen. Der Abbau und der Handel von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold in Zentralafrika stehen im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit, da er teilweise in Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten in der DR Kongo steht.
US-börsennotierte Unternehmen fragen bei ihren Lieferanten nach der Herkunft der verwendeten Rohstoffe. Diese Nachfragen werden durch die gesamte Lieferkette „durchgereicht“. Auch deutsche Unternehmen die entweder direkt in die USA zuliefern oder als Zwischenlieferant tätig sind und sind daher mittelbar von der Offenlegungspflicht betroffen.
Hintergrund: Mit den Regelungen soll die Finanzierung von bewaffneten Gruppen in Teilen der DR Kongo durch Rohstoffgewinnung und -handel unterbunden werden. Zinn, Tantal, Wolfram und Gold werden in Zentralafrika meist im artisanalen und Kleinbergbau gefördert, der eine wichtige Lebensgrundlage und Einkommensquelle für die örtliche Bevölkerung darstellt. Durch den Einsatz von international anerkannten Standards im Hinblick auf soziale und ökologische Aspekte, Nachverfolgbarkeit, Legalität und Transparenz der Rohstoffflüsse, trägt die Rohstoff-Zertifizierung zur Formalisierung und Regulierung des artisanalen und Kleinbergbaus bei und stärkt somit gezielt verantwortungsvolle Unternehmerpraxis in der Region.
Die Rohstoff-Zertifizierung stellt für betroffene Unternehmen ein Instrument dar, um den konfliktfreien Ursprung der Rohstoffe (Abbau, Aufbereitung) zu gewährleisten und gleichzeitig einen kontrollierten Weiterbezug aus der Region zu ermöglichen. Ein Rückzug von Unternehmen aus der Region hingegen würde der Bevölkerung eine wichtige Lebensgrundlage entziehen und ist daher als nicht nachhaltig einzustufen.