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Klaus Schneider, Geschäftsführer der Loka Spedition.

Unter den mittelfränkischen Jungunternehmen fällt die Nürnberger Loka Speditions GmbH auf: Denn an der Spitze des im August 2022 gegründeten Unternehmens steht mit Klaus Schneider ein 64-jähriger "Unruheständler". Nach 49 Jahren als Angestellter in verschiedenen Betrieben und Funktionen der Speditionsbranche wollte der gelernte Speditionskaufmann, der den früheren Verkehrsfachwirt (IHK) absolviert hat, noch im Ruhestand zunächst ein paar Stunden weiterarbeiten. Er stellte sich eine kleine Firma mit zwei Mitarbeitern vor. Der Reiz für ihn: "Jetzt kann ich machen, was ich will, und nicht das, was ich muss." Seine Geschäftsidee war mit seiner Berufserfahrung für ihn klar: Er habe schon immer Kunden als Geschäftsfreunde behandelt und versucht, ihre Wünsche möglichst individuell zu bedienen. Die Marktlücke für Loka sieht er in einem "Premium Support" für europaweite Lkw-Transporte. Als Charterspezialist kümmere er sich um Teil- oder Komplettladungen quer durch Deutschland oder auf internationalen Strecken.

"Viele Kunden möchten heute mehr als Standard bei einer Tour von A nach B", sagt Schneider. Er kümmert sich nicht nur um die Tour, sondern auch um das Drumherum. Dazu gehöre beispielsweise, eine Ankunft beim Empfänger per Telefon eine Stunde vorher zu avisieren. Man kümmere sich um alle Details, die für einen Auftraggeber wichtig sind. Diesen individuellen Service schaffen aus seiner Sicht die Großen der Branche nicht, die auf Effizienz und schlanke Prozesse getrimmt sind. "Man muss diese Kunden nur finden und von sich überzeugen."

Für seine Gründung habe er keine Bank benötigt. Als Standort hat er sich ein Büro am Flughafen Nürnberg gesucht, obwohl "Europas Straßen unsere Spielwiese" sind, wie Schneider sagt. Bereits nach einem knappen Jahr lag die Zahl der Beschäftigten bei fünf, das Geschäft floriere. Daher habe er auch keine Angst vor der für ihn neuen Verantwortung, den Lohn seiner Beschäftigten zu bezahlen. Man schreibe bereits schwarze Zahlen und für das laufende, erste volle Geschäftsjahr rechnet Schneider bereits mit einem siebenstelligen Umsatz. "Das hatte ich mir so nicht vorstellen können", so der Unternehmer. Die Mitarbeitergewinnung war auch für den Firmengründer nicht ganz einfach, es gehöre etwas Glück dazu. Zuletzt sicherte er sich einen erfahrenen Vertriebsmann und Rentner, der sich um die Kaltakquise kümmert. Noch wichtiger ist für ihn allerdings, keinen vorhandenen Kunden zu verlieren. Er setzt auf Mund-zu-Mund-Werbung, wenn sich die betreuten Kunden wohlfühlen und das in der Branche weitergeben.

An der Menge Aufgaben, mit der er bei Gründung nicht gerechnet hat, leidet Schneider nicht: "Arbeiten ist für mich etwas Positives." Angesichts seines Alters will er den bisherigen Erfolg auf breitere Beine stellen. Dafür überlegt er, einen jüngeren Geschäftsfreund mit in die Firma zu nehmen, sie weiter auszubauen und dann die Führung Zug um Zug in jüngere Hände abzugeben.
 

Autor/in: (tt.)

www.loka-spedition.de

Webcode: N551