Unternehmen und der Weg zum zirkulären Wirtschaften Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral aufzustellen, bereits bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 65 % im Vergleich zu 1990 sinken. Rund 40 % der Treibhausgasemissionen sind auf die Entnahme und erste Verarbeitung von Rohstoffen zurückzuführen. Außerdem ist die Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen häufig mit negativen Umweltauswirkungen verbunden. Die Kreislaufwirtschaft oder ‚Circular Economy‘ ist das Modell von Produktion und Gebrauch, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich zirkulieren. Auch der Einsatz von Recyclingmaterial unterstützt das zirkuläre Wirtschaftsmodell und trägt zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Resilienz innerhalb der Wertschöpfungskette bei. Methoden, die es ermöglichen Rohstoffe und Produkte länger im Kreislauf zu halten, kennen 90 % der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, fast jedes zweite Unternehmen wendet sie bereits an. Rund 71 % der Unternehmen verstehen die ‚Circular Economy‘ als Chance, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig zu machen. Letztlich erkennen sie die Möglichkeit durch das Schließen von Rohstoff- oder Wertstoffkreisläufen Kosten zu sparen und gleichzeitig die Umweltbilanz zu verbessern. IHK-Report Zirkuläres Wirtschaften in Mittelfranken 2024
Die Energiewende ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit und erfordert ein umfassendes Umdenken in der Art und Weise, wie wir Energie erzeugen, nutzen und steuern. Die Umsetzung des nationalen und europäischen Energierechts ist dabei nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine Chance, eine nachhaltige Zukunft aktiv mitzugestalten. Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz sind entscheidende Faktoren, um unsere Klimaziele zu erreichen und die weltweiten Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien ist unerlässlich, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Umwelt zu schonen. Eine klare Klimaschutzstrategie ist der Schlüssel, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Vor diesem Hintergrund sind qualifizierte Energieexperten gefragter denn je. Wir ermutigen Sie, sich umfassende Kenntnisse in den Bereichen Recht, Technik und Management anzueignen. Dies ist nicht nur für Ihre persönliche Entwicklung wichtig, sondern auch für die gesamte Gesellschaft, die auf innovative Lösungen und engagierte Fachkräfte angewiesen ist. Das IHK-EnergieManager-Training nach internationalem EUREM Standard, initiiert von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken, bietet Ihnen die Möglichkeit, individuell kompetente Energieexpertise aufzubauen und sich fachlich zu qualifizieren. Sie erwerben die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Herausforderungen der Energiewende für Unternehmen und Organisationen erfolgreich zu meistern und aktiv zur Umsetzung einer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzpolitik beizutragen. Nutzen Sie die Chance, Ihren beruflichen Aufstieg bzw. Ihre Karriere im Energiebereich zu gestalten und Ihren wertvollen individuellen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ihre Expertise wird gebraucht - für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft! Alles Gute auf Ihrer Reise in die Welt der guten Energielösungen. Viel Erfolg dabei. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken! „EnergieManager/-in (IHK) | European EnergyManager (EUREM) Training und Netzwerk“ – jetzt herunterladen
Im jährlichen „Energiewende-Barometer der IHK-Organisation“ sind die Ergebnisse einer Online-Unternehmensbefragung zusammengefasst, an der sich in den IHK-Gremien ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer sowie weitere Mitgliedsunternehmen der IHK-Organisation beteiligt haben. Ziel des Energiewende-Barometers ist es, eine umfassende Bewertung der Unternehmen bzgl. der Fortschritte der Energiewende und der aktuellen Klima- und Energiewendepolitik zu erhalten. An der Umfrage haben 3.283 Unternehmen teilgenommen. Die Antworten kommen in diesem Jahr gut zur Hälfte aus der Dienstleistungsbranche (56 Prozent), gefolgt von Industrieunternehmen (23 Prozent), Handel (14 Prozent) und Bauwirtschaft (6 Prozent). In regionaler Hinsicht kommen die Antworten zu 36 Prozent aus dem Westen, zu 28 Prozent aus dem Süden, zu 19 Prozent aus dem Osten und zu 16 Prozent aus dem Norden Deutschlands. Die Verteilung ist etwas gleichmäßiger als letztes Jahr. Dem Norden werden die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, dem Westen die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, dem Osten die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Süden Baden-Württemberg und Bayern zugerechnet. Die IHKs gestalten ihre Befragung so, dass ein repräsentatives Stimmungsbild der gewerblichen Wirtschaft vor Ort gebildet wird (branchen-, regionen- sowie unternehmensgrößenbezogene Unternehmensansprache, z. B. über Vollversammlungsmitglieder). Die Aggregation auf Bundesebene erfolgt über eine regionale und branchenbezogene Gewichtung, die auf Beschäftigtenzahlen der Regionen basiert. Alle Daten der Auswertungen sind gewichtete Zahlen. Die Befragung fand vom 10. bis zum 30. Juni 2024 statt. Energiewende-Barometer 2024 der IHK-Organisation
Mit großer Flexibilität entwickelten die Unternehmen am Standort Bayern immer neue Lösungen und Strategien, um den Krisen der vergangenen Jahre zu trotzen und auf die ständigen und rasanten Veränderungen bei Kosten, Versorgungslage und politischen Vorgaben zu reagieren. Das anfängliche Anpacken der Unternehmen weicht allerdings zunehmend der Ernüchterung. Zwar unterstützte die Politik, deckelte zum Beispiel die Kostenlast der Energiekrise mit der Gas- und Strompreisbremse, schürte aber auch weitere Unsicherheiten mit immer neuen und teils unausgegorenen Vorhaben. Eine nachhaltige Entlastung stellte sich nicht ein – im Gegenteil. Die mangelnde politische Verlässlichkeit schafft Planungs- und Investitionsunsicherheit und hemmt zunehmend betriebliches Engagement bei Klimaschutz und Energiewende. Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage sind alarmierend. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor gut 10 Jahren fürchteten so viele Betriebe energiewendebedingt um ihre Geschäfte. Die Wettbewerbsfähigkeit ist an vielen Stellen stark gefährdet. Die Einschränkung oder Verlagerung von Produktionskapazität wird für immer mehr Unternehmen zum gangbaren Weg aus der Krise. Investitionen in Kernprozesse, aber auch in Innovation und Klimaschutz stehen kostenbedingt zurück. Jetzt ist politisches Handeln gefragt, um zukünftig Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit bei grüner Energie zu gewährleisten und auf dem Weg zu einem klimaschonenden Energiesystem nicht den Standort aufs Spiel zu setzen. Dazu müssen unter anderem die Rahmenbedingungen für die Eigenversorgung mit grünem Strom dringend verbessert, weitere Steuern und Abgaben auf den Strompreis endlich reduziert und die benötigten Übertragungs- sowie Verteilnetze ausgebaut werden. IHK-Energiewende-Barometer 2023
Die bayerischen Unternehmen orientieren sich am Leitbild der Nachhaltigkeit. Sichtbarer Ausdruck dafür ist der Umweltpakt Bayern, der 1995 erstmals geschlossen und seither jeweils um weitere 5 Jahre erfolgreich weitergeführt wird. Grundlage ist die gemeinsame Überzeugung von Staat und Wirtschaft, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als nur mit Gesetzen und Verordnungen. Vor jeder Gesetzesinitiative soll daher geprüft werden, ob die Ziele nicht auch durch freiwillige oder vertragliche Vereinbarungen erreicht werden können. Das IHK-Positionspapier konkretisiert diesen Standpunkt anhand von aktuellen Herausforderungen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, umweltverträgliche Produktion, dem Umgang mit gefährlichen Stoffen, Umweltmanagementsystheme sowie Ressourceneffizienz. Positionspapier zur Umweltpolitik
Klimaschutz hat auch für die regionalen Unternehmen eine hohe Bedeutung. Nur im Schulterschluss mit der Wirtschaft kann effizienter Klimaschutz nachhaltig umgesetzt werden. Mit rund 6 Tonnen energiebedingtem Kohlendioxid (CO2 )-Ausstoß pro Einwohner und Jahr zählt Bayern im nationalen Vergleich zu den fortschrittlichsten Bundesländern (Bundesdurchschnitt rd. 9 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr). Um das ambitionierte Ziel des „Klimaschutzprogramm Bayern 2050“, einer Reduzierung auf weniger als zwei Tonnen CO2 -Äquivalente pro Einwohner und Jahr bis 2050 zu erreichen, besteht jedoch weiterhin hoher Handlungsbedarf. Die regionale Wirtschaft sieht sich als wichtigen Partner der Politik im Kampf gegen den Klimawandel. Damit regionale Unternehmen wirksam zur Bekämpfung des weltweiten Klimawandels beitragen können, muss vor Ort demonstriert werden, dass moderne Klimaschutztechnologien nicht nur technisch möglich, sondern auch kosteneffizient einsetzbar sind. Gleichzeitig sollten diese Technologien und Erfahrungen exportiert werden, um auch in anderen Ländern den Klimaschutz zu unterstützen. Deshalb wendet sich die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken diesem Positionspapier mit den nachfolgenden zehn zentralen Forderungen an die Politik. Klimaschutz mit der mittelfränkischen Wirtschaft
Positionspapier: Notfallmaßnahmen zur Sicherheit der Energieversorgung und der Wettbewerbsfähigkeit von der IHK-Vollversammlung am 28. Juni 2022 verabschiedet Mittte des Jahres 2022 spitzt sich die Energiepreissituation dramatisch zu. Die mittelfränkische Wirtschaft forderte daher Notfallmaßnahmen, um die Energieversorgung sowie die Wettbewerbsfähigkeit am Standort sicherzustellen. Im Fokus stehen die drei Kernforderungen: „Option Erdgas als Brückentechnologie sichern“, „Energiepreise wettbewerbsfähig halten“ „Erneuerbare Energien rasant ausbauen und Klimaschutz forcieren“. Das Positionspapier war von den IHK-Fachausschüssen „Energie | Umwelt“ und „Industrie | Forschung | Technologie“ erarbeitet worden und wurde am 28. Juni durch die IHK-Vollversammlung verabschiedet. Energiepreise auf Rekordniveau
Netze für Nachhaltigkeit In der Region spielt das Thema Nachhaltigkeit schon seit den 1990er Jahren eine bedeutende Rolle. Eine Vielzahl von Akteuren und Unternehmen beteiligte sich an der „Lokalen Agenda 21“ und verdeutlicht seitdem wie facettenreich nachhaltiges Wirtschaften ist. Die Netze für Nachhaltigkeit Nordbayern | Nürnberg (NNN) bündeln die regionalen Best-Practice Beispiele und bringen Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit zusammen. Letztlich leisten sie einen Beitrag zur Zielerreichung der 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“, die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Die Publikation können Sie hier downloaden.
Nicht nur die ökologischen Probleme haben sich auf unserem Globus verschärft, sondern auch das Umweltbewusstsein der Gesellschaft hat stark zugenommen. Spätestens durch die weltweiten ”Fridays for Future“ Proteste ist der Umweltschutz in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dies führt auch zu einer Verschärfung politischer Maßnahmen, wie das deutsche Klimaschutzpaket aus dem Jahr 2019 oder der derzeit von der Europäischen Kommission ins Rennen gebrachte European Green Deal zeigen. Klassischer Umweltschutz wurde bis in die Mitte der Achtzigerjahre vielfach als technisches Problem zur Einhaltung von Grenzwerten betrachtet. Gegen den unerwünschten Eintrag schädlicher Stoffe in die Umwelt wurde mit großem und teilweise kostspieligem Aufwand durch nachgeschaltete Anlagen, sog. „End-of-Pipe“-Technologien (z.B. Anlagen zur Abwasserreinigung, Abgasreinigung etc.), vorgegangen. Unbestritten konnten durchden nachsorgenden Umweltschutz große Erfolge bei der Verringerung industriell verursachter Umweltbelastungen erzielt werden. Allerdings war dieser additive Umweltschutz zum Teil mit sehr hohen Investitions- und Betriebskosten für die Unternehmen verbunden. Diese scheinbaren Gegensätze von Ökonomie und Ökologie sowie die Rolle von Unternehmen im Umweltschutz wurden ausführlich diskutiert. Am Ende dieser Diskussionen stand ein Werte-und Bewusstseinswandel. Es wurde deutlich, dass nur ganzheitliche betriebliche Konzepte – im Gegensatz zu bis dahin immer wieder durchgeführten Einzelmaßnahmen – die Umweltauswirkungen eines Unternehmens kontinuierlich verbessern und gleichzeitig ökonomischen Nutzen bringen können. Der vorsorgende oder auch integrierte Umweltschutz war geboren. Im Zuge dessen wurde von der Europäischen Union eine Verordnung erlassen, auf deren Basis zunächst produzierende Unternehmen an einem freiwilligen Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung teilnehmen konnten. Diese im englischen Sprachgebrauch als EMAS („Eco Management and Audit Scheme“) bezeichnete Verordnung wurde seither zwei Mal vollständig novelliert, zuletzt in der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 („EMAS III“). Inzwischen steht EMAS allen Unternehmen und Organisationen offen. Auch im Hinblick auf EMAS III gab es einige Neuerungen. So wurden die Anhänge I bis III mit der Verordnung (EU) 2017/1505 überarbeitet. Hierbei wurden insbesondere die Anforderungen der novellierten Umweltmanagementsystemnorm ISO 14001:2015 übernommen. Außerdem wurden die Anforderungen an die Umweltberichterstattung, welche in Anhang IV der EMAS-Verordnung beschrieben sind, mit der Verordnung (EU) 2018/2026 geändert. Darüber hinaus existieren für einige Branchen sogenannte Referenzdokumente, „welche bewährte Umweltmanagementpraktiken […], branchenspezifische Umweltleistungsindikatoren sowie erforderlichenfalls Leistungsrichtwerte und Systeme zur Bewertung des Umweltleistungsniveaus“1 beschreiben. EMAS Umweltmanagementsystem