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IHK-Wahl 2024 – Die Ergebnisse stehen fest!
Andreas Schöffel, neuer Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern (HBE).

Vorsichtig optimistisch für das angelaufene Weihnachtsgeschäft zeigt sich Andreas Schöffel, neuer Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern (HBE). Ein leicht positiver Trend beim Konsumklima könnte den weihnachtlichen Umsatz im mittelfränkischen Weihnachtsgeschäft um nominal 1,4 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro anheben. Davon dürften Online-Käufe rund 370 Mio. Euro ausmachen, schätzt Schöffel. Das starke Wachstum bei den Internet-Umsätzen habe sich aber etwas „beruhigt“, sagte Schöffel. Deutliche Kritik übt er an chinesischen Versandriesen wie Alibaba, Temu oder Shein. Käufer könnten sich nicht darauf verlassen, dass Elektronik, Kinderspielzeug oder Bekleidung europäische Normen erfüllen: „Der Handel braucht Waffengleichheit mit den Chinesen.“

Für das Gesamtjahr rechnet der HBE für die 7 100 Einzelhändler in Mittelfranken mit einem Gesamtumsatz von 10,4 Mrd. Euro. Im Jahr 2023 waren es gut 7 200 Händler, die rund 9,8 Mrd. Euro umgesetzt haben. Die Zahl der Beschäftigten ist in diesem Jahr bei etwa 52 000 konstant geblieben, die Zahl der Azubis sank leicht auf 2 000.

Weiterhin unter Druck sind die Unter- und Mittelzentren im Umland. Dort finde man eine noch vergleichsweise hohe Dichte an Fachhändlern. Viele von ihnen müssten aber ihre Läden mangels Personal oder einer fehlenden Nachfolge schließen. Dieser Trend setzt sich nach Beobachtung Schöffels fort. Fehlende Beschäftigte sind allerdings in der gesamten Branche ein Problem. Dabei geht es nicht nur um Fachkräfte, sondern generell um Mitarbeiter für alle benötigten Tätigkeiten.

Aufmerksam verfolgt Schöffel die Pläne der Stadt Nürnberg, die von Geschäftsschließungen gebeutelte Breiten Gasse attraktiver zu machen. Die Händler benötigten während der Bauphase verlässliche Informationen, wann und wie lang vor ihren Geschäften gearbeitet werde. Potenzielle Neumieter warten zudem laut Schöffel erst einmal ab, bis die Arbeiten vor den Schaufenstern abgeschlossen sind. Die Neugestaltung mit einem sogenannten Gestaltungsband sieht u.a. Sitzflächen unter Bäumen und Spielstationen für Jung und Alt vor.

Der mittelfränkische HBE hat die Blond!-Vertriebs GmbH in Nürnberg zum „Unternehmen des Jahres 2024“ gekürt. Geschäftsführerin Kerstin Brkasic-Bauer hat ihr Unternehmen seit der Gründung 2011 zunächst mit fairer und ökologischer Kindermode positioniert. Mittlerweile gehört auch Erwachsenenmode zum Sortiment, die mit dem gleichen hohen Qualitätsanspruch seit diesem Jahr in Kroatien produziert wird. Die Jury würdigt die Fähigkeit, sich „durch permanente Anpassung und Innovation an veränderte Marktsituationen und Kundenwünsche anzupassen“. Die vergleichsweise junge Handelsfirma stehe beispielhaft für die Zukunft des Handels. Kerstin Brkasic-Bauer war im Jahr 2016 auch mit dem IHK-Gründerpreis Mittelfranken ausgezeichnet worden.

Autor: Thomas Tjiang

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