Das Image bröckelt weltweit

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat weltweit spürbar an Anziehungskraft eingebüßt. Das ist das Ergebnis einer Befragung internationaler Unternehmen durch die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Danach hat sich Deutschlands internationales Image als Top-Wirtschaftsstandort in den vergangenen fünf Jahren deutlich eingetrübt.

Bei der aktuellen Befragung unter dem Titel „AHK Spotlight“, an der über 1 250 Unternehmen aus verschiedenen Regionen der Welt teilnahmen, äußerte knapp die Hälfte der Betriebe (48 Prozent) die Meinung, dass sich das Image des Wirtschaftsstandorts Deutschlands „verschlechtert“ oder sogar „stark verschlechtert“ habe. Besonders kritisch wird die Entwicklung von den befragten Unternehmen in der Euro-Zone und der Asien-Pazifik-Region inklusive Volksrepublik China gesehen. Etwas positivere Töne kommen hingegen aus Afrika und dem Mittleren Osten sowie aus Süd- und Mittelamerika, wo die „Marke“ Deutschland offensichtlich noch etwas heller scheint.

Laut der Umfrage bewerten über ein Drittel der Unternehmen die Wirtschaftsfreundlichkeit Deutschlands als mittelmäßig, mehr als ein Viertel sprach sogar von Wirtschaftsfeindlichlichkeit. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier nannte dies „ein klares Alarmsignal“.

Auch bei der Innovationskraft, einem entscheidenden Erfolgsfaktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts, lässt die Befragung bedenkliche Entwicklungen erkennen: Zwar loben 46 Prozent der befragten Unternehmen Deutschlands Innovationsfähigkeit, doch ein Fünftel der Betriebe zweifelt daran, dass das Land innovationsfreundlich genug ist. Besonders besorgniserregend: Immer weniger Unternehmen empfehlen Investitionen in Deutschland. Nur 43 Prozent sprechen sich dafür aus, 32 Prozent bleiben neutral, und 25 Prozent raten sogar von Investitionen in Deutschland ab. Auch dies ist nach Worten des DIHK-Außenwirtschaftschefs „ein Weckruf“.

Download der Ergebnisse:
www.dihk.de (Suchbegriff „AHK Spotlight“)