In der Krise Neues wagen
Digiskill: Die Herzogenauracher Web-Agentur wagte sich in der Pandemie an neue Geschäfte – und war damit erfolgreich.
Die Voraussetzungen hätten besser sein können, als sich Michael Josef Marzoll und Andreas Weckmann in den wirtschaftlichen Turbulenzen der Corona-Pandemie zu einem neuen unternehmerischen Schritt entschlossen: Die Webdesign- und Webentwicklungs-Agentur Digiskill GmbH in Herzogenaurach, deren Gesellschafter die beiden sind, hatte nach Beginn der Pandemie einen Großteil ihrer Kunden verloren, die aus besonders betroffenen Branchen stammten und stark unter der Krise zu leiden hatten. Die finanziellen Mittel von Digiskill waren erschöpft und das Team bestand nur noch aus den beiden Geschäftsführern und drei Auszubildenden.
Doch Marzoll und Weckmann erkannten die wachsende Nachfrage bei Projekten zum Selbermachen und nach hochwertigen Maßanfertigungen im Wohnbereich. Daher entschlossen sie sich trotz der widrigen Umstände, den Online-Shop Schreinersache.de zu gründen, um auf diese Bedürfnisse einzugehen. Es handelt sich dabei um ein Portal für Schreiner, Bastler und Hobby-Heimwerker. Ein Schwerpunkt im Produktportfolio liegt auf Beschlägen, Schubkästen, Zubehör für Fenster und Türen, Hand- und Elektrowerkzeug, Schrauben sowie Ersatzteilen für Haus und Garten. Ein eigens entwickelter 3D-Online-Konfigurator ermöglicht es den Kunden, Holzplatten und Alu-Fensterbänke für Außen nach Maß zu bestellen. Für den Online-Shop setzt die Agentur auch Künstliche Intelligenz (KI) und das eigene Know-how im Bereich Online-Marketing ein.
Innerhalb von nur zwei Jahren gelang es dem Herzogenauracher Unternehmen, mit seinem Online-Shop einen Umsatz im siebenstelligen Bereich zu erzielen und ein Sortiment aus über 250 000 Artikeln aufzubauen. Damit zählt Schreinersache.de heute, drei Jahre später, nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern im deutschsprachigen Raum. Zum Kundenkreis gehören Privatpersonen, aber auch gewerbliche Abnehmer wie Schreiner, Behörden, Industrie und staatliche Einrichtungen. Die Produkte werden innerhalb Deutschlands sowie nach Österreich und in weitere europäische Länder ausgeliefert.
Die beiden Unternehmer Michael Josef Marzoll und Andreas Weckmann hatten ihre Agentur Digiskill bereits im Jahr 2009 gegründet. Marzoll hatte schon im Alter von 15 Jahren eine Sondergenehmigung vom Familiengericht erhalten, um sich selbstständig zu machen, und bringt sein Wissen als Fachinformatiker in das Unternehmen ein. Weckmann ist dagegen für den kaufmännischen Part zuständig. Ihr Ziel ist es nun, ihren Online-Shop nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern europaweit als führende Plattform für Handwerk und Heimwerkerbedarf zu etablieren. Nach dem Corona-Tief geht es auch beim Personal aufwärts: Inzwischen arbeiten wieder zwei Vollzeitkräfte, zwei Auszubildende, zwei Minijobber und vier freie Mitarbeiter für das Unternehmen.
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