Bis 2050 möchte Europa das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung entkoppeln und klimaneutral werden. Die Bundesregierung und die Landesregierung in Bayern möchten diese Ziele bereits 2045, bzw. 2040 erreichen.
Derzeit ist noch etwa die Hälfte der gesamten Treibhausgasemissionen auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen in Europa zurückzuführen. Außerdem sind zu mehr als 90 Prozent den Verlust an biologischer Vielfalt sowie der Wasserstress auf die Treibhausgasemissionen zurückzuführen.
Die EU möchte den Übergang zu einem Modell des regenerativen Wachstums schaffen, bei dem der Ressourcenverbrauch innerhalb der Belastungsgrenzen des Planeten liegt. Um den Fußabdruck im Hinblick auf den Verbrauch zu senken sind Materialkreisläufe und nachhaltige Produkte unabdingbar. Beim Übergang zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem unterstützt die EU-Industriestrategie. Diese Strategie soll den Übergang zu einer grüneren und digitaleren Industrie beschleunigen.
Ein neuer Rechtsrahmen für Batterien (www.europarl.europa.eu) soll geschaffen werden. Dieser soll folgende Punkte beinhalten: Vorschriften für den Rezyklatanteil und Maßnahmen zur Verbesserung der Sammel- und Recyclingquoten. Die Verwendung von nicht wiederaufladbaren Batterien soll schrittweise eingestellt werden, sofern es Alternativen gibt. Höhere Nachhaltigkeits- und Transparenzanforderungen für Batterien.
Überarbeitung der Vorschriften für Altfahrzeuge (www.eur-lex.europa.eu) mit dem Ziel kreislauforientierte Geschäftsmodelle zu fördern (Behandlung am Ende der Lebensdauer). Vorschriften für den obligatorischen Rezyklatanteil in bestimmten Werkstoffen von Bauteilen werden erarbeitet, um die Recyclingeffizienz zu verbessern. Altöle sollen umweltgerecht behandelt werden. Strategien für eine nachhaltige und intelligente Mobilität werden geprüft.
Starke Zunahme der Verpackungen und Verpackungsabfälle. Daher soll die EU-Verpackungsrichtlinie (94/62/EG) verbindlichere Anforderungen festlegen. Schwerpunkte sind: Verringerung von (übertrieben aufwendigen) Verpackungen und Verpackungsabfällen‚ Förderung eines Designs mit Blick auf die Wiederverwendung und Recyclingfähigkeit von Verpackungen, Prüfung der Verringerung der Komplexität von Verpackungsmaterialien.
Die EU-Strategie für Kunststoff in der Kreislaufwirtschaft (ec.europa.eu) (COM(2018) 28 final.) reicht nicht aus, um dem erwarteten Kunststoffverbrauch gerecht zu werden. Daher werden weitere Maßnahmen angestrebt: verbindliche Anforderungen an den Rezyklatanteil sowie Maßnahmen zur Abfallreduzierung für wichtige Produkte wie Verpackungen, Baustoffe und Fahrzeuge. Außerdem soll der Einsatz von Mikroplastik stärker reguliert werden.
Die Entwicklung einer EU-Strategie für Textilien (ec.europa.eu) soll einen neuen Rahmen für nachhaltige Produkte schaffen. Textilien nehmen große Mengen an Primärrohstoffen in Anspruch und stehen als Verursacher von Treibhausgasen an fünfter Stelle. Weniger als ein Prozent der Textilien werden recycelt.
Daher sollen Ökodesign-Maßnahmen entwickelt werden, um die Kreislaufführung von Materialien und Produkten zu erleichtern. Bis 2025 müssen höhere Quoten der Getrenntsammlung von Textilabfällen erreicht werden.
Das Baugewerbe erzeugt etwa 35 Prozent des gesamten Abfallaufkommens der EU. Enorme Ressourcen werden umgesetzt, wodurch es für etwa 50 Prozent der gesamten Rohstoffgewinnung verantwortlich ist. Durch höhere Materialeffizienz könnten 80 Prozent der verursachten Treibhausgase eingespart werden.
Geplant ist u.a. die Überarbeitung der Bauprodukteverordnung (www.ce-richtlinien.de) , Anforderungen an den Rezyklatanteil für bestimmte Produkte, digitale Gebäude-Logbücher sowie die Prüfung der aktuellen Zielvorgaben für die stoffliche Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. Wesentliche Verbesserungen auch in der Energieeffizienz soll die Initiative "Renovierungswelle" (ec.europa.eu) mit sich bringen.
Biologische Ressourcen stärker im Kreislauf zu führen ist eine Schlüsselmaßnahme der EU-Strategie "Vom Hof auf den Tisch". Dadurch kann die Lebensmittelverschwendung verringert werden. Aktuell gehen etwa 20 Prozent der insgesamt erzeugten Lebensmittel in der EU verloren. Vorhaben sind u.a. wiederverwendbare Produkte in Verpflegungsdienstleistungen stärker einzusetzen. Auch Wasser soll effizienter genutzt und Wiederverwendet werden.